Controlling in Russland: Entwicklung, kulturelle Einflüsse und aktueller Stand
Im Gegensatz zu den entwickelten europäischen Industrieländern und den USA ist Controlling in Russland erst seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt. Nach der Auflösung der Sowjetunion (UdSSR) am 26.12.1991 setzten sich die...
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Klappentext zu „Controlling in Russland: Entwicklung, kulturelle Einflüsse und aktueller Stand “
Im Gegensatz zu den entwickelten europäischen Industrieländern und den USA ist Controlling in Russland erst seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt. Nach der Auflösung der Sowjetunion (UdSSR) am 26.12.1991 setzten sich die marktwirtschaftlichen Prinzipien auch in der russischen Wirtschaft durch. Allerdings ist die Erfahrung mit den Funktionsmechanismen von Märkten in Russland bis heute relativ gering. Die Mehrheit der russischen Unternehmen ist noch jung und hinsichtlich der Unternehmensführung unerfahren. Folglich ist Controlling sowohl in der russischen Theorie als auch in der Praxis ein sehr neues und weitestgehend unerforschtes Phänomen.Dennoch entwickelt sich das Controlling in Russland sehr schnell. In russischen Betrieben werden Methoden und Instrumente rasant angepasst, die durch Entwicklungsländer jahrzehntelang erarbeitet wurden. Das Interesse am Controlling wächst in Russland kontinuierlich. Die Zahl der Unternehmen, die eine Entwicklung und Perfektionierung der bereits existierenden, aber schlecht strukturierten Führungssysteme anstreben, erhöht sich ständig. Russische Unternehmen versuchen, sich immer mehr in die Richtung des systematisierten Managements zu bewegen.
Das Ziel dieses Buches besteht in diesem Zusammenhang darin, einen Überblick über den aktuellen Stand des Controllings in Russland zu verschaffen.
Lese-Probe zu „Controlling in Russland: Entwicklung, kulturelle Einflüsse und aktueller Stand “
Textprobe:Kapitel 3.4 Wichtige Probleme der Controlling-Lehre und -Wissenschaft in Russland:
3.4.1 Verzögerte Entwicklung und Verwirrungen:
Allgemein stellt man bei der Analyse russischer Controlling-Literatur fest, dass die Entwicklung des Controlling-Verständnisses in Russland sich noch in der Entstehungsphase befindet. Die Mehrheit der Controlling-Bücher sowie viele Controlling-Publikationen werden durch die Zusammenarbeit mehrerer Autoren herausgegeben. Dabei wird der Fokus nicht auf die Behandlung konzeptioneller Controlling-Aspekte, sondern auf die Betrachtung des Controlling-Instrumentariums gelegt.
Außerdem beobachtet man eine Vielzahl von verschiedenen Meinungen hinsichtlich der Controlling-Sichten in der russischen Controlling-Literatur.
Diese Meinungsstreuung kann einerseits teilweise dadurch erklärt werden, dass Controlling sowohl in der russischen Theorie als auch in der Praxis ein noch junges und daher bisher weitgehend unerforschtes Phänomen ist, das noch viele Fragen offenlässt. Anderseits kann die große Meinungsstreuung bezüglich Controlling-Verständnisses daran liegen, dass viele russische Controlling-Spezialisten in unterschiedlichen Ländern wie Deutschland, England, USA etc. ausgebildet wurden. Die Unterschiede bezüglich des Controlling-Verständnisses im deutsch- und im englischsprachigen Raum übten einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Entwicklung des Controlling in Russland.
Außerdem finden sich in der russischen Literatur Aussagen, die Controlling als Control bzw. Kontrolle ansehen. Kontrolle ist allerdings lediglich eine Phase des Management-Prozesses. Andere sprachliche Verwirrungen, die durch unterschiedliche Übersetzungsvarianten entstanden, beziehen sich in der Regel auf Instrumente des Controlling. Der Großteil der Übersetzungsvarianten entstand bei der Übersetzung der Bezeichnung "Balanced Scorecard" in russische Sprache.
Darüber hinaus, wie bereits im Kapitel 3.2 erwähnt, ist in Russland immer noch keine geeignete
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Lernumgebung vorhanden, da der Fokus an Universitäten und Hochschulen aktuell auf Finanzen und Rechnungswesen und nicht auf Controlling liegt.
