Carte Blanche
Ein James-Bond-Roman
Gestatten, mein Name ist Deaver - JEFFERY DEAVER
Schneller, cooler, raffinierter - Bond trifft Deaver. Eine explosive Mischung!
James Bond genießt einen romantischen Abend mit einer hinreißend schönen Frau. Da...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Carte Blanche “
Gestatten, mein Name ist Deaver - JEFFERY DEAVER
Schneller, cooler, raffinierter - Bond trifft Deaver. Eine explosive Mischung!
James Bond genießt einen romantischen Abend mit einer hinreißend schönen Frau. Da erreicht ihn ein dringender Alarm: Ein Lauschposten hat eine verschlüsselte Botschaft abgefangen, die einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag ankündigt. Es wird mit Tausenden von Todesopfern gerechnet. Britische Sicherheitsinteressen sind unmittelbar betroffen. Die höchsten Regierungsstellen wissen, dass nur noch James Bond die drohende Katastrophe abwenden kann. Doch will er diese Mission erfüllen, darf er sich an keine Regel halten. Und so erhält 007 eine Carte Blanche.
Lese-Probe zu „Carte Blanche “
Carte Blanche von Jeffery Deaver1
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Der Führer der serbischen Diesellok hatte eine Hand auf dem Totmannschalter und verspürte das prickelnde Gefühl, das ihn auf diesem Teil der Strecke stets überkam. Er befand sich nördlich von Belgrad und näherte sich Novi Sad.
Dies war die Route des berühmten Arlberg-Orient-Express, der von den 1930er- bis in die 1960er-Jahre von Griechenland aus durch Belgrad und weiter nach Norden gefahren war. Natürlich saß der Mann nicht im Führerhaus einer schimmernden Pacific-231-Dampflokomotive, die elegante Speise-, Abteil- und Schlafwagen aus Mahagoni und Messing zog, in denen die Reisenden in Luxus und Vorfreude schwelgten. Er befehligte vielmehr ein verbeultes altes Ungetüm aus Amerika, an das halbwegs verlässliche Frachtwaggons mit ganz alltäglicher Ladung angehängt waren.
Gleichwohl empfand er bei jedem Anblick dieser Reise den Schauder der Geschichte, vor allem, je näher sie dem Fluss kamen, seinem Fluss.
Trotzdem war ihm unbehaglich zumute.
Zwischen den Waggons, die für Budapest bestimmt waren und Kohle, Altmetall, Konsumgüter und Nutzholz geladen hatten, gab es einen, der ihm Sorgen machte. Er enthielt Fässer voller MIC - Methylisocyanat -, das in Ungarn bei der Herstellung von Gummi benutzt werden sollte.
Der Lokführer - ein rundlicher Mann mit schütterem Haar, abgenutzter Schirmmütze und fleckigem Overall - war durch seinen Vorgesetzten und einen Idioten von der serbischen Aufsichtsbehörde für Sicherheit und Wohlergehen im Transportwesen ausführlich über die tödliche Chemikalie in Kenntnis gesetzt worden. Vor einigen Jahren hatte das Zeug im indischen Bhopal achttausend Menschen getötet - und das innerhalb weniger Tage, nachdem in dem dortigen Chemiewerk ein Leck aufgetreten war.
Er hatte begriffen, welche Gefahr die Fracht bedeutete, als erfahrener Eisenbahner und Gewerkschaftsmitglied aber dennoch gefragt: »Was genau bedeutet das für die Fahrt nach Budapest?«
Der Boss und der Bürokrat hatten sich wissend angesehen und nach einigem Überlegen auf »Seien Sie einfach nur sehr vorsichtig« beschränkt.
In der Ferne zeichneten sich nun die Lichter von Novi Sad ab, Serbiens zweitgrößter Stadt, und die Donau erschien als blasser Streifen in der Abenddämmerung. Der Fluss wurde in Geschichte und Musik gerühmt. In Wahrheit war er braun, unscheinbar und wurde von Lastkähnen und Tankern befahren, nicht von Booten mit Liebespaaren und Wiener Orchestern im Kerzenschein - jedenfalls nicht hier. Aber Donau blieb Donau, der ganze Stolz des Balkans, und so schwoll auch jedes Mal die Brust des Eisenbahners, wenn er mit seinem Zug über die Brücke fuhr.
Sein Fluss ...
Er spähte durch die schmutzige Scheibe auf die Schienen im Scheinwerferlicht der General-Electric-Diesellok und konnte nichts Ungewöhnliches entdecken.
Der Gashebel hatte acht mögliche Einstellungen, wobei die Nummer eins der langsamsten Geschwindigkeit entsprach. Gegenwärtig stand er auf fünf. Der Lokführer schaltete auf drei herunter, denn es kam eine Reihe von Kehren. Die mehr als viertausend PS starke Maschine wurde etwas leiser, und die Leistung verringerte sich.
