Code Delta
Ein Delta-Team-Thriller. Deutsche Erstausgabe
Weltweit werden die letzen Angehörigen alter Urvölker niedergemetzelt. Warum? Welches Geheimnis besitzen sie? Denn die Völker werden auf Kommando eines mächtigen Mannes getötet: Richard Ridley, unsterblich dank Hydra-DNS. Er ist...
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Produktinformationen zu „Code Delta “
Weltweit werden die letzen Angehörigen alter Urvölker niedergemetzelt. Warum? Welches Geheimnis besitzen sie? Denn die Völker werden auf Kommando eines mächtigen Mannes getötet: Richard Ridley, unsterblich dank Hydra-DNS. Er ist seinem alten Traum von der Weltherrschaft so nah wie nie zuvor. Das Delta-Team steht vor seiner größten Herausforderung.Und die Uhr tickt.
Klappentext zu „Code Delta “
Weltweit werden die letzen Angehörigen alter Urvölker niedergemetzelt. Warum? Welches Geheimnis besitzen sie? Denn die Völker werden auf Kommando eines mächtigen Mannes getötet: Richard Ridley, unsterblich dank Hydra-DNS. Er ist seinem alten Traum von der Weltherrschaft so nah wie nie zuvor. Das Delta-Team steht vor seiner größten Herausforderung.Und die Uhr tickt ...
Lese-Probe zu „Code Delta “
Code Delta von Jeremy RobinsonPROLOG
Vergangenheit
... mehr
Gnadenlos und unerbittlich beherrschte er die Welt durch Furcht - heraufbeschworen mittels eines Völkermords in grauer Vorzeit. Er hatte die Erde gesäubert und nur eine einzige Blutlinie am Leben gelassen. Damit sie nie vergaß. Fürchtete.
Doch Nimrod durchschaute diese Angst, die den Verstand der Menschen trübte wie aufgewühlter Schlamm den Euphrat. Wenn der Regen kam und die Donner hallten, krümmten sie sich und wandten sich hilfesuchend an den geheimnisvollen Begründer. Wenn die Nahrung knapp wurde, zerrissen sie ihre Kleider und bettelten um Gnade.
Nichts weniger erwartete der Begründer, ungeachtet seines Versprechens.
Nimrod glaubte nicht, dass es dieses Versprechen je gegeben hatte. Genauso zweifelte er an der Legende vom Massenmord. Die hatte gewiss sein Urgroßvater in die Welt gesetzt, um die Menschen seinem Willen zu unterwerfen. Und Nimrod hatte keine Angst vor Dingen, die nicht real waren. Er ließ sich nicht kontrollieren.
Im Gegenteil verstand er sich selbst sehr gut darauf, mittels Furcht andere zu unterjochen. Mit Peitsche, Knüppel und Speer hatte er den Menschen mehr Angst eingejagt, als es der Begründer mit dem Märchen von einer Sintflut vermocht hatte, an die sich kaum noch jemand erinnerte. So war Nimrod an die Macht gelangt und hatte sein Königreich begründet. Die Städte Uruk, Akkad und Kalne blühten unter seiner Herrschaft auf und fanden Nahrung und Wasser in Hülle und Fülle an den Ufern der zwei mächtigen Ströme. Seine größte Errungenschaft, eingebettet zwischen Tigris und Euphrat, war Babylon.
Doch selbst diese glorreiche Stadt sollte bald übertroffen sein. Dann würde die störende Stimme des Begründers zu einem kraftlosen Flüstern verstummen und gemeinsam mit dem Zeitalter der abergläubischen Angst verschwinden. Als direkter Nachkomme des Gründervaters seines Volkes war Nimrod eingeweiht in die Geheimnisse jener Sprache, die angeblich der Begründer selbst die Menschheit gelehrt hatte. Ihre Worte konnten Herz und Hirn der Menschen mit Furcht erfüllen, aber auch Berge versetzen. Und genau das geschah im Augenblick. Denn mit Hilfe der alten Worte hatte er einen Turm errichtet, größer als alles, was die Menschheit je gesehen hatte, einen Turm, der sich höher zum Himmel erhob, als man es je für möglich gehalten hätte. Seine unheimliche Präsenz schüchterte jeden ein, der seiner ansichtig wurde.
Nimrod strich sich über den langen, drahtigen Kinnbart, der noch schwarz war, lediglich von einer dünnen grauen Strähne durchsetzt. Sein Gesicht, gefurcht und ledrig von langen Tagen in der Sonne, verriet allmählich sein Alter. Ungeachtet dessen fühlte sich Nimrod kraftvoll und vital. Mit seiner eindrucksvollen Gestalt und der Bariton-stimme fiel es ihm leicht, den Menschen seinen Willen aufzuzwingen. Doch selbst auf Furcht war nicht immer Verlass. Denn am Vorabend der Vollendung seines größten Triumphs hatten ihn beunruhigende Nachrichten erreicht.
