Das Glück eines Sommers
Roman
Jacks Familie steht unter Schock, als sie erfahren, dass Jack an einer tödlichen Krankheit leidet und ihm nur noch wenig Zeit bleiben wird. Und dann die Katastrophe: seine Frau Lizzie stirbt bei einem Autounfall. Daraufhin zerbricht die Familie...
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Produktinformationen zu „Das Glück eines Sommers “
Jacks Familie steht unter Schock, als sie erfahren, dass Jack an einer tödlichen Krankheit leidet und ihm nur noch wenig Zeit bleiben wird. Und dann die Katastrophe: seine Frau Lizzie stirbt bei einem Autounfall. Daraufhin zerbricht die Familie vollends. Die Kinder kommen zu Verwandten, Jack wird in ein Sterbehospiz gebracht. Aber es passiert ein Wunder: Jack wird gesund. Doch er und seine Kinder haben sich schon zu sehr entfremdet. Er beschließt, den Sommer mit ihnen am Meer zu verbringen. Und er versucht alles, um das Familienglück zu retten. Doch das wird nicht leicht.
Klappentext zu „Das Glück eines Sommers “
Die Armstrongs stehen unter Schock: Jack, der Vater der Familie, leidet an einer tödlichen Krankheit. Ihm bleibt nur noch wenig Zeit, um sich von seiner Frau Lizzie und den drei Kindern zu verabschieden. Doch dann stirbt Lizzie bei einem Autounfall. Nun zerbricht die Familie vollends. Jack wird in ein Sterbehospiz verlegt, die Kinder zu Verwandten gegeben. Als alles verloren scheint, geschieht das Wunder: Jack wird gesund. Doch inzwischen sind er und seine Kinder sich fremd
geworden. Jack beschließt, mit ihnen den Sommer an der Küste von South Carolina zu verbringen. Hier versucht er alles, um das Familienglück zu retten. Dabei muss er die Erfahrung machen, dass einige Wunden nur langsam heilen. Und manche
sogar nie.
Lese-Probe zu „Das Glück eines Sommers “
Das Glück eines Sommer von David Baldacci Kapitel 1
In dem gebrauchten Krankenhausbett, das man in eine Zimmerecke in seinem Haus in Cleveland gezwängt hatte, setzte Jack Armstrong sich mühsam auf und lachte voller Bitterkeit.
Er, der Unverwüstliche, der Kriegsheld, lag im Sterben.
Mit neunzehn Jahren war Jack zum ersten Mal Vater geworden. Ihr zweites Kind hatten er und seine Frau Lizzie gezeugt, als er auf Heimaturlaub von der Army gewesen war. Als der Krieg im Nahen Osten ausbrach, war Jack bereits fünf Jahre beim Militär gewesen. Er hatte seine erste Dienstzeit in Afghanistan überlebt, wo ein Schuss in den Arm ihm seinen ersten Orden eingebracht hatte, ein Purple Heart. Anschließend hatte er mehrere Einsätze im Irak überstanden, einschließlich der Zerstörung seines Geländewagens, als er noch darin saß. Dabei war er ein zweites Mal verletzt worden, was ihm sein zweites Purple Heart einbrachte. Und als er unter Einsatz des eigenen Lebens drei Kameraden rettete, die in einen Hinterhalt geraten waren, wurde er mit dem Bronze Star ausgezeichnet.
Und nun lag der Mann mit den vielen Orden hier und starb in einem schäbigen Zimmer irgendwo in Ohios Rostgürtel.
Jack hatte nur noch ein großes Ziel: bis Weihnachten durchzuhalten.
... mehr
Gierig saugte er den Sauerstoff durch den Schlauch in seiner Nase. Die Pumpe im angrenzenden Wohnzimmer lief auf Hochtouren. Jack wusste, man würde sie bald abstellen, weil er dann tot war. Vor Thanksgiving war er noch sicher gewesen, einen weiteren Monat überleben zu können. Jetzt war er schon froh, den nächsten Sonnenaufgang zu sehen.
Er würde es bis Weihnachten schaffen.
Ich muss es schaffen.
