Der Metzger geht fremd / Willibald Adrian Metzger Bd.3
Restaurator und Menschenfreund Willibald Metzger ermittelt wieder: in einem Mordfall auf dem Land!
"Ein Sahnestückchen an Erzählkunst milieustark, sezierend, menschelnd, lebensklug": So bewertet Der Standard den neuen Krimi des...
"Ein Sahnestückchen an Erzählkunst milieustark, sezierend, menschelnd, lebensklug": So bewertet Der Standard den neuen Krimi des...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch (Gebunden)
18.95 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Metzger geht fremd / Willibald Adrian Metzger Bd.3 “
Restaurator und Menschenfreund Willibald Metzger ermittelt wieder: in einem Mordfall auf dem Land!
"Ein Sahnestückchen an Erzählkunst milieustark, sezierend, menschelnd, lebensklug": So bewertet Der Standard den neuen Krimi des österreichischen Autors Thomas Raab.
"Ein Sahnestückchen an Erzählkunst milieustark, sezierend, menschelnd, lebensklug": So bewertet Der Standard den neuen Krimi des österreichischen Autors Thomas Raab.
Klappentext zu „Der Metzger geht fremd / Willibald Adrian Metzger Bd.3 “
Durchaus mit Bewunderung für die Gründlichkeit der hiesigen Reinigungskräfte registriert Danjela Djurkovic die blitzblanken Fliesen des Kurschwimmbades. Es herrscht eine gespenstische Stille, denn außer ihr ist nur eine andere Person anwesend, die wie eine marmorne Statue am Grunde des Beckens liegt. Der Mann ist tot, daran besteht kein Zweifel. Mit seltener Gelassenheit alarmiert Danjela die Klinikleitung und schickt einen Hilferuf in Richtung ihres geliebten, eigensinnigen Willibald Adrian Metzger. Der sitzt in seiner fernen Restauratorenwerkstatt und bricht nur widerwillig in die Fremde auf. Doch bald schon nimmt ihn das Leben auf dem Land gefangen. Denn auch dort haben die Familien ihre Leichen im Keller.
Lese-Probe zu „Der Metzger geht fremd / Willibald Adrian Metzger Bd.3 “
Der Metzger geht fremd von Thomas Raab1
»Das größte Schwein ist der Mensch«, hat seine Mutter immer gesagt. Mittlerweile weiß der Metzger, dass diese Erkenntnis vor allem das Schwein beleidigt. Ganz abgesehen davon: So eine Sau schwitzt nicht, sie legt sich niemals ungeschützt in die Sonne, und es entspricht ihrem natürlichen Verhalten, immer dasselbe Plätzchen zum Erledigen ihres Geschäfts zu frequentieren. Menschen hingegen hinterlassen es überall, mit Vorliebe im Leben der anderen.
Eine Wagenladung Krempel, die bei Nacht und Nebel in einen fremden Sperrmüllcontainer hätte wandern sollen, kann also durchaus vom rechten Weg abkommen und sich als kleines Häufchen Elend vor die Werkstatt eines Restaurators verirren. Fluchend betrachtet Willibald Adrian Metzger das Werk seiner Artgenossen. Wenn unter all dem Ramsch, den er bisher mühselig mit seinem Freund, dem Hausmeister Petar Wollnar, und dessen Pritschenwagen zu entsorgen hatte, wenigstens ein einziges Mal eine Rarität zu finden gewesen wäre! Aber nein, die Menschen überlegen sich eben nicht nur sehr genau, was sie wegschmeißen, sie sind in ihrem Überfluss auch noch geizig. In Kellern oder auf Dachböden vermodernde wertvolle Antiquitäten gäbe es nämlich zuhauf.
So nimmt der Tag also seinen unerfreulichen Lauf, jetzt, wo dem Willibald beruflich ohnedies gewaltig der Hut brennt. Es dauert, bis all der Unrat in den Hof geräumt ist, und wie der Metzger schließlich schweißgebadet das vorletzte Stück, eine tapezierte Kastentür, anhebt, eröffnet sich ein unverhoffter Anblick. Da amüsiert sich das Schicksal heute ja offenbar ganz besonders auf seine Kosten, so ein entsetzliches Abfallprodukt der Sechzigerjahre anzuliefern. Eines, das er aus Geschmacksgründen eigentlich gerne wegschmeißen würde, aus beruflichem
... mehr
Ethos aber nicht wegschmeißen darf. Für den Müll ist dieser hässliche schwarz lackierte Barschrank mit schwenkbarer weiß beschichteter Deckplatte, integriertem Kühlschrank und versenkbarem Tablett eindeutig zu schade.