Als der Zug den geraden Streckenteil vor der Brücke erreichte, schaltete der Lokführer wieder auf Stufe fünf, dann auf sechs. Die Maschine dröhnte lauter und schneller, und von hinten ertönte mehrmals ein deutliches Klirren. Es stammte von den Kupplungen zwischen den Waggons, die auf die Beschleunigung reagierten, und der Lokführer hatte es schon unzählige Male gehört. Doch diesmal gaukelte seine Fantasie ihm vor, das Geräusch wäre durch die Metallbehälter mit der tödlichen Chemikalie in Waggon Nummer drei hervorgerufen worden. Die Fässer prallten gegeneinander und würden womöglich ihr Gift verspritzen.
Unsinn, tadelte er sich und achtete darauf, die Geschwindigkeit zu halten. Dann zog er an dem Griff des Signalhorns. Es gab eigentlich keinen Anlass, aber er fühlte sich dabei irgendwie besser.
2
Ein Mann mit ernster Miene lag wie ein Jäger im Gras einer Hügelkuppe und hörte in einigen Kilometern Entfernung ein Horn ertönen. Ein Blick durch sein Nachtsichtfernrohr verriet ihm, dass das Signal von dem Zug stammte, der aus Richtung Süden nahte und in zehn oder fünfzehn Minuten hier eintreffen würde. Der Mann fragte sich, welche Auswirkungen das auf die heikle Operation haben könnte, die unmittelbar bevorstand.
Er rückte ein Stück herum und musterte durch das Fernrohr die Diesellokomotive und den langen Strang Waggons.
Nachdem er zu dem Schluss gelangt war, dass der Zug für ihn und seine Pläne wohl keine Rolle spielte, richtete James Bond das Fernrohr wieder auf das Restaurant des Kurhotels und nahm erneut sein Ziel in Augenschein. Das große Gebäude mit der gelb verputzten Fassade und den braunen Leisten hatte schon bessere Tage gesehen, schien bei den Einheimischen aber überaus beliebt zu sein, denn auf dem Parkplatz standen zahlreiche Limousinen der Marken Zastava und Fiat.
Es war zwanzig Uhr vierzig an einem klaren Sonntagabend hier in der Nähe von Novi Sad, wo die pannonische Ebene zu einer Landschaft anstieg, die von den Serben »bergig« genannt wurde, wenngleich Bond vermutete, dass mit dieser Bezeichnung lediglich Touristen angelockt werden sollten. Für ihn, einen begeisterten Skifahrer, konnte hier allenfalls von Hügeln die Rede sein. Die Mailuft war trocken und kühl, die Gegend so ruhig wie eine Friedhofskapelle.
Bond verlagerte abermals seine Position. Er war Mitte dreißig, maß einen Meter dreiundachtzig und wog siebenundsiebzig Kilogramm. Sein schwarzes Haar war seitlich gescheitelt, und einige Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Auf der rechten Wange verlief eine acht Zentimeter lange Narbe.
Die Kleidung für den heutigen Abend hatte er sorgfältig ausgewählt. Er trug eine dunkelgrüne Jacke und eine wasserfeste Hose des amerikanischen Herstellers 5. 11, des besten Anbieters auf dem Markt für taktische Ausrüstung. An seinen Füßen steckten abgetragene Lederstiefel, die sowohl bei einer Verfolgungsjagd als auch in einem Kampf stets sicheren Halt verliehen.
Je dunkler es wurde, desto heller schimmerten im Norden die Lichter des alten Novi Sad. Mochte die Stadt heutzutage auch lebhaft und anziehend wirken, wusste Bond doch um ihre finstere Vergangenheit. Nachdem die Ungarn im Januar 1942 Tausende der Einwohner niedergemetzelt und ihre Leichen in die eisige Donau geworfen hatten, war Novi Sad eine maßgebliche Triebfeder des Partisanenwiderstands geworden. Bond wollte hier heute Abend eine weitere Gräueltat verhindern, zwar anders geartet, aber von gleichem oder gar größerem Ausmaß.
Am gestrigen Samstag war in den britischen Nachrichtendiensten Alarm ausgelöst worden. Das GCHQ in Cheltenham hatte ein elektronisches Raunen entschlüsselt. Demnach stand in der folgenden Woche ein Anschlag bevor.
besprechung in noahs büro, bestätigen vorfall für freitag, den 20., abends, rechnen mit tausenden unmittelbaren opfern und nachteiligen auswirkungen auf britische interessen, transfer der zahlungen wie vereinbart.