Verrat.
Wie es schien, war er nicht als einziges Mitglied der Familie resistent gegen die allgegenwärtige Furcht. Doch statt sie zu seinem Vorteil zu nutzen, hatte sein Großonkel Sem sich gegen ihn verschworen. Gegen ihn.
Hier, allein in der zentralen Kammer seiner neuerrichteten Zikkurat, sann er über die beste Lösung nach. Mit seinem Onkel zu verhandeln kam nicht in Frage. Milde verriet Schwäche, und Schwäche stärkte den Gegner. Doch er kannte die wahre Stärke und Anzahl seiner Feinde nicht und musste seine Strategie mit unbekannten Größen entwickeln. Ein gefährliches Unterfangen. Etwas Fundamentales musste geschehen. Etwas, das noch viele spätere Generationen in Furcht versetzen würde.
Nimrods Blick fiel auf die Hände der Statuen. Stark und unnachgiebig. Unempfindlich gegen Schwert und Speer, ihm treu ergeben - dem Schöpfer der Götter. Kreisförmig umgaben ihn die Standbilder in der großen zentralen Kammer, viereinhalb Meter groß, mit den Köpfen von wilden Tieren auf den Körpern von Menschen - Darstellungen alter Kulturheroen. Berühmte Männer, Götter, denen seine Hand Form verliehen und sein Wort Leben eingehaucht hatte.
Als wäre ein Stein aus einem Damm gebrochen, wurden seine Gedanken von Ehrgeiz überflutet und füllten sich mit Bildern einer großartigen Zukunft. Die wahren Möglichkeiten der in der Sprache verborgenen Macht reichten viel weiter, als er es sich je erträumt hatte.
Der Begründer, ob real oder nicht, hatte sie verlassen. Doch es würde ihn jemand ersetzen, der sich wahrhaft dar auf verstand, wie man Furcht verbreitete und Loyalität gewann, während er sich gleichzeitig lobpreisen ließ.
Nimrod betrachtete die großen Statuen, deren mächtige Hände jetzt die Decke stützten. Noch vor ein paar Monaten hatten sie die Grundsteine zu dieser Zikkurat gelegt. Mit ihnen würde es beginnen. Zwar hatten sich die Menschen mittlerweile an den Anblick der Statuen gewöhnt, doch zitterten sie immer noch bei deren Auftauchen. Nun würden sie erleben, wie ihre schlimmsten Ängste Wirklichkeit wurden.
Nimrod erhob sich von seinem Thron und ging zur nächststehenden Figur. Er legte die Hand auf die glatte Marmoroberfl äche, sah empor zu den blauen Augen und sagte in der Sprache seiner Vorväter, mit den Betonungen und Modulationen, die man nur ihn gelehrt hatte: »Versatu elid vas re'eish clom, emet.«
Bei der nächsten Statue wiederholte er den Satz. So umrundete er die ganze Kammer und sprach noch zehnmal zu den Steinen.
Dann kehrte er zurück auf seinen Thron, der sich plötzlich bequemer anfühlte, als die Verkrampfungen in seinem Rücken sich lösten. Die Ordnung würde wiederhergestellt sein, bevor die aufgehende Sonne den Schatten seines Turmes über die Ebene warf. Er entspannte sich.
Wenn auch nur einen Augenblick lang.
Die schwere hölzerne Tür zur inneren Kammer schwang auf und schlug gegen die massive Steinwand. Azurad, sein treuer Berater, stürzte herein, und die Worte sprudelten aus ihm heraus, dass sein Schnurrbart bei jeder Silbe zuckte.
»Beruhige dich, Azurad. Komm erst einmal wieder zu Atem. Und dann berichte mir, was dich bekümmert.«
Azurad stützte die Hände auf die Knie. Seine violette Tunika schleifte durch den Staub, den die Bauarbeiten des letzten Jahres hinterlassen hatten. Er tat einen langen, tiefen Atemzug, richtete sich schließlich wieder auf und verkündete: »Herr, Sem und seine Gefolgsleute nähern sich.«
Die Schmerzen in Nimrods Rücken kehrten mit Macht zurück.
»Wie viele sind es?«
»Hunderte.«
Nimrod spürte, wie seine Brust sich zusammenzog. Hunderte von Männern? Undenkbar.
Das wäre sein Ende ... ohne die Giganten, die hinter ihm zum Leben erwachten. Er konnte es nicht sehen, doch die schreckgeweiteten Augen seines Beraters sagten ihm genug.
