Alptraum in Weiß
Kriminalroman. Deutsche Erstausgabe
Typisch! Ausgerechnet, als Privatdetektivin Regan Reilly ihr Brautkleid abholen will, gerät sie mitten in ein Verbrechen.
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Taschenbuch
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Alptraum in Weiß “
Typisch! Ausgerechnet, als Privatdetektivin Regan Reilly ihr Brautkleid abholen will, gerät sie mitten in ein Verbrechen.
Klappentext zu „Alptraum in Weiß “
Bei Regan Reilly läuten die Hochzeitsglocken. Eine Woche vor der Trauung will sie ihr Brautkleid abholen - doch es ist weg. Unbekannte haben die Modeboutique überfallen, vier Kleider gestohlen und die beiden Designer gefesselt und geknebelt. Obwohl die Zeit drängt, übernimmt Regan den Fall. Während sie vier hochverdächtige Bräute verhört, will ihr Verlobter Jack noch in letzter Sekunde einen Bankräuber stellen.Lese-Probe zu „Alptraum in Weiß “
Alptraum in Weiß von Carol Higgins ClarkLESEPROBE
Samstag, 2. April
Kapitel 1
Regan Reilly kam im Haus ihrer Eltern in Summit, New Jersey, die Treppe aus dem ersten Stock herunter, so wie sie es in den einunddreißig Jahren ihres Lebens an zahllosen Samstagmorgen getan hatte. Wie immer steuerte sie die Küche an, wo ihre Mutter gerade das Frühstück vorbereitete. Aber dieser Samstag war anders.
Es war ihr letzter Samstag als Single.
Auf der untersten Treppenstufe strich Regan mit der Hand leicht übers Geländer und wandte sich dann in Richtung Wohnzimmer. Die Geschenke ihrer Brautparty vom Abend zuvor waren ordentlich in einer Ecke gestapelt – von der modernsten und besten Cappuccinomaschine, die Regan bestimmt nie ganz kapieren würde, bis hin zum Radiowecker mit der Weckmelodie »Today is the first day of the rest of your life«. Der Satz funkelnde Küchenmesser hatte Regan am meisten fasziniert. In ihrer Funktion als Privatdetektivin hatte sie diese genau untersucht. Das einzige andere Geschenk, das man als Mordwaffe benutzen konnte, war – wie Regans Vater Luke angemerkt hatte – das dicke Kochbuch.
Luke und Regans Verlobter, Jack Reilly (nein, sie waren nicht verwandt), hatten sich zum Essen in ein Restaurant in der Stadt verzogen und waren erst zu einem After-Dinner-Drink wieder zu den Frauen gestoßen. Die obligatorischen Ahund Oh-Rufe beim Anblick der Haushaltsgegenstände und der Unterwäsche waren nun zum Glück überstanden. Jacks Mutter, seine Schwestern und Tanten waren zur Party gekommen, wie auch viele alte Freunde von Regans Familie. Es war ganz schön turbulent zugegangen.
Regan war zwei Tage zuvor aus Los Angeles eingeflogen, wo sie ihre eigene Privatdetektei besaß. Ihr blieb nun eine Woche, um alles Nötige zu organisieren, bevor sie von Miss Reilly zur Mrs Reilly wurde. Heute würde sie mit ihrer
... mehr
Mutter, Nora, und ihrer besten Freundin Kit nach New York City fahren, um ihr Hochzeitskleid abzuholen.
Heiraten ist ganz schön viel Arbeit, hatte Regan mehr als einmal gedacht, seit sie sich vor sechs Monaten verlobt hatte. Irgendwie konnte sie schon nachvollziehen, warum manche Frauen sich in wahre Brautmonster verwandelten. Doch der ganze Aufwand war die Sache auf jeden Fall wert. Auf einen Mann wie Jack hatte sie ihr ganzes Leben gewartet, und sie wollten beide mit ihren Freunden und Familien eine große, festliche Hochzeit feiern.
Nachdem Regan jahrelang scheinbar nur Loser, Spinner und, am allerschlimmsten, Geizhälse kennengelernt hatte, war sie fast schon überzeugt gewesen, nie den Richtigen zu finden. Da musste erst ihr Vater gekidnappt werden, damit sie Jack begegnete. Er leitete die Major Case Squad der New York City Police und hatte Tag und Nacht daran gearbeitet, Luke zu befreien. Und dabei hatten er und Regan sich verliebt.
