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Cinema Speculation

 
 
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Quentin Tarantino gehört nicht nur zu den berühmtesten Filmemachern der Gegenwart, sondern ist wohl auch der mitreißendste Filmliebhaber der Welt. Jahrelang hat er in Interviews davon gesprochen, dass er eines Tages Bücher über Filme schreiben...
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Kommentare zu "Cinema Speculation"
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    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    alekto, 11.11.2022

    Als eBook bewertet

    So persönliche wie detailverliebte Hommage an das Kino der 70er Jahre von Tarantino

    Cinema Speculation hat mit "Der kleine Q guckt die großen Filme" eine persönlich geschriebene Einleitung des Autors erhalten. Darin erzählt er etwa von seinem ersten Kino Besuch, der aus einer Doppelvorstellung von John Alvidsons "Joe - Rache für Amerika" und Carl Reiners "Wo is’ Papa?" bestand, als er erst sieben Jahre alt gewesen ist. Das Kino dabei ist das berühmte Tiffany gewesen, das in Mitternachtsvorstellungen, kostümierten Besuchern und Themenabenden das Rocky-Horror-Phänomen lebendig werden ließ. "Joe - Rache für Amerika", dessen Ende Tarantino zwar als Kind verschlafen hat, behielt er als so derbe wie brutale, rabenschwarze Komödie über das amerikanische Klassensystem in Erinnerung. Und für "Wo is’ Papa?" konnte er sich in jungen Jahren allein schon wegen des als Gorilla kostümierten George Segal begeistern. Damit gelingt Tarantino eine originelle Einleitung für sein so persönlich geratenes Buch. Denn diese setzt sich wiederholt damit auseinander, wie ein Kind, das an der Seite seiner Eltern Erwachsenenfilme im Kino der 70er Jahre schauen durfte, diese in der ihm eigenen Perspektive wahrgenommen hat und wie dabei seine Leidenschaft für Filme geweckt wurde.

    Im Hauptteil des Buchs widmet sich Tarantino detailverliebt in verschiedenen Kapiteln einzelnen Filmen von den späten 60ern bis in die frühen 80er Jahre. Das beginnt beim legendären Bullitt (1968) mit Steve McQueen, um dann mit dem ebenso ikonischen "Dirty Harry" mit Clint Eastwood fortzufahren, und reicht über "Taxi Driver", der einer meiner Lieblingsfilme ist und den Tarantino im Titel gebenden "Cinema Speculation" zum Anlass nimmt, der Frage "Was wäre, wenn Brian De Palma statt Martin Scorsese Taxi Driver gedreht hätte?" nachzugehen, bis hin zum "Kabinett des Schreckens" (1981).
    Das Spektrum der darüber hinaus behandelten Filme umfasst Abenteuerfilme wie "Beim Sterben ist jeder der Erste" (1972), den Tarantino gemeinsam mit seiner Mutter in einer kontroversen Doppelvorstellung mit "The Wild Bunch" gesehen hat, und Thriller wie John Flynns "Mann mit der Stahlkralle" (1977), von dem Tarantino am Premierenabend in Los Angeles umgehauen wurde, und Don Siegels "Flucht von Alcatraz" (1979), den Tarantino erst sehr spät als Siegels ausdrucksstärksten Film für sich entdeckt hat. Dass der Autor auch im weiteren Verlauf dieses Buchs seine spezifischen Film Analysen mit seinen persönlichen Erfahrungen kombiniert, hat mich ebenso wie die große Bandbreite der abgedeckten Filme angesprochen. Neben Abenteuer- und Gangsterfilmen behandelt Tarantino nämlich auch Literarturverfilmungen wie Peter Bogdanovichs "Daisy Miller" (1974) nach der gleichnamigen, klassischen Novelle aus dem Jahr 1878 von Henry James und John Flynns "Revolte in der Unterwelt" (1973), die für Tarantino die beste Verfilmung eines Richard-Stark-Romans ist. Er lässt aber auch Horrorfilme wie Brian De Palmas "Die Schwestern des Bösen" (1972)" als Psycho-Remake auf Metaebene und Filme mit Anleihen beim Sensationskino wie Schraders "Hardcore - Ein Vater sieht rot" (1979) nicht aus.

    Tarantino teilt sein nahezu unerschöpfliches Wissen zu Filmen der 70er Jahre. Im Fall von Bullitt (1968) lässt er etwa Hintergrundinformationen zur entscheidenden Rolle von Neile Adams, der Frau von Steve McQueen, bei seiner Karriere mit einfließen. Neile war diejenige, die die Drehbücher für ihren Mann gelesen hat. Darüber hat sie eine eindrucksvolle Auswahl getroffen, an welchen Filmen ihr Mann dann als Schauspieler beteiligt gewesen ist. Auch ordnet Tarantino den jeweiligen Film in seinen Kontext zur Filmgeschichte ein. So hat Bullitt das Genre des Polizeifilms revolutioniert, indem Steve McQueen diesen gut gekleideten, unglaublich coolen Cop gespielt hat. Zudem zieht Tarantino Vergleiche zu anderen Filmen, indem er etwa die Bedeutung des Films Bullitt für Steve McQueen mit der von "Dirty Harry" für Clint Eastwood gleich setzt.
    Man muss die von Tarantino besprochenen Filme nicht unbedingt gesehen haben, um ihm in den wesentlichen Punkten seiner Ausführungen folgen zu können. Denn der Autor liefert nebenher stets eine kurze Zusammenfassung des im Kapitel besprochenen Films. Zugegebenermaßen hatte ich aber umso mehr Spaß an dem Buch, desto besser ich mich an den jeweiligen Film erinnern konnte, weil ich so Tarantinos zahlreiche Andeutungen und Kommentare in Klammern einfach besser verstanden habe. Den unnachahmlichen Stil von Tarantino, den ich an seinen Filmen schätze, wenn er sich durch das Kino der 70er Jahre zitiert, habe ich auch in diesem Buch wiedergefunden.

    Tarantino fokussiert sich aber selten nur auf einen einzigen Film. Bei seiner Auseinandersetzung mit dem einen Film schweift er ab, indem er von diesem zum nächsten springt. An den Stellen, wo mir zu viele Schauspieler, Regisseure oder Filme nicht bekannt gewesen sind, hat der Autor mich leider häufiger kurzzeitig abgehängt. Dabei haben mir umfangreichere Anhänge gefehlt, die in diesem Buch nur aus Fußnoten bestehen. Ein Personenverzeichnis, das die in diesem Buch erwähnten Regisseure und Schauspieler (u.a. George Segal, George Maharis, Bobby Darin) auflistet, hätte ich als ebenso hilfreich wie ein Verzeichnis der auch nur am Rande erwähnten Filme (z.B. "The Wild Bunch", "Joe - Rache für Amerika", "Wo is’ Papa?") empfunden. In der so vorliegenden Form kann ich "Cinema Speculation", das eine großartige, persönliche, so viel komprimiertes Wissen umfassende Hommage an das Kino der 70er Jahre ist, guten Gewissens nur Hardcore Cineasten empfehlen.
    Für Tarantino-Fans wäre ein abschließendes Kapitel schön gewesen, das den Bezug der in diesem Buch besprochenen Filme zu seinem eigenem Werk herstellt. So sind Tarantinos Jackie Brown und Death Proof beispielsweise von Exploitation bzw. Blaxploitation-Filmen der 70er Jahre geprägt. Auch zitiert Tarantino sich in seinen Filmen so gekonnt durch das Kino der späten 60er bis frühen 80er Jahre, das er oft lange Listen an zuvor zu sehenden Filmen herausgibt, damit man dem als Zuschauer folgen kann. Bei Tarantinos Western "The Hateful Eight" besteht diese Liste etwa aus den fünf Filmen "Das Ding aus einer anderen Welt", "Khartoum - Der Aufstand am Nil", "Man nannte ihn Hombre", "Mord im Orient Express" sowie "The Wild Bunch" und ist damit vergleichsweise kurz ausgefallen.

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