Aufbruch ins Morgen / Töchter des Ruhrpotts Bd.2

Gerda und Albert Neumann durchleben mit ihren fast erwachsenen Kindern Anni, Charlotte und Erwin die letzten Monate des 2.Weltkrieges. Die Familie wohnt im Ruhrgebiet. Erwin wird mit seinen 16 Jahren, noch kurz vor Kriegsende eingezogen, sein Vater meldet sich freiwillig, um seinem Sohn zur Seite stehen zu können. Charlotte ist eine glühende Anhängerin des NS-Regimes und Anni unterbricht ihre schulische Ausbildung zum Abitur, um im Lazarett zu arbeiten. Dann ist der Krieg zu Ende und das Leben muss neu geordnet werden. Erwin wird vermisst, Charlottes Verlobter ist tot, sie hadert damit, ob sie einen neuen Mann in ihr Leben lassen darf und Anni hat sich in einem amerikanischen Soldaten verliebt. Dann wird auch noch Albert verhaftet. Aber die Familie hält zusammen und gemeinsam sind sie stark und es zieht auch wieder Glück ins Haus.
Die Zeitebenen in Rebecca Malys neuem Roman „Aufbruch ins Morgen“ wechseln ständig. Die Handlung umfasst einen Zeitraum von ca. einem Jahr. Tatsächlich brauchte es einige Zeit, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Die ca. ersten 100 Seiten haben mich eher verwirrt (durch diese ganzen Wechsel der Zeiten und der auf dem ersten Blick vielen Protagonisten) und ich konnte keinen wirklichen Faden erkennen. Doch dann platzte der Knoten und ich war drin und die Geschichte hat mich dann sehr gefesselt. Es lohnt sich also auf alle Fälle, trotz Verwirrungen, durchzuhalten und die vielen Protagonisten lassen sich dann einordnen. Auch wenn ich schon viele Roman gelesen habe, die in dieser Zeit spielen, so lerne ich immer wieder etwas Neues hinzu. So auch dieses Mal. Die Autorin hat umfangreich recherchiert, wie auch im Nachwort von ihr erwähnt wird. Die Handlung erscheint mir absolut realistisch und ich könnte mir vorstellen, dass es sich so zugetragen hat. Zumal Rebecca Maly einige historische Ereignisse auch belegen kann. Der Schreibstil ist angenehm modern und flüssig. Das Buchcover gefällt mir gut, es passt zum Roman.
Das dies der zweite Teil einer Reihe ist, habe ich erst im Nachhinein erfahren. Der Roman lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, einzig die Zuordnung der Protagonisten wäre dann ggf. leicht für mich gewesen.
Von mir gibt es 4 Sterne.

Ergreifender zweiter Band der „Töchter des Ruhrpotts“ -Reihe
Auch diese Fortsetzung des Buches „Sehnsucht nach Glück“ hat mich schon ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Der Leser begleitet die Familie Neumann durch die Jahre 1945 bis 1946. Es ist die Zeit des Wiederaufbaus und die Menschen sind damit beschäftigt, die Spuren des Krieges zu beseitigen. Annie, die verzweifelt versucht, ihr Zuhause wieder bewohnbar zu machen, leidet unter der Trennung von ihrem geliebten Nathanael. Auch Charlotte kann den Tod ihres Verlobten noch immer nicht überwinden. Der 16jährige Ernst gilt weiterhin als vermisst und schließlich wird der Vater böswillig als Nazi denunziert. Wird die Familie jetzt daran zerbrechen?
Mit einem lebendigen Schreibstil wechselt der Roman regelmäßig von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück, wobei auch parallel geschehende Ereignisse gekonnt in die fesselnde Handlung eingeflochten sind. Dadurch bleibt der Spannungspegel aufrecht erhalten und machte es mir beinahe unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Denn schließlich musste ich doch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Eindrucksvoll und nachvollziehbar sind die relevanten Charaktere beschrieben und dadurch war es mir möglich, mich in sie hineinzuversetzen. Wahre Begebenheiten und fiktive Ereignisse machen diesen Band zu einem wahren Lesegenuss. Schade, dass die Reihe nun zu Ende ist.
Mein Fazit:
Auch dieses Buch hat mir hochemotionale und spannende Lesestunden bereitet. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe wohlverdiente 5 Sterne.