Das Leuchten der Orchideen
Roman
Julies Großmutter hat ihre Schwester jahrelang verschwiegen. Doch warum? Julie verfolgt ihre Spuren nach Malaysia, wo ihre Familie ihre Wurzeln hat. Dort entdeckt sie das düstere Geheimnis der beiden Schwestern: eine Geschichte um Liebe, Verrat und Tod.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Leuchten der Orchideen “
Julies Großmutter hat ihre Schwester jahrelang verschwiegen. Doch warum? Julie verfolgt ihre Spuren nach Malaysia, wo ihre Familie ihre Wurzeln hat. Dort entdeckt sie das düstere Geheimnis der beiden Schwestern: eine Geschichte um Liebe, Verrat und Tod.
Klappentext zu „Das Leuchten der Orchideen “
Als die Australierin Julie zufällig auf ein Buch aufmerksam wird, das ihre Großtante Bette geschrieben hat, ist ihre Neugier geweckt. Doch ihre Nachfragen innerhalb der Familie stoßen auf eisiges Schweigen. Wodurch wurde Bette zum schwarzen Schaf? Julie verfolgt die Spur der abenteuerlichen Frau nach Malaysia, wo ihre Familie ihre Wurzeln hat. Staunend entdeckt sie nicht nur ein farbenprächtiges, exotisches Land, sondern stößt auch auf das düstere Geheimnis zweier ungleicher Schwestern, eine Geschichte um Liebe, Verrat und Tod ...
Lese-Probe zu „Das Leuchten der Orchideen “
Das Leuchten der Orchideen von Di Morrissey Aus dem australischen Englisch von Gerlinde Schermer-Rauwolf, Sonja Schuhmacher und Robert A.
Weiß, Kollektiv Druck-Reif
Prolog
Sarawak, 1960
Es war das dunstige, vom Blätterdach des Regenwalds gefilterte Licht, das sie faszinierte. Grün illuminiert ragten die Bäume, von Kletterpflanzen umschlungene lebende Säulen, wie Wolkenkratzer gen Himmel. Es herrschte Stille.
Die Frau saß, Kamera und Notizblock griffbereit, in Hemd und robusten Baumwollhosen bequem auf einer Schicht von moderndem Laub. Neben ihr spross frisches Grün aus einem uralten Baumstumpf. Sie fühlte sich nicht mehr wie eine Fremde in diesem Dschungel, und sie hatte auch keine Angst, hier allein zu sein.
Während sie emporblickte, wo hoch über dem Waldboden riesenhafte Farne, Orchideen und Flechten auf den Bäumen wucherten, um einen Platz an der Sonne zu ergattern, staunte sie über die hundertfachen Grünschattierungen, die vielfältigen Blattformen, die zum Platzen reifen Samen und Früchte und die Heerscharen von Insekten, Vögeln und Tieren, die, ob groß oder klein, wie jeden Tag mit ihrem Überleben beschäftigt waren.
... mehr
Sie wartete auf das leichte Zittern der Äste, Blätterrascheln, das Knacken eines Zweigs hoch über ihr, das ihr sagte, dass sie hier nicht vergeblich ausharrte. Stattdessen vernahm sie unvermutete Geräusche. Sie kamen vom Fluss her, von dem kleinen Pfad zum Zelt- und Palmenhüttenlager. Mit angehaltenem Atem horchte sie, in der Hoffnung, dass es sich doch um eins der erwarteten Geschöpfe handelte oder um ein umherstreifendes Zwergrhinozeros, einen Malaienbär oder einen wilden Eber. Doch dann sah sie zwei Männer, die sich fast lautlos zwischen den Bäumen bewegten. Der eine war ein Europäer, der andere kleiner und dunkler, mit dem typischen Profil und Haar eines Einheimischen. Doch er gehörte nicht zum hiesigen Iban- Stamm.
Gerade als sie aufstehen wollte, hörte sie ein Rascheln in den schwankenden Baumkronen.
Die beiden Männer hielten ebenfalls abrupt inne und schauten nach oben, wo sich ein Orang-Utan-Weibchen mit einem Baby, das sich an die Mutter klammerte, von einem Baum zum nächsten schwang.
Beglückt von diesem Anblick, sprang die Frau auf, doch im selben Moment erstarrte sie vor Schreck.
Der Europäer hob ein Gewehr und zielte nach oben. Der andere Mann ergriff ein Blasrohr und wollte offenbar einen Giftpfeil in die Baumkrone schicken.
»Halt! Was macht ihr da?«, rief sie auf Malaiisch.
Erschrocken fuhren die Männer herum. Das Orang-Utan- Weibchen bahnte sich mit seinem Baby krachend einen Weg durch die Äste und verschwand.
Verwirrt und wütend zugleich brüllte der Europäer die Frau an: »Verschwinde! Was hast du hier zu suchen?«
Die Frau schritt auf die Männer zu, wobei sie den Wurzeln auswich und Schlingpflanzen und Äste beiseiteschob. »Ich bin aus dem Camp Salang. Wer sind Sie? Wie können Sie auf Orang-Utans schießen! Auf so wunderschöne Geschöpfe!«
»Wer behauptet, dass wir auf Affen schießen? Wir jagen für unser Abendessen. Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram, Lady.«
Von dem feindseligen, drohenden Ton eingeschüchtert, blieb sie stehen. Sie beobachtete, wie der Einheimische sich langsam davonmachte und binnen Sekunden verschwunden war. Der Europäer hingegen hielt die Waffe auf sie gerichtet und ließ sie nicht aus den Augen, bis er plötzlich blitzschnell seinem Gefährten in den Dschungel folgte.
Aufgewühlt eilte die Frau auf ihrem Pfad zurück. Die beiden Männer hatten den Frieden und die Einsamkeit der Umgebung empfindlich gestört. Als sie sich schließlich dem kleinen Dschungelcamp näherte, das am Flussufer dem Wald abgetrotzt worden war, sah sie an der winzigen Anlegestelle lebhaftes Treiben. Der Klotok, das kleine Flussschiff der Siedlung, wurde beladen, um weiter flussabwärts Waren zu tauschen. Dahinter war das Motorboot festgemacht, mit dem sie und ihr Mann an diesen entlegenen Ort gekommen waren. Er unterhielt sich gerade mit dem Oberhaupt der Siedlung. Sie trat zu ihnen und wechselte leise ein paar Worte mit ihrem Mann, der ein besorgtes Gesicht machte.
Er beendete sein Gespräch, so schnell es die Höfl ichkeit erlaubte. Dann gingen sie zusammen mit einem der Iban aus dem Langhaus zu dem Ort, wo die Frau auf die beiden Männer gestoßen war. Der junge Iban war in diesem Dschungel zu Hause und bewegte sich mühelos vorwärts, zu rasch für das Paar, das bald außer Atem geriet und zurückblieb. Von weitem sahen sie, wie der Iban im dämmrigen Licht zwischen den Bäumen innehielt und sich hinabbeugte.