In der Highschool hatte man dem eins fünfundachtzig großen, gut aussehenden Jack in gleich drei verschiedenen Sportarten ein Hochschulstipendium angeboten. Er war der Star der Footballmannschaft gewesen und hatte sich die Mädchen aussuchen können. Aber nachdem er zum ersten Mal Lizzie O'Toole begegnet war, hatte er sich nach keiner anderen Frau mehr umgedreht. Jack lächelte, als er sich daran erinnerte. Lizzies Familie stammte aus South Carolina. Jack hatte sich anfangs oft gefragt, warum die O'Tooles nach Cleveland gezogen waren, wo es kein Meer gab, keine Palmen und viel weniger Sonne als in South Carolina, dafür jede Menge Schnee und Eis. Später hatte er erfahren, dass Lizzies Vater den Arbeitgeber gewechselt hatte.
Lizzie war an jenem ersten Tag in die Klasse gekommen. Ein hochgewachsenes Mädchen mit kastanienbraunem Haar, lebhaften grünen Augen und vollem, schönem Gesicht. Sie und Jack waren schon in der Highschool miteinander gegangen und seitdem nicht einen Tag getrennt gewesen - außer in den zwei Jahren, als Jack in Übersee gekämpft hatte.
»Jack? Jack, Liebling.«
Lizzie kauerte vor ihm, eine Spritze in der Hand. Sie war noch immer wunderschön, auch wenn sie inzwischen etwas Zerbrechliches besaß. Sie hatte dunkle Ränder unter den Augen und neue Sorgenfalten im Gesicht. Ihre Haut glühte nicht mehr, und ihr Körper war härter geworden, weniger geschmeidig als früher. Jack lag im Sterben, doch in gewisser Weise galt das auch für Lizzie.
»Es ist Zeit für deine Schmerzmittel«, sagte sie. Jack nickte, und Lizzie spritzte die Medikamente in den Schlauch unter seinem Schlüsselbein. Auf diese Weise gelangte das Mittel direkt in den Blutkreislauf und wirkte schneller - was ein Segen war, wenn Jack wieder einmal das schreckliche Gefühl bekam, sein ganzer Körper stünde in Flammen.
Nachdem Lizzie fertig war, setzte sie sich aufs Bett und nahm ihn in die Arme. Die Ärzte hatten einen langen Namen für seine Krankheit, einen Namen, den Jack nicht einmal aussprechen konnte. Das Leiden sei sehr selten, hatten sie gesagt. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, stünde eins zu einer Million.
Auf Jacks Frage nach seinen Überlebenschancen hatten die Ärzte einander angeschaut und schließlich geantwortet: »Es tut uns leid. Wir können nichts mehr für Sie tun.«
Ein weiterer Arzt hatte Jack geraten, die verbleibende Zeit auszukosten und Dinge zu tun, die er schon immer tun wollte, wozu er aber nie Gelegenheit gehabt hatte.
»Ich habe drei Kinder und eine Hypothek auf dem Haus«, hatte Jack erwidert. »Ich kann mir den Luxus nicht leisten, mir meine letzten Wünsche zu erfüllen.«
Obwohl ein Teil von ihm es gar nicht wissen wollte, hatte er schließlich gefragt: »Wie lange habe ich noch?«
»Sie sind jung und stark«, hatte einer der Ärzte ausweichend geantwortet. »Und die Krankheit ist erst im Anfangsstadium.«
Jack hatte die Taliban und Al Kaida überlebt. Vielleicht schaffte er es ja noch, sein ältestes Kind den Collegeabschluss machen zu sehen. »Wie lange?«, hatte er noch einmal gefragt.
»Sechs Monate«, hatte der Arzt geantwortet. »Vielleicht acht, wenn Sie Glück haben.«
Es traf Jack wie ein Fausthieb in die Magengrube. Er erinnerte sich noch klar und deutlich an den Morgen, an dem er sich plötzlich seltsam unwohl gefühlt hatte. In seinem Job als Bauhandwerker war er in den Tagen darauf schon nach drei Stunden erschöpft gewesen, nicht wie früher erst nach acht Stunden. Einige Zeit später schaffte er es nicht einmal mehr mit einem Stapel Dachpfannen die Leiter hinauf. Schließlich hatte er schon Schmerzen, wenn er seinen jüngsten Sohn nur zehn Minuten lang auf dem Arm getragen hatte. Zu guter Letzt hatte das Brennen in seinen Nerven begonnen, und seine Beine hatten sich so schwach und zittrig angefühlt wie die eines alten Mannes. Eines Morgens war er dann aufgewacht, und seine Lungen waren voller Wasser gewesen. Danach war es noch schneller gegangen.