Wenig später hatten die Lauscher der Regierung zudem eine zweite SMS geknackt, die vom selben Telefon mit demselben Verschlüsselungsalgorithmus an eine andere Nummer geschickt worden war.
treffen sonntag im restaurant rostilj bei novi sad, 20.00 uhr. ich bin knapp eins neunzig groß, mit irischem akzent.
Dann hatte der Ire - der netterweise, wenn auch unfreiwillig, für seinen eigenen Spitznamen gesorgt hatte - das Telefon zerstört oder den Akku herausgenommen, genau wie die Empfänger der beiden Nachrichten.
In London waren am Abend das Joint Intelligence Committee und Mitglieder des COBRA, des Großen Krisenstabs, zusammengekommen, um eine Risikoeinschätzung des Vorfalls Zwanzig vorzunehmen, so benannt nach dem Datum des Freitags.
Zum Initiator oder zur Natur der Bedrohung gab es keine konkreten Erkenntnisse, aber nach Ansicht des MI6 lag der Ursprung in den Stammesregionen Afghanistans, wo al-Qaida und ihre Ableger dazu übergegangen waren, in den Ländern Europas westliche Handlanger zu engagieren. Die britischen Agenten in Kabul holten nun in großem Umfang weitere Informationen ein. Auch die serbische Spur musste verfolgt werden. Und so hatten die langen Tentakel dieser Ereignisse am Samstagabend um zweiundzwanzig Uhr nach Bond gegriffen und ihn gepackt, als er gerade in einem exklusiven Restaurant an der Charing Cross Road saß und einer schönen Frau lauschte, die ihm ausführlich und ermüdend ihr Leben als verkannte Malerin schilderte. Die SMS in Bonds Mobiltelefon hatte gelautet:
NA-EIN, kontaktieren Sie Leitstelle.
»Na-ein« - der Hinweis auf einen Nachteinsatz bedeutete, dass Bond unverzüglich reagieren musste, wann auch immer die Nachricht empfangen wurde. Das Telefonat mit seinem Stabschef hatte zum Glück das Ende der abendlichen Verabredung bedeutet, und bald darauf war Bond auf dem Weg nach Serbien gewesen. Er hatte einen Einsatzbefehl der Stufe 2 erhalten und war autorisiert, den Iren zu identifizieren sowie Peilsender und andere Zielgeber zu nutzen, um ihm zu folgen. Falls das nicht möglich war, durfte Bond den Iren gewaltsam außer Gefecht setzen und zurück nach England schmuggeln oder ihn zu einem der geheimen Verhörzentren auf dem Kontinent verfrachten.
Daher lag Bond nun inmitten weißer Narzissen und achtete darauf, die Blätter jener hübschen, aber giftigen Frühlingsblume nicht zu berühren. Er konzentrierte sich auf den Blick durch das Vorderfenster des Restaurants Roštilj, in dem der Ire vor einem nahezu unberührten Teller saß und mit seinem bislang unbekannten, aber slawisch aussehenden Gegenüber sprach. Der Einheimische hatte an anderer Stelle geparkt und war zu Fuß hergekommen, womöglich aus Nervosität. Jedenfalls gab es kein Nummernschild, das Bond hätte überprüfen können.
Der Ire war weniger schüchtern gewesen und vierzig Minuten zuvor in einem unauffälligen Mercedes eingetroffen. Das Kennzeichen hatte ergeben, dass der Wagen an jenem Tag gegen Barzahlung und unter einem Decknamen gemietet worden war. Der Mann hatte dabei einen gefälschten britischen Führerschein und Reisepass vorgelegt. Er war ungefähr in Bonds Alter, vielleicht etwas älter, einen Meter achtundachtzig groß und schlank. Auf dem Weg ins Restaurant war er regelrecht gewatschelt, mit den Füßen nach außen gedreht. Eine seltsame blonde Ponyfrisur hing ihm über die hohe Stirn, und seine Wangenknochen wiesen nach unten auf ein markantes Kinn.
Bond war überzeugt, dass es sich bei diesem Mann um die gesuchte Person handelte. Vor zwei Stunden hatte er in dem Restaurant eine Tasse Kaffee getrunken und am Eingang eine Wanze platziert. Zum angekündigten Zeitpunkt war dann der besagte Mann eingetroffen und hatte sich auf Englisch an den Oberkellner gewandt - langsam und laut, wie Ausländer dies häufig tun, wenn sie mit Einheimischen sprechen. Bond, der mittels einer App auf seinem Telefon aus dreißig Metern Entfernung zuhörte, hielt den Akzent für eindeutig aus Ulster stammend - höchstwahrscheinlich Belfast oder Umgebung. Das Treffen zwischen dem Iren und seinem hiesigen Kontakt fand leider außer Reichweite der Wanze statt.
