Blutstein / Jahreszeiten Quartett Bd.3
Kriminalroman
Dunkle Mythen und ein Familiengeheimnis: Nach »Öland« und »Nebelsturm« ist es Frühling auf der schwedischen Insel Öland geworden.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Blutstein / Jahreszeiten Quartett Bd.3 “
Dunkle Mythen und ein Familiengeheimnis: Nach »Öland« und »Nebelsturm« ist es Frühling auf der schwedischen Insel Öland geworden.
Klappentext zu „Blutstein / Jahreszeiten Quartett Bd.3 “
Ein verwunschener Ort, eine abgeschiedene Welt dunkler Mythen und Legenden. Und ein ungebetener Gast, der vor aller Augen ermordet wird. Johan Theorin erzählt in seinem neuen Kriminalroman von einem grausamen Familiengeheimnis und tapferen Helden, die nicht umhinkommen, die Sagen ihrer Insel ernst zu nehmen
Lese-Probe zu „Blutstein / Jahreszeiten Quartett Bd.3 “
WALPURGISNACHTPer Mörner hatte schwere Verbrennungen an seiner linken Hand,
mehrere gebrochene Rippen und konnte nur noch verschwommene
Umrisse erkennen. Aber er lebte noch. Er spürte, wie er
mit Benzin übergossen wurde, registrierte dessen milde Temperatur.
Im Vergleich zu der kalten Abendluft fühlte sich die Flüssigkeit
beinahe warm an, und es brannte, als sie ihm über die
Haare und in die Wunden im Gesicht rann.
Der Benzinkanister über seinem Kopf gab rhythmische, gluckernde
Laute von sich. Dann hörte das Gluckern auf, und der
leere Kanister wurde weggeschleudert.
Per kniete inmitten einer großen Pfütze und war vollkommen
durchnässt. Er war von dem harten Schlag auf den Kopf ganz benommen,
und die Benzindämpfe machten ihn schwindelig.
Er stützte sich auf seine Arme und versuchte sich aufzurichten.
Aber er hatte Schwierigkeiten, mehr als Umrisse zu erkennen.
Die Gestalt vor ihm war nur ein dunkler Schatten gegen
den Abendhimmel.
Wie ein Troll, dachte Per. Die Person sah aus wie ein Bergtroll.
"Walpurgisnacht!", sagte der Schatten. "Heute Nacht brennen
überall Feuer!"
Dann holte die Gestalt etwas aus der Jackentasche, einen Gegenstand,
der leise rasselte. Es war eine Streichholzschachtel.
Jetzt würde Per für die Sünden seines Vaters in Flammen aufgehen.
Er hob den Kopf. Da kam ihm in den Sinn, dass er noch eine
Sache versuchen konnte, obwohl es wahrscheinlich zu spät dafür
war er konnte um Gnade flehen.
Ihm rann Benzin in den Mund, als er ihn öffnete.
"Ich werde schweigen", flüsterte er.
Obwohl das unmöglich war, er wusste bereits zu viel über die
Machenschaften von Jerry, Bremer und Markus Lukas.
Aber er wusste auch, dass die vielen Namen, die er in den vergangenen
Wochen zusammengetragen hatte, keine Bedeutung
mehr hatten. Sie würden alle bald verschwunden sein.
Die Gestalt vor ihm schien nicht einmal zugehört zu haben.
Sie öffnete die Schachtel und holte ein Streichholz heraus. Dann
schob sie die Schachtel wieder zu, nahm das
... mehr
Streichholz zwischen
die Finger und zündete es an.
Es knisterte leise, und dann loderte eine helle, gelbe Flamme auf.
Jerry, Bremer, Markus Lukas, Jessika, Regina und all die anderen
Per schloss die Augen und wartete auf das Feuer. Unaufhörlich
flimmerten die Namen durch seinen Kopf.Es war März, und im Norden von Öland schien die Sonne auf
die letzten grauen Schneehäufchen, die auf dem Rasen vor dem
Altersheim von Marnäs lagen und nur langsam schmolzen. Die
beiden Flaggen auf dem Parkplatz die schwedische mit gelbem
Kreuz und die öländische mit einem goldenen Hirsch flatterten
im eiskalten Wind. Beide waren auf halbmast.
Eine lange schwarze Limousine rollte auf den Vorplatz des Altersheims
und hielt vor dem Eingang. Zwei Männer in dicken
Wintermänteln stiegen aus dem Wagen und öffneten die Kofferraumklappe.
Sie zogen eine Bahre heraus, klappten die Räder
aus und schoben sie die Rollstuhlrampe hinauf und durch die
gläserne Eingangstür.
Die Männer waren Leichenbestatter.