In der Küche saßen Nora und Kit bereits am großen, eckigen Holztisch, tranken Kaffee und futterten Blaubeermuffins.
»Guten Morgen«, begrüßte Regan sie fröhlich. »Kit, kaum zu glauben, dass du schon auf bist. Wir müssen doch erst in einer Viertelstunde Richtung City aufbrechen. «
»Ich konnte vor lauter Aufregung, dich heute in deinem Brautkleid zu sehen, gar nicht schlafen«, scherzte Kit wie üblich. »Ich hätte nie gedacht, dass ich deinen Hochzeitstag noch erlebe. Von meinem ganz zu schweigen. Deiner ist nun gekommen. Bei mir wird’s wohl nix mehr.«
Regan lachte, während Nora mitfühlend versicherte: »Aber natürlich wird’s damit noch was, Kit.«
»Mum, mach dir keine Sorgen um Kit.« Regan schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. »Kit, wir stehen die kommende Woche durch, mit allem, was so dazugehört, bringen mich unter die Haube, und dann werden wir ganz bestimmt deine Hochzeit planen, noch bevor ... äh, bevor ... «
»Bevor was?«, wollte Kit wissen und bestrich sich ihren Muffin mit Butter. »Bevor ich uralt bin?«
»Nein, viel früher«, winkte Regan ab. »Das Leben kann sich im Handumdrehen verändern. Es ist ja auch noch eine Woche hin, bis ich vor den Altar trete. Wer weiß, was da alles passiert?«
Nora sprang mit besorgter Miene auf. » So was darfst du nicht mal denken, Regan. Alles wird wunderbar klappen. Trinkt euren Kaffee aus, und dann fahren wir in die Stadt, um dieses hinreißende Kleid abzuholen, das du heute in einer Woche tragen wirst. Ich muss zugeben, ich bin froh, dass wir uns zum letzten Mal mit diesen verrückten Designern herumschlagen müssen. Und dann noch in diesem zugigen Loft, das sie unverschämterweise Brautsalon nennen.«
Regan und Kit sahen sich an und lachten.
»Mum, Charisse und Alfred sind ein hochbegabtes Paar und machen sich langsam einen echten Namen in der Modewelt. Die sind ein Jahr im Voraus ausgebucht. Ich bin froh, dass sie bereit waren, mich noch reinzuquetschen. Bald werden sie überall bekannt sein.«
Keiner der Anwesenden hätte vermuten können, dass sich Charisses und Alfreds Bekanntheitsgrad tags darauf durch ihr Bild auf der Titelseite der New York Post ordentlich steigern würde.
Regan steuerte Noras Mercedes in den Holland Tunnel hinein.
»Was für ein wunderbarer Tag«, seufzte Nora, als das Sonnenlicht hinter ihnen verschwand. »Hoffentlich ist es nächsten Samstag genauso.«
»Das hoffe ich auch. Aber im April weiß man nie ... « Regan verstummte.
»Eine Kollegin bei mir im Büro hat Ende Oktober auf Martha’s Vineyard geheiratet. Und prompt fegte genau an diesem Tag ein Sturm über die Insel. Als sie im Hotel ankamen, war der Strom ausgefallen. Und der Ersatzgenerator war auch kaputt«, ließ sich Kit vom Rücksitz vernehmen.
»Vielen Dank, Kit.« Regan lächelte. »Ich werde Petrus extra noch mal um gutes Wetter bitten.«
Eine Viertelstunde später stellten sie den Wagen auf einem Parkplatz nicht weit vom Zentrum von Little Italy ab. »Alfred and Charisse’s Coutures« befand sich in einem Loft, das den gesamten dritten Stock eines Gebäudes einnahm, das nach Noras Meinung dringend renoviert gehörte.
»Ich verstehe gar nicht, was die Leute an solchen Häusern so toll finden«, murmelte sie vor sich hin, als sie eine Seitenstraße entlanggingen, die an das Broadway-Bühnenbild zu Cats erinnerte.