Jetzt hat er also sein Fundstück.
Widerwillig schleift der Metzger diese ihm zugedachte Designernotdurft in seine Werkstatt und widmet sich endlich seiner Arbeit. Und die könnte unerfreulicher nicht sein.
»So etwas mach ich nicht!«, wäre die richtige und vor allem ehrliche Antwort gewesen. Aber nein, ein: »Gerne, Frau Pollak« ist es geworden. Was hätte er auch tun sollen?
Ein Restaurator muss sich um jeden seiner Auftraggeber bemühen, vor allem um die einträglichsten. Und weil das eben so ist bei den großen Geschäften, dauert es nicht lange, und es geht los mit den kleinen Gefälligkeiten: »So viel lassen wir bei Ihnen herrichten. Da bin ich mir ganz sicher, Sie können diese Kleinigkeit zwischendurch einfließen lassen!«, hat sie herablassend gemeint, die Frau Pollak. Das Einzige, was Willibald Adrian Metzger während der Arbeit zwischendurch einfließen lässt, ist ein gutes Achterl Rotwein.
Außerdem, was heißt Kleinigkeit? Gerade die Kleinigkeiten samt der dafür notwendigen Feinmotorik kosten einen Restaurator Zeit, auch wenn, wie in diesem Fall, das Ergebnis unnötiger nicht sein könnte. Der Metzger wüsste sich nämlich wirklich eine sinnvollere Tätigkeit, als mühsam zwei abgebrochene Pfeile eines geschnitzten, an einen Stamm gefesselten heiligen Sebastian nachzubilden, nur damit der arme Kerl, wenn er als originelle Fünfziger-Überraschung in die Kanzlei Dr. Michael Pollak darf, einen schönen amtlich durchbohrten Eindruck hinterlässt.
Jetzt legt der Metzger aber grundsätzlich eine Gründlichkeit an den Tag, da könnten sich jene großen Zauberer, die innerhalb einer Legislaturperiode staatliche Gelder gründlich ins Nichts verschwinden lassen und wie aus dem Nichts diesen Geldern folgen, ein Beispiel nehmen. Folglich ist es am Spätnachmittag vorbei mit seiner Geduld. Verärgert schmeißt er das kleine Schnitzeisen auf die Werkbank, blickt sich mürrisch um, sieht den längst fälligen Gründerzeit-Schreibtisch einer verliebten Witwe, den wartenden Biedermeiersekretär eines ehemaligen Obersten und den Barschrank.
Und weil sich so ein Stiefkind ja hervorragend dazu eignet, für diverse Unannehmlichkeiten sein Köpfchen hinhalten zu müssen, beschließt der Restaurator, nach einem Tag voll ärgerlicher Zeitvergeudung, entsprechend Hand anzulegen. Wie besessen beginnt er also die Deckplatte aufzupolieren. Der Schweiß tropft ihm von der Stirn, als säße er in der Sauna auf dem obersten Bankerl. Hurtig bewegen sich seine kräftigen Arme über die Oberfläche, bis er schließlich seinem Spiegelbild gegenübersteht: wohlbeleibt, in der zweiten Hälfte seines Lebens und allein. Bis auf das Alter hat er alles sich selbst zu verdanken, sein Übergewicht und sein Strohwitwerdasein.
Niedergeschlagen macht er sich nach getaner Arbeit auf den Heimweg. Es folgen eine ausgiebige Dusche, die nichts von seiner Schwermut wegwäscht, und ein diesbezüglich, so hofft er zumindest, erfolgreicherer Blaufränkischer. Willibald Adrian Metzger hockt in seinem Chesterfieldsofa und bemitleidet sich selbst. Mit dem Alleinsein ist es anders als mit dem Radfahren. Es ist verlernbar, und bei plötzlichem Auftreten bringt es uns aus dem Tritt. Niemals hätte er sich in seiner erst kurz zurückliegenden Existenz als Einzelgänger vorstellen können, eines Tages mit so einem Auf-sich-selbst-geworfen-Sein nichts anfangen zu können. Die Schulwartin Danjela Djurkovic und er leben zwar nicht zusammen, füllen ihre eigenen Kühlschränke und Speisekammern, haben zwar die Ersatzschlüssel zur Wohnung des anderen, sehen sich beinah täglich, nächtigen trotzdem unter der Woche jeder für sich im eigenen Doppelbett, und doch sind sie verbunden mit einer nicht mehr wegzudenkenden Selbstverständlichkeit, mit einer Ahnung von »Bis dass der Tod euch scheidet!«.