Jacks jüngster Sohn, der zweijährige Jack junior, den alle nur Jackie nannten, kam ins Zimmer, kletterte auf den Schoß seines Vaters und legte den Kopf auf dessen eingefallene Brust. Jackies Haar war lang und kohlrabenschwarz und an den Spitzen gelockt. Seine Augen hatten die Farbe von Toast, und seine Augenbrauen trafen sich in der Mitte wie ein Wollfaden. Jackie war ihre kleine Überraschung gewesen. Die anderen beiden Kinder waren ein gutes Stück älter.
Langsam legte Jack den Arm um seinen Sohn. Dickliche Kinderfinger griffen nach seinem Unterarm, und warmer Atem berührte seine Haut. Es fühlte sich an, als würde er mit Nadeln gestochen, doch Jack bewegte den Arm nicht, denn es würde nicht mehr viele solcher Umarmungen geben. Langsam drehte er den Kopf und schaute aus dem Fenster, wo es sanft schneite. South Carolina mit seinen Palmen konnte es nicht mit Cleveland aufnehmen, wenn es um die Weihnachtszeit ging. Hier war diese Jahreszeit wunderschön.
Jack nahm die Hand seiner Frau.
»Weihnachten«, sagte er mit schwacher Stimme.
»Ich werde da sein.«
Übersetzung: Rainer Schumacher
Copyright © 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
Gierig saugte er den Sauerstoff durch den Schlauch in seiner Nase. Die Pumpe im angrenzenden Wohnzimmer lief auf Hochtouren. Jack wusste, man würde sie bald abstellen, weil er dann tot war. Vor Thanksgiving war er noch sicher gewesen, einen weiteren Monat überleben zu können. Jetzt war er schon froh, den nächsten Sonnenaufgang zu sehen.
Er würde es bis Weihnachten schaffen.
Ich muss es schaffen.
In der Highschool hatte man dem eins fünfundachtzig großen, gut aussehenden Jack in gleich drei verschiedenen Sportarten ein Hochschulstipendium angeboten. Er war der Star der Footballmannschaft gewesen und hatte sich die Mädchen aussuchen können. Aber nachdem er zum ersten Mal Lizzie O'Toole begegnet war, hatte er sich nach keiner anderen Frau mehr umgedreht. Jack lächelte, als er sich daran erinnerte. Lizzies Familie stammte aus South Carolina. Jack hatte sich anfangs oft gefragt, warum die O'Tooles nach Cleveland gezogen waren, wo es kein Meer gab, keine Palmen und viel weniger Sonne als in South Carolina, dafür jede Menge Schnee und Eis. Später hatte er erfahren, dass Lizzies Vater den Arbeitgeber gewechselt hatte.
Lizzie war an jenem ersten Tag in die Klasse gekommen. Ein hochgewachsenes Mädchen mit kastanienbraunem Haar, lebhaften grünen Augen und vollem, schönem Gesicht. Sie und Jack waren schon in der Highschool miteinander gegangen und seitdem nicht einen Tag getrennt gewesen - außer in den zwei Jahren, als Jack in Übersee gekämpft hatte.
»Jack? Jack, Liebling.«
Lizzie kauerte vor ihm, eine Spritze in der Hand. Sie war noch immer wunderschön, auch wenn sie inzwischen etwas Zerbrechliches besaß. Sie hatte dunkle Ränder unter den Augen und neue Sorgenfalten im Gesicht. Ihre Haut glühte nicht mehr, und ihr Körper war härter geworden, weniger geschmeidig als früher. Jack lag im Sterben, doch in gewisser Weise galt das auch für Lizzie.
»Es ist Zeit für deine Schmerzmittel«, sagte sie. Jack nickte, und Lizzie spritzte die Medikamente in den Schlauch unter seinem Schlüsselbein. Auf diese Weise gelangte das Mittel direkt in den Blutkreislauf und wirkte schneller - was ein Segen war, wenn Jack wieder einmal das schreckliche Gefühl bekam, sein ganzer Körper stünde in Flammen.
Nachdem Lizzie fertig war, setzte sie sich aufs Bett und nahm ihn in die Arme. Die Ärzte hatten einen langen Namen für seine Krankheit, einen Namen, den Jack nicht einmal aussprechen konnte. Das Leiden sei sehr selten, hatten sie gesagt. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, stünde eins zu einer Million.