Die Frau erreichte ihn zuerst und stieß einen Schrei aus. Die Hand vor den Mund gepresst, stolperte sie zurück zu ihrem Mann, der seine entsetzte Frau schützend in die Arme schloss.
Vor ihnen lag ein blutüberströmter orangefarbener Fellklumpen. Man hatte das Tier ausgeweidet, aber mehr noch verstörte es die Frau, dass Kopf, Füße und Hände des Orang-Utan- Weibchens brutal abgehackt worden waren.
»Wo ist ihr Kleines?«, flüsterte sie.
Der junge Iban hob die Schultern und sah ihren Mann an. »Weg, Tuan. Für Geld verkauft.«
»Wilderer. Wie furchtbar!«
Die Frau vergrub den Kopf an der Brust ihres Mannes, der ihr Haar streichelte. »Geh zurück, Liebes. Leonard und ich begraben das arme Tier.«
»Ach, wenn wir diese Kerle doch nur erwischen könnten! Es ist so entsetzlich«, stieß sie hervor, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. »So grausam. Ich will fort von hier.«
Kapitel 1
Brisbane, 2009
Der Regen fiel in Strömen, er stand wie eine Wand vor ihrer Windschutzscheibe und glänzte im Scheinwerferlicht der entgegenkommenden Fahrzeuge. Julie Reagan war heilfroh, dass sie diese Vorortstraßen schon ihr Leben lang kannte, und bog in eine von dem sommerlichen Guss überflutete Auffahrt ein. Sie hielt vor einem schönen alten Haus, das auf hohe Pfähle gesetzt war, damit die Luft kühlend unter dem soliden Holzfußboden hindurchströmen konnte. Das Gebäude umgab eine große Veranda, zu der Sandstein- stufen hinaufführten. Auf dem schrägen Dach saß ein verziertes Türmchen. Das alte Queenslander hatte eine herrschaftliche Ausstrahlung, es überragte die anderen Häuser in der Nähe. Auf der Veranda mit den von leuchtend gelben Goldtrompeten umrankten Säulen hatte man einen schönen Blick in die Ferne.
Die junge Frau schlug den Kragen ihrer Baumwolljacke hoch, bevor sie über den durchweichten Rasen zu einem tropfenden Flamboyantbaum und von dort die Treppe hoch auf die vordere Veranda lief. Sie schlüpfte aus den Schuhen und schüttelte sich die tropfnassen schulterlangen braunen Locken, die sich ganz bestimmt in der feuchten Wärme kräuseln würden. Als Julie die weiße Eingangstür mit den Schnitzereien und den Buntglasscheiben aufzog, hielt sie einen Augenblick inne, um die Fernsehnachrichten aus dem Wohnzimmer zu hören und den Geruch nach überbackenem Käse einzuatmen. Offenbar war ihre Mutter beim Kochen. Die langgestreckte luftige Eingangshalle mit dem polierten Holzboden, dem weißen durchbrochenen Schnitzwerk, der Decke aus den geprägten Metallplatten mit Blumenmuster und dem Läufer, der ihrer Urgroßmutter gehört hatte - alles war ihr seit ihrer Kindheit vertraut.
Ihre Urgroßeltern hatten Bayview vor über hundert Jahren gekauft. Hier hatte ihre Großmutter Margaret gelebt, und jetzt war es das Zuhause ihrer Eltern. Auch wenn alte Queenslander teuer im Unterhalt waren, wollte Julies Mutter Caroline das gemütliche, großzügige Haus, in dem sich seit ihrer Schulzeit kaum etwas verändert hatte, keinesfalls aufgeben. Für Julie war es immer ein ruhender Pol in ihrem Leben gewesen. Auch wenn sie ihre Karriere, ihren Freundeskreis und ihre Unabhängigkeit schätzte, konnte sie sich ein Leben ohne dieses wundervolle Heim als Anlaufpunkt nicht vorstellen.
»Mum? Ich bin's.«
»In der Küche, Jules.«
»Nicht bei den Nachrichten?«
»Ich musste das Essen aus dem Rohr nehmen. Nichts Besonderes, aber dein Vater kommt heute spät, da hab ich für mich selbst eine Kleinigkeit gemacht.« Caroline Reagan betrachtete ihre zweiunddreißigjährige Tochter in der Tür, und es wurde ihr warm ums Herz. Zwar sah sie Julie regelmäßig, doch hin und wieder hielt sie wie jetzt inne und staunte, was für eine hübsche Frau Julie doch geworden war mit ihrem dichten welligen Haar, den leuchtend blauen Augen, dem entschlossenen Kinn und dem großen fröhlichen Mund. Aber da war noch etwas an ihr, was anderen, die ihr zum ersten Mal begegneten, hoffentlich ebenfalls auffallen würde. Sie strahlte Ruhe und Stärke und Warmherzigkeit aus, noch bevor sie ein Wort gesagt hatte.
»Bleibst du zum Essen?«
Julie kam mehrmals in der Woche bei ihren Eltern vorbei, die keinen großen Wert auf Förmlichkeiten legten. Sie wusste, dass ihre Mutter sich stets freute, wenn sie sie bekochen durfte. Im Kühlschrank fanden sich immer leckere Reste oder die Zutaten zu einem schnellen Gericht.
»Ich hatte es eigentlich nicht vor, aber es riecht so gut, und der Regen ist scheußlich. Wenn ich nicht störe, bleib ich ein bisschen. «
»Du störst doch nie, Liebes. Ich hatte gehofft, dass du vorbeikommst. «
»Aus einem bestimmten Grund?« Julie hörte am Ton ihrer Mutter, dass es Neuigkeiten gab. »Hast du etwas von Adam und Heather gehört?« Denn Caroline hoffte, dass ihr in Südaustralien verheirateter Sohn endlich verkünden würde, dass ein Baby unterwegs war.
»Ja. Aber nichts Weltbewegendes. Sie haben ein paar wunderbar erhaltene alte Balken aufgetrieben, die sie bei ihrer Renovierung gut gebrauchen können.«
Julie schmunzelte in sich hinein. Für ihre Mutter war es vielleicht nichts Besonderes, aber sie ahnte, wie sich Adam gefreut hatte, einen solchen Schatz für das Lehmziegelhaus zu entdecken, das er und Heather in den Adelaide Hills herrichteten. »Und gibt's was Neues bei dir?«
»Ich erzähl's dir gleich. Gieß uns doch bitte einen Schluck zu trinken ein. Und wie geht's in der Arbeit«, fragte Caroline.
»Immer dasselbe. Hektik. Neue Firmen auf dem Markt zu platzieren ist hartes Brot.«
»Na ja, genau dafür wird ein Marketing Consultant wohl bezahlt. Für seine guten Ratschläge.« Die Mutter wischte sich die Hände am Geschirrtuch ab und ging vor ins Wohnzimmer. Julie folgte ihr mit zwei Gläsern kühlem Weißwein.
