Captain America

VORWORT von Thomas WitzlerDie Story ist allseits bekannt. Selbst in Kreisen, die keine Comics lesen. Als die Welt am Rande eines globalen Konfliktes stand, betrat der kränkliche Schwächling Steve Rogers ein geheimes Labor und wurde in den amerikanischen Supersoldaten verwandelt. Fünf lange und aufregende Jahre kämpfte er aufopferungsvoll gegen die Achsenmächte, bis ihn eine Laune des Schicksals in einen Kälteschlaf versetzte. Als er erwachte, war Rogers ein Schiffbrüchiger der Zeit. Seit jenem verhängnisvollen Tag sucht er seine Bestimmung in einer Realität, die ihm in vielen Belangen fremd geworden ist. Inzwischen sind von Captain America weit mehr als 10.000 Storys in über 5000 Medienformaten erschienen. Doch nur wenige wissen über die Jugend der Legende Bescheid: Steve wurde am 4. Juli 1922 als Sohn der armen irisch-katholischen Immigranten Sarah und Joseph Rogers in Manhattans Lower East Side geboren. Seine Kindheit in New York war geprägt von der Großen Depression und deren Folgen für die Menschen in seiner Nachbarschaft. Aufgrund seines hageren und gebrechlichen Körpers wurde er von anderen Kindern unentwegt drangsaliert und gehänselt. Auch um seine Gesundheit war es schlecht bestellt, aber er hatte ein Talent fürs Malen, eine Beschäftigung, die ihm viel Freude bereitete. Bei einem "Kunst der Zukunft"-Wettbewerb belegte er einmal sogar den ersten Platz. Steves Vater starb, als er noch klein war, seine Mutter ein paar Jahre später an einer Lungenentzündung. Auf sich allein gestellt und ums Überleben kämpfend, zog der Waisenjunge in ein Wohnheim und verdingte sich als Austräger. Doch die Details der misslichen Reifejahre liegen noch immer im Dunkeln. Warum hat der vom Schicksal gebeutelte Außenseiter solch einen Sinn für Pflicht, Ehre, Anstand und Demut entwickelt? J. Michael Straczynski klärt uns auf. Er lässt uns in Steves Seele blicken: dem Versprechen und dem Traum von Freiheit und Gerechtigkeit.