Stella. Ein Leben. (DVD)
STELLA. EIN LEBEN. erzählt die Geschichte der 18-jährigen Stella Goldschlag, die von einer Karriere als Swing-Sängerin am Broadway träumt, sich nach Glück und Anerkennung sehnt. Doch Stella ist Jüdin und lebt im...
Erscheint am 13.06.2024
DVD
14.99 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Stella. Ein Leben. (DVD)“
STELLA. EIN LEBEN. erzählt die Geschichte der 18-jährigen Stella Goldschlag, die von einer Karriere als Swing-Sängerin am Broadway träumt, sich nach Glück und Anerkennung sehnt. Doch Stella ist Jüdin und lebt im nationalsozialistischen Berlin. Sie entgeht zusammen mit ihren Eltern nur knapp der Deportation, taucht unter und lernt den draufgängerischen Passfälscher Rolf kennen. Die bei-den werden zu einem skrupellosen Duo auf dem Schwarzmarkt, bis sie von der Gestapo ge-schnappt werden. Um sich und ihre Eltern zu retten, fängt Stella an, für die Gestapo zu arbeiten. Sie soll untergetauchte jüdische Mitbürger aufspüren und denunzieren ...
Inspiriert von einer wahren Geschichte, inszeniert der vielfach ausgezeichnete Regisseur Kilian Riedhof diesen berührenden und hochemotionalen Film mit der Ausnahme-Schauspielerin Paula Beer in der Hauptrolle.
Inspiriert von einer wahren Geschichte, inszeniert der vielfach ausgezeichnete Regisseur Kilian Riedhof diesen berührenden und hochemotionalen Film mit der Ausnahme-Schauspielerin Paula Beer in der Hauptrolle.
Mitwirkende zu „Stella. Ein Leben. (DVD)“
Darsteller: | Paula Beer, Katja Riemann , Tobias Moretti |
Drehbuchautoren: | Kilian Riedhof, Jan Braren, Marc Blöbaum |
Produzenten: | Michael Lehmann, Katrin Goetter, Ira Wysocki |
Regisseur: | Kilian Riedhof |
Verlag: | Paramount |
Vertrieb: | Universal Pictures Germany |
Verleih: | Majestic Filmverleih |
Land / Jahr: | Deutschland / 2024 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- farbig
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Studio: Paramount
- EAN: 5053083267124
- Erscheinungsdatum: 13.06.2024
Rezension zu „Stella. Ein Leben. (DVD)“
Eines diffizilen Themas hat sich Kilian Riedhof in „Stella. Ein Leben“ angenommen und einen sehr emotionalen und besonnenen Film daraus gemacht, in dessen Mittelpunkt die einmal mehr strahlende Paula Beer glänzt.Was Kilian Riedhof mit seinem neuen Film, nach „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ bereits der zweite, den er während der Pandemie unter deutlich erschwerten Produktionsbedingungen realisiert hat, wagt, ist eine nicht ganz einfache Gratwanderung, ein Balanceakt ohne Netz und doppelten Boden: die Geschichte von Stella Goldschlag, einer jüdischen Kollaborateurin, die in Berlin andere Juden an die Gestapo verriet und damit deren Schicksal besiegelte, um ihrerseits Folter zu entgehen und die Deportation ihrer Familie zu verhindern, in Form eines Dramas zu erzählen, das sich unmissverständlich positioniert, aber auch zur Identifikation einlädt mit seiner problematischen Hauptfigur.
„Stella. Ein Leben“ ist eindeutig, was Stella Goldschlags Schwere ihrer Schuld anbetrifft, bricht aber dennoch nicht den Stab über sie. Der Film, geschrieben von Riedhof mit Marc Blöbaum und Jan Braren, ist interessiert an ihrem Schicksal, will wissen, wie sie tun konnte, was sie getan hat, was in ihr vorgegangen sein mag, wie aus einem Mädchen, das von einer Karriere als Jazzsängerin träumt, eine Verräterin und Verbrecherin werden kann, aus einem Opfer eine Täterin. Dabei wird nichts beschönigt und gerechtfertigt. Und doch ein Weg gesucht, dieser Frau nahezukommen und das Publikum mit ihren Augen sehen zu lassen. Wenn da auf dem Poster des Films steht „Was hättest du getan?“, dann ist das kein Lippenbekenntnis, kein billiger Exploitation-Trick, sondern eine aufrichtige Frage in einer Zeit, in der Zivilcourage und Haltung gefragt sind wie noch nie, seitdem aus Deutschland die Bundesrepublik wurde.
Wenn man Stella erstmals begegnet, ist sie noch keine 20 Jahre alt. Obwohl sie Jüdin ist und längst jüdische Existenzen vernichtet wurden, antisemitische Gewalt und Pogrome an der
... mehr
Tagesordnung sind und der Krieg bereits angebrochen, fühlt sie sich sicher in ihrer Existenz, tritt als Sängerin mit ihrer Jazzband auf und hofft auf Auftritte in Amerika, ihr für sich selbst vorgezeichneter Weg, der sich verschärfenden Situation im Land zu entkommen. Es ist ein wichtiger Einstieg für das Verständnis der Lebenssituation der modernen jungen Frau, aber auch um sie zu skizzieren, bevor ihre Welt zusammenbricht, als im Jahr darauf die Deportationen in Deutschland im großen Stil beginnen und die Juden im Land jedes Recht auf Wohlstand und Eigentum verlieren.