Caroline schaltete den Fernsehapparat aus und setzte sich aufs Sofa. »Gleich bring ich das Essen. Nur Käsemakkaroni und ein bisschen Salat. Aber lies zuerst das.« Sie reichte Julie einen Brief, der auf dem Couchtisch gelegen hatte.
Julie stellte ihr Glas hin. »Kennst du den Absender?«
»Nein. Aber es ist ein interessantes Schreiben.«
Julie überflog den Briefkopf. Ein Dr. David Cooper von einer Universität in Queensland hatte geschrieben. Neugierig fing sie zu lesen an:
Liebe Mrs. Reagan,
Ich hoffe, Sie stören sich nicht daran, dass ich Ihnen schreibe. Ich bin außerordentlicher Professor für Anthropologie und befasse mich zurzeit mit den Iban in Borneo, wobei mein besonderes Interesse den veränderten Methoden des Ackerbaus und dem Wandel der Sozialstruktur und des Lebensstils nach dem Verlust ihres Lebensraums und der Umsiedlung aus Sarawak gilt, wo sie früher am Fluss und im Dschungel gelebt haben. Bei meinen Forschungen in Malaysia bin ich auf ein dünnes Buch von Bette Oldham gestoßen, Mein Leben bei den Kopfjägern von Borneo. Es ist in den Siebzigern erschienen, und sie schildert darin, wie sie eine Zeitlang bei einem Iban-Stamm in Sarawak gelebt hat.
Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, war Bette Oldham Ihre Tante. Natürlich bin ich sehr daran interessiert, mehr über sie und ihre Arbeit zu erfahren. Falls Sie mir dabei helfen könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Bitte setzen Sie sich doch unter oben genannter Adresse, E-Mail oder Telefonnummer mit mir in Verbindung.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Dr. David Cooper
»Guter Gott!«, rief Julie aus. »Ist das die Tante Bette, über die Gran immer die Nase gerümpft hat? Hast du gewusst, dass sie in Borneo bei den Kopfjägern war? Das klingt ja total spannend. «
»Mutter hat immer erzählt, ihre Schwester wäre nicht zu bändigen gewesen und hätte Schande über die Familie gebracht«, antwortete Caroline. »Aber ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was sie eigentlich getan hat.«
»Gran hat es nie erwähnt?«
»Bis zu dem Brief habe ich nichts davon geahnt.«
»Erinnerst du dich an Tante Bette?«
»Vage. Aus der Zeit, als ich noch ganz klein war und in Malaysia lebte. Bevor Mutter wieder hierherzog.«
»Na ja, Gran hat von ihr immer nur als ›meine grässliche Schwester‹ oder ›dieses schreckliche Weib‹ gesprochen, wenn sie sie überhaupt mal erwähnt hat«, überlegte Julie. »Sie scheint sie nicht besonders gemocht zu haben.«
»Kann man nicht behaupten, nein. Komisch, dass jetzt dieser David Cooper das Thema Tante Bette aufbringt. Um ehrlich zu sein, denke ich nicht oft an meine Familie in Malaya. Beziehungsweise Malaysia, wie es jetzt heißt«, meinte Caroline. »Kein Wunder. Wir sind viel zu sehr mit unserem Alltags- kram beschäftigt, oder?«, erwiderte Julie. »Wirst du dich bei ihm melden?«
»Nein. Was könnte ich ihm schon erzählen? Ich erinnere mich kaum an sie. Und Mutter konnte sie auf den Tod nicht ausstehen, sie brachte es ja kaum über sich, auch nur ihren Namen zu erwähnen.«
»Ich wüsste gern, wie dieser David Cooper auf uns gekommen ist.« Julie faltete den Brief zusammen und steckte ihn in ihre Tasche. »Aber können wir jetzt essen? Ich sterbe vor Hunger.«
Es dauerte ein paar Tage, bis sie sich die Zeit nahm, David Coopers Brief aus der Handtasche zu kramen und ihn anzurufen.
»Dr. Cooper? Hier spricht Julie Reagan. Sie haben meiner Mutter geschrieben, wegen meiner Großtante Bette ...«
»Ja, genau. Wie schön, so schnell von Ihnen zu hören. Wenn man dem Buch glauben darf, scheint Ihre Tante ja eine ganz bemerkenswerte Frau gewesen zu sein. Ich würde wirklich gern mehr über sie erfahren. Darf ich fragen, ob sie noch lebt?« »Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Es würde mich wundern, denn dann wäre sie steinalt. Sie war zwar die Schwester meiner Großmutter, aber leider hatten die beiden sich so sehr entfremdet, dass ich gar nichts über sie weiß und meine Mutter sich kaum an sie erinnern kann. Deshalb waren wir so überrascht, von ihrem Buch zu hören. Wo kann man denn ein Exemplar bekommen?«
»Das dürfte schwierig werden. Ich kannte den Titel und habe über ein Jahr im Netz danach gesucht. Und dann habe ich es zu meiner großen Freude im Buchladen des Sarawak-Museums in Kuching entdeckt. Aber Sie dürfen sich gern mein Exemplar ausleihen. Es ist nur ein dünnes Bändchen, aber sehr aufschlussreich.«
»Ja, das würde ich gern. Darf ich fragen, wie Sie meine Mutter aufgespürt haben?«
»Das war nicht schwer. Vorn im Buch steht eine Widmung: Für Philip Elliott auf der Plantage Utopia in Malaysia. Ich habe mit der Plantage Kontakt aufgenommen, sie ist recht bekannt und wird von seinen Söhnen Shane und Peter, Ihren Cousins, geführt. Sie haben mir die Adresse Ihrer Mutter gegeben. Offenbar haben sie Ihre Mutter nie kennengelernt«, setzte er hinzu.
»Ja, das stimmt«, erwiderte Julie. »Meine Großmutter und meine Mutter sind nach dem Krieg nach Brisbane zurückgekehrt, aber Onkel Philip ist mit meinem Großvater in Malaysia auf der Plantage geblieben. Daher hat meine Mutter den größten Teil ihres Lebens hier verbracht und wird Ihnen wohl leider keine große Hilfe sein.«
»Danke trotzdem, dass Sie mich angerufen haben. Meine E- Mail-Adresse steht im Briefkopf. Nur für den Fall, dass Ihnen etwas unterkommt oder Ihrer Mutter noch etwas einfällt«, meinte David.
»Das glaube ich kaum. Wie gesagt, meine Mutter hat Malaya schon in sehr jungen Jahren verlassen und mit ihren dortigen Angehörigen fast keinen Kontakt. Sie haben sich höchstens mal zum Geburtstag oder zu Weihnachten Karten geschrieben. «
»Wie schade. Mir gefällt Malaysia so gut, dass ich ständig nach Gründen suche, wieder hinzufahren.«
»Forschen Sie auch über die Kopfjäger?«, fragte Julie. Die Stimme des Mannes klang ziemlich jung, und sie stellte ihn sich ein bisschen spießig vor.