Durch sein Fernrohr nahm Bond den Widersacher nun genau ins Visier und prägte sich alle Details ein. »Kleine Anhaltspunkte können dich retten, kleine Fehler dich töten«, hatten die Ausbilder in Fort Monckton stets gemahnt. Er registrierte, dass der Ire kontrolliert wirkte, ohne überflüssige Gesten. Als der andere eine Skizze zeichnete, zog der Ire sie mit dem Radiergummi eines Drehbleistifts zu sich heran, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Er saß mit dem Rücken zum Fenster und verdeckte sein Gegenüber; die Überwachungs-Apps in Bonds Mobiltelefon konnten bei keinem der beiden die Lippen lesen. Einmal drehte der Ire sich um und schaute nach draußen, als hätte sein sechster Sinn sich gemeldet. Die hellen Augen waren ausdruckslos. Nach einer Weile wandte er sich wieder dem Essen zu, das ihn offenbar nicht interessierte.
Das Treffen schien sich dem Ende zuzuneigen. Bond verließ die Hügelkuppe und schlich den Hang hinunter, vorbei an vereinzelten Fichten und Kiefern und durch karges Unterholz, in dem überall die weißen Blumen wuchsen. Er sah erneut das verblasste Schild mit serbischer, französischer und englischer Aufschrift, über das er sich schon bei seiner Ankunft amüsiert hatte:
KURHOTEL UND RESTAURANT ROSTILJ
Gelegen in ein erklärte Erholungsgebiet,
empfohlen von allen für Genesung nach Chirurgie,
besonders hilfreich bei akute und chronische Krankheit
von Atemorgane und Blutarmut.
Besuchen Sie unsere gut sortierte Bar!
Er kehrte zurück zu dem Treffpunkt hinter dem baufälligen Schuppen, der nach Motoröl, Benzin und Pisse stank, unweit der Auffahrt zum Restaurant. Seine beiden »Genossen«, wie er sie insgeheim nannte, warteten hier auf ihn.
James Bond zog es eigentlich vor, allein zu arbeiten, aber sein Plan erforderte zwei einheimische Agenten. Sie gehörten zum BIA, dem serbischen Sicherheitsinformationsdienst, was so ziemlich die harmloseste Bezeichnung für eine Spionagetruppe war, die man sich vorstellen konnte. Zur Tarnung trugen die Männer die Uniform der Polizei von Novi Sad mit dem goldenen Abzeichen des Innenministeriums.
Sie hatten vierschrötige Gesichter, runde Köpfe, nie ein Lächeln auf den Lippen und kurz geschorene Haare unter blauen Schirmmützen. Die Wolluniformen hatten die gleiche Farbe. Einer der Kerle war etwa vierzig, der andere fünfundzwanzig. Ungeachtet ihrer vermeintlichen Zugehörigkeit zur gewöhnlichen Polizei hatten sie genügend Waffen mitgebracht, um einen Krieg vom Zaun zu brechen. Am Leib trugen sie schwere Beretta-Pistolen und haufenweise Munition. Auf der Rückbank des geliehenen Polizeiwagens, eines VW Jetta, lagen zwei Kalaschnikow-Sturmgewehre mit grünem Tarnanstrich, eine Uzi sowie ein Leinenbeutel voller Handgranaten - und zwar ernst zu nehmende, Schweizer HG 85er.
Bond wandte sich an den älteren Agenten, doch noch bevor er etwas sagen konnte, hörte er hinter sich ein lautes Klatschen. Er fuhr herum, griff nach seiner Walther PPS - und sah den jüngeren Serben, der mit einer Schachtel Zigaretten fest auf die Handfläche schlug. Bond, ein ehemaliger Raucher, hatte dieses Ritual schon immer völlig lächerlich und überflüssig gefunden.
Was dachte der Kerl sich nur dabei?
»Ruhe!«, flüsterte Bond eisig. »Und stecken Sie die weg. Hier wird nicht geraucht.«
Die dunklen Augen musterten ihn verblüfft. »Mein Bruder raucht die ganze Zeit, wenn er im Außeneinsatz ist. In Serbien wirkt das normaler, als nicht zu rauchen.« Auf der Fahrt hierher hatte der junge Mann endlos von seinem Bruder geschwafelt, einem leitenden Angehörigen der berüchtigten JSO, technisch gesehen einer Abteilung des Geheimdienstes, wenngleich Bond wusste, dass es sich in Wahrheit um eine paramilitärische Spezialeinheit für verdeckte Operationen handelte. Der junge Agent hatte durchblicken lassen - vermutlich absichtlich, denn er war dabei hörbar stolz gewesen -, dass sein großer Bruder zu Arkans Tigern gehört hatte, einer skrupellosen Bande, auf deren Konto einige der schlimmsten Gräueltaten der Kämpfe in Kroatien, Bosnien und im Kosovo gingen.