Wie sehr er sie vermisst. Denn jetzt ist sie weg, die Djurkovic, genauso wie ihr Hund, und dem Metzger bleiben nur das Selbstmitleid, der Rotwein und die Arbeit.
2
Was gibt es Schöneres als den geregelten Müßiggang, als die servierte Befriedigung aller Grundbedürfnisse inklusive professioneller medizinischer Betreuung? Und all das mitten im Grünen, vor glasklarem Binnengewässer am Fuße silbrig glänzender Berge.
Natürlich gibt es etwas Schöneres. Etwas Schöneres gibt es immer, und wenn etwas zur Gewohnheit wird, ist es ohnedies vorbei mit der ganzen Pracht. Frühstücks-, Mittags- und Abendbüfett, Massage-, Physio- und gelegentliche Psychobehandlungen, lupenreiner Satellitenempfang von über dreihundert Sendern, Leseecken mit breit gefächertem Lektüreangebot, ein monströses Doppelzimmer mit Traumbad inklusive Whirlpool, getrenntem Schlaf- und Wohnraum, beide mit märchenhaftem Blick auf den glasklaren See, und dazu jede Menge alleinstehender Männer all das wird durchaus jenem Bild gerecht, welches sich Danjela Djurkovic in vergangenen Zeiten vom Paradies auf Erden so ausgemalt hat. Da gab es allerdings den Metzger noch nicht.
Und jetzt?
Jetzt hockt sie da, allein, am Ende der Welt, zwischen gigantischen Nadelhölzern inmitten betagter Herren, die mit jeder Geste den Eindruck erwecken, sie müssten die Bereitwilligkeit zum ungezügelten Beweisakt ihrer immer noch intakten Manneskraft zur Schau stellen. Partnervermittlung ist ja keineswegs dem Grundsatz der Freiwilligkeit untergeordnet, viel eher gilt: »Was du nicht willst, dass man dir tu, das fügt dir jemand anderer zu.«
Das beginnt bei krampfhaft nach Ehepartnern suchenden Müttern, geht über den missionarischen Eifer ungefragt kuppelnder Freunde und endet beim ärztlichen Verordnungsschein zum Kuraufenthalt. Begeistert war sie also nicht über diese Zuweisung, die Djurkovic, vor allem nach ihrem ohnedies so langen Spitalsaufenthalt: »Gerade jetzt, wo bin ich zu Hause bei diese Metzger-Einzelgänger! Is nix gut, vielleicht kriegst du wieder Gusta auf Einsiedelei?« Verschmitzt und mit unterwürfigem Blick hat die Danjela dem Willibald zugelächelt, vielleicht in der Hoffnung auf ein: »Bleib doch zu Hause, die beste Kur erhältst du ohnedies bei mir!«
Ohne Erfolg. Die alternative Metzger-Antwort dürfte ihr aber dennoch trotz der vorhandenen Nüchternheit irgendwie geschmeichelt haben: »Glaub mir, bevor ich dich nach einer Kur sitzen lass, passiert das eher umgekehrt!« Als hätte der Willibald bereits geahnt, wie sehr bei so einem Erholungsaufenthalt in der Wildnis das Wildern im Zentrum steht.
© Piper Verlag GmbH, München 2009
Jetzt hat er also sein Fundstück.
Widerwillig schleift der Metzger diese ihm zugedachte Designernotdurft in seine Werkstatt und widmet sich endlich seiner Arbeit. Und die könnte unerfreulicher nicht sein.
»So etwas mach ich nicht!«, wäre die richtige und vor allem ehrliche Antwort gewesen. Aber nein, ein: »Gerne, Frau Pollak« ist es geworden. Was hätte er auch tun sollen?
Ein Restaurator muss sich um jeden seiner Auftraggeber bemühen, vor allem um die einträglichsten. Und weil das eben so ist bei den großen Geschäften, dauert es nicht lange, und es geht los mit den kleinen Gefälligkeiten: »So viel lassen wir bei Ihnen herrichten. Da bin ich mir ganz sicher, Sie können diese Kleinigkeit zwischendurch einfließen lassen!«, hat sie herablassend gemeint, die Frau Pollak. Das Einzige, was Willibald Adrian Metzger während der Arbeit zwischendurch einfließen lässt, ist ein gutes Achterl Rotwein.