3.4.2 Korruption:
Die Korruption in der russischen Bildung übt einen indirekten Einfluss auf das Controlling in der russischen Praxis. Beispielsweise belief sich die Gesamtsumme der Bestechungen an russischen Hochschulen im Jahr 2001 auf 450 Millionen Dollar. Zum Vergleich: In der Justiz betrug die Bestechungssumme in diesem Jahr 275 Millionen Dollar.
Die Möglichkeit, Prüfungen an Hochschulen durch aktive Bestechungen auch mit ungenügenden Fachkenntnissen zu bestehen, kann dazu führen, dass Absolventen schwächere analytische Fähigkeiten aufweisen als das Studium voraussetzt. Folglich bestehen Zweifel bezüglich der Kompetenz solcher Absolventen, die später beim Aufbau von Controlling-Systemen in Unternehmen mitarbeiten bzw. die Controlling-Systeme betreiben.
Das Gehaltsniveau von russischen Professoren liegt deutlich unter dem westeuropäischen Niveau. Das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt eines Professors in Russland lag bis September 2013 laut dem Bildungsministerium der Russischen Föderation umgerechnet bei ca. 232 EUR, eines Dozenten bei ca. 176 EUR und eines Assistenten bei ca. 135 EUR. Somit verdienen Professoren 45,7%, Dozenten 35,5% und Assistenten 26,8% des russischen Durchschnittsgehalts.
Zwar wurden die Gehälter der Professoren, Dozenten sowie Assistenten im Rahmen der Realisierung von Verordnungen des russischen Präsidenten seit September 2013 mehr als verdoppelt, liegen aber dennoch meist noch unter dem russischen Durchschnittsgehalt. Die Unzufriedenheit mit den Gehältern ist ein bedeutender Anreiz des Lehrpersonals und der Professorenschaft zu passiver Bestechlichkeit.
In der Abbildung 9 wird der weltweit bekannteste Korruptionswahrnehmungs-index bzw. Corruption Perceptions Index (CPI) dargestellt, der ausgewählte Länder nach dem Grad der im öffentlichen Sektor w
3.4.2 Korruption:
Die Korruption in der russischen Bildung übt einen indirekten Einfluss auf das Controlling in der russischen Praxis. Beispielsweise belief sich die Gesamtsumme der Bestechungen an russischen Hochschulen im Jahr 2001 auf 450 Millionen Dollar. Zum Vergleich: In der Justiz betrug die Bestechungssumme in diesem Jahr 275 Millionen Dollar.
Die Möglichkeit, Prüfungen an Hochschulen durch aktive Bestechungen auch mit ungenügenden Fachkenntnissen zu bestehen, kann dazu führen, dass Absolventen schwächere analytische Fähigkeiten aufweisen als das Studium voraussetzt. Folglich bestehen Zweifel bezüglich der Kompetenz solcher Absolventen, die später beim Aufbau von Controlling-Systemen in Unternehmen mitarbeiten bzw. die Controlling-Systeme betreiben.
Das Gehaltsniveau von russischen Professoren liegt deutlich unter dem westeuropäischen Niveau. Das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt eines Professors in Russland lag bis September 2013 laut dem Bildungsministerium der Russischen Föderation umgerechnet bei ca. 232 EUR, eines Dozenten bei ca. 176 EUR und eines Assistenten bei ca. 135 EUR. Somit verdienen Professoren 45,7%, Dozenten 35,5% und Assistenten 26,8% des russischen Durchschnittsgehalts.
Zwar wurden die Gehälter der Professoren, Dozenten sowie Assistenten im Rahmen der Realisierung von Verordnungen des russischen Präsidenten seit September 2013 mehr als verdoppelt, liegen aber dennoch meist noch unter dem russischen Durchschnittsgehalt. Die Unzufriedenheit mit den Gehältern ist ein bedeutender Anreiz des Lehrpersonals und der Professorenschaft zu passiver Bestechlichkeit.
In der Abbildung 9 wird der weltweit bekannteste Korruptionswahrnehmungs-index bzw. Corruption Perceptions Index (CPI) dargestellt, der ausgewählte Länder nach dem Grad der im öffentlichen Sektor w
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Bibliographische Angaben
- Autor: Andrej Koval
- 2016, 80 Seiten, 17 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3959348843
- ISBN-13: 9783959348843
- Erscheinungsdatum: 06.04.2016
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