Er lachte leise und antwortete dann: »Ja, ich habe insbesondere eine ganze Menge über die Iban geforscht. Borneo ist faszinierend. Und ich habe etliche Orang-Utans in einem Schutzgebiet adoptiert. Ihr Lebensraum ist ebenso gefährdet wie der der Ureinwohner. Beides nehme ich zum Anlass, so oft wie möglich hinzufahren. Falls Sie einmal nach Borneo reisen wollen, sagen Sie mir Bescheid, dann gebe ich Ihnen ein paar Tipps und Adressen.«
»Danke, aber momentan steht das nicht an. Viel Glück bei Ihren Forschungen.«
»Herzlichen Dank ... Julie, oder?«
»Ja. Und ich würde mir das Buch wirklich gern ausleihen.«
»Natürlich. Wie ist Ihre Adresse? Und haben Sie E-Mail?« Sie diktierte ihm beides. »Auf Wiederhören, Dr. Cooper.«
»Bitte nennen Sie mich David. Auf Wiederhören, Julie.«
Sie legte auf und hoffte, dass er nicht vergessen würde, ihr das Buch ihrer Großtante zu schicken. Bette Oldham fing an, sie zu interessieren.
Als Julie am nächsten Samstag bei ihren Eltern reinschneite, entdeckte sie ihre Mutter im Nähzimmer, wo sie neben einer Schachtel, einer Akte mit Eselsohren und einem Stapel Fotoalben auf dem Boden saß. Ursprünglich war es wirklich das Nähzimmer ihrer Urgroßmutter gewesen, aber Margaret und dann Caroline, die beide nicht nähten, benutzten es als Abstellkammer, als Bibliothek und für sonstige Zwecke.
»Was machst du da?«
»Hallo, Jules, Komm, setz dich zu mir. Das hier ist ziemlich interessant.« Caroline sprach laut, um den dröhnenden Rasenmäher ihres Mannes draußen zu übertönen. »Du weißt ja, dass ich nicht der Typ bin, der in der Vergangenheit wühlt, aber der Brief von diesem David Cooper hat mich nachdenklich gemacht. Ich erinnere mich nur an so wenig von der Familienplantage in Malaysia. Da standen ein paar Stühle unter einem riesigen Regenbaum, und Mutter hat auf einem weißen Korbtisch Tee serviert, aber sonst weiß ich kaum noch was. Also hab ich gedacht, ich stöbere mal in Mutters alten Fotos, vielleicht hilft ja irgendetwas meinem Gedächtnis auf die Sprünge.«
»Das hier sieht wie ein Regenbaum aus«, sagte Julie, die mehrere Fotografien in die Hand genommen hatte und sie durchsah. »Ist das Gran? Piekfein herausgeputzt. Wer sind die anderen Leute? Sieht aus, als wären sie bei einem Pferderennen.« »Das ist mein Vater, Roland, ich erkenne ihn an seinem Schnurrbart«, sagte Caroline.
»Hier in der Gruppe sind mehrere Einheimische. Da ein Inder und ein Chinese. Und hier ... ist das ...?« Julie kniff die Augen zusammen.
»Ja, das ist Bette. Mal wieder gegen jede Konvention - kein Hut, keine Handschuhe, nur ein Schirm zum Schutz vor der Sonne.«
»Sie ist sehr hübsch. Gran ist hochelegant, aber Bette wirkt viel natürlicher.«
»Sie hat dieselben Haare wie du«, bemerkte Caroline. »Mutter hatte ganz feines Haar, immer hochgesteckt oder mit Dauerwelle. Bette macht einen viel zwangloseren Eindruck, stimmt's?«
»Ich hätte sie gerne gekannt, als sie noch jung waren. Das Einzige, was ich wirklich über Großtante Bette weiß, ist, dass sie irgendeine entsetzliche Schande über die Familie gebracht hat. Ich habe Gran nie gefragt, was sie eigentlich so vor den Kopf gestoßen hat. Weißt du es, Mum?«
»O ja. Laut meiner Mutter ist Bette durchgebrannt und hat einen Chinesen geheiratet«, antwortete Caroline. »So wie meine Mutter darüber sprach, klang es, als habe der Leibhaftige persönlich Besitz von ihrer Schwester ergriffen.«
»Das muss damals für ziemliche Aufregung gesorgt haben. Wann war das genau?«, fragte Julie.
»Oh, nach dem Krieg. Aber Näheres weiß ich auch nicht, denn meine Mutter war so erbost über das Verhalten ihrer Schwester und wegen der angeblichen Familienschande, dass ich immer einen großen Bogen um das Thema gemacht habe.« Julie schaute weiter die Fotos durch. »Die sind verblüffend. Muss eine unglaubliche Zeit gewesen sein damals vor dem Krieg. All die Herren in weißen Anzügen und mit Panamahüten! Ganz britische Kolonialzeit, oder?«
»Pflanzer und Memsahibs, nehme ich an. Mir gefällt, wie fein sich alle gemacht haben«, sagte Caroline. »Es war ein ganz anderes Leben damals, und Mutter hat prima dazugepasst. Dieses vornehme Getue.« Sie betrachtete eingehend ein Foto, dann gab sie es Julie.
»Schau hier, Mutter und Bette, die beiden Schwestern. Siehst du auch, was ich sehe?«
Julie betrachtete das steife Porträt der beiden Frauen und sah dann Caroline an, die das Haar zu einem mädchenhaften Pferdeschwanz zurückgebunden, aber die Augenbrauen hochgezogen und die Lippen ein bisschen zusammengekniffen hatte, während sie das Kinn entschlossen vorschob. Und dann studierte sie das Gesicht der jüngeren Bette mit dem offenen Haar, den funkelnden Augen mit den dichten Wimpern, dem breiten lächelnden Mund und den kantigen Zügen. »Oh, mein Gott! Mein Ebenbild! Und du siehst aus wie Gran. Ich weiß noch, wie ähnlich ihr euch wart. Aber bis heute hatte ich noch nie ein Foto von Großtante Bette in der Hand.«
»Du kommst nach der hübscheren von den beiden«, sagte ihre Mutter.
»Mum, du siehst umwerfend aus. Ich hab in der Schule immer gedacht, meine Mutter ist die allerschönste«, erwiderte Julie und meinte es ernst.