Auf Jacks Frage nach seinen Überlebenschancen hatten die Ärzte einander angeschaut und schließlich geantwortet: »Es tut uns leid. Wir können nichts mehr für Sie tun.«
Ein weiterer Arzt hatte Jack geraten, die verbleibende Zeit auszukosten und Dinge zu tun, die er schon immer tun wollte, wozu er aber nie Gelegenheit gehabt hatte.
»Ich habe drei Kinder und eine Hypothek auf dem Haus«, hatte Jack erwidert. »Ich kann mir den Luxus nicht leisten, mir meine letzten Wünsche zu erfüllen.«
Obwohl ein Teil von ihm es gar nicht wissen wollte, hatte er schließlich gefragt: »Wie lange habe ich noch?«
»Sie sind jung und stark«, hatte einer der Ärzte ausweichend geantwortet. »Und die Krankheit ist erst im Anfangsstadium.«
Jack hatte die Taliban und Al Kaida überlebt. Vielleicht schaffte er es ja noch, sein ältestes Kind den Collegeabschluss machen zu sehen. »Wie lange?«, hatte er noch einmal gefragt.
»Sechs Monate«, hatte der Arzt geantwortet. »Vielleicht acht, wenn Sie Glück haben.«
Es traf Jack wie ein Fausthieb in die Magengrube. Er erinnerte sich noch klar und deutlich an den Morgen, an dem er sich plötzlich seltsam unwohl gefühlt hatte. In seinem Job als Bauhandwerker war er in den Tagen darauf schon nach drei Stunden erschöpft gewesen, nicht wie früher erst nach acht Stunden. Einige Zeit später schaffte er es nicht einmal mehr mit einem Stapel Dachpfannen die Leiter hinauf. Schließlich hatte er schon Schmerzen, wenn er seinen jüngsten Sohn nur zehn Minuten lang auf dem Arm getragen hatte. Zu guter Letzt hatte das Brennen in seinen Nerven begonnen, und seine Beine hatten sich so schwach und zittrig angefühlt wie die eines alten Mannes. Eines Morgens war er dann aufgewacht, und seine Lungen waren voller Wasser gewesen. Danach war es noch schneller gegangen.
Jacks jüngster Sohn, der zweijährige Jack junior, den alle nur Jackie nannten, kam ins Zimmer, kletterte auf den Schoß seines Vaters und legte den Kopf auf dessen eingefallene Brust. Jackies Haar war lang und kohlrabenschwarz und an den Spitzen gelockt. Seine Augen hatten die Farbe von Toast, und seine Augenbrauen trafen sich in der Mitte wie ein Wollfaden. Jackie war ihre kleine Überraschung gewesen. Die anderen beiden Kinder waren ein gutes Stück älter.
Langsam legte Jack den Arm um seinen Sohn. Dickliche Kinderfinger griffen nach seinem Unterarm, und warmer Atem berührte seine Haut. Es fühlte sich an, als würde er mit Nadeln gestochen, doch Jack bewegte den Arm nicht, denn es würde nicht mehr viele solcher Umarmungen geben. Langsam drehte er den Kopf und schaute aus dem Fenster, wo es sanft schneite. South Carolina mit seinen Palmen konnte es nicht mit Cleveland aufnehmen, wenn es um die Weihnachtszeit ging. Hier war diese Jahreszeit wunderschön.
Jack nahm die Hand seiner Frau.
»Weihnachten«, sagte er mit schwacher Stimme.
»Ich werde da sein.«
Übersetzung: Rainer Schumacher
Copyright © 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
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Autoren-Porträt von David Baldacci
David Baldacci, geboren 1960 in Virginia, studierte Politikwissenschaft und Jura und arbeitete nach dem Studium neun Jahre als Strafverteidiger und Wirtschaftsjurist in Washington, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Sein erstes verkauftes Manuskript war 'Absolute Power'; es verhalf ihm zu Weltruhm. David Baldaccis Romane wurden mittlerweile in mehr als 30 Sprachen übersetzt und in mehr als 80 Ländern der Welt verkauft. Neben seiner Arbeit als Schriftsteller engagiert er sich für eine Reihe karitativer und gesellschaftlicher Institutionen, darunter die National Multiple Sclerosis Society, die Barbara Bush Literacy Foundation oder die Virginia Foundation for the Humanities.
Bibliographische Angaben
- Autor: David Baldacci
- 2012, 1. Aufl., 347 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Schumacher, Rainer
- Übersetzer: Rainer Schumacher
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3785724462
- ISBN-13: 9783785724460
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