»Es ist halt ein beliebtes Viertel«, meinte Regan. »Und für jemanden in der Modebranche wirkt eine solche Adresse eben hip. Hier stoßen das alte und das neue New York aufeinander. Die Handkarren vergangener Zeiten sind einfach durch trendige Boutiquen ersetzt worden.«
»Was gibt’s denn an der Madison Avenue auszusetzen? « Nora wich einer großen Glasscherbe auf dem holprigen Gehsteig aus. Die drei Frauen hielten vor einem alten Gebäude, aus dessen Eingangstür gerade ein junges Pärchen trat. Regan hielt die Tür offen und klingelte gleichzeitig bei Alfred und Charisse. Keine Antwort. Sie drückte noch mal auf die Klingel und wartete.
Kit sah auf die Uhr. »Es ist elf. «
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ausgegangen sind. Sie wohnen hier und erwarten uns«, sagte Regan.
»An der Security sind wir ja schon mal vorbei ... «, bemerkte Nora trocken und sah sich in der leeren Eingangshalle um.
»In der Tat«, stimmte Regan ihr zu. »Gehen wir einfach mal hoch.«
Die drei traten in einen großen, ramponierten, ächzenden Aufzug, der sich der Langsamkeit verschrieben hatte. Gemächlich ratterte die Kabine in den dritten Stock hinauf, wo sie mit einem Ruck anhielt. Es folgten ein lautes Klick-Geräusch und ein klagendes Stöhnen. Nach qualvollen sechs Sekunden öffnete sich schließlich die Tür.
Regan merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Die Tür zum Loft war nur angelehnt. Bei all ihren bisherigen Besuchen hatte Alfred sie stets sorgfältig geschlossen. Er wurde von der entsetzlichen Vorstellung gequält, sein Schöpfergeist könnte durch die Tür entweichen und jemand die Ideen für seine Entwürfe stehlen. Mit schnellen Schritten durchquerte Regan den Flur und stieß die Tür ganz auf. Es war niemand zu sehen. Die Kleiderständer waren leer. Doch ein einziges Kleid lag zerrissen auf dem Boden.
»Charisse?«, rief Regan. »Alfred?«
Sie bekam keine Antwort.
Nora griff nach Regans Arm. »Sei vorsichtig, Regan. «
»Charisse?«, rief Regan erneut, diesmal etwas lauter. »Alfred?« Sie ging langsam weiter in die Wohnung hinein und sah Blutstropfen auf dem zerrissenen Kleid. Regan sog scharf die Luft ein und lief zum hinteren Bereich des Loft, wo, wie sie wusste, um die Ecke das Schlafzimmer der beiden lag. Vorsichtig öffnete Regan die Tür.
» O Gott!«, rief sie.
© Ullstein Verlag
Übersetzung: Julia Walther
Heiraten ist ganz schön viel Arbeit, hatte Regan mehr als einmal gedacht, seit sie sich vor sechs Monaten verlobt hatte. Irgendwie konnte sie schon nachvollziehen, warum manche Frauen sich in wahre Brautmonster verwandelten. Doch der ganze Aufwand war die Sache auf jeden Fall wert. Auf einen Mann wie Jack hatte sie ihr ganzes Leben gewartet, und sie wollten beide mit ihren Freunden und Familien eine große, festliche Hochzeit feiern.
Nachdem Regan jahrelang scheinbar nur Loser, Spinner und, am allerschlimmsten, Geizhälse kennengelernt hatte, war sie fast schon überzeugt gewesen, nie den Richtigen zu finden. Da musste erst ihr Vater gekidnappt werden, damit sie Jack begegnete. Er leitete die Major Case Squad der New York City Police und hatte Tag und Nacht daran gearbeitet, Luke zu befreien. Und dabei hatten er und Regan sich verliebt.
In der Küche saßen Nora und Kit bereits am großen, eckigen Holztisch, tranken Kaffee und futterten Blaubeermuffins.