...
Übersetzung: Thomas Haufschild
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012 by Blanvalet Verlag,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Der Führer der serbischen Diesellok hatte eine Hand auf dem Totmannschalter und verspürte das prickelnde Gefühl, das ihn auf diesem Teil der Strecke stets überkam. Er befand sich nördlich von Belgrad und näherte sich Novi Sad.
Dies war die Route des berühmten Arlberg-Orient-Express, der von den 1930er- bis in die 1960er-Jahre von Griechenland aus durch Belgrad und weiter nach Norden gefahren war. Natürlich saß der Mann nicht im Führerhaus einer schimmernden Pacific-231-Dampflokomotive, die elegante Speise-, Abteil- und Schlafwagen aus Mahagoni und Messing zog, in denen die Reisenden in Luxus und Vorfreude schwelgten. Er befehligte vielmehr ein verbeultes altes Ungetüm aus Amerika, an das halbwegs verlässliche Frachtwaggons mit ganz alltäglicher Ladung angehängt waren.
Gleichwohl empfand er bei jedem Anblick dieser Reise den Schauder der Geschichte, vor allem, je näher sie dem Fluss kamen, seinem Fluss.
Trotzdem war ihm unbehaglich zumute.
Zwischen den Waggons, die für Budapest bestimmt waren und Kohle, Altmetall, Konsumgüter und Nutzholz geladen hatten, gab es einen, der ihm Sorgen machte. Er enthielt Fässer voller MIC - Methylisocyanat -, das in Ungarn bei der Herstellung von Gummi benutzt werden sollte.
Der Lokführer - ein rundlicher Mann mit schütterem Haar, abgenutzter Schirmmütze und fleckigem Overall - war durch seinen Vorgesetzten und einen Idioten von der serbischen Aufsichtsbehörde für Sicherheit und Wohlergehen im Transportwesen ausführlich über die tödliche Chemikalie in Kenntnis gesetzt worden. Vor einigen Jahren hatte das Zeug im indischen Bhopal achttausend Menschen getötet - und das innerhalb weniger Tage, nachdem in dem dortigen Chemiewerk ein Leck aufgetreten war.
Er hatte begriffen, welche Gefahr die Fracht bedeutete, als erfahrener Eisenbahner und Gewerkschaftsmitglied aber dennoch gefragt: »Was genau bedeutet das für die Fahrt nach Budapest?«
Der Boss und der Bürokrat hatten sich wissend angesehen und nach einigem Überlegen auf »Seien Sie einfach nur sehr vorsichtig« beschränkt.
In der Ferne zeichneten sich nun die Lichter von Novi Sad ab, Serbiens zweitgrößter Stadt, und die Donau erschien als blasser Streifen in der Abenddämmerung. Der Fluss wurde in Geschichte und Musik gerühmt. In Wahrheit war er braun, unscheinbar und wurde von Lastkähnen und Tankern befahren, nicht von Booten mit Liebespaaren und Wiener Orchestern im Kerzenschein - jedenfalls nicht hier. Aber Donau blieb Donau, der ganze Stolz des Balkans, und so schwoll auch jedes Mal die Brust des Eisenbahners, wenn er mit seinem Zug über die Brücke fuhr.
Sein Fluss ...
Er spähte durch die schmutzige Scheibe auf die Schienen im Scheinwerferlicht der General-Electric-Diesellok und konnte nichts Ungewöhnliches entdecken.
Der Gashebel hatte acht mögliche Einstellungen, wobei die Nummer eins der langsamsten Geschwindigkeit entsprach. Gegenwärtig stand er auf fünf. Der Lokführer schaltete auf drei herunter, denn es kam eine Reihe von Kehren. Die mehr als viertausend PS starke Maschine wurde etwas leiser, und die Leistung verringerte sich.
Als der Zug den geraden Streckenteil vor der Brücke erreichte, schaltete der Lokführer wieder auf Stufe fünf, dann auf sechs. Die Maschine dröhnte lauter und schneller, und von hinten ertönte mehrmals ein deutliches Klirren. Es stammte von den Kupplungen zwischen den Waggons, die auf die Beschleunigung reagierten, und der Lokführer hatte es schon unzählige Male gehört. Doch diesmal gaukelte seine Fantasie ihm vor, das Geräusch wäre durch die Metallbehälter mit der tödlichen Chemikalie in Waggon Nummer drei hervorgerufen worden. Die Fässer prallten gegeneinander und würden womöglich ihr Gift verspritzen.
Unsinn, tadelte er sich und achtete darauf, die Geschwindigkeit zu halten. Dann zog er an dem Griff des Signalhorns. Es gab eigentlich keinen Anlass, aber er fühlte sich dabei irgendwie besser.