»Danke, Schatz. Aber ich finde, dass Bette zu den Frauen gehört, die immer toll aussehen, ganz egal, ob sie perfekt geschminkt oder gerade erst aufgestanden sind, sogar noch krank oder müde machen sie was her. Mutter und ich waren ganz annehmbar, nachdem wir in den Schminkkasten gefallen sind, wie dein Vater es immer nennt.« Caroline lächelte ihre Tochter an. »Du dagegen siehst immer großartig aus, auch wenn du es gar nicht drauf anlegst.«
»Na, ich hoffe doch, dass ich ein bisschen besser rauskomme als gerade aus dem Bett gekrochen, wenn ich mir stundenlang Mühe gegeben habe«, meinte Julie und setzte dann hinzu: »Weißt du, Mum, ich glaube, du erinnerst dich an viel mehr, als du glaubst. Gran hat dir doch bestimmt jede Menge Geschichten über die alten Zeiten erzählt.«
»Ja, das hat sie. Ich kenne noch die kleinste Kleinigkeit aus ihrem Leben vor dem Krieg. Außerdem sind in diesem Schuhkarton Briefe an ihre Eltern, in denen sie ihr Leben als Ehefrau in Malaya schildert.«
»Also dann! Du könntest diesem Anthropologen eine Menge erzählen«, schlug Julie vor.
»Aber das sind doch ganz persönliche Sachen, so was interessiert ihn bestimmt nicht.«
»Wie kommt es eigentlich, dass du gar nichts über Großtante Bette und ihr Leben im Dschungel weißt?«
»Mmmm. Das Buch ist entstanden, lange nachdem Mutter und ich aus Malaya fort waren. Und, wie gesagt, konnte Mutter ihre Schwester nie erwähnen, ohne sie gleichzeitig herunterzumachen. Immer hieß es nur: ›Dieses grässliche Weib, das Schande über die Familie gebracht hat‹, und so weiter.«
»War das nicht ein komisches Familienleben, du und deine Mutter hier in Brisbane und dein Vater und dein Bruder in Malaya?«, fragte Julie.
Copyright © 2013 der deutschsprachigen Ausgabe bei Knaur Verlag. Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.
Sie wartete auf das leichte Zittern der Äste, Blätterrascheln, das Knacken eines Zweigs hoch über ihr, das ihr sagte, dass sie hier nicht vergeblich ausharrte. Stattdessen vernahm sie unvermutete Geräusche. Sie kamen vom Fluss her, von dem kleinen Pfad zum Zelt- und Palmenhüttenlager. Mit angehaltenem Atem horchte sie, in der Hoffnung, dass es sich doch um eins der erwarteten Geschöpfe handelte oder um ein umherstreifendes Zwergrhinozeros, einen Malaienbär oder einen wilden Eber. Doch dann sah sie zwei Männer, die sich fast lautlos zwischen den Bäumen bewegten. Der eine war ein Europäer, der andere kleiner und dunkler, mit dem typischen Profil und Haar eines Einheimischen. Doch er gehörte nicht zum hiesigen Iban- Stamm.
Gerade als sie aufstehen wollte, hörte sie ein Rascheln in den schwankenden Baumkronen.
Die beiden Männer hielten ebenfalls abrupt inne und schauten nach oben, wo sich ein Orang-Utan-Weibchen mit einem Baby, das sich an die Mutter klammerte, von einem Baum zum nächsten schwang.
Beglückt von diesem Anblick, sprang die Frau auf, doch im selben Moment erstarrte sie vor Schreck.
Der Europäer hob ein Gewehr und zielte nach oben. Der andere Mann ergriff ein Blasrohr und wollte offenbar einen Giftpfeil in die Baumkrone schicken.
»Halt! Was macht ihr da?«, rief sie auf Malaiisch.
Erschrocken fuhren die Männer herum. Das Orang-Utan- Weibchen bahnte sich mit seinem Baby krachend einen Weg durch die Äste und verschwand.
Verwirrt und wütend zugleich brüllte der Europäer die Frau an: »Verschwinde! Was hast du hier zu suchen?«
Die Frau schritt auf die Männer zu, wobei sie den Wurzeln auswich und Schlingpflanzen und Äste beiseiteschob. »Ich bin aus dem Camp Salang. Wer sind Sie? Wie können Sie auf Orang-Utans schießen! Auf so wunderschöne Geschöpfe!«
»Wer behauptet, dass wir auf Affen schießen? Wir jagen für unser Abendessen. Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram, Lady.«
Von dem feindseligen, drohenden Ton eingeschüchtert, blieb sie stehen. Sie beobachtete, wie der Einheimische sich langsam davonmachte und binnen Sekunden verschwunden war. Der Europäer hingegen hielt die Waffe auf sie gerichtet und ließ sie nicht aus den Augen, bis er plötzlich blitzschnell seinem Gefährten in den Dschungel folgte.
Aufgewühlt eilte die Frau auf ihrem Pfad zurück. Die beiden Männer hatten den Frieden und die Einsamkeit der Umgebung empfindlich gestört. Als sie sich schließlich dem kleinen Dschungelcamp näherte, das am Flussufer dem Wald abgetrotzt worden war, sah sie an der winzigen Anlegestelle lebhaftes Treiben. Der Klotok, das kleine Flussschiff der Siedlung, wurde beladen, um weiter flussabwärts Waren zu tauschen. Dahinter war das Motorboot festgemacht, mit dem sie und ihr Mann an diesen entlegenen Ort gekommen waren. Er unterhielt sich gerade mit dem Oberhaupt der Siedlung. Sie trat zu ihnen und wechselte leise ein paar Worte mit ihrem Mann, der ein besorgtes Gesicht machte.
Er beendete sein Gespräch, so schnell es die Höfl ichkeit erlaubte. Dann gingen sie zusammen mit einem der Iban aus dem Langhaus zu dem Ort, wo die Frau auf die beiden Männer gestoßen war. Der junge Iban war in diesem Dschungel zu Hause und bewegte sich mühelos vorwärts, zu rasch für das Paar, das bald außer Atem geriet und zurückblieb. Von weitem sahen sie, wie der Iban im dämmrigen Licht zwischen den Bäumen innehielt und sich hinabbeugte.
Die Frau erreichte ihn zuerst und stieß einen Schrei aus. Die Hand vor den Mund gepresst, stolperte sie zurück zu ihrem Mann, der seine entsetzte Frau schützend in die Arme schloss.
Vor ihnen lag ein blutüberströmter orangefarbener Fellklumpen. Man hatte das Tier ausgeweidet, aber mehr noch verstörte es die Frau, dass Kopf, Füße und Hände des Orang-Utan- Weibchens brutal abgehackt worden waren.
»Wo ist ihr Kleines?«, flüsterte sie.