Außerdem, was heißt Kleinigkeit? Gerade die Kleinigkeiten samt der dafür notwendigen Feinmotorik kosten einen Restaurator Zeit, auch wenn, wie in diesem Fall, das Ergebnis unnötiger nicht sein könnte. Der Metzger wüsste sich nämlich wirklich eine sinnvollere Tätigkeit, als mühsam zwei abgebrochene Pfeile eines geschnitzten, an einen Stamm gefesselten heiligen Sebastian nachzubilden, nur damit der arme Kerl, wenn er als originelle Fünfziger-Überraschung in die Kanzlei Dr. Michael Pollak darf, einen schönen amtlich durchbohrten Eindruck hinterlässt.
Jetzt legt der Metzger aber grundsätzlich eine Gründlichkeit an den Tag, da könnten sich jene großen Zauberer, die innerhalb einer Legislaturperiode staatliche Gelder gründlich ins Nichts verschwinden lassen und wie aus dem Nichts diesen Geldern folgen, ein Beispiel nehmen. Folglich ist es am Spätnachmittag vorbei mit seiner Geduld. Verärgert schmeißt er das kleine Schnitzeisen auf die Werkbank, blickt sich mürrisch um, sieht den längst fälligen Gründerzeit-Schreibtisch einer verliebten Witwe, den wartenden Biedermeiersekretär eines ehemaligen Obersten und den Barschrank.
Und weil sich so ein Stiefkind ja hervorragend dazu eignet, für diverse Unannehmlichkeiten sein Köpfchen hinhalten zu müssen, beschließt der Restaurator, nach einem Tag voll ärgerlicher Zeitvergeudung, entsprechend Hand anzulegen. Wie besessen beginnt er also die Deckplatte aufzupolieren. Der Schweiß tropft ihm von der Stirn, als säße er in der Sauna auf dem obersten Bankerl. Hurtig bewegen sich seine kräftigen Arme über die Oberfläche, bis er schließlich seinem Spiegelbild gegenübersteht: wohlbeleibt, in der zweiten Hälfte seines Lebens und allein. Bis auf das Alter hat er alles sich selbst zu verdanken, sein Übergewicht und sein Strohwitwerdasein.
Niedergeschlagen macht er sich nach getaner Arbeit auf den Heimweg. Es folgen eine ausgiebige Dusche, die nichts von seiner Schwermut wegwäscht, und ein diesbezüglich, so hofft er zumindest, erfolgreicherer Blaufränkischer. Willibald Adrian Metzger hockt in seinem Chesterfieldsofa und bemitleidet sich selbst. Mit dem Alleinsein ist es anders als mit dem Radfahren. Es ist verlernbar, und bei plötzlichem Auftreten bringt es uns aus dem Tritt. Niemals hätte er sich in seiner erst kurz zurückliegenden Existenz als Einzelgänger vorstellen können, eines Tages mit so einem Auf-sich-selbst-geworfen-Sein nichts anfangen zu können. Die Schulwartin Danjela Djurkovic und er leben zwar nicht zusammen, füllen ihre eigenen Kühlschränke und Speisekammern, haben zwar die Ersatzschlüssel zur Wohnung des anderen, sehen sich beinah täglich, nächtigen trotzdem unter der Woche jeder für sich im eigenen Doppelbett, und doch sind sie verbunden mit einer nicht mehr wegzudenkenden Selbstverständlichkeit, mit einer Ahnung von »Bis dass der Tod euch scheidet!«.
Wie sehr er sie vermisst. Denn jetzt ist sie weg, die Djurkovic, genauso wie ihr Hund, und dem Metzger bleiben nur das Selbstmitleid, der Rotwein und die Arbeit.
2
Was gibt es Schöneres als den geregelten Müßiggang, als die servierte Befriedigung aller Grundbedürfnisse inklusive professioneller medizinischer Betreuung? Und all das mitten im Grünen, vor glasklarem Binnengewässer am Fuße silbrig glänzender Berge.
Natürlich gibt es etwas Schöneres. Etwas Schöneres gibt es immer, und wenn etwas zur Gewohnheit wird, ist es ohnedies vorbei mit der ganzen Pracht. Frühstücks-, Mittags- und Abendbüfett, Massage-, Physio- und gelegentliche Psychobehandlungen, lupenreiner Satellitenempfang von über dreihundert Sendern, Leseecken mit breit gefächertem Lektüreangebot, ein monströses Doppelzimmer mit Traumbad inklusive Whirlpool, getrenntem Schlaf- und Wohnraum, beide mit märchenhaftem Blick auf den glasklaren See, und dazu jede Menge alleinstehender Männer all das wird durchaus jenem Bild gerecht, welches sich Danjela Djurkovic in vergangenen Zeiten vom Paradies auf Erden so ausgemalt hat. Da gab es allerdings den Metzger noch nicht.
Und jetzt?
Jetzt hockt sie da, allein, am Ende der Welt, zwischen gigantischen Nadelhölzern inmitten betagter Herren, die mit jeder Geste den Eindruck erwecken, sie müssten die Bereitwilligkeit zum ungezügelten Beweisakt ihrer immer noch intakten Manneskraft zur Schau stellen. Partnervermittlung ist ja keineswegs dem Grundsatz der Freiwilligkeit untergeordnet, viel eher gilt: »Was du nicht willst, dass man dir tu, das fügt dir jemand anderer zu.«
Das beginnt bei krampfhaft nach Ehepartnern suchenden Müttern, geht über den missionarischen Eifer ungefragt kuppelnder Freunde und endet beim ärztlichen Verordnungsschein zum Kuraufenthalt. Begeistert war sie also nicht über diese Zuweisung, die Djurkovic, vor allem nach ihrem ohnedies so langen Spitalsaufenthalt: »Gerade jetzt, wo bin ich zu Hause bei diese Metzger-Einzelgänger! Is nix gut, vielleicht kriegst du wieder Gusta auf Einsiedelei?« Verschmitzt und mit unterwürfigem Blick hat die Danjela dem Willibald zugelächelt, vielleicht in der Hoffnung auf ein: »Bleib doch zu Hause, die beste Kur erhältst du ohnedies bei mir!«
Ohne Erfolg. Die alternative Metzger-Antwort dürfte ihr aber dennoch trotz der vorhandenen Nüchternheit irgendwie geschmeichelt haben: »Glaub mir, bevor ich dich nach einer Kur sitzen lass, passiert das eher umgekehrt!« Als hätte der Willibald bereits geahnt, wie sehr bei so einem Erholungsaufenthalt in der Wildnis das Wildern im Zentrum steht.
© Piper Verlag GmbH, München 2009
... weniger
Autoren-Porträt von Thomas Raab
Thomas Raab, geb. 1970 in Wien, war schon während seines Studiums der Mathematik und der Sportwissenschaften als Sänger und Songwriter aktiv. Es folgten zahlreiche Tourneen und CD-Veröffentlichungen. Seit 1997 ist Thomas Raab freischaffender Autor, Komponist, und Interpret. Im Jahr 2013 wurde ihm der Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur verliehen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Thomas Raab
- 2009, 3, 359 Seiten, Maße: 13,2 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Piper Taschenbuch
- ISBN-10: 3492053084
- ISBN-13: 9783492053082
Rezension zu „Der Metzger geht fremd / Willibald Adrian Metzger Bd.3 “
»Wie Metzger die kriminalistische Restaurierungsarbeit in der Provinz löst, ist großes, nicht nur ethnografisches Kino.« Die Welt . »Zuerst kommt der Wolf Haas, dann nichts, aber dann, dann taucht Thomas Raab auf und hat den dritten sehr österreichischen Krimi mit seinem schrulligen Möbelrestaurator Metzger im Gepäck. Ein großes Vergnügen.« Kurier . »Die - leicht schrullige, klar - Figur des Willibald Adrian Metzger hat sich zum Shootingstar der heimischen Krimiszene entwickelt.« Falter . »Es ist eine Freude zu sehen, wie übermütig der ehemalige Wiener Matheprofessor mit der Literatur umspringt.« . Literatur-Kurier . »Absolut lesenswert - bis zur kuriosen Schlusspointe.« Wiener . »Restaurator Metzger kratzt an der Idylle einer Kuranstalt. Brillant!« Format . »Raab ist mit >Der Metzger geht fremd< ein raffinierter Krimi mit ironisch-bissigem Unterton gelungen. Lesespaß bis zum letzten Satz ist garantiert.« Hessischer Rundfunk Online . »Lesevergnügen pur, von der ersten bis zur letzten Zeile.« Fränkische Nachrichten
Kommentare zu "Der Metzger geht fremd / Willibald Adrian Metzger Bd.3"
3.5 von 5 Sternen
5 Sterne 2Schreiben Sie einen Kommentar zu "Der Metzger geht fremd / Willibald Adrian Metzger Bd.3".
Kommentar verfassen