2
Ein Mann mit ernster Miene lag wie ein Jäger im Gras einer Hügelkuppe und hörte in einigen Kilometern Entfernung ein Horn ertönen. Ein Blick durch sein Nachtsichtfernrohr verriet ihm, dass das Signal von dem Zug stammte, der aus Richtung Süden nahte und in zehn oder fünfzehn Minuten hier eintreffen würde. Der Mann fragte sich, welche Auswirkungen das auf die heikle Operation haben könnte, die unmittelbar bevorstand.
Er rückte ein Stück herum und musterte durch das Fernrohr die Diesellokomotive und den langen Strang Waggons.
Nachdem er zu dem Schluss gelangt war, dass der Zug für ihn und seine Pläne wohl keine Rolle spielte, richtete James Bond das Fernrohr wieder auf das Restaurant des Kurhotels und nahm erneut sein Ziel in Augenschein. Das große Gebäude mit der gelb verputzten Fassade und den braunen Leisten hatte schon bessere Tage gesehen, schien bei den Einheimischen aber überaus beliebt zu sein, denn auf dem Parkplatz standen zahlreiche Limousinen der Marken Zastava und Fiat.
Es war zwanzig Uhr vierzig an einem klaren Sonntagabend hier in der Nähe von Novi Sad, wo die pannonische Ebene zu einer Landschaft anstieg, die von den Serben »bergig« genannt wurde, wenngleich Bond vermutete, dass mit dieser Bezeichnung lediglich Touristen angelockt werden sollten. Für ihn, einen begeisterten Skifahrer, konnte hier allenfalls von Hügeln die Rede sein. Die Mailuft war trocken und kühl, die Gegend so ruhig wie eine Friedhofskapelle.
Bond verlagerte abermals seine Position. Er war Mitte dreißig, maß einen Meter dreiundachtzig und wog siebenundsiebzig Kilogramm. Sein schwarzes Haar war seitlich gescheitelt, und einige Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Auf der rechten Wange verlief eine acht Zentimeter lange Narbe.
Die Kleidung für den heutigen Abend hatte er sorgfältig ausgewählt. Er trug eine dunkelgrüne Jacke und eine wasserfeste Hose des amerikanischen Herstellers 5. 11, des besten Anbieters auf dem Markt für taktische Ausrüstung. An seinen Füßen steckten abgetragene Lederstiefel, die sowohl bei einer Verfolgungsjagd als auch in einem Kampf stets sicheren Halt verliehen.
Je dunkler es wurde, desto heller schimmerten im Norden die Lichter des alten Novi Sad. Mochte die Stadt heutzutage auch lebhaft und anziehend wirken, wusste Bond doch um ihre finstere Vergangenheit. Nachdem die Ungarn im Januar 1942 Tausende der Einwohner niedergemetzelt und ihre Leichen in die eisige Donau geworfen hatten, war Novi Sad eine maßgebliche Triebfeder des Partisanenwiderstands geworden. Bond wollte hier heute Abend eine weitere Gräueltat verhindern, zwar anders geartet, aber von gleichem oder gar größerem Ausmaß.
Am gestrigen Samstag war in den britischen Nachrichtendiensten Alarm ausgelöst worden. Das GCHQ in Cheltenham hatte ein elektronisches Raunen entschlüsselt. Demnach stand in der folgenden Woche ein Anschlag bevor.
besprechung in noahs büro, bestätigen vorfall für freitag, den 20., abends, rechnen mit tausenden unmittelbaren opfern und nachteiligen auswirkungen auf britische interessen, transfer der zahlungen wie vereinbart.
Wenig später hatten die Lauscher der Regierung zudem eine zweite SMS geknackt, die vom selben Telefon mit demselben Verschlüsselungsalgorithmus an eine andere Nummer geschickt worden war.
treffen sonntag im restaurant rostilj bei novi sad, 20.00 uhr. ich bin knapp eins neunzig groß, mit irischem akzent.
Dann hatte der Ire - der netterweise, wenn auch unfreiwillig, für seinen eigenen Spitznamen gesorgt hatte - das Telefon zerstört oder den Akku herausgenommen, genau wie die Empfänger der beiden Nachrichten.
In London waren am Abend das Joint Intelligence Committee und Mitglieder des COBRA, des Großen Krisenstabs, zusammengekommen, um eine Risikoeinschätzung des Vorfalls Zwanzig vorzunehmen, so benannt nach dem Datum des Freitags.