Der junge Iban hob die Schultern und sah ihren Mann an. »Weg, Tuan. Für Geld verkauft.«
»Wilderer. Wie furchtbar!«
Die Frau vergrub den Kopf an der Brust ihres Mannes, der ihr Haar streichelte. »Geh zurück, Liebes. Leonard und ich begraben das arme Tier.«
»Ach, wenn wir diese Kerle doch nur erwischen könnten! Es ist so entsetzlich«, stieß sie hervor, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. »So grausam. Ich will fort von hier.«
Kapitel 1
Brisbane, 2009
Der Regen fiel in Strömen, er stand wie eine Wand vor ihrer Windschutzscheibe und glänzte im Scheinwerferlicht der entgegenkommenden Fahrzeuge. Julie Reagan war heilfroh, dass sie diese Vorortstraßen schon ihr Leben lang kannte, und bog in eine von dem sommerlichen Guss überflutete Auffahrt ein. Sie hielt vor einem schönen alten Haus, das auf hohe Pfähle gesetzt war, damit die Luft kühlend unter dem soliden Holzfußboden hindurchströmen konnte. Das Gebäude umgab eine große Veranda, zu der Sandstein- stufen hinaufführten. Auf dem schrägen Dach saß ein verziertes Türmchen. Das alte Queenslander hatte eine herrschaftliche Ausstrahlung, es überragte die anderen Häuser in der Nähe. Auf der Veranda mit den von leuchtend gelben Goldtrompeten umrankten Säulen hatte man einen schönen Blick in die Ferne.
Die junge Frau schlug den Kragen ihrer Baumwolljacke hoch, bevor sie über den durchweichten Rasen zu einem tropfenden Flamboyantbaum und von dort die Treppe hoch auf die vordere Veranda lief. Sie schlüpfte aus den Schuhen und schüttelte sich die tropfnassen schulterlangen braunen Locken, die sich ganz bestimmt in der feuchten Wärme kräuseln würden. Als Julie die weiße Eingangstür mit den Schnitzereien und den Buntglasscheiben aufzog, hielt sie einen Augenblick inne, um die Fernsehnachrichten aus dem Wohnzimmer zu hören und den Geruch nach überbackenem Käse einzuatmen. Offenbar war ihre Mutter beim Kochen. Die langgestreckte luftige Eingangshalle mit dem polierten Holzboden, dem weißen durchbrochenen Schnitzwerk, der Decke aus den geprägten Metallplatten mit Blumenmuster und dem Läufer, der ihrer Urgroßmutter gehört hatte - alles war ihr seit ihrer Kindheit vertraut.
Ihre Urgroßeltern hatten Bayview vor über hundert Jahren gekauft. Hier hatte ihre Großmutter Margaret gelebt, und jetzt war es das Zuhause ihrer Eltern. Auch wenn alte Queenslander teuer im Unterhalt waren, wollte Julies Mutter Caroline das gemütliche, großzügige Haus, in dem sich seit ihrer Schulzeit kaum etwas verändert hatte, keinesfalls aufgeben. Für Julie war es immer ein ruhender Pol in ihrem Leben gewesen. Auch wenn sie ihre Karriere, ihren Freundeskreis und ihre Unabhängigkeit schätzte, konnte sie sich ein Leben ohne dieses wundervolle Heim als Anlaufpunkt nicht vorstellen.
»Mum? Ich bin's.«
»In der Küche, Jules.«
»Nicht bei den Nachrichten?«
»Ich musste das Essen aus dem Rohr nehmen. Nichts Besonderes, aber dein Vater kommt heute spät, da hab ich für mich selbst eine Kleinigkeit gemacht.« Caroline Reagan betrachtete ihre zweiunddreißigjährige Tochter in der Tür, und es wurde ihr warm ums Herz. Zwar sah sie Julie regelmäßig, doch hin und wieder hielt sie wie jetzt inne und staunte, was für eine hübsche Frau Julie doch geworden war mit ihrem dichten welligen Haar, den leuchtend blauen Augen, dem entschlossenen Kinn und dem großen fröhlichen Mund. Aber da war noch etwas an ihr, was anderen, die ihr zum ersten Mal begegneten, hoffentlich ebenfalls auffallen würde. Sie strahlte Ruhe und Stärke und Warmherzigkeit aus, noch bevor sie ein Wort gesagt hatte.
»Bleibst du zum Essen?«
Julie kam mehrmals in der Woche bei ihren Eltern vorbei, die keinen großen Wert auf Förmlichkeiten legten. Sie wusste, dass ihre Mutter sich stets freute, wenn sie sie bekochen durfte. Im Kühlschrank fanden sich immer leckere Reste oder die Zutaten zu einem schnellen Gericht.
»Ich hatte es eigentlich nicht vor, aber es riecht so gut, und der Regen ist scheußlich. Wenn ich nicht störe, bleib ich ein bisschen. «
»Du störst doch nie, Liebes. Ich hatte gehofft, dass du vorbeikommst. «
»Aus einem bestimmten Grund?« Julie hörte am Ton ihrer Mutter, dass es Neuigkeiten gab. »Hast du etwas von Adam und Heather gehört?« Denn Caroline hoffte, dass ihr in Südaustralien verheirateter Sohn endlich verkünden würde, dass ein Baby unterwegs war.
»Ja. Aber nichts Weltbewegendes. Sie haben ein paar wunderbar erhaltene alte Balken aufgetrieben, die sie bei ihrer Renovierung gut gebrauchen können.«
Julie schmunzelte in sich hinein. Für ihre Mutter war es vielleicht nichts Besonderes, aber sie ahnte, wie sich Adam gefreut hatte, einen solchen Schatz für das Lehmziegelhaus zu entdecken, das er und Heather in den Adelaide Hills herrichteten. »Und gibt's was Neues bei dir?«
»Ich erzähl's dir gleich. Gieß uns doch bitte einen Schluck zu trinken ein. Und wie geht's in der Arbeit«, fragte Caroline.
»Immer dasselbe. Hektik. Neue Firmen auf dem Markt zu platzieren ist hartes Brot.«
»Na ja, genau dafür wird ein Marketing Consultant wohl bezahlt. Für seine guten Ratschläge.« Die Mutter wischte sich die Hände am Geschirrtuch ab und ging vor ins Wohnzimmer. Julie folgte ihr mit zwei Gläsern kühlem Weißwein.
Caroline schaltete den Fernsehapparat aus und setzte sich aufs Sofa. »Gleich bring ich das Essen. Nur Käsemakkaroni und ein bisschen Salat. Aber lies zuerst das.« Sie reichte Julie einen Brief, der auf dem Couchtisch gelegen hatte.
Julie stellte ihr Glas hin. »Kennst du den Absender?«
»Nein. Aber es ist ein interessantes Schreiben.«
Julie überflog den Briefkopf. Ein Dr. David Cooper von einer Universität in Queensland hatte geschrieben. Neugierig fing sie zu lesen an:
Liebe Mrs. Reagan,
Ich hoffe, Sie stören sich nicht daran, dass ich Ihnen schreibe. Ich bin außerordentlicher Professor für Anthropologie und befasse mich zurzeit mit den Iban in Borneo, wobei mein besonderes Interesse den veränderten Methoden des Ackerbaus und dem Wandel der Sozialstruktur und des Lebensstils nach dem Verlust ihres Lebensraums und der Umsiedlung aus Sarawak gilt, wo sie früher am Fluss und im Dschungel gelebt haben. Bei meinen Forschungen in Malaysia bin ich auf ein dünnes Buch von Bette Oldham gestoßen, Mein Leben bei den Kopfjägern von Borneo. Es ist in den Siebzigern erschienen, und sie schildert darin, wie sie eine Zeitlang bei einem Iban-Stamm in Sarawak gelebt hat.
Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, war Bette Oldham Ihre Tante. Natürlich bin ich sehr daran interessiert, mehr über sie und ihre Arbeit zu erfahren. Falls Sie mir dabei helfen könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Bitte setzen Sie sich doch unter oben genannter Adresse, E-Mail oder Telefonnummer mit mir in Verbindung.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Dr. David Cooper
»Guter Gott!«, rief Julie aus. »Ist das die Tante Bette, über die Gran immer die Nase gerümpft hat? Hast du gewusst, dass sie in Borneo bei den Kopfjägern war? Das klingt ja total spannend. «
»Mutter hat immer erzählt, ihre Schwester wäre nicht zu bändigen gewesen und hätte Schande über die Familie gebracht«, antwortete Caroline. »Aber ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was sie eigentlich getan hat.«
»Gran hat es nie erwähnt?«
»Bis zu dem Brief habe ich nichts davon geahnt.«
»Erinnerst du dich an Tante Bette?«
»Vage. Aus der Zeit, als ich noch ganz klein war und in Malaysia lebte. Bevor Mutter wieder hierherzog.«
»Na ja, Gran hat von ihr immer nur als ›meine grässliche Schwester‹ oder ›dieses schreckliche Weib‹ gesprochen, wenn sie sie überhaupt mal erwähnt hat«, überlegte Julie. »Sie scheint sie nicht besonders gemocht zu haben.«
»Kann man nicht behaupten, nein. Komisch, dass jetzt dieser David Cooper das Thema Tante Bette aufbringt. Um ehrlich zu sein, denke ich nicht oft an meine Familie in Malaya. Beziehungsweise Malaysia, wie es jetzt heißt«, meinte Caroline. »Kein Wunder. Wir sind viel zu sehr mit unserem Alltags- kram beschäftigt, oder?«, erwiderte Julie. »Wirst du dich bei ihm melden?«
»Nein. Was könnte ich ihm schon erzählen? Ich erinnere mich kaum an sie. Und Mutter konnte sie auf den Tod nicht ausstehen, sie brachte es ja kaum über sich, auch nur ihren Namen zu erwähnen.«
»Ich wüsste gern, wie dieser David Cooper auf uns gekommen ist.« Julie faltete den Brief zusammen und steckte ihn in ihre Tasche. »Aber können wir jetzt essen? Ich sterbe vor Hunger.«
Es dauerte ein paar Tage, bis sie sich die Zeit nahm, David Coopers Brief aus der Handtasche zu kramen und ihn anzurufen.
»Dr. Cooper? Hier spricht Julie Reagan. Sie haben meiner Mutter geschrieben, wegen meiner Großtante Bette ...«
»Ja, genau. Wie schön, so schnell von Ihnen zu hören. Wenn man dem Buch glauben darf, scheint Ihre Tante ja eine ganz bemerkenswerte Frau gewesen zu sein. Ich würde wirklich gern mehr über sie erfahren. Darf ich fragen, ob sie noch lebt?« »Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Es würde mich wundern, denn dann wäre sie steinalt. Sie war zwar die Schwester meiner Großmutter, aber leider hatten die beiden sich so sehr entfremdet, dass ich gar nichts über sie weiß und meine Mutter sich kaum an sie erinnern kann. Deshalb waren wir so überrascht, von ihrem Buch zu hören. Wo kann man denn ein Exemplar bekommen?«
»Das dürfte schwierig werden. Ich kannte den Titel und habe über ein Jahr im Netz danach gesucht. Und dann habe ich es zu meiner großen Freude im Buchladen des Sarawak-Museums in Kuching entdeckt. Aber Sie dürfen sich gern mein Exemplar ausleihen. Es ist nur ein dünnes Bändchen, aber sehr aufschlussreich.«
»Ja, das würde ich gern. Darf ich fragen, wie Sie meine Mutter aufgespürt haben?«
»Das war nicht schwer. Vorn im Buch steht eine Widmung: Für Philip Elliott auf der Plantage Utopia in Malaysia. Ich habe mit der Plantage Kontakt aufgenommen, sie ist recht bekannt und wird von seinen Söhnen Shane und Peter, Ihren Cousins, geführt. Sie haben mir die Adresse Ihrer Mutter gegeben. Offenbar haben sie Ihre Mutter nie kennengelernt«, setzte er hinzu.
»Ja, das stimmt«, erwiderte Julie. »Meine Großmutter und meine Mutter sind nach dem Krieg nach Brisbane zurückgekehrt, aber Onkel Philip ist mit meinem Großvater in Malaysia auf der Plantage geblieben. Daher hat meine Mutter den größten Teil ihres Lebens hier verbracht und wird Ihnen wohl leider keine große Hilfe sein.«
»Danke trotzdem, dass Sie mich angerufen haben. Meine E- Mail-Adresse steht im Briefkopf. Nur für den Fall, dass Ihnen etwas unterkommt oder Ihrer Mutter noch etwas einfällt«, meinte David.
»Das glaube ich kaum. Wie gesagt, meine Mutter hat Malaya schon in sehr jungen Jahren verlassen und mit ihren dortigen Angehörigen fast keinen Kontakt. Sie haben sich höchstens mal zum Geburtstag oder zu Weihnachten Karten geschrieben. «
»Wie schade. Mir gefällt Malaysia so gut, dass ich ständig nach Gründen suche, wieder hinzufahren.«
»Forschen Sie auch über die Kopfjäger?«, fragte Julie. Die Stimme des Mannes klang ziemlich jung, und sie stellte ihn sich ein bisschen spießig vor.
Er lachte leise und antwortete dann: »Ja, ich habe insbesondere eine ganze Menge über die Iban geforscht. Borneo ist faszinierend. Und ich habe etliche Orang-Utans in einem Schutzgebiet adoptiert. Ihr Lebensraum ist ebenso gefährdet wie der der Ureinwohner. Beides nehme ich zum Anlass, so oft wie möglich hinzufahren. Falls Sie einmal nach Borneo reisen wollen, sagen Sie mir Bescheid, dann gebe ich Ihnen ein paar Tipps und Adressen.«
»Danke, aber momentan steht das nicht an. Viel Glück bei Ihren Forschungen.«
»Herzlichen Dank ... Julie, oder?«
»Ja. Und ich würde mir das Buch wirklich gern ausleihen.«
»Natürlich. Wie ist Ihre Adresse? Und haben Sie E-Mail?« Sie diktierte ihm beides. »Auf Wiederhören, Dr. Cooper.«
»Bitte nennen Sie mich David. Auf Wiederhören, Julie.«
Sie legte auf und hoffte, dass er nicht vergessen würde, ihr das Buch ihrer Großtante zu schicken. Bette Oldham fing an, sie zu interessieren.