Der pensionierte Kapitän zur See Gerlof Davidsson saß zusammen
mit seinen Mitbewohnern im Speisesaal, als die Männer
den Fahrstuhl verließen. Er beobachtete sie, wie sie die Bahre
den Gang hinunterschoben. Auf der Bahre lagen gelbe Decken
und breite Gurte, die den leblosen Körper festhalten sollten. Die
Männer gingen schweigend am Speiseaal vorbei und steuerten
den Warenaufzug an, der hinunter in den Kühlraum des Altersheims
führte.
Das Gemurmel der Bewohner verstummte, als die Bahre vorbeirollte,
setzte aber kurz darauf wieder ein.
Gerlof erinnerte sich, dass vor ein paar Jahren die Bewohner
des Altersheims darüber abgestimmt hatten, ob der Wagen des
Bestattungsinstituts künftig auf der Rückseite des Gebäudes halten
und die Verstorbenen dezent durch eine Hintertür abtransportieren
sollte. Die meisten hatten sich jedoch dagegen ausgesprochen,
so auch Gerlof.
Die Alten wollten sehen, wie ihre verstorbenen Mit
die Finger und zündete es an.
Es knisterte leise, und dann loderte eine helle, gelbe Flamme auf.
Jerry, Bremer, Markus Lukas, Jessika, Regina und all die anderen
Per schloss die Augen und wartete auf das Feuer. Unaufhörlich
flimmerten die Namen durch seinen Kopf.Es war März, und im Norden von Öland schien die Sonne auf
die letzten grauen Schneehäufchen, die auf dem Rasen vor dem
Altersheim von Marnäs lagen und nur langsam schmolzen. Die
beiden Flaggen auf dem Parkplatz die schwedische mit gelbem
Kreuz und die öländische mit einem goldenen Hirsch flatterten
im eiskalten Wind. Beide waren auf halbmast.
Eine lange schwarze Limousine rollte auf den Vorplatz des Altersheims
und hielt vor dem Eingang. Zwei Männer in dicken
Wintermänteln stiegen aus dem Wagen und öffneten die Kofferraumklappe.
Sie zogen eine Bahre heraus, klappten die Räder
aus und schoben sie die Rollstuhlrampe hinauf und durch die
gläserne Eingangstür.
Die Männer waren Leichenbestatter.
Der pensionierte Kapitän zur See Gerlof Davidsson saß zusammen
mit seinen Mitbewohnern im Speisesaal, als die Männer
den Fahrstuhl verließen. Er beobachtete sie, wie sie die Bahre
den Gang hinunterschoben. Auf der Bahre lagen gelbe Decken
und breite Gurte, die den leblosen Körper festhalten sollten. Die
Männer gingen schweigend am Speiseaal vorbei und steuerten
den Warenaufzug an, der hinunter in den Kühlraum des Altersheims
führte.
Das Gemurmel der Bewohner verstummte, als die Bahre vorbeirollte,
setzte aber kurz darauf wieder ein.
Gerlof erinnerte sich, dass vor ein paar Jahren die Bewohner
des Altersheims darüber abgestimmt hatten, ob der Wagen des
Bestattungsinstituts künftig auf der Rückseite des Gebäudes halten
und die Verstorbenen dezent durch eine Hintertür abtransportieren
sollte. Die meisten hatten sich jedoch dagegen ausgesprochen,
so auch Gerlof.
Die Alten wollten sehen, wie ihre verstorbenen Mit
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Autoren-Porträt von Johan Theorin
Johan Theorin, geboren 1963 in Göteborg, gehört zu den meistgelesenen Krimiautoren seines Landes. Die vier Bände seines Öland-Quartetts, ausgezeichnet unter anderem mit dem Preis für das Beste Krimidebüt und den Besten Kriminalroman des Jahres sowie dem renommierten CWA International Dagger Award, führten regelmäßig die schwedischen Bestsellerlisten an. Daneben veröffentlichte er den Kriminalroman »So bitterkalt«, der in Schweden ein großer Publikums- und Presseerfolg war.
Bibliographische Angaben
- Autor: Johan Theorin
- 3. Aufl., 448 Seiten, Maße: 12,3 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Kerstin Schöps
- Verlag: Piper
- ISBN-10: 349227448X
- ISBN-13: 9783492274487
- Erscheinungsdatum: 14.05.2012
Rezension zu „Blutstein / Jahreszeiten Quartett Bd.3 “
»Die zerrissene Psyche der Figuren spiegelt sich in der Naturmystik der kargen Insel; innere Kämpfe verweben sich mit der Schlacht zwischen Trollen und Elfen. Das archaische Sujet kontrastiert Theorin mit präziser Sprache und einer treffenden Analyse der schwedischen Sexindustrie.« Kieler Nachrichten 20110427
Pressezitat
»Die zerrissene Psyche der Figuren spiegelt sich in der Naturmystik der kargen Insel; innere Kämpfe verweben sich mit der Schlacht zwischen Trollen und Elfen. Das archaische Sujet kontrastiert Theorin mit präziser Sprache und einer treffenden Analyse der schwedischen Sexindustrie.« Kieler Nachrichten 20110427
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