Zum Initiator oder zur Natur der Bedrohung gab es keine konkreten Erkenntnisse, aber nach Ansicht des MI6 lag der Ursprung in den Stammesregionen Afghanistans, wo al-Qaida und ihre Ableger dazu übergegangen waren, in den Ländern Europas westliche Handlanger zu engagieren. Die britischen Agenten in Kabul holten nun in großem Umfang weitere Informationen ein. Auch die serbische Spur musste verfolgt werden. Und so hatten die langen Tentakel dieser Ereignisse am Samstagabend um zweiundzwanzig Uhr nach Bond gegriffen und ihn gepackt, als er gerade in einem exklusiven Restaurant an der Charing Cross Road saß und einer schönen Frau lauschte, die ihm ausführlich und ermüdend ihr Leben als verkannte Malerin schilderte. Die SMS in Bonds Mobiltelefon hatte gelautet:
NA-EIN, kontaktieren Sie Leitstelle.
»Na-ein« - der Hinweis auf einen Nachteinsatz bedeutete, dass Bond unverzüglich reagieren musste, wann auch immer die Nachricht empfangen wurde. Das Telefonat mit seinem Stabschef hatte zum Glück das Ende der abendlichen Verabredung bedeutet, und bald darauf war Bond auf dem Weg nach Serbien gewesen. Er hatte einen Einsatzbefehl der Stufe 2 erhalten und war autorisiert, den Iren zu identifizieren sowie Peilsender und andere Zielgeber zu nutzen, um ihm zu folgen. Falls das nicht möglich war, durfte Bond den Iren gewaltsam außer Gefecht setzen und zurück nach England schmuggeln oder ihn zu einem der geheimen Verhörzentren auf dem Kontinent verfrachten.
Daher lag Bond nun inmitten weißer Narzissen und achtete darauf, die Blätter jener hübschen, aber giftigen Frühlingsblume nicht zu berühren. Er konzentrierte sich auf den Blick durch das Vorderfenster des Restaurants Roštilj, in dem der Ire vor einem nahezu unberührten Teller saß und mit seinem bislang unbekannten, aber slawisch aussehenden Gegenüber sprach. Der Einheimische hatte an anderer Stelle geparkt und war zu Fuß hergekommen, womöglich aus Nervosität. Jedenfalls gab es kein Nummernschild, das Bond hätte überprüfen können.
Der Ire war weniger schüchtern gewesen und vierzig Minuten zuvor in einem unauffälligen Mercedes eingetroffen. Das Kennzeichen hatte ergeben, dass der Wagen an jenem Tag gegen Barzahlung und unter einem Decknamen gemietet worden war. Der Mann hatte dabei einen gefälschten britischen Führerschein und Reisepass vorgelegt. Er war ungefähr in Bonds Alter, vielleicht etwas älter, einen Meter achtundachtzig groß und schlank. Auf dem Weg ins Restaurant war er regelrecht gewatschelt, mit den Füßen nach außen gedreht. Eine seltsame blonde Ponyfrisur hing ihm über die hohe Stirn, und seine Wangenknochen wiesen nach unten auf ein markantes Kinn.
Bond war überzeugt, dass es sich bei diesem Mann um die gesuchte Person handelte. Vor zwei Stunden hatte er in dem Restaurant eine Tasse Kaffee getrunken und am Eingang eine Wanze platziert. Zum angekündigten Zeitpunkt war dann der besagte Mann eingetroffen und hatte sich auf Englisch an den Oberkellner gewandt - langsam und laut, wie Ausländer dies häufig tun, wenn sie mit Einheimischen sprechen. Bond, der mittels einer App auf seinem Telefon aus dreißig Metern Entfernung zuhörte, hielt den Akzent für eindeutig aus Ulster stammend - höchstwahrscheinlich Belfast oder Umgebung. Das Treffen zwischen dem Iren und seinem hiesigen Kontakt fand leider außer Reichweite der Wanze statt.
Durch sein Fernrohr nahm Bond den Widersacher nun genau ins Visier und prägte sich alle Details ein. »Kleine Anhaltspunkte können dich retten, kleine Fehler dich töten«, hatten die Ausbilder in Fort Monckton stets gemahnt. Er registrierte, dass der Ire kontrolliert wirkte, ohne überflüssige Gesten. Als der andere eine Skizze zeichnete, zog der Ire sie mit dem Radiergummi eines Drehbleistifts zu sich heran, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Er saß mit dem Rücken zum Fenster und verdeckte sein Gegenüber; die Überwachungs-Apps in Bonds Mobiltelefon konnten bei keinem der beiden die Lippen lesen. Einmal drehte der Ire sich um und schaute nach draußen, als hätte sein sechster Sinn sich gemeldet. Die hellen Augen waren ausdruckslos. Nach einer Weile wandte er sich wieder dem Essen zu, das ihn offenbar nicht interessierte.