Die Stella, die man da erlebt, ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Ja, sie strahlt, sie überstrahlt alle anderen, aber dieses Wissen um ihre Erscheinung lässt sie auch herrisch und barsch sein, selbstgerecht und ichbezogen, mit wenig Empathie selbst für enge Freunde. Dass man sie als Hauptfigur akzeptiert und ihr die Stange hält, hat schon auch damit zu tun, dass sie von Paula Beer gespielt wird, die einmal mehr unterstreicht, dass sie in Deutschland die wohl beste Schauspielerin ihrer Generation ist: Sie ist gewinnend, auch wenn sie eine Figur mit Widerhaken spielt, die man unmöglich uneingeschränkt mögen kann. Ihr fühlt man sich verbunden, auch wenn sie Abstoßendes tut.
Welche Haltung man tatsächlich einnimmt, das überlässt „Stella“ dem Zuschauer, der alsbald in ein Wechselbad der Gefühle eintaucht, wenn der Film seinen buchstäblich beschwingten Anfang mit einer Aufführung von „Let's Misbehave“ hinter sich lässt und seine Figuren drei Jahre später ins Herz der Finsternis befördert, als Zwangsarbeiter die Fabrikaktion miterleben lässt, der Stella und ihre Mutter - gespielt von Katja Riemann, wie gewohnt auch in kleinen Rollen auf den Punkt - entkommen können. Verhaftet wird sie erst später, als sie sich mit dem von Jannis Niewöhner gespielten Passfälscher Rolf Isaaksohn pseudoromantisch als Gesetzlosenpärchen durch Berlin schlägt.
Unter der Folter der Gestapo bricht sie und erklärt sich bereit, als Greiferin für die Nazis zu arbeiten, so erfolgreich schließlich, dass sie unter Juden schließlich stadtbekannt ist. Dass Kilian Riedhof für sein historisch genau recherchiertes Psychogramm über eine schwierige Frau die Mittel des Unterhaltungsfilms nutzt, ein historisches Melodram mit hohem Schauwert (Bildgestaltung: Benedict Neuenfels) inszeniert hat, ist eine der gewagtesten Entscheidungen, aber auch eine der wichtigsten: Wenn „Stella. Ein Leben“ Diskussionen auslösen, Wirkung haben soll, dann muss er gesehen werden, ein Film für ein großes Publikum. Wie die Weltpremiere in Zürich gezeigt hat, ist mit heftigen Reaktionen zu rechnen, für den Film, wider den Film. Gut so.
Thomas Schultze.
Die Stella, die man da erlebt, ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Ja, sie strahlt, sie überstrahlt alle anderen, aber dieses Wissen um ihre Erscheinung lässt sie auch herrisch und barsch sein, selbstgerecht und ichbezogen, mit wenig Empathie selbst für enge Freunde. Dass man sie als Hauptfigur akzeptiert und ihr die Stange hält, hat schon auch damit zu tun, dass sie von Paula Beer gespielt wird, die einmal mehr unterstreicht, dass sie in Deutschland die wohl beste Schauspielerin ihrer Generation ist: Sie ist gewinnend, auch wenn sie eine Figur mit Widerhaken spielt, die man unmöglich uneingeschränkt mögen kann. Ihr fühlt man sich verbunden, auch wenn sie Abstoßendes tut.
Welche Haltung man tatsächlich einnimmt, das überlässt „Stella“ dem Zuschauer, der alsbald in ein Wechselbad der Gefühle eintaucht, wenn der Film seinen buchstäblich beschwingten Anfang mit einer Aufführung von „Let's Misbehave“ hinter sich lässt und seine Figuren drei Jahre später ins Herz der Finsternis befördert, als Zwangsarbeiter die Fabrikaktion miterleben lässt, der Stella und ihre Mutter - gespielt von Katja Riemann, wie gewohnt auch in kleinen Rollen auf den Punkt - entkommen können. Verhaftet wird sie erst später, als sie sich mit dem von Jannis Niewöhner gespielten Passfälscher Rolf Isaaksohn pseudoromantisch als Gesetzlosenpärchen durch Berlin schlägt.
Unter der Folter der Gestapo bricht sie und erklärt sich bereit, als Greiferin für die Nazis zu arbeiten, so erfolgreich schließlich, dass sie unter Juden schließlich stadtbekannt ist. Dass Kilian Riedhof für sein historisch genau recherchiertes Psychogramm über eine schwierige Frau die Mittel des Unterhaltungsfilms nutzt, ein historisches Melodram mit hohem Schauwert (Bildgestaltung: Benedict Neuenfels) inszeniert hat, ist eine der gewagtesten Entscheidungen, aber auch eine der wichtigsten: Wenn „Stella. Ein Leben“ Diskussionen auslösen, Wirkung haben soll, dann muss er gesehen werden, ein Film für ein großes Publikum. Wie die Weltpremiere in Zürich gezeigt hat, ist mit heftigen Reaktionen zu rechnen, für den Film, wider den Film. Gut so.
Thomas Schultze.
... weniger
Kommentar zu "Stella. Ein Leben."
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Stella. Ein Leben.".
Kommentar verfassen