Als Julie am nächsten Samstag bei ihren Eltern reinschneite, entdeckte sie ihre Mutter im Nähzimmer, wo sie neben einer Schachtel, einer Akte mit Eselsohren und einem Stapel Fotoalben auf dem Boden saß. Ursprünglich war es wirklich das Nähzimmer ihrer Urgroßmutter gewesen, aber Margaret und dann Caroline, die beide nicht nähten, benutzten es als Abstellkammer, als Bibliothek und für sonstige Zwecke.
»Was machst du da?«
»Hallo, Jules, Komm, setz dich zu mir. Das hier ist ziemlich interessant.« Caroline sprach laut, um den dröhnenden Rasenmäher ihres Mannes draußen zu übertönen. »Du weißt ja, dass ich nicht der Typ bin, der in der Vergangenheit wühlt, aber der Brief von diesem David Cooper hat mich nachdenklich gemacht. Ich erinnere mich nur an so wenig von der Familienplantage in Malaysia. Da standen ein paar Stühle unter einem riesigen Regenbaum, und Mutter hat auf einem weißen Korbtisch Tee serviert, aber sonst weiß ich kaum noch was. Also hab ich gedacht, ich stöbere mal in Mutters alten Fotos, vielleicht hilft ja irgendetwas meinem Gedächtnis auf die Sprünge.«
»Das hier sieht wie ein Regenbaum aus«, sagte Julie, die mehrere Fotografien in die Hand genommen hatte und sie durchsah. »Ist das Gran? Piekfein herausgeputzt. Wer sind die anderen Leute? Sieht aus, als wären sie bei einem Pferderennen.« »Das ist mein Vater, Roland, ich erkenne ihn an seinem Schnurrbart«, sagte Caroline.
»Hier in der Gruppe sind mehrere Einheimische. Da ein Inder und ein Chinese. Und hier ... ist das ...?« Julie kniff die Augen zusammen.
»Ja, das ist Bette. Mal wieder gegen jede Konvention - kein Hut, keine Handschuhe, nur ein Schirm zum Schutz vor der Sonne.«
»Sie ist sehr hübsch. Gran ist hochelegant, aber Bette wirkt viel natürlicher.«
»Sie hat dieselben Haare wie du«, bemerkte Caroline. »Mutter hatte ganz feines Haar, immer hochgesteckt oder mit Dauerwelle. Bette macht einen viel zwangloseren Eindruck, stimmt's?«
»Ich hätte sie gerne gekannt, als sie noch jung waren. Das Einzige, was ich wirklich über Großtante Bette weiß, ist, dass sie irgendeine entsetzliche Schande über die Familie gebracht hat. Ich habe Gran nie gefragt, was sie eigentlich so vor den Kopf gestoßen hat. Weißt du es, Mum?«
»O ja. Laut meiner Mutter ist Bette durchgebrannt und hat einen Chinesen geheiratet«, antwortete Caroline. »So wie meine Mutter darüber sprach, klang es, als habe der Leibhaftige persönlich Besitz von ihrer Schwester ergriffen.«
»Das muss damals für ziemliche Aufregung gesorgt haben. Wann war das genau?«, fragte Julie.
»Oh, nach dem Krieg. Aber Näheres weiß ich auch nicht, denn meine Mutter war so erbost über das Verhalten ihrer Schwester und wegen der angeblichen Familienschande, dass ich immer einen großen Bogen um das Thema gemacht habe.« Julie schaute weiter die Fotos durch. »Die sind verblüffend. Muss eine unglaubliche Zeit gewesen sein damals vor dem Krieg. All die Herren in weißen Anzügen und mit Panamahüten! Ganz britische Kolonialzeit, oder?«
»Pflanzer und Memsahibs, nehme ich an. Mir gefällt, wie fein sich alle gemacht haben«, sagte Caroline. »Es war ein ganz anderes Leben damals, und Mutter hat prima dazugepasst. Dieses vornehme Getue.« Sie betrachtete eingehend ein Foto, dann gab sie es Julie.
»Schau hier, Mutter und Bette, die beiden Schwestern. Siehst du auch, was ich sehe?«
Julie betrachtete das steife Porträt der beiden Frauen und sah dann Caroline an, die das Haar zu einem mädchenhaften Pferdeschwanz zurückgebunden, aber die Augenbrauen hochgezogen und die Lippen ein bisschen zusammengekniffen hatte, während sie das Kinn entschlossen vorschob. Und dann studierte sie das Gesicht der jüngeren Bette mit dem offenen Haar, den funkelnden Augen mit den dichten Wimpern, dem breiten lächelnden Mund und den kantigen Zügen. »Oh, mein Gott! Mein Ebenbild! Und du siehst aus wie Gran. Ich weiß noch, wie ähnlich ihr euch wart. Aber bis heute hatte ich noch nie ein Foto von Großtante Bette in der Hand.«
»Du kommst nach der hübscheren von den beiden«, sagte ihre Mutter.
»Mum, du siehst umwerfend aus. Ich hab in der Schule immer gedacht, meine Mutter ist die allerschönste«, erwiderte Julie und meinte es ernst.
»Danke, Schatz. Aber ich finde, dass Bette zu den Frauen gehört, die immer toll aussehen, ganz egal, ob sie perfekt geschminkt oder gerade erst aufgestanden sind, sogar noch krank oder müde machen sie was her. Mutter und ich waren ganz annehmbar, nachdem wir in den Schminkkasten gefallen sind, wie dein Vater es immer nennt.« Caroline lächelte ihre Tochter an. »Du dagegen siehst immer großartig aus, auch wenn du es gar nicht drauf anlegst.«
»Na, ich hoffe doch, dass ich ein bisschen besser rauskomme als gerade aus dem Bett gekrochen, wenn ich mir stundenlang Mühe gegeben habe«, meinte Julie und setzte dann hinzu: »Weißt du, Mum, ich glaube, du erinnerst dich an viel mehr, als du glaubst. Gran hat dir doch bestimmt jede Menge Geschichten über die alten Zeiten erzählt.«
»Ja, das hat sie. Ich kenne noch die kleinste Kleinigkeit aus ihrem Leben vor dem Krieg. Außerdem sind in diesem Schuhkarton Briefe an ihre Eltern, in denen sie ihr Leben als Ehefrau in Malaya schildert.«
»Also dann! Du könntest diesem Anthropologen eine Menge erzählen«, schlug Julie vor.
»Aber das sind doch ganz persönliche Sachen, so was interessiert ihn bestimmt nicht.«
»Wie kommt es eigentlich, dass du gar nichts über Großtante Bette und ihr Leben im Dschungel weißt?«
»Mmmm. Das Buch ist entstanden, lange nachdem Mutter und ich aus Malaya fort waren. Und, wie gesagt, konnte Mutter ihre Schwester nie erwähnen, ohne sie gleichzeitig herunterzumachen. Immer hieß es nur: ›Dieses grässliche Weib, das Schande über die Familie gebracht hat‹, und so weiter.«
»War das nