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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eight_butterflies, 12.03.2023

    Als Buch bewertet

    „Und der Montag bricht an für einen Jungen, der keine Lust hat, in die Schule zu gehen. Er sieht aus dem Fenster und wünscht sich, es würde so viel schneien, dass er nicht hinausgehen kann, es würde so heftig regnen, als käme das Meer direkt bis vor die Tür, es wäre so kalt, dass sogar seine Ängste einfrieren… Aber vergeblich. Die Sonne scheint.“ Unaufgeregt, nüchtern und leise erzählt Eloy Moreno die Geschichte eines namenlosen Jungen, die als Gesamtwerk zu schreien scheint. Das Buch bewegt zutiefst und ist mehr als eine Story über Mobbingopfer. Es ist ein tragisches Zeugnis über den Schmerz betroffener Seelen und ein Plädoyer für mehr Courage, Hinsehen und Handeln gegen die Unsichtbarkeit.

    Die Handlung des Buches ist zunächst schwierig zu fassen, puzzelt sich dann im Laufe der kurzweiligen Kapitel zusammen. Ein Junge hatte einen Unfall, gelangt in psychologische Behandlung. Dort fällt auf, er ist absolut überzeugt davon, unsichtbar zu sein wie ein Comicheld. Erzählt wird dann das kindliche Erleben in der Schule, offensichtlich vor dem Unfall. Der Junge sagt NEIN zum Abschreiben, wird zunehmend durch Mitschüler gedemütigt, so dass er sich fühlt als hätte er „einen Igel verschluckt“ oder „ein Elefant würde auf der Brust rumtrampeln“. Die Demütigungen sind so schmerzhaft, dass sie unaushaltbar scheinen. Um überleben, ertragen und verstehen zu können, was ihm geschieht, verschmelzen die Realität der Geschehnisse mit der Fantasiewelt der Comichelden und deren Superkräften. Unter Wasser atmen zu können oder Superpower in der Faust zu haben und eben unsichtbar zu sein. Täter sind die Monster, Helfende die Drachen und die Superkräfte. Diese sind so wirksam wie im Comic, während in der Realität nur die Schwester Luna und eine ehemals selbst zum Mobbingopfer gewordene Lehrerin Kraft geben. So wird deutlich, dass Täter nicht nur der Drahtzieher MM ist, sondern auch Duldung, Hinwegsehen, Übersehen eine lange Liste von Mittätern und Mitläufern produziert. Der Junge sammelt solch eine ganze Liste von Personen und Situationen, die er als Beleg nutzt, warum Unsichtbarkeit die einzige Erklärung für seine Erlebenswelt ist.

    Das Buch hat einen flüssigen Schreibstil, kurze Kapitel und liest sich in einem Ritt durch. Durch den Wechsel der Erzählperspektive wird die Sicht der Realität und die der Überlebensstrategie Fantasie geschickt schriftstellerisch nebeneinander gestellt. Der kunstvoll neutrale und schnörkellose Stil trägt nicht wenig dazu bei, die verstörenden Schilderungen so in ein tragisches Licht zu stellen, dass mir beim Lesen ein fetter Kloß im Hals sitzt. Ich verstehe plötzlich selbst, dass Unsichtbarkeit erklärt, warum zu Hause „keiner merkt, dass in seinem Körper keine Freude mehr ist, dass in seinem Gesicht nur noch gezwungen gelächelt wird, dass seine Augen fast immer ins Leere blicken.“

    Das Buch sollte zur Pflichtlektüre an Schulen werden, weil es den Perspektivwechsel für die Überseher, Wegseher, Hindurchseher ermöglicht. Es kann das Thema Mobbing und die verbreitete Strategie des Übergehens, die zur Unsichtbarkeit führt, thematisieren helfen. Ein verbreitetes Problem, das alle angeht und unbedingt ins Zentrum der Gesellschaft gehört.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    karoberi, 02.04.2023

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch sollte jeder gelesen haben.

    Der Unsichtbare ist hier ein Namensloser, der in der Schule gemobbt wird und zum Außenseiter wird. Seine Mitmenschen schauen weg oder lachen zusammen mit seinem Peiniger.

    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zunächst etwas schwer. Die Aufteilung der Kapitel ist nämlich schon etwas speziell, doch auch gut gemacht. Die Geschichte wird aus Sicht des Unsichtbaren erzählt, aber es gibt auch Kapitel aus Sicht des Peinigers sowie von einigen anderen Mitschülern und einer Lehrerin. Die Geschichte hat mich aufgewühlt und emotional sehr berührt. Meine eigene Schulzeit ist schon länger her, doch nun sind die eigenen Kinder in der Schule. Da hofft man sehr, dass sie solche Erfahrungen nie machen müssen, auch nie auf der anderen Seite stehen und nicht wegschauen, wenn es anderen Kindern passiert. Daher ist es sehr wichtig, offen darüber zu reden und es den Kinder bewusst zu erklären.

    Wie auch andere Rezensenten bereits erwähnt haben, sollte dieses Buch am besten als Schulstoff von allen Kindern/Jugendlichen gelesen werden, denn die Schule ist hauptsächlich der Ort, an dem solche Mobbinghandlungen stattfinden. Die 236 Seiten geben dafür genug Gesprächsstoff. Das Buch stellt auch die Eltern, Lehrer, Schulleiter und Mitschüler an den Pranger, erklärt aber gleichermaßen deren Beweggründe, warum sie nicht einschreiten. Das Buch ermutigt dazu, dass die Menschen mit offenen Augen durch die Welt gehen und mehr Zivilcourage zeigen sollen.

    Fazit: Eine wirklich gut geschriebene Geschichte, die den Leser aufweckt und emotional aufwühlt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 14.06.2023

    Als Buch bewertet

    Einfühlsam und eindringlich erzählt

    Ein Junge wird in der Schule gemobbt. Und scheinbar sieht das niemand in seiner Umgebung, er wird unsichtbar. Seine Leidensgeschichte ist von Angst, Demütigungen und Verzweiflung geprägt. Aber auch die Mobber erhalten Gelegenheit, ihre Sichtweise zu erzählen.

    Es ist eine zutiefst verstörende Geschichte, die hier erzählt wird mit viel Feingefühl und, trotz der Schwere des Themas, auf eine federleichte Art. Mehrere Handlungsfäden führen den Leser leise und sachlich durch das Dickicht des Geschehens, und genau deswegen geht die Lektüre sowas von unter die Haut. Es hinterlässt mich etwas sprachlos, und doch fallen mir im Nachhinein Situationen ein, bei denen ich näher hinsehen hätte sollen. Wer dieses Buch gelesen hat, wird den Blick offener haben für Mobbing, wird nachvollziehen können, wie kontraproduktiv Wegsehen und wie wichtig das Hinsehen ist.

    Dieses Jugendbuch zum Thema Mobbing erzählt so einfühlsam und gleichzeitig eindringlich seine Geschichte, dass ich es unbedingt weiter empfehlen möchte. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone K., 01.05.2023

    Als Buch bewertet

    4.25

    Unsichtbar erzählt von einem namenlosen Jungen, welcher gemobbt wird. In seinem Leid baut er sich verschiedene Schutzmechanismen zusammen und erzählt von seinen Superkräften. Eine davon natürlich das unsichtbar sein.

    Die Geschichte wird von einem allwissenden Erzähler geschildert, wodurch wir einen Eindruck von den Tätern, den Freunden und auch mehr oder weniger außenstehenden bekommen.
    Das ganze hat meiner Ansicht auch den Effekt, dass wir als Leser ebenso nur zuschauen können, wie das Leben des Protagonisten mehr und mehr zerstört wird. Wir wollen helfen können es aber nicht. Wir sind nur in dem Sinne besser, als die Nebencharaktere, weil wir uns wünschen einschreiten zu können ohne Konsequenzen zu fürchten.

    Obwohl Moreno hier ein Jugendbuch geschrieben hat lässt er nichts aus. ER geht nicht viel ins Detail und natürlich verharmlost das gerede von Superkräften die Geschichte an der Oberfläche aber die Intention und die schwerwiegenden Folgen von Mobbing werden trotzdem klar. Durch einen weiteren Charakter lernen wir auch kennen, dass diese FOlgen einen meist ein Leben lang verfolgen können und einen nie los lassen.

    Leider ist das Thema immernoch sehr verschwiegen und Authoritätspersonen helfen einem nur in seltenen Fällen wirklich weiter. Umso wichtiger ist es, dass darüber geschrieben wird. Vor allem für Kinder und Jugendliche zugänglich, welche am häufigsten darunter leiden.

    Unsichtbar ist ein Buch, welches ich auch jedem Erwachsenen nur ans Herz legen kann.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli P., 13.03.2023

    Als Buch bewertet

    Unfassbar wichtig
    Der Roman 'Unsichtbar' geschrieben von Eloy Moreno behandelt die Geschichte eines Jungen, der unter Mobbing leidet.
    Die Moral dieser Geschichte ist unfassbar wichtig. Der Autor möchte darauf aufmerksam machen, wie viele bei solchen Taten nur daneben stehen und nichts unternehmen. Er kritisiert die Gewaltbereitschaft mancher Kinder, die durch Traumata ausgelöst, aber nicht gerechtfertigt werden kann.
    Da dieses Buch so wichtige Themen anspricht, finde ich es schade, dass der Anfang sehr zäh ist. Da den Hauptfiguren zunächst keine Namen gegeben werden, kommt es zu leichter Verwirrung. Doch ist diese erstmal überstanden, wird man von Morenos wunderschönem und metaphorischem Schreibstil überrascht.
    Mir hat es besonders gut gefallen, dass die Hauptfigur keinen Namen hat und sich somit jeder mit ihr identifizieren kann.
    Ich würde dieses Buch wirklich allen empfehlen, die sich bereit dazu fühlen, unsere gesellschaftlichen Struckturen zu kritisieren.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Blaxy's little book corner, 12.03.2023

    Als Buch bewertet

    Das Thema "Mobbing" ist heikel. Ich denke, so ziemlich jeder hat seine Erfahrungen damit gemacht - und egal, ob man Opfer, Täter oder Zuschauer war, es ist immer unangenehm sich damit auseinandersetzen.
    Aber um so wichtiger.

    Mit dieser Note kommt auch Eloy Morenos "Unsichtbar" daher.

    Ein Junge, dessen Leben durch eine kleine Gegebenheit eine große Wendung nimmt, und fortan ein Leben voller Angst und Scham führen muss.
    Mit Kleinigkeiten geht es los; kleine Demütigungen in der Schule, die sich mehren und immer größere Kreise ziehen.
    Bis hin, bis dieser Junge sich sehnlichst Superkräfte wünscht und diese sogar bekommt. Er wird unsichtbar. Doch das rettet ihn nicht vor einem großen Unglück.

    Natürlich wird der Junge nicht wirklich unsichtbar. Aber man muss kein Genie sein, um zu begreifen was hiermit gemeint ist.
    Die Idee finde ich super - allgemein die Idee des Buches.
    ...doch leider nicht super umgesetzt.

    Ich hatte ganz große Probleme damit, dass der Autor unheimlich mit Namen geizt. Ich glaube, insgesamt werden im Laufe des Buches gerade mal drei Menschen Namen geschenkt - der Schwester des Protagonisten, sowie den beiden besten Freunden. Aber der unsichtbare Junge bleibt die kompletten 330 Seiten Namenlos. Alle anderen ebenso.
    Dadurch fiel es mir ungemein schwer eine stärkere Bindung aufzubauen. Natürlich, ich empfand viel Mitleid, war traurig und berührt; doch da wäre mehr drin gewesen..

    Ebenso empfand ich es als anstrengend, dass mal aus der Erzählperspektive über den Jungen berichtet wird, dann und wann der Junge sich selbst aber zu Wort meldet und das Kapitel aus der Ich-Perspektive erzählt. Das riss mich aus meinem Lesefluss.
    Hier und da findet man auch mal Kapitel aus anderen Perspektiven, was interessant ist - aber eben durch das bereits erwähnte Einsparen von Namen auch etwas mühselig. Stattdessen beschreibt Moreno seine Figuren mit wiederkehrenden Adjektiven.. Nee, das war hier einfach nicht meins.
    Genauso wenig wie die Verweise zu den Superkräften. Da fehlte mir der Draht.

    Dafür sind die wirklich kurz gehaltenen Kapitel ein Garant dafür, dass man schnell durch die Geschichte rast: jedes Kapitel umfasst im Schnitt ein bis drei Seiten; da kann man schwer aufhören und ich war binnen eines Tages mit "Unsichtbar" durch.

    Der Stil hat mir also weniger gefallen, dafür aber das Thema.
    Es wird deutlich, wie belastend Mobbing ist. Wie schnell es losgehen kann und welche Kreise einzelne Taten mit sich ziehen. Das hat der Autor super hinbekommen und selbst mich auf meine alten Tage nochmal (wieder) sensibilisiert. Auch wenn ich schon lange kein Teenager mehr bin, wurde mir bewusst wie wichtig es ist nicht wegzuschauen. Nicht nur die Täter sind Monster, sondern auch all jene, die wegsehen.. und Mobbing ist ja bekanntlich nicht nur unter Schülern verbreitet..
    Für die Zielgruppe ist dieses Buch wunderbar geeignet und würde sich sogar sehr als Schullektüre eignen. Da wäre ich ganz begeistert (gewesen).

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jane B., 19.05.2023

    Als eBook bewertet

    Ich möchte, dass dieses Buch Pflichtlektüre an Schulen wird!

    Seit über einer Woche versuche ich meine Gedanken zu ordnen. Niemals werde ich der Geschichte gerecht werden können. Worte werden hier nicht ausreichen, um das zu schildern, was ich ausdrücken möchte ...

    "Unsichtbar" ist eine Erzählung, dessen Worte man eigentlich nur in kleinen Häppchen ertragen kann, bei der man trotzdem nicht aufhören kann, immer weiter zu lesen.

    Nahezu jedes einzelne Wort ging mitten ins Herz. Der Autor nahm mich mit auf eine Achterbahn der Gefühle, die mich schwindeln ließ. Wut, Trauer, Hilflosigkeit - alles wechselte sich ständig ab. Es kam in Schüben. Es kam heftig. Und ich konnte mich dem Sog nicht mehr entziehen. Durch den ständigen Wechsel, war ich nicht in der Lage, während des Lesens zu weinen - das kam tatsächlich bei mir erst hinterher, nachdem ich das Ganze habe sacken und Revue passieren lassen.

    Emotional war ich so sehr gefangen, dass ich jeden Satz spürte. Der Autor hat einen berührenden Schreibstil, der genau auf den Punkt trifft, was man selbst vielleicht schon einmal gedacht hat. Und doch ist und bleibt man sprachlos.

    Herr Moreno zeigt verschiedene Perspektiven auf: der Mobber, die Zeugen, Wegschauende, das Opfer - alle bekommen eine Stimme. Den meisten möchte man einfach nur in den Hintern treten und sie wach rütteln. Zwei Personen hätte ich gerne umarmt.

    Mir fehlen noch immer die richtigen Worte, um klar zu machen, wie viel mir das Werk bedeutet ... Es wird eines der Bücher sein, die sich tief in mein Gehirn, meine Seele und mein Herz gebrannt haben. (davon gibt es nur sehr wenige)

    Für mich ein absolutes Lesehighlight, welches den Sonderstatus 'Sahnestückchen' von mir verliehen und daher eine absolute Leseempfehlung bekommt.

    »Unsichtbar ist man nur, wenn die anderen einem dabei helfen.« (S. 291)

    ©2023 Mademoiselle Cake

    Zitate:

    »[...] hofft, dass ihn niemand gesehen hat, denn die Scham schmerzt mehr als die Schläge.« (S. 146)

    »Es gibt aber sehr wohl Zeugen, viele sind in der Nähe vorbeigegangen, aber keiner ist ihm zu Hilfe gekommen, keiner hat ihn gefragt, wie es ihm geht. Alle haben einen Jungen beobachtet, dem die Selbstachtung geraubt wurde, aber niemand hat eingegriffen. « (S. 146)

    »[...] dass niemand sich über die Tatsache wundert, dass es mindestens eine Person gibt, die ihm helfen könnte, nämlich die, die mit dem Handy filmt ... « (S. 167)

    »Es ist seltsam und traurig, dass es in dieser Gesellschaft so viele Monster gibt, solche, die etwas tun, und solche, die zuschauen, solche, die lachen und solche, die so ein Video aufnehmen ... « (S. 167)

    »Im Grunde ist ihm gar nicht klar, warum er das tut [...] « (S. 172) (Mobber)

    » [...] zum Gelächter oder Schweigen der anderen - beides tat gleich weh. « (S. 175)

    »Er sucht nur einen Vorwand, um den Wespenjungen noch mehr zu quälen, dabei hat er im Grunde nichts gegen ihn, er hat ihm nichts getan, aber er braucht die Schwäche eines anderen, um seine eigene Stärke zu beweisen.« (S. 179)

    »Und ich musste herausfinden, aus welchem Grund mich diejenigen, die mich verprügeln wollten, manchmal sahen, und die anderen, die mir hätten helfen können, es fast nie taten.« (S. 231)

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  • 5 Sterne

    LEXI, 11.03.2023

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte vom Jungen, den niemand lieb hatte.

    Der spanische Bestsellerautor Eloy Moreno erzählt die Geschichte eines Jungen, der bis zur letzten Buchseite namenlos bleiben wird. Ein Junge, dessen schulische Leistungen herausragend sind, der zwei seiner Mitschüler zu seinen langjährigen Freunden zählt. Besagter Junge begeht jedoch eines Tages einen folgenschweren Fehler: er wagt es, einem beliebten, faulen, aber auch äußerst gewaltbereiten und daher gefürchteten Mitschüler, etwas zu verweigern. Von diesem Moment an ändert sich das Leben des Jungen drastisch. Denn die nun entstandene Atmosphäre der Angst ist der Nährboden für Menschen wie seinen Peiniger, der in seinem ganzen Leben noch niemals ein „Nein“ akzeptieren musste, der die Schwäche von anderen braucht, um seine eigene Stärke zu beweisen.

    Mit seinem Roman „Unsichtbar“ beschreibt der Autor den Leidensweg dieses namenlosen Jungen und gewährt dabei ungewöhnlich tiefe und erschütternde Einblicke ins Innere eines Mobbingopfers, aber auch in jenes seines Peinigers sowie der Menschen in seinem Umfeld, die entweder wegesehen, oder tatenlos zusehen. Der Autor besitzt einen ganz eigenwilligen, intensiven Schreibstil, der mir mit fortschreitender Lektüre immer mehr ans Herz wuchs und mir bis zuletzt bereits herausragend gut gefallen hat. In einer saloppen, der jugendlichen Zielgruppe angepassten Sprache beschreibt Eloy Moreno, wie einem ganz normalen, unauffälligen Jungen mit hervorragenden schulischen Leistungen gezielt die Selbstachtung genommen wird und niemand eingreift. Als die Trauer, die Angst, all die unterdrückte Wut und das Leid des Jungen diesen zu überwältigen drohen, entwickelt er Schutzmechanismen, die letztendlich dazu führen, dass seine Lebensfreude erlischt. Zuletzt nimmt ihn niemand mehr zur Kenntnis, es scheint, als gäbe es ihn nicht mehr – der Junge ist für seine Mitmenschen tatsächlich „unsichtbar“ geworden.

    Der durchgehend hohe Spannungsbogen ist zwangsläufig bedingt durch das aufwühlende Thema dieses Buches. Man fragt sich: „Was muss denn noch alles passieren, bis endlich irgendjemand etwas unternimmt? Was kommt als Nächstes?“ Der Autor steuert zielstrebig auf ein explosives Finale zu, bei welchem man sich als Leser am liebsten in die Geschichte einbringen und aktiv eingreifen möchte.

    Die Charakterzeichnung der handelnden Figuren würde ich als brillant und ganz besonders intensiv bezeichnen. Eloy Moreno schafft es trotz kurzer Kapitel und laufendem Perspektivenwechsel, den Leser emotional ganz tief in die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Figuren hineinzuversetzen – und zwar so sehr, dass ich es manchmal nicht einmal mehr schaffte, mich aus dem Buch, aus einer gewissen Szene, zu lösen.

    Der Autor schildert die Sichtweise des Jungen, jenes seines Peinigers namens „MM“, das Gefühls- und Gedankenleben seiner besten Freunde „Kiri“ und „Zaro“ sowie das Verhalten des Lehrpersonals. Er beschreibt Reaktionen von Mitschülern, die sich vom Jungen abwenden und beim Mobbing entweder mitmachen, oder sich heraushalten, um sich selbst nicht zu schaden. Der Autor geht auch auf das familiäre Umfeld seines jugendlichen Protagonisten ein. Eloy Moreno vermittelt unglaublich starke Emotionen und versteht es, mit seinen Worten eine zunehmende Beklemmung zu erzeugen, die ab der Hälfte des Buches rasant zunimmt und einem schließlich beinahe den Atem nimmt. Dieses Buch hat mich auf einer Ebene berührt, wie es bislang selten ein Buch geschafft hat. Es zeigt eine dunkle Seite der Menschheit auf und thematisiert das Motto: „Solange es mich nicht selbst betrifft, ist es nicht mein Problem.“

    Fazit: „Unsichtbar“ war ein herausragendes, zutiefst beeindruckendes und hoch emotionales Leseerlebnis, das mich fassungslos machte, mich zu Tränen rührte und auch nach der letzten Seite gedanklich noch längere Zeit beschäftigen wird. Völlig begeisterte fünf Sterne für dieses überwältigende Lese-Highlight und eine unbedingte Leseempfehlung!

    (stark gekürzte Fassung)

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  • 5 Sterne

    Kerstin K., 25.04.2023

    Als Buch bewertet

    Von einem Held, der keiner sein wollte…

    „ Unsichtbar“ ist ein unglaublich bewegender Roman zum Thema Mobbing, der jugendliche und auch ältere Leser eindringlich darauf aufmerksam macht, die Augen nicht vor diesem Problem zu verschließen, sondern ein geschärftes Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie man helfend einschreiten kann und sollte. Anhand der Leidensgeschichte des namenlosen Protagonisten in diesem Buch erfährt man als Leser unmittelbar, was es für Konsequenzen für die Mobbingopfer haben kann, wenn solche Unterstützung fehlt, was mich bei der Lektüre sehr mitgenommen hat. Aufgrund der Wichtigkeit und Aktualität des Themas Mobbing halte ich „Unsichtbar“ für eine wichtige Lektüre, die auch in Schulen gelesen werden sollte.
    Wie gesagt, ist der Protagonist dieses Romans namenslos, wodurch seine Geschichte leicht übertragbar auf andere Personen ist. Er ist ein relativ normaler Teenager, interessiert sich zwar sehr für Mathe und ist eher ein „Nerd“ als der coolste Typ der Schule, aber trotz allem hat er gute Freunde, kommt mit seinen Mitschülern gut zurecht und lebt in einer Durchschnittsfamilie mit Vater, Mutter und kleiner Schwester. Doch eines Tages lässt er einen Mitschüler nicht bei einem Mathetest abgucken, woraufhin das Drama seinen Anfang nimmt. Aus Rache wird der Protagonist fortan von dem vermeintlich „starken“ Mitschüler und seinen Freunden gemobbt. Die Demütigungen werden immer schlimmer und offensichtlicher, doch anstatt zu helfen, verschließen die besten Freunde des Mobbingopfers, Lehrer, Mitschüler und Familie die Augen vor der Wahrheit und schreiten aus verschiedenen Gründen nicht ein: sei es Selbstschutz aus Angst, selbst Opfer zu werden, sei es Mitläufertum oder sei es einfach Ignoranz. Um mit seinem Leid fertig zu werden und zu verstehen, warum er so allein gelassen wird, flüchtet sich der Protagonist in eine fiktive Welt, in der zum Superhelden wird und in seinen „Superkräften“ eine Erklärung für seine schreckliche Lage findet. So wird er zum Helden, der eigentlich keiner sein wollte…
    Während der Protagonist namenslos bleibt, sind alle anderen Charaktere namentlich bekannt und multiperspektivisch wird von verschiedenen Positionen aus über die Mobbingsituation berichtet. Dabei erzählt aber nur das Opfer selbst aus der ersten Person, alle anderen Figuren lässt der Autor in der dritten Person auftreten. So ist man als Leser besonders nah am Opfer und nimmt unmittelbar an seinem Leid teil. Es ist erschreckend, wie leicht jemand in diese Rolle fallen kann und welche Dynamik die Demütigungen entwickeln. Der Autor schildert alles sehr plausibel und bringt den Lesern durch kurze, emotionale Sätze die Erfahrungen der Charaktere äußerst nah. Mich hat der Roman bestürzt, weil er so authentisch ist und auch, weil er alle Seiten – Opfer, Täter, Mitläufer – zu Wort kommen lässt, wodurch ich mich permanent fragen musste, ob ich eingeschritten wäre oder mich auch von der Gruppendynamik hätte mitreißen lassen. Man entwickelt Verständnis für alle involvierten Charaktere, versteht ihre Beweggründe, aber dennoch leidet man mit dem Protagonisten mit. Aufgrund dieser reflektierten, multiperspektivischen Herangehensweise des Autors sollte das Roman in Schulen diskutiert werden, da das Thema Mobbing nicht unter den Tisch gekehrt werden darf, wie durch die Lektüre allzu deutlich wird!
    Ob es am Ende des Buches noch einen echten Held oder eine echte Heldin gibt, der oder die dem Mobbing ein Ende setzt, will ich hier nicht verraten. Der namenlose Superheld der Geschichte wäre sicher lieber keiner geworden und hätte sein normales Teenagerleben weitergelebt. „Unsichtbar“ ist jedenfalls ein Appell an jeden von uns, zum Helden zu werden, wenn es die Situation erfordert, indem man Mobbing und anderen Schikanen ein Ende setzt. Und dafür braucht es nicht einmal übernatürliche Kräfte, sondern nur ein bisschen (Helden-)Mut!

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  • 5 Sterne

    Tanja W., 10.03.2023

    Als eBook bewertet

    "Unsichtbar" ist ein packendes Werk vom spanischen Bestsellerautor Eloy Moreno.
    Ich war geflashed von diesem Plaidoyer gegen das Wegsehen bei Opfern.
    Eine Geschichte über einen namenlosen Jungen, der sich in die Unsichtbarkeit flüchtet, um den Gemeinheiten zu entgehen. Eindringlich wird von dem Leiden des Jungen erzählt.
    Dieses Buch geht unter die Haut. Es ist extrem emotional, ich habe die Angst des Jungen gespürt, sein Kummer ist viel zu groß für so ein kleines Herz.
    Es ist unglaublich, wie viel ein Mensch ertragen kann, ohne daran zu zerbrechen. Der Junge, der im Cover im Regen steht, erlebt die Hölle auf Erden.
    Alle sehen weg, wenn er gedemütigt wird.
    Selbst bei Gewalt greift niemand ein. Unsichtbar zu sein, ist die einzige Möglichkeit des Jungen, um zu überleben.
    Die Schule ist ein Ort des Grauens. Kein Erwachsener steht ihm zur Seite.

    Das Buch fordert zum Handeln auf. Niemand darf so einen Schmerz erleben. Die schlimmen Worte, die dem Jungen zugeworfen werden, lassen einem das Herz bluten. Es ist unglaublich, dass so ein Mobbing möglich ist. Das Kind wollte ich trösten, ganz fest in den Arm nehmen, ihm sagen, wie schön das Leben sein kann, dass es geliebt wird.
    Dieser Junge ist was Besonderes, er verdient ganz viel Zuwendung und Liebe.

    Eloy Moreno hat mit leisen Tönen eine Geschichte geschrieben, die ich hinaus schreien möchte.
    Die ganze Welt muss wissen und lernen, Gewalt ist keine Lösung. Keiner darf ein Mobbing Opfer werden.

    Die Sichtweise vom Peiniger wird auch eindringlich erzählt. Er wird M M genannt. Die Wut, die in M M steckt, bricht aus ihm heraus und streckt seine ganze Kraft nach dem unsichtbaren Jungen aus.
    Es war zum fürchten, ich möchte dem Mobber nicht begegnen. Gleichzeitig hatte er mein Mitgefühl, in Bezug auf das, was M M
    erlebt hat.

    Es war eine intensive Erfahrung für mich, aus der ich viel mitnehme.
    Die Altersempfehlung ab 14 Jahren ist gerechtfertigt. Ich empfehle es weiter, denke jedoch, wenn ein Kind dieses Buch liest, sollte es einen Ansprechpartner haben, um über das Thema reden zu können. Für Kinder unter 14 Jahren ist die Thematik zu schwierig und sogar Angst einflößend.
    Trotzdem ist es als Jugendbuch geeignet.
    Eloy Moreno schreibt verständlich, der Stil ist gut zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Niko, 03.05.2023

    Als eBook bewertet

    In "Unsichtbar" erzählt der Autor Eloy Moreno von einem Fall von Mobbing und psychische und körperliche Gewalt. Das ist einen sehr schweren Fall von Mobbing, leider auch wenn alles nicht so sichtbar wird, werden die Folgen die Betroffenen genau so stark treffen.
    Ein Junge wird gemobbt, er verliert seine Freunde und die Freude an die Schule. Die MitschülerInnen spüren und wissen sogar genau was passiert und tun so, als nichts wäre, froh, dass sie nicht betroffen sind. Vor den Bösen haben alle Angst, so viel Angst, dass sie wie versteinert sind, nichts hören, nichts sehen... vielleicht ist dann doch nichts passiert?!
    Eine einzige Lehrerin kennt aus eigener Erfahrung wie schlimm es ist. Sie versucht die Direktorin anzusprechen aber auch hier funktioniert nach dem Prinzip: wenn man nichts sieht, ist nichts passiert. Das Traurige daran ist, dass die Situation entspricht 1:1 der Realität. Der unsichtbaren Junge ist namenlos - im Endeffekt das könnte leider jede/r in einer Schule sein. Auch die anderen Charaktere sind nur wenig mit Namen benannt, meistens werden Eigenschaften in Fokus gebracht - wahrscheinlich auch die, die das Mobbing mitbekommen würden gerne unsichtbar.
    Das Buch ist unglaublich spannend, man will weiterlesen, das Herz tut aber so weh, dass man ab und zu Pausen machen muss, um alles verdauen zu können. Die Situationen sind sehr realistisch beschrieben. Theoretisch weiß man, wohin alles hinführt und irgendwie weiß man gleichzeitig, dass so eine Rettung oft nur in den Bücher gibt.
    Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, so schafft der Autor einen besseren Gesamtüberblick. Auch die Perspektive des Mobbers kommt zur Sprache und teilweise versucht man ihn zu verstehen und man hat sogar Leid mit ihm - hier musste ich mich fragen wie schräg die Welt manchmal sein kann.
    Das Buch ist ab 14 Jahre empfohlen. Für sensibleren LeserInnen wäre vielleicht leichter mit jemandem darüber zu reden. Das Buch ist auf jeden Fall aufwühlend und lässt den/die Leser/Leserin am Ende sprachlos. Das sollte eine Pflichtlektüre für alle Lehrer und Lehrerinnen und für alle Eltern werden, damit das Mobbing früh genug erkannt werden kann.

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  • 5 Sterne

    Simone F., 15.03.2023

    Als Buch bewertet

    "Unsichtbar" ist ein sehr erschütternder Roman über einen namenlosen Jungen, der in der Schule gemobbt wird. Er zieht sich immer weiter zurück, flüchtet sich in seine Welt der Comics und Superhelden. Je länger die Schikanen durch den Mitschüler anhalten, desto hilfloser, verzweifelter und einsamer wird er.

    Der Roman macht deutlich, dass nicht allein der Mobber sich schuldig macht, sondern im selben Maße alle, die wegsehen und nichts unternehmen. Und dass dieses Wegsehen für den Gemobbten ebenso schmerzhaft sein kann wie das Mobbing selbst.

    Die einzelnen Kapitel des Buches bestehen aus vielen kleinen Unterabschnitten, in denen die Perspektive immer wieder zwischen dem namenlosen gemobbten Jungen als Ich-Erzähler und einem auktorialen Erzähler wechselt, der den Fokus abwechselnd auf eine der Figuren legt, etwa den gemobbten Jungen, seine Freunde, den Mobber oder eine Lehrerin. Diese häufigen Perspektivwechsel und ein ungewöhnlicher, aber äußerst interessanter Schreibstil machen für mich den besonderen Reiz des Buches aus. Moreno findet sehr eindringliche und berührende Worte, und es gab Passagen, bei denen ich während des Lesens Tränen in den Augen hatte, und das passiert mir eigentlich nie. Da ich in der Grundschulzeit selbst Mobbing erlebt habe, konnte ich mich sehr gut in den Jungen einfühlen und weiß, dass lebenslang Narben zurückbleiben.

    Das Buch hat mich sehr bewegt und es ist wirklich großartig geschrieben. Sollten weitere Bücher von Eloy Moreno auf Deutsch erscheinen, werde ich sie mit Sicherheit lesen, da mich der Stil des Autors begeistert hat.

    Ich möchte jedem empfehlen, dieses ergreifende Buch zu lesen, und ich könnte mir "Unsichtbar" sehr gut auch als Klassenlektüre ab der 9. Klasse vorstellen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena S., 05.06.2023

    Als Buch bewertet

    Unsichtbar ist ein Buch, was ich so schnell nicht vergessen werde. Allein der Klappentext sorgte schon für Gänsehaut und wer es dann schafft, keine Tränen zu vergießen, denen kann ich auch nicht mehr helfen.

    Der namenlose Junge, um den es geht, ist geradewegs in mein Herz spaziert und umso mehr hat dann wehgetan, was er Tag für Tag erleiden musste. Zu sehen, was man ihm antut, wie er gemobbt, beleidigt, ausgegrenzt, geradezu isoliert und fertig gemacht wird, hat puren Kummer ausgelöst, grenzenlose Trauer und eine große Portion Wut. Er wird regelrecht zerstört, jede Faser seines Seins erschüttert und entzwei gerissen, und der Autor schafft es, die Lesenden so nah daran teilhaben zu lassen, dass man eine Seele aus Stein haben muss, wenn es einen kalt lässt.

    Es gibt neben der Perspektive des Jungen auch andere Sichten, die die Lesenden verfolgen können, sowohl von Freunden als auch von Gegnern des Protagonisten. Das war unglaublich spannend zu sehen, weil man dadurch den Blickwinkel geöffnet bekommt. Es schürt nicht unbedingt Verständnis, aber dennoch kann man einige Dinge vielleicht ein klein bisschen besser nachvollziehen.

    Das Buch schafft Sichtbarkeit für Mobbing als extrem wichtiges und stets aktuelles Thema, appelliert an die Lesenden, achtsamer zu sein und die Augen vor solchen Ungerechtigkeiten nicht zu verschließen, andererseits kann es böse ausgehen.

    Mein Fazit:
    Dieses Buch ist ein Must-Read, nicht nur für die Jugendlichen im Alter der Figuren, sondern auch Eltern und Lehrende, einfach für alle, die in ihrem Alltag Mobbing begegnen könnten. Tief bewegend und aufrüttelnd, ein so wichtiges Buch!

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  • 5 Sterne

    Buchliebhaberin, 15.03.2023

    Als Buch bewertet

    Verarbeitung von Mobbingerfahrungen

    Das Buch zeigt wie ein Kind seine Erfahrungen mit Mobbing zu verarbeiten versucht. Mit seiner Fantasie versucht er sich selber zu erklären wie es zu den Ereignissen kam. Seine negativen Erfahrungen macht er in seiner Fantasie zu Superkräften, die er erhalten hat, und erklärt damit warum ihm keiner hilft. Selbst seine besten Freunde allen ihm in Stich, weshalb er anfängt zu glauben, dass er sich unsichtbar machen kann. Er will nicht glauben, dass seine Mitmenschen solche Monster sind um ihn einfach zu ignorieren. Einzig eine Lehrerin versucht das Mobbing aufzuhalten während alle anderen weggucken.

    Die Geschichte startet mit dem Jungen im Krankenhaus über mehrere Seiten besuchen ihn verschiedene Menschen unter denen auch seine alten freunde und eine Therapeutin, die sich aus seinen Superkräften keinen Reim machen kann.

    Das Cover repräsentiert die Szene durch die der "unsichtbare" Junge ins Krankenhaus kam wieder.
    Während des Lesen findet man die Bedeutung der einzelnen Superkräfte und die damit einhergehenden Ereignisse heraus. Der Erzähler kommentiert das Geschehen und spricht gelegentlich auch über die Zukunft und über deren Unvorhersagbarkeit.
    Auch gibt es mehreren Perspektivwechsel mit denen auch sie Sicht von den Freunden, der Lehrerin und von MM, dem Mobber, statt. Es wird erklärt, warum MM so handelt und die Schuldgefühle von seinen Freunden aber auch seinen Eltern.

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  • 4 Sterne

    zwergendruidin, 23.03.2023

    Als Buch bewertet

    Ich habe dieses Buch einige Zeit vor mir hingeschoben. Die Leseprobe war in Ordnung, aber dort gefiel mir der Schreibstil nicht und ich wusste nun auch nicht so recht, ob ich einfach einer Mobbing Geschichte in der Schule von Beginn bis Ende folgen wollte.
    Dann habe ich mich an einem Tag hingesetzt, dass Buch genommen und mir gesagt, dass es halt gelesen werden muss und es ja nicht so lang ist. Tatsächlich hat es eine Länge, die perfekt für die Erzählung der Geschehnisse ist. Der Schreibstil war für mich zu Beginn wieder etwas schwer, meist kurze knappe Sätze, nichts ausschweifendes, aber Seite für Seite kam ich besser damit zurecht und es wirkte wie ein Sog, der mich einfach immer weiterlesen ließ.
    Die Geschichte zeigt dem Leser einen Fall von Mobbing in der Schule auf. Die dargestellten Figuren werden nur ab und an mit Namen benannt, manche werden gar nicht genannt. Oft werden sie durch Merkmale die sie ausmachen, sprachlich kenntlich gemacht wie z.B. 'Der Junge mit den neuneinhalb Fingern'. Mir fehlte dadurch irgendwie der tiefergehende Bezug zu den Charakteren. Es hätte wohl noch persönlich ergreifender werden können, wenn man die Personen mit Namen sichtbarer gemacht hätte. Vielleicht ist aber eben dies der Grund des Autors gewesen, es zu unterlassen.
    Die Geschichte ist meiner Ansicht nach sehr offen, ehrlich, realitätsnah, nimmt kein Blatt vor den Mund und genau dadurch kann es, meiner Meinung nach, nicht nur teilweise brutal in seiner Darstellung wirken, sondern auch in seiner Auswirkung auf den Leser.
    Phasenweise musste ich das Buch zur Seite legen, weil ich vor Tränen nichts sah. Es ist nicht nur die Geschichte, die hier exemplarisch wiedergegeben wird, sondern dass was es in einem selbst, egal welchen Part man aus der Geschichte vielleicht selbst einmal eingenommen hat, auslöst. Man kann sich mit in die Charaktere einfühlen und verstehen was sie handeln und auch nicht handeln lässt. Was nicht vergessen werden darf, meiner Meinung nach, ist die Tatsache, dass es Kinder und Erwachsene sind die Teil der Geschehnisse sind und diese durchaus unterschiedliche Verhaltensmuster, Erklärungsversuche, Bewältigungsstrategien, Lösungswege und Denkmuster haben. An sich ist dies auch bei Erwachsenen der Fall, jedoch wird in diesem Buch gut dargestellt, dass Kinder und auch Jugendliche, andere Schwerpunkte haben bzw. setzen.
    Was dieses Buch wirklich sehr gut hervorhebt, ist der Umstand, dass man sich immer erst dann Zeit für die einem eigentlich wichtigen Dinge nimmt, wenn etwas (schlimmes) passiert ist. Im Buch wird von einem Kind an den Vater die Frage gestellt, warum dieser von der Arbeit nicht (spontan) frei nehmen darf, weil ein schöner Anlass aufgetreten ist, sondern immer nur dann, wenn z.B. jemand krank ist.

    Insgesamt beleuchtet die Geschichte viele verschiedene Leben und verschafft einem Einblicke in verschiedene Köpfe und zeigt auf problematische und schwierige Arbeits- und Verhaltensweisen. Es gibt Einblicke in emotionale Instabilität und welche Gründe im Guten, wie im Schlechten vorliegen können und es zeigt, dass jeder Gründe hat und findet, um sein Verhalten zu rechtfertigen, aber eine Veränderung im Inneren nur schwer und besonders nicht nebenbei und mal eben so möglich ist. Es bedarf Zeit. Schlechte Angewohnheiten, die sich zu ausgearteten und vielleicht auch bösen Verhaltensweisen herausbilden, treten ebenso wenig urplötzlich auf, wie ein tief in sich ausgeglichener Charakter, der alles und jeden mit Respekt behandelt.
    Das Buch zeigt deutlich mit dem Finger auf ein mangelhaftes System, auf eine mangelhafte Kommunikation und auf eine mangelhafte Fürsorge. Es ist nicht dazu gedacht, das große Ganze verändern zu wollen, weswegen dafür auch keine Lösungsvorschläge aufgezeigt werden, aber es zeigt, wie und wo man aufmerksamer sein sollte und in manchen Berufsgruppen und auch als Erziehungsberechtigter sein muss.

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  • 5 Sterne

    SalMar, 24.03.2023

    Als eBook bewertet

    Emotional packend und grandios erzählt

    Ein Junge liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus und blickt zurück auf die letzten Wochen und Monate, die ihn hergeführt haben – die zunächst harmlosen Schikanen, die irgendwann alles beeinflussten, und die Menschen um ihn herum, für die er unsichtbar war.
    In seinem Buch erzählt der spanische Autor Eloy Moreno die Geschichte eines Mobbing-Opfers, eines Jungen, der in der Schule von Mitschülern mehr und mehr drangsaliert wird. Als Leser erfährt man von den Ereignissen aus Sicht des Jungen, aber auch zum Beispiel aus der Perspektive einer Lehrerin, seinen Freunden und dem Mobber. Sich in die Gefühlswelten von Letzterem zu begeben, fällt definitiv nicht leicht, macht aber auch das Besondere aus.
    In recht einfacher Sprache und häufig sehr kurzen Kapiteln gelingt es dem Autor, dem Leser die Entwicklung unheimlich eindringlich zu vermitteln. Die Fantasiewelt, die sich der Junge aufgrund der furchtbaren Situation erschafft, macht die emotionale Seite nur noch eindrucksvoller. Die allmähliche Entwicklung, die Verzweiflung des Protagonisten, erlebt man gefühlt hautnah mit.
    Für mich war dieses Buch eine grandios erzählte Geschichte zu einem wichtigen Thema, das alle angeht, weshalb ich es unbedingt weiterempfehlen werde.

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  • 5 Sterne

    miamina, 14.06.2023

    Als Buch bewertet

    Der Autor erzählt aus verschiedenen Perspektiven, die des Opfers, die des Täters, die der Freunde. Abgesehen von einigen Charakteren (der Schwester, der Freundin und der Freund des Jungen) erhält keine der handelnden Figuren einen Namen. Selbst der Mobber wird nur M M genannt, was vermutlich seine Initialen sind. Generell sind die Charaktere sehr simpel aufgebaut. Ihre konkreten Eigenschaften erfahren Leser*innen nicht; die Personen werden lediglich auf ihre Rollen (Opfer, Täter, Freund, Lehrer etc) reduziert.

    Ein gelungener Weg, die Konzentration der Leser*innen auf die eigentliche Rollenverteilung zu lenken und nicht auf die Komplexität der einzelnen Personen. Die Emotionen der einzelnen Charaktere werden perfekt dargestellt.

    Dieses Buch sollte in Schulen gelesen werden. Wieso? Weil grundsätzlich jeder weiß, dass Mobbing schlecht ist. Trotzdem fühlen sich Menschen nicht verpflichtet wirklich HINZUSEHEN und etwas gegen einzelne Fälle zu tun.

    Die Story zeigt Leser*innen perfekt, dass Zuschauer, die nicht handeln, genauso schuldig sind, wie die Täter. Das sollte sich jeder bewusst machen.

    Ein tolles Buch, welches hoffentlich vielen Menschen die Augen öffnet.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MermaidKathi, 30.08.2023

    Als Buch bewertet

    Mein Fazit: Ein unglaublich wichtiges Buch, welches auf emotionale Weise und verschiedenen Sichten das Thema Mobbing näherbringt und zeigt was für Auswirkungen das haben kann. Nachdem man über die anfängliche Einsortierung hinwegkommt wird es richtig gut und gegen Ende richtig emotional und bewegend, sodass ich an mehreren Stellen weinen musste. Ein wichtiges Thema und ein Buch, welches sich super als Schullektüre eignet in der Hoffnung, dass sich die Schüler*innen mit dem Thema beschäftigen und sich trauen gegen Mobbing einzutreten oder es erst gar nicht dazu kommt. Ich vergebe 4,5 Sterne für das wichtige Buch!

    Meine Meinung zum Buch: Wow… unglaublich emotional und bewegend… Unsichtbar hat mich wirklich tief berührt und mich wirklich traurig gemacht. Traurig, weil es leider durchaus realistisch ist und mir die Figuren wirklich leidgetan haben. Das Buch hat es also geschafft mich richtig zu packen – vor allem am Ende. Zu Beginn habe ich zwar eine Weile gebraucht, um die Charaktere zuzuordnen, da sie erst nach und nach mit Namen und Eigenschaften ausgestattet werden – wenn auch nicht alle. Danach wurde es einfach unglaublich gut und richtig mitreißend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Und wenn ihr euch das fragt: Ja, ich habe an so einigen Stellen weinen müssen. Der Sichtwechsel in die unterschiedlichen Charaktere hat mir richtig gut gefallen. So konnte ich einen Blick aus jeder Sichtrichtung erhalten und zudem deutlich besser nachvollziehen, warum sie so gehandelt haben. Das Thema Mobbing ist leider sehr ernst und das Buch zeigt, wie ausdrucksstrak wie schnell alles aus dem Ruder laufen kann. Insgesamt war ich etwas überrascht von der Art und dem Schreibstil – etwas ungewöhnlich. Aber ich mochte die wirklich kurzen Abschnitte der Sichten (max. 2 Seiten) und den Wechsel. Die Geschichte wird erst rückblickend erzählt und startet mit dem Ende, wie ein Junge im Krankenhausbett liegt und Besuch bekommt. Nach und nach erfährt man, was passiert ist. Gestalterisch ganz schöngemacht, auch wenn mich die insgesamt sehr vielen leeren Seiten bzw. nur wenig Text darauf etwas gestört haben. Andererseits kommt man dann natürlich schneller durch die Seiten und es gibt viele Stellen zum Pausieren. Ich habe mich ein klein wenig an den Superkraft-Vergleichen gestört, auch wenn es ganz passend war. Das Buch beinhaltet eine wirklich wichtige Botschaft und ein wirklich wichtiges Thema, welches unbedingt behandelt werden sollte, da es leider überall und in jeder Schule, in jeder Klasse (und auch später) vorkommen kann – wenn auch nicht unbedingt immer in diesen Ausmaßen. Aber auch „harmlosere“ Arten von Mobbing sind absolut inakzeptabel! Es zeigt eindringlich, dass wegschauen genauso schuldig macht. Besonders gut finde ich darum, dass es am Ende zwei Infoseiten zum Thema gibt. Was ist Mobbing; Was kann ich unternehmen, um zu helfen usw. Wirklich wichtig! Das Buch sollte unbedingt in allen Schulen als Schullektüre genutzt werden, um das Thema präsenter zu machen, sodass es gar nicht erst aufkommt.

    Meine Meinung zum Cover: Mir gefällt das Cover sehr gut. Die blaue Farbe ist sehr schön gewählt und insgesamt wirkt es mit den Regentropfen und den darin unsichtbar wirkenden Schemen etwas traurig – passt also somit sehr gut zum Thema.

    Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit Unsichtbar. Eure MermaidKathi

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  • 5 Sterne

    Philine V., 18.03.2023

    Als Buch bewertet

    Warst Du schonmal unsichtbar? Wolltest du schonmal unsichtbar sein?
    Eloy Moreno erzählt sanft die Geschichte eines Jungen, der es geschafft hat, unsichtbar zu werden, obwohl er eigentlich nur gesehen werden wollte.
    Kein Buch, das sich mit dem Thema Mobbing beschäftigt hat, hat mich bislang so berührt, wie Moreno es geschafft hatte. Seine Art, mit Sprache umzugehen, ist beeindruckend und eindrucksvoll und lässt diese Geschichte noch lange nachklingen.
    Die einzelnen Perspektiven werden liebevoll ausgefüllt, am Ende passt alles zusammen und hat jede einzelne Geschichte es geschafft, mich zu berühren, nicht zuletzt wegen Morenos wunderschönem Schreibstil.
    Doch auch die Handlung an sich begeistert. Schonungslos ehrlich skizziert er die Geschichte eines Jungen, der ein paar Mal zu viel von den richtigen Leuten nicht gesehen worden ist. Dabei schafft er sprachliche Bilder, die etwas ganz besonderes sind, und trotz vielen Perspektivenwechseln eine schlüssige und sinnige Geschichte, die nicht ehrlicher und erschütternder hätte sein können.
    "Unsichtbar" bekommt eine klare Leseempfehlung. Ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde.

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  • 5 Sterne

    Lesemama, 23.05.2023

    Als Buch bewertet

    Bewertet mit 4,5 Sternen

    Zum Buch:

    Ein Junge, sein Namen wird nie erwähnt, ist ein guter Schüler, aber sehr schüchtern und ein Einzelgänger. Die Geschichte beginnt mit einem "Nein", er sagt Nein zu einem Klassenkameraden, will nicht betrügen und wird daraufhin gemobbt. Er bekommt Hassmails und Drohungen aufs Handy, seine Sachen werden beschädigt und geklaut. Er wird von der ganzen Schule ausgegrenzt und keiner kommt ihm zur Hilfe.


    Meine Meinung:

    Mobbing ist ein absolutes NoGo und dennoch ist es alltäglich, leider. Der Junge leidet fürchterlich, die Schulkameraden sind fies und die, die nicht fies sind tun dennoch nichts um dem Jungen zu helfen.
    Mich hat die Geschichte sehr berührt und ich finde das Buch sehr gut geschrieben, es ist gut zu lesen. Ein besonderes Buch kurze Kapitel, einfach zu lesen. Es wäre die optimale Klassenlektüre für Schüler ab der neunten Klasse, es gibt jedenfalls viel darüber zu reden.
    Ich fand es jedenfalls großartig und habe es sehr gerne gelesen. Auch wenn der Stil des Buches etwas gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch ein geniales Jugendbuch.

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