Das Treffen schien sich dem Ende zuzuneigen. Bond verließ die Hügelkuppe und schlich den Hang hinunter, vorbei an vereinzelten Fichten und Kiefern und durch karges Unterholz, in dem überall die weißen Blumen wuchsen. Er sah erneut das verblasste Schild mit serbischer, französischer und englischer Aufschrift, über das er sich schon bei seiner Ankunft amüsiert hatte:
KURHOTEL UND RESTAURANT ROSTILJ
Gelegen in ein erklärte Erholungsgebiet,
empfohlen von allen für Genesung nach Chirurgie,
besonders hilfreich bei akute und chronische Krankheit
von Atemorgane und Blutarmut.
Besuchen Sie unsere gut sortierte Bar!
Er kehrte zurück zu dem Treffpunkt hinter dem baufälligen Schuppen, der nach Motoröl, Benzin und Pisse stank, unweit der Auffahrt zum Restaurant. Seine beiden »Genossen«, wie er sie insgeheim nannte, warteten hier auf ihn.
James Bond zog es eigentlich vor, allein zu arbeiten, aber sein Plan erforderte zwei einheimische Agenten. Sie gehörten zum BIA, dem serbischen Sicherheitsinformationsdienst, was so ziemlich die harmloseste Bezeichnung für eine Spionagetruppe war, die man sich vorstellen konnte. Zur Tarnung trugen die Männer die Uniform der Polizei von Novi Sad mit dem goldenen Abzeichen des Innenministeriums.
Sie hatten vierschrötige Gesichter, runde Köpfe, nie ein Lächeln auf den Lippen und kurz geschorene Haare unter blauen Schirmmützen. Die Wolluniformen hatten die gleiche Farbe. Einer der Kerle war etwa vierzig, der andere fünfundzwanzig. Ungeachtet ihrer vermeintlichen Zugehörigkeit zur gewöhnlichen Polizei hatten sie genügend Waffen mitgebracht, um einen Krieg vom Zaun zu brechen. Am Leib trugen sie schwere Beretta-Pistolen und haufenweise Munition. Auf der Rückbank des geliehenen Polizeiwagens, eines VW Jetta, lagen zwei Kalaschnikow-Sturmgewehre mit grünem Tarnanstrich, eine Uzi sowie ein Leinenbeutel voller Handgranaten - und zwar ernst zu nehmende, Schweizer HG 85er.
Bond wandte sich an den älteren Agenten, doch noch bevor er etwas sagen konnte, hörte er hinter sich ein lautes Klatschen. Er fuhr herum, griff nach seiner Walther PPS - und sah den jüngeren Serben, der mit einer Schachtel Zigaretten fest auf die Handfläche schlug. Bond, ein ehemaliger Raucher, hatte dieses Ritual schon immer völlig lächerlich und überflüssig gefunden.
Was dachte der Kerl sich nur dabei?
»Ruhe!«, flüsterte Bond eisig. »Und stecken Sie die weg. Hier wird nicht geraucht.«
Die dunklen Augen musterten ihn verblüfft. »Mein Bruder raucht die ganze Zeit, wenn er im Außeneinsatz ist. In Serbien wirkt das normaler, als nicht zu rauchen.« Auf der Fahrt hierher hatte der junge Mann endlos von seinem Bruder geschwafelt, einem leitenden Angehörigen der berüchtigten JSO, technisch gesehen einer Abteilung des Geheimdienstes, wenngleich Bond wusste, dass es sich in Wahrheit um eine paramilitärische Spezialeinheit für verdeckte Operationen handelte. Der junge Agent hatte durchblicken lassen - vermutlich absichtlich, denn er war dabei hörbar stolz gewesen -, dass sein großer Bruder zu Arkans Tigern gehört hatte, einer skrupellosen Bande, auf deren Konto einige der schlimmsten Gräueltaten der Kämpfe in Kroatien, Bosnien und im Kosovo gingen.
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Übersetzung: Thomas Haufschild
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012 by Blanvalet Verlag,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
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Autoren-Porträt von Jeffery Deaver
Jeffery Deaver is the award-winning author of three collections of short stories and 32 internationally bestselling novels, including the 2011 James Bond novel Carte Blanche. He is best known for his Lincoln Rhyme thrillers, which include several number one bestsellers and The Bone Collector which was made into a feature film starring Denzel Washington and Angelina Jolie. He won the WH Smith Thumping Good Read Award in 2001 and in 2004 won the Crime Writers' Association Steel Dagger for Best Thriller with Garden of Beasts, and their Short Story Dagger for The Weekender from Twisted. Jeffery Deaver lives in North Carolina and California.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jeffery Deaver
- 2012, 540 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Thomas Haufschild
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3764504269
- ISBN-13: 9783764504267
- Erscheinungsdatum: 21.02.2012
Rezension zu „Carte Blanche “
"Ein echter Bond, ein Muss für alle 007-Fans."
Kommentare zu "Carte Blanche"
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