»Guten Morgen«, begrüßte Regan sie fröhlich. »Kit, kaum zu glauben, dass du schon auf bist. Wir müssen doch erst in einer Viertelstunde Richtung City aufbrechen. «
»Ich konnte vor lauter Aufregung, dich heute in deinem Brautkleid zu sehen, gar nicht schlafen«, scherzte Kit wie üblich. »Ich hätte nie gedacht, dass ich deinen Hochzeitstag noch erlebe. Von meinem ganz zu schweigen. Deiner ist nun gekommen. Bei mir wird’s wohl nix mehr.«
Regan lachte, während Nora mitfühlend versicherte: »Aber natürlich wird’s damit noch was, Kit.«
»Mum, mach dir keine Sorgen um Kit.« Regan schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. »Kit, wir stehen die kommende Woche durch, mit allem, was so dazugehört, bringen mich unter die Haube, und dann werden wir ganz bestimmt deine Hochzeit planen, noch bevor ... äh, bevor ... «
»Bevor was?«, wollte Kit wissen und bestrich sich ihren Muffin mit Butter. »Bevor ich uralt bin?«
»Nein, viel früher«, winkte Regan ab. »Das Leben kann sich im Handumdrehen verändern. Es ist ja auch noch eine Woche hin, bis ich vor den Altar trete. Wer weiß, was da alles passiert?«
Nora sprang mit besorgter Miene auf. » So was darfst du nicht mal denken, Regan. Alles wird wunderbar klappen. Trinkt euren Kaffee aus, und dann fahren wir in die Stadt, um dieses hinreißende Kleid abzuholen, das du heute in einer Woche tragen wirst. Ich muss zugeben, ich bin froh, dass wir uns zum letzten Mal mit diesen verrückten Designern herumschlagen müssen. Und dann noch in diesem zugigen Loft, das sie unverschämterweise Brautsalon nennen.«
Regan und Kit sahen sich an und lachten.
»Mum, Charisse und Alfred sind ein hochbegabtes Paar und machen sich langsam einen echten Namen in der Modewelt. Die sind ein Jahr im Voraus ausgebucht. Ich bin froh, dass sie bereit waren, mich noch reinzuquetschen. Bald werden sie überall bekannt sein.«
Keiner der Anwesenden hätte vermuten können, dass sich Charisses und Alfreds Bekanntheitsgrad tags darauf durch ihr Bild auf der Titelseite der New York Post ordentlich steigern würde.
Regan steuerte Noras Mercedes in den Holland Tunnel hinein.
»Was für ein wunderbarer Tag«, seufzte Nora, als das Sonnenlicht hinter ihnen verschwand. »Hoffentlich ist es nächsten Samstag genauso.«
»Das hoffe ich auch. Aber im April weiß man nie ... « Regan verstummte.
»Eine Kollegin bei mir im Büro hat Ende Oktober auf Martha’s Vineyard geheiratet. Und prompt fegte genau an diesem Tag ein Sturm über die Insel. Als sie im Hotel ankamen, war der Strom ausgefallen. Und der Ersatzgenerator war auch kaputt«, ließ sich Kit vom Rücksitz vernehmen.
»Vielen Dank, Kit.« Regan lächelte. »Ich werde Petrus extra noch mal um gutes Wetter bitten.«
Eine Viertelstunde später stellten sie den Wagen auf einem Parkplatz nicht weit vom Zentrum von Little Italy ab. »Alfred and Charisse’s Coutures« befand sich in einem Loft, das den gesamten dritten Stock eines Gebäudes einnahm, das nach Noras Meinung dringend renoviert gehörte.
»Ich verstehe gar nicht, was die Leute an solchen Häusern so toll finden«, murmelte sie vor sich hin, als sie eine Seitenstraße entlanggingen, die an das Broadway-Bühnenbild zu Cats erinnerte.
»Es ist halt ein beliebtes Viertel«, meinte Regan. »Und für jemanden in der Modebranche wirkt eine solche Adresse eben hip. Hier stoßen das alte und das neue New York aufeinander. Die Handkarren vergangener Zeiten sind einfach durch trendige Boutiquen ersetzt worden.«
»Was gibt’s denn an der Madison Avenue auszusetzen? « Nora wich einer großen Glasscherbe auf dem holprigen Gehsteig aus. Die drei Frauen hielten vor einem alten Gebäude, aus dessen Eingangstür gerade ein junges Pärchen trat. Regan hielt die Tür offen und klingelte gleichzeitig bei Alfred und Charisse. Keine Antwort. Sie drückte noch mal auf die Klingel und wartete.
Kit sah auf die Uhr. »Es ist elf. «
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ausgegangen sind. Sie wohnen hier und erwarten uns«, sagte Regan.
»An der Security sind wir ja schon mal vorbei ... «, bemerkte Nora trocken und sah sich in der leeren Eingangshalle um.
»In der Tat«, stimmte Regan ihr zu. »Gehen wir einfach mal hoch.«
Die drei traten in einen großen, ramponierten, ächzenden Aufzug, der sich der Langsamkeit verschrieben hatte. Gemächlich ratterte die Kabine in den dritten Stock hinauf, wo sie mit einem Ruck anhielt. Es folgten ein lautes Klick-Geräusch und ein klagendes Stöhnen. Nach qualvollen sechs Sekunden öffnete sich schließlich die Tür.
Regan merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Die Tür zum Loft war nur angelehnt. Bei all ihren bisherigen Besuchen hatte Alfred sie stets sorgfältig geschlossen. Er wurde von der entsetzlichen Vorstellung gequält, sein Schöpfergeist könnte durch die Tür entweichen und jemand die Ideen für seine Entwürfe stehlen. Mit schnellen Schritten durchquerte Regan den Flur und stieß die Tür ganz auf. Es war niemand zu sehen. Die Kleiderständer waren leer. Doch ein einziges Kleid lag zerrissen auf dem Boden.
»Charisse?«, rief Regan. »Alfred?«
Sie bekam keine Antwort.
Nora griff nach Regans Arm. »Sei vorsichtig, Regan. «
»Charisse?«, rief Regan erneut, diesmal etwas lauter. »Alfred?« Sie ging langsam weiter in die Wohnung hinein und sah Blutstropfen auf dem zerrissenen Kleid. Regan sog scharf die Luft ein und lief zum hinteren Bereich des Loft, wo, wie sie wusste, um die Ecke das Schlafzimmer der beiden lag. Vorsichtig öffnete Regan die Tür.
» O Gott!«, rief sie.
© Ullstein Verlag
Übersetzung: Julia Walther
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Autoren-Porträt von Carol Higgins Clark
Autoren-Porträt von Carol Higgins ClarkDer Name Higgins Clark ist Krimifans schon seit langem ein Begriff. Nach Mary, die 1975 ihren ersten Kriminalroman veröffentlichte, gab Tochter Carol in Deutschland 1997 ihr Debüt mit dem Krimi "Klassentreffen mit Mörder". Was aber ist "passiert", wenn beide Vornamen auf dem Cover erscheinen? Ganz einfach: Mutter und Tochter haben gemeinsam geschrieben, wie bei "Gefährliche Überraschung" oder den Weihnachtskrimis. Angeblich ging es dabei - trotz des Genres - äußerst friedlich zu. Für Carol war Bücherschreiben schließlich kein Neuland, sie hatte für die Mutter oft recherchiert und die fertigen Romane redigiert.
Beruflich hatte sich die 1956 in New York geborene Carol zunächst anders orientiert. Sie besuchte die Schauspielschule, trat u. a. im Rahmen eines Festivals in der New Yorker Carnegie Hall auf und spielte erfolgreich die Hauptrolle in der Verfilmung eines Romans der Mutter. Nach ihrer eigenen Aussage unterscheiden sich Schauspielerei und Bücherschreiben nicht sehr voneinander, in beiden Fällen muss man verstehen, worum es in einer Szene geht. Das weiß Carol, denn sie hat die Lust ihrer irischen Vorfahren, Geschichten zu erzählen, sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Dazu gehört auch die Freude an skurrilen Figuren, wie der exzentrischen Lucretia Standish in "Getäuscht" (2006), für die ihre Großmutter Pate gestanden hatte. Die alte Dame war immerhin noch im Alter von 80 Jahren mit ihren Enkelinnen Achterbahn gefahren. Vielleicht hat sie Carol auch den Sinn für absurde Komik vererbt, die von der Schriftstellerin höchst amüsant in Sprache gegossen wird.
Zur Lösung der Kriminalfälle hat Carol Higgins Clark die sympathische Privatdetektivin Regan Reilly aus Los Angeles geschaffen, die bereits in mehr als
... mehr
zehn Büchern ermittelt hat. So gerät Regan in dem Ende 2007 erschienenen Roman "Die Tote mit der Muschelkette" unversehens in einen Mordfall, obwohl sie eigentlich auf Hawaii nur die Sonne genießen wollte. Eine Tote am Strand trägt die Halskette, die 30 Jahre zuvor aus einem Museum der Insel verschwunden war. Reillys Hilfe wird gebraucht, auch in weiteren Fällen - auf die deutsche Leser hoffentlich nicht so lange warten müssen.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Carol Higgins Clark
- 2008, 336 Seiten, Maße: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Julia Walther
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548269486
- ISBN-13: 9783548269481
- Erscheinungsdatum: 17.09.2008
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