»Du ... du würdest sie ... zum Töten?«
»Die alten Götter sind nicht gebunden an ... «
»Du wirst seinen Zorn auf uns herniederbringen! «
Nimrod sprang auf. »Was redest du da?« Er stieß den Zeigefinger gen Himmel. »Sein Zorn ist nichts im Vergleich zu meinem. Seine Stärke ist wie ... « Er verstummte. Etwas stimmte nicht. Azurads Miene hätte Schrecken ausdrücken sollen. Doch sie zeigte nur Verwirrung.
»Sprich, was quält dich?« Nimrod wartete eine Sekunde. »Sprich!«
Azurad sprach. Und Nimrod verstand kein Wort. Die Sätze glichen keinen, die er je zuvor gehört hatte, und doch klangen sie deutlich artikuliert und flüssig. Der Gesichtsausdruck seines Beraters dagegen war unmissverständlich. Die Angst ließ ihm das Blut zu Kopf steigen. Er stieß einen panischen Schrei aus und rannte davon.
Ein zuckender Schatten fi el im Fackellicht über Nimrod. Etwas bewegte sich hinter ihm. Nimrod sog scharf die Luft ein und erstarrte. Er hatte den stummen Giganten noch keine Befehle erteilt. Sie hätten auf sein Wort warten müssen, nur seinen Wünschen gehorchend. Langsam drehte er sich um und erblickte eine der Statuen unmittelbar vor sich.
Was tut sie denn da?, fragte er sich und richtete den Blick nach oben. Die Statue reckte die geballten Fäuste, jede von der Größe eines Männerkopfes, hoch über ihren Löwenschädel. Und obwohl dessen Miene so ausdruckslos blieb wie zuvor, war ihr Vorhaben unverkennbar.
Zum ersten Mal im Leben füllten sich Nimrods Augen mit Tränen. Die Fäuste sausten herab. Die Statuen umringten ihn, stürzten sich auf ihn wie wilde Tiere und rissen ihn Glied für Glied in Stücke.
Im Hintergrund stand Sem und sah mit vor der Brust verschränkten Armen zu. Nimrod war nie in den Sinn gekommen, dass auch andere Familienmitglieder in einige Geheimnisse der uralten Sprache eingeweiht sein könnten - Geheimnisse, die von Generation zu Generation weitergegeben, aber nie zur Gänze einem einzelnen Menschen anvertraut wurden. Die menschliche Sprache war ein zweischneidiges Schwert, das die Schöpfung korrumpieren konnte. Nimrod hatte das bewiesen.
Während das Blut seines Neffen sich in Rinnsalen über den staubigen Boden schlängelte und in den Spalten versickerte, sprach Sem ein schnelles Lebewohl. »Eliam vin mortast. «
Sein Herz schlug heftig. Er begriff den Satz, den er gerade gesagt hatte, als »Kehre zurück zum Begründer«, doch seltsame Laute drangen aus seinem Mund. Es war eine neue Sprache, eine, die er nie zuvor gehört hatte. Er versuchte, sich an den Klang seiner Muttersprache zu erinnern, doch nur Bruchstücke davon kamen ihm in den Sinn. Die meisten Worte und mit ihnen ihre Macht waren aus seinem Verstand getilgt.
Als Sem vor seine Männer trat, fand er sie desorientiert und kopflos vor. Wie er selbst sprachen auch sie alle eine neue Sprache, doch nicht jeder dieselbe. Sem hörte mindestens zehn verschiedene Dialekte heraus. Sich mit Gesten verständigend, teilte er die einzelnen Gruppen dem Klang nach ein. Unter den mehreren hundert Männern fand er nur dreiunddreißig, die seine eigene, neue Sprache verstehen und sprechen konnten.
Er ließ den Blick über seine Armee gleiten, die sich zusammengefunden hatte, um die Heiligkeit der Sprache zu bewahren, welche nun aufgespalten war. Konnten sie jemals wieder zusammenarbeiten? Dies ist Nimrods Werk, dachte Sem. Er hat die Worte des Begründers geschändet, und nun sind die Zungen der Menschen verwirrt.
Seine Männer warteten auf Anweisungen, aber er wusste, dass nur dreiunddreißig seine Worte verstehen würden. Also hob er stattdessen die Hände in demütigem Flehen zum Himmel. Es war ein Zeichen, das alle begriffen. Wie ein Mann fielen sie auf die Knie und beteten in dreiundzwanzig unterschiedlichen Sprachen.
1
2009
Während er floh, gerann das Blut auf seinem Körper. Der Geruch nach schmutzigen Kupferpfennigen überdeckte den Duft der Kiefernnadeln im Wald. Er stolperte voran, dankbar, noch am Leben zu sein, doch von furchtbaren Schmerzen gepeinigt. Seine verheilenden Verletzungen brannten, als ob sie in Flammen stünden.
Er kletterte einen Hügel hinauf, wobei er auf der dicken Schicht von Kiefernnadeln und feuchten Blätterresten immer wieder ausglitt und zurückrutschte. Er hatte bereits das Unmögliche überlebt, aber wenn ihn seine Verfolger erwischten, wäre das Leben nicht mehr lebenswert. Für sehr lange Zeit nicht.
Also rannte er trotz aller Schmerzen weiter.
Er setzte über die Kuppe hinweg, ließ sich auf der anderen Seite hinuntergleiten und hielt nach einem Fluchtweg Ausschau. Doch er sah nichts außer den Baumriesen, die ihn von allen Seiten umgaben und hoch in den strahlend blauen Himmel ragten.
Mit einem Mal bekam er wieder richtig Luft. Er hockte sich hin und fühlte sich gleich viel besser, allerdings konnte er immer noch nicht den Kopf drehen, um seine Verletzungen zu inspizieren. Das Brennen ließ nach, wurde nun aber von einem intensiven Jucken abgelöst.
Eine entfernte Explosion brachte ihn wieder auf die Beine. Die Schlacht ging ohne ihn weiter, doch sie würde bald zu Ende sein, und dann kämen sie ihn suchen. Bergab rennend schlängelte er sich zwischen den Bäumen hindurch, bis er eine Art Wildwechsel entdeckte. Er folgte dem Pfad durch die wuchernde Vegetation.
Minuten später sah er etwas Weißes in der Ferne schimmern und schöpfte neue Hoffnung. Beim Näherkommen erkannte er, dass es sich um einen Bretterzaun handelte, und lächelte. Dahinter erstreckte sich eine hellgrüne Rasenfläche, die lange nicht gemäht worden war, dann kamen ein großes Haus und eine fast ebenso große Garage. Er wartete, lauschte und beobachte die Umgebung so lange, wie er es wagte. Die Zeit lief ihm davon. Als er keinerlei Bewegung ausmachte, lief er am Zaun entlang und sah sich das Haus von der Seite an.
Die Einfahrt war leer. Auf einer langen, überdachten Veranda an der Vorderseite schwang eine von der Decke hängende Schaukel leise in der sommerlichen Brise. Sonst regte sich nichts. Am Straßenrand stand der Briefkasten, offen und mit Post vollgestopft.
Hier war schon eine ganze Weile niemand mehr gewesen. Urlaub, dachte der Mann und ging um die große Vierfachgarage herum. Durch eine unverschlossene Seitentür schlüpfte er hinein. Zwei Stellplätze waren leer, aber auf dem dritten entdeckte er, von einer Plane abgedeckt, eine dunkle Silhouette. Sein Puls beschleunigte sich, während er darauf zueilte. Die Plane glitt zur Seite und enthüllte einen auf Hochglanz polierten, schwarzen 5 7er Pontiac Star Chief, dessen Chromteile im Licht der Leuchtstoffröhren an der Decke bläulich funkelten. Es war kein schnelles Auto, aber niemand würde einen Fluchtwagen darin vermuten.
Er öffnete die Tür und schob sich mühsam hinters Lenkrad. Einen Moment lang befürchtete er, erst nach den Schlüsseln suchen zu müssen, aber dann sah er sie im Zündschloss stecken. Eine Hasenpfote baumelte daran. Anscheinend war heute doch sein Glückstag.
Er drehte den Zündschlüssel, und der alte Motor sprang dröhnend an. Lächelnd drückte er den Knopf der Garagentor-Fernsteuerung, die hinter der Sonnenblende klemmte. Die Tür glitt rumpelnd auf, und Sonnenlicht strömte herein. Der Mann schob den Wählhebel der Automatik nach vorne, rollte hinaus und drückte noch einmal auf die Fernbedienung.
Im Rückspiegel sah er, wie sich das Tor hinter ihm schloss. Es durften keine Hinweise auf seine Anwesenheit zurückbleiben. Er spähte aus dem Seitenfenster, ob er Spuren hinterlassen hatte. Doch seine Wunden hatten schon längst aufgehört zu bluten, und seine Kleider waren getrocknet. Leider blieb ihm keine Zeit, die stinkenden Fetzen zu wechseln, aber dazu würde sich unterwegs eine Gelegenheit finden, sobald er seine Feinde abgeschüttelt hatte.
Um sehen zu können, ob er die Seitentür der Garage zugemacht hatte, verstellte er den Rückspiegel, bewegte ihn allerdings zu weit, so dass die Hälfte seines eigenen Gesichts darin auftauchte. Er beugte sich vor, um die eingetrockneten Blutspuren zu inspizieren, und grinste zufrieden. Es waren keine offenen Wunden mehr vorhanden.
Als er sich wieder zurücklehnte, spürte er einen unangenehmen Druck im Rücken wie von einem zusammengeknüllten Kleidungsstück oder Handtuch, das zwischen ihn und den Sitz gerutscht war. Er wollte sich danach umdrehen, als sein Blick erneut in den Rückspiegel fi el. Diesmal sah er nicht nur sein eigenes Gesicht, sondern noch ein zweites, das sich hinter ihm erhob.
Hätten das dicke Blech und das Glas des klassischen Fahrzeugs den gutturalen Schrei des Mannes nicht gedämpft - jeder in Hörweite hätte ihn wohl mit dem Röhren eines der einheimischen Elche verwechselt. Tatsächlich jedoch hörte niemand den Mann, und er verschwand wie vom Erdboden verschluckt.
Gnadenlos und unerbittlich beherrschte er die Welt durch Furcht - heraufbeschworen mittels eines Völkermords in grauer Vorzeit. Er hatte die Erde gesäubert und nur eine einzige Blutlinie am Leben gelassen. Damit sie nie vergaß. Fürchtete.
Doch Nimrod durchschaute diese Angst, die den Verstand der Menschen trübte wie aufgewühlter Schlamm den Euphrat. Wenn der Regen kam und die Donner hallten, krümmten sie sich und wandten sich hilfesuchend an den geheimnisvollen Begründer. Wenn die Nahrung knapp wurde, zerrissen sie ihre Kleider und bettelten um Gnade.
Nichts weniger erwartete der Begründer, ungeachtet seines Versprechens.
Nimrod glaubte nicht, dass es dieses Versprechen je gegeben hatte. Genauso zweifelte er an der Legende vom Massenmord. Die hatte gewiss sein Urgroßvater in die Welt gesetzt, um die Menschen seinem Willen zu unterwerfen. Und Nimrod hatte keine Angst vor Dingen, die nicht real waren. Er ließ sich nicht kontrollieren.
Im Gegenteil verstand er sich selbst sehr gut darauf, mittels Furcht andere zu unterjochen. Mit Peitsche, Knüppel und Speer hatte er den Menschen mehr Angst eingejagt, als es der Begründer mit dem Märchen von einer Sintflut vermocht hatte, an die sich kaum noch jemand erinnerte. So war Nimrod an die Macht gelangt und hatte sein Königreich begründet. Die Städte Uruk, Akkad und Kalne blühten unter seiner Herrschaft auf und fanden Nahrung und Wasser in Hülle und Fülle an den Ufern der zwei mächtigen Ströme. Seine größte Errungenschaft, eingebettet zwischen Tigris und Euphrat, war Babylon.
Doch selbst diese glorreiche Stadt sollte bald übertroffen sein. Dann würde die störende Stimme des Begründers zu einem kraftlosen Flüstern verstummen und gemeinsam mit dem Zeitalter der abergläubischen Angst verschwinden. Als direkter Nachkomme des Gründervaters seines Volkes war Nimrod eingeweiht in die Geheimnisse jener Sprache, die angeblich der Begründer selbst die Menschheit gelehrt hatte. Ihre Worte konnten Herz und Hirn der Menschen mit Furcht erfüllen, aber auch Berge versetzen. Und genau das geschah im Augenblick. Denn mit Hilfe der alten Worte hatte er einen Turm errichtet, größer als alles, was die Menschheit je gesehen hatte, einen Turm, der sich höher zum Himmel erhob, als man es je für möglich gehalten hätte. Seine unheimliche Präsenz schüchterte jeden ein, der seiner ansichtig wurde.
Nimrod strich sich über den langen, drahtigen Kinnbart, der noch schwarz war, lediglich von einer dünnen grauen Strähne durchsetzt. Sein Gesicht, gefurcht und ledrig von langen Tagen in der Sonne, verriet allmählich sein Alter. Ungeachtet dessen fühlte sich Nimrod kraftvoll und vital. Mit seiner eindrucksvollen Gestalt und der Bariton-stimme fiel es ihm leicht, den Menschen seinen Willen aufzuzwingen. Doch selbst auf Furcht war nicht immer Verlass. Denn am Vorabend der Vollendung seines größten Triumphs hatten ihn beunruhigende Nachrichten erreicht.
Verrat.
Wie es schien, war er nicht als einziges Mitglied der Familie resistent gegen die allgegenwärtige Furcht. Doch statt sie zu seinem Vorteil zu nutzen, hatte sein Großonkel Sem sich gegen ihn verschworen. Gegen ihn.
Hier, allein in der zentralen Kammer seiner neuerrichteten Zikkurat, sann er über die beste Lösung nach. Mit seinem Onkel zu verhandeln kam nicht in Frage. Milde verriet Schwäche, und Schwäche stärkte den Gegner. Doch er kannte die wahre Stärke und Anzahl seiner Feinde nicht und musste seine Strategie mit unbekannten Größen entwickeln. Ein gefährliches Unterfangen. Etwas Fundamentales musste geschehen. Etwas, das noch viele spätere Generationen in Furcht versetzen würde.
Nimrods Blick fiel auf die Hände der Statuen. Stark und unnachgiebig. Unempfindlich gegen Schwert und Speer, ihm treu ergeben - dem Schöpfer der Götter. Kreisförmig umgaben ihn die Standbilder in der großen zentralen Kammer, viereinhalb Meter groß, mit den Köpfen von wilden Tieren auf den Körpern von Menschen - Darstellungen alter Kulturheroen. Berühmte Männer, Götter, denen seine Hand Form verliehen und sein Wort Leben eingehaucht hatte.
Als wäre ein Stein aus einem Damm gebrochen, wurden seine Gedanken von Ehrgeiz überflutet und füllten sich mit Bildern einer großartigen Zukunft. Die wahren Möglichkeiten der in der Sprache verborgenen Macht reichten viel weiter, als er es sich je erträumt hatte.
Der Begründer, ob real oder nicht, hatte sie verlassen. Doch es würde ihn jemand ersetzen, der sich wahrhaft dar auf verstand, wie man Furcht verbreitete und Loyalität gewann, während er sich gleichzeitig lobpreisen ließ.
Nimrod betrachtete die großen Statuen, deren mächtige Hände jetzt die Decke stützten. Noch vor ein paar Monaten hatten sie die Grundsteine zu dieser Zikkurat gelegt. Mit ihnen würde es beginnen. Zwar hatten sich die Menschen mittlerweile an den Anblick der Statuen gewöhnt, doch zitterten sie immer noch bei deren Auftauchen. Nun würden sie erleben, wie ihre schlimmsten Ängste Wirklichkeit wurden.
Nimrod erhob sich von seinem Thron und ging zur nächststehenden Figur. Er legte die Hand auf die glatte Marmoroberfl äche, sah empor zu den blauen Augen und sagte in der Sprache seiner Vorväter, mit den Betonungen und Modulationen, die man nur ihn gelehrt hatte: »Versatu elid vas re'eish clom, emet.«
Bei der nächsten Statue wiederholte er den Satz. So umrundete er die ganze Kammer und sprach noch zehnmal zu den Steinen.
Dann kehrte er zurück auf seinen Thron, der sich plötzlich bequemer anfühlte, als die Verkrampfungen in seinem Rücken sich lösten. Die Ordnung würde wiederhergestellt sein, bevor die aufgehende Sonne den Schatten seines Turmes über die Ebene warf. Er entspannte sich.
Wenn auch nur einen Augenblick lang.
Die schwere hölzerne Tür zur inneren Kammer schwang auf und schlug gegen die massive Steinwand. Azurad, sein treuer Berater, stürzte herein, und die Worte sprudelten aus ihm heraus, dass sein Schnurrbart bei jeder Silbe zuckte.
»Beruhige dich, Azurad. Komm erst einmal wieder zu Atem. Und dann berichte mir, was dich bekümmert.«
Azurad stützte die Hände auf die Knie. Seine violette Tunika schleifte durch den Staub, den die Bauarbeiten des letzten Jahres hinterlassen hatten. Er tat einen langen, tiefen Atemzug, richtete sich schließlich wieder auf und verkündete: »Herr, Sem und seine Gefolgsleute nähern sich.«
Die Schmerzen in Nimrods Rücken kehrten mit Macht zurück.
»Wie viele sind es?«
»Hunderte.«
Nimrod spürte, wie seine Brust sich zusammenzog. Hunderte von Männern? Undenkbar.
Das wäre sein Ende ... ohne die Giganten, die hinter ihm zum Leben erwachten. Er konnte es nicht sehen, doch die schreckgeweiteten Augen seines Beraters sagten ihm genug.
»Du ... du würdest sie ... zum Töten?«
»Die alten Götter sind nicht gebunden an ... «
»Du wirst seinen Zorn auf uns herniederbringen! «
Nimrod sprang auf. »Was redest du da?« Er stieß den Zeigefinger gen Himmel. »Sein Zorn ist nichts im Vergleich zu meinem. Seine Stärke ist wie ... « Er verstummte. Etwas stimmte nicht. Azurads Miene hätte Schrecken ausdrücken sollen. Doch sie zeigte nur Verwirrung.
»Sprich, was quält dich?« Nimrod wartete eine Sekunde. »Sprich!«
Azurad sprach. Und Nimrod verstand kein Wort. Die Sätze glichen keinen, die er je zuvor gehört hatte, und doch klangen sie deutlich artikuliert und flüssig. Der Gesichtsausdruck seines Beraters dagegen war unmissverständlich. Die Angst ließ ihm das Blut zu Kopf steigen. Er stieß einen panischen Schrei aus und rannte davon.
Ein zuckender Schatten fi el im Fackellicht über Nimrod. Etwas bewegte sich hinter ihm. Nimrod sog scharf die Luft ein und erstarrte. Er hatte den stummen Giganten noch keine Befehle erteilt. Sie hätten auf sein Wort warten müssen, nur seinen Wünschen gehorchend. Langsam drehte er sich um und erblickte eine der Statuen unmittelbar vor sich.
Was tut sie denn da?, fragte er sich und richtete den Blick nach oben. Die Statue reckte die geballten Fäuste, jede von der Größe eines Männerkopfes, hoch über ihren Löwenschädel. Und obwohl dessen Miene so ausdruckslos blieb wie zuvor, war ihr Vorhaben unverkennbar.
Zum ersten Mal im Leben füllten sich Nimrods Augen mit Tränen. Die Fäuste sausten herab. Die Statuen umringten ihn, stürzten sich auf ihn wie wilde Tiere und rissen ihn Glied für Glied in Stücke.
Im Hintergrund stand Sem und sah mit vor der Brust verschränkten Armen zu. Nimrod war nie in den Sinn gekommen, dass auch andere Familienmitglieder in einige Geheimnisse der uralten Sprache eingeweiht sein könnten - Geheimnisse, die von Generation zu Generation weitergegeben, aber nie zur Gänze einem einzelnen Menschen anvertraut wurden. Die menschliche Sprache war ein zweischneidiges Schwert, das die Schöpfung korrumpieren konnte. Nimrod hatte das bewiesen.
Während das Blut seines Neffen sich in Rinnsalen über den staubigen Boden schlängelte und in den Spalten versickerte, sprach Sem ein schnelles Lebewohl. »Eliam vin mortast. «
Sein Herz schlug heftig. Er begriff den Satz, den er gerade gesagt hatte, als »Kehre zurück zum Begründer«, doch seltsame Laute drangen aus seinem Mund. Es war eine neue Sprache, eine, die er nie zuvor gehört hatte. Er versuchte, sich an den Klang seiner Muttersprache zu erinnern, doch nur Bruchstücke davon kamen ihm in den Sinn. Die meisten Worte und mit ihnen ihre Macht waren aus seinem Verstand getilgt.
Als Sem vor seine Männer trat, fand er sie desorientiert und kopflos vor. Wie er selbst sprachen auch sie alle eine neue Sprache, doch nicht jeder dieselbe. Sem hörte mindestens zehn verschiedene Dialekte heraus. Sich mit Gesten verständigend, teilte er die einzelnen Gruppen dem Klang nach ein. Unter den mehreren hundert Männern fand er nur dreiunddreißig, die seine eigene, neue Sprache verstehen und sprechen konnten.
Er ließ den Blick über seine Armee gleiten, die sich zusammengefunden hatte, um die Heiligkeit der Sprache zu bewahren, welche nun aufgespalten war. Konnten sie jemals wieder zusammenarbeiten? Dies ist Nimrods Werk, dachte Sem. Er hat die Worte des Begründers geschändet, und nun sind die Zungen der Menschen verwirrt.
Seine Männer warteten auf Anweisungen, aber er wusste, dass nur dreiunddreißig seine Worte verstehen würden. Also hob er stattdessen die Hände in demütigem Flehen zum Himmel. Es war ein Zeichen, das alle begriffen. Wie ein Mann fielen sie auf die Knie und beteten in dreiundzwanzig unterschiedlichen Sprachen.
1
2009
Während er floh, gerann das Blut auf seinem Körper. Der Geruch nach schmutzigen Kupferpfennigen überdeckte den Duft der Kiefernnadeln im Wald. Er stolperte voran, dankbar, noch am Leben zu sein, doch von furchtbaren Schmerzen gepeinigt. Seine verheilenden Verletzungen brannten, als ob sie in Flammen stünden.
Er kletterte einen Hügel hinauf, wobei er auf der dicken Schicht von Kiefernnadeln und feuchten Blätterresten immer wieder ausglitt und zurückrutschte. Er hatte bereits das Unmögliche überlebt, aber wenn ihn seine Verfolger erwischten, wäre das Leben nicht mehr lebenswert. Für sehr lange Zeit nicht.
Also rannte er trotz aller Schmerzen weiter.
Er setzte über die Kuppe hinweg, ließ sich auf der anderen Seite hinuntergleiten und hielt nach einem Fluchtweg Ausschau. Doch er sah nichts außer den Baumriesen, die ihn von allen Seiten umgaben und hoch in den strahlend blauen Himmel ragten.
Mit einem Mal bekam er wieder richtig Luft. Er hockte sich hin und fühlte sich gleich viel besser, allerdings konnte er immer noch nicht den Kopf drehen, um seine Verletzungen zu inspizieren. Das Brennen ließ nach, wurde nun aber von einem intensiven Jucken abgelöst.
Eine entfernte Explosion brachte ihn wieder auf die Beine. Die Schlacht ging ohne ihn weiter, doch sie würde bald zu Ende sein, und dann kämen sie ihn suchen. Bergab rennend schlängelte er sich zwischen den Bäumen hindurch, bis er eine Art Wildwechsel entdeckte. Er folgte dem Pfad durch die wuchernde Vegetation.
Minuten später sah er etwas Weißes in der Ferne schimmern und schöpfte neue Hoffnung. Beim Näherkommen erkannte er, dass es sich um einen Bretterzaun handelte, und lächelte. Dahinter erstreckte sich eine hellgrüne Rasenfläche, die lange nicht gemäht worden war, dann kamen ein großes Haus und eine fast ebenso große Garage. Er wartete, lauschte und beobachte die Umgebung so lange, wie er es wagte. Die Zeit lief ihm davon. Als er keinerlei Bewegung ausmachte, lief er am Zaun entlang und sah sich das Haus von der Seite an.
Die Einfahrt war leer. Auf einer langen, überdachten Veranda an der Vorderseite schwang eine von der Decke hängende Schaukel leise in der sommerlichen Brise. Sonst regte sich nichts. Am Straßenrand stand der Briefkasten, offen und mit Post vollgestopft.
Hier war schon eine ganze Weile niemand mehr gewesen. Urlaub, dachte der Mann und ging um die große Vierfachgarage herum. Durch eine unverschlossene Seitentür schlüpfte er hinein. Zwei Stellplätze waren leer, aber auf dem dritten entdeckte er, von einer Plane abgedeckt, eine dunkle Silhouette. Sein Puls beschleunigte sich, während er darauf zueilte. Die Plane glitt zur Seite und enthüllte einen auf Hochglanz polierten, schwarzen 5 7er Pontiac Star Chief, dessen Chromteile im Licht der Leuchtstoffröhren an der Decke bläulich funkelten. Es war kein schnelles Auto, aber niemand würde einen Fluchtwagen darin vermuten.
Er öffnete die Tür und schob sich mühsam hinters Lenkrad. Einen Moment lang befürchtete er, erst nach den Schlüsseln suchen zu müssen, aber dann sah er sie im Zündschloss stecken. Eine Hasenpfote baumelte daran. Anscheinend war heute doch sein Glückstag.
Er drehte den Zündschlüssel, und der alte Motor sprang dröhnend an. Lächelnd drückte er den Knopf der Garagentor-Fernsteuerung, die hinter der Sonnenblende klemmte. Die Tür glitt rumpelnd auf, und Sonnenlicht strömte herein. Der Mann schob den Wählhebel der Automatik nach vorne, rollte hinaus und drückte noch einmal auf die Fernbedienung.
Im Rückspiegel sah er, wie sich das Tor hinter ihm schloss. Es durften keine Hinweise auf seine Anwesenheit zurückbleiben. Er spähte aus dem Seitenfenster, ob er Spuren hinterlassen hatte. Doch seine Wunden hatten schon längst aufgehört zu bluten, und seine Kleider waren getrocknet. Leider blieb ihm keine Zeit, die stinkenden Fetzen zu wechseln, aber dazu würde sich unterwegs eine Gelegenheit finden, sobald er seine Feinde abgeschüttelt hatte.
Um sehen zu können, ob er die Seitentür der Garage zugemacht hatte, verstellte er den Rückspiegel, bewegte ihn allerdings zu weit, so dass die Hälfte seines eigenen Gesichts darin auftauchte. Er beugte sich vor, um die eingetrockneten Blutspuren zu inspizieren, und grinste zufrieden. Es waren keine offenen Wunden mehr vorhanden.
Als er sich wieder zurücklehnte, spürte er einen unangenehmen Druck im Rücken wie von einem zusammengeknüllten Kleidungsstück oder Handtuch, das zwischen ihn und den Sitz gerutscht war. Er wollte sich danach umdrehen, als sein Blick erneut in den Rückspiegel fi el. Diesmal sah er nicht nur sein eigenes Gesicht, sondern noch ein zweites, das sich hinter ihm erhob.
Hätten das dicke Blech und das Glas des klassischen Fahrzeugs den gutturalen Schrei des Mannes nicht gedämpft - jeder in Hörweite hätte ihn wohl mit dem Röhren eines der einheimischen Elche verwechselt. Tatsächlich jedoch hörte niemand den Mann, und er verschwand wie vom Erdboden verschluckt.
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Autoren-Porträt von Jeremy Robinson
Jeremy Robinson hat in den USA bereits mehrere Bücher im Selbstverlag veröffentlicht. Der Autor lebt mit seiner Familie in New Hampshire.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jeremy Robinson
- 2011, 560 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Friedrich, Peter
- Übersetzer: Peter Friedrich
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548281796
- ISBN-13: 9783548281797
Kommentare zu "Code Delta"
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