Canossa. Entlarvung einer Legende
Eine Streitschrift
Canossa war keine Wende. Canossa führte zu keiner Entzauberung der Welt. Dieses Canossa war ein Mythos, eine Legende. Tatsächlich schlossen Papst Gregor VII. und König Heinrich IV. in Canossa einen Friedensvertrag. Erinnerungsunkritische Kritik wollte...
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Produktinformationen zu „Canossa. Entlarvung einer Legende “
Canossa war keine Wende. Canossa führte zu keiner Entzauberung der Welt. Dieses Canossa war ein Mythos, eine Legende. Tatsächlich schlossen Papst Gregor VII. und König Heinrich IV. in Canossa einen Friedensvertrag. Erinnerungsunkritische Kritik wollte diesen Pakt in Zweifel ziehen, als 'neue Legende' voreilig dem Vergessen überantworten. Die vorliegende Streitschrift setzt sich mit dieser Kritik auseinander und zeigt, wie auch die gegenwärtige Geschichtsforschung der Modulationsmacht des Gedächtnisses ausgeliefert ist und damit zu Fehlurteilen führt. Sie verweist auf wesentliche Inhalte und Ziele des Vertrags von Canossa, den wechselseitigen Schutz der Ehre von Papst und König, die angestrebte Konsenserneuerung im Reich der Deutschen, zeigt aber auch sein Scheitern durch die Uneinigkeit der Führungseliten dort und in der Lombardei. Nicht Heinrichs Rekonziliation in Canossa, nicht die Kirchenreform, kein nach Weltherrschaft greifender Papst brachten die Wende, den Auftakt zu einem durch annähernd dreihundert Jahre immer wieder erneuerten, konfliktträchtigen Gegenkönigtum im römisch-deutschen Imperium, sondern interne Konflikte, der Hader unter den Deutschen.
Klappentext zu „Canossa. Entlarvung einer Legende “
Canossa war keine Wende. Canossa führte zu keiner Entzauberung der Welt. Dieses Canossa war ein Mythos, eine Legende. Tatsächlich schlossen Papst Gregor VII. und König Heinrich IV. in Canossa einen Friedensvertrag. Erinnerungsunkritische Kritik wollte diesen Pakt in Zweifel ziehen, als "neue Legende" voreilig dem Vergessen überantworten. Die vorliegende Streitschrift setzt sich mit dieser Kritik auseinander und zeigt, wie auch die gegenwärtige Geschichtsforschung der Modulationsmacht des Gedächtnisses ausgeliefert ist und damit zu Fehlurteilen führt. Sie verweist auf wesentliche Inhalte und Ziele des Vertrags von Canossa, den wechselseitigen Schutz der Ehre von Papst und König, die angestrebte Konsenserneuerung im Reich der Deutschen, zeigt aber auch sein Scheitern durch die Uneinigkeit der Führungseliten dort und in der Lombardei. Nicht Heinrichs Rekonziliation in Canossa, nicht die Kirchenreform, kein nach Weltherrschaft greifender Papst brachten die Wende, den Auftakt zu einem durch annähernd dreihundert Jahre immer wieder erneuerten, konfliktträchtigen Gegenkönigtum im römisch-deutschen Imperium, sondern interne Konflikte, der Hader unter den Deutschen.
Autoren-Porträt von Johannes Fried
Johannes Fried ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt. Er war von 1996 bis 2000 Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands. 1995 erhielt er für sein Werk "Der Weg ins Mittelalter" den Preis des Historischen Kollegs.
Bibliographische Angaben
- Autor: Johannes Fried
- 2012, 181 Seiten, Maße: 17,5 x 24,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Akademie-Verlag
- ISBN-10: 3050056835
- ISBN-13: 9783050056838
- Erscheinungsdatum: 20.04.2012
Rezension zu „Canossa. Entlarvung einer Legende “
Kein Zweifel: Johannes Fried hat eine neue und umstürzende Deutung der Vorgänge um Canossa mit einer in sich stimmigen Argumentation vorgelegt, die kein ernst zu nehmender Historiker vom Tisch wischen kann. Man mag bedauern, dass er dies in einer Streitschrift getan hat, die seine Gegner zu wenig überlegten Repliken herausfordern könnte. Deren Anspruch muss nun aber sein, Fried auf dem neuen Feld der "Memorik" zu widerlegen. Michael Borgolte in Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Juni 2012 http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/johannes-fried-canossa-kein-bussgang-sondern-friedensfest-11793076.html
Pressezitat
Kein Zweifel: Johannes Fried hat eine neue und umstürzende Deutung der Vorgänge um Canossa mit einer in sich stimmigen Argumentation vorgelegt, die kein ernst zu nehmender Historiker vom Tisch wischen kann. Man mag bedauern, dass er dies in einer Streitschrift getan hat, die seine Gegner zu wenig überlegten Repliken herausfordern könnte. Deren Anspruch muss nun aber sein, Fried auf dem neuen Feld der "Memorik" zu widerlegen. Michael Borgolte in Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Juni 2012 http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/johannes-fried-canossa-kein-bussgang-sondern-friedensfest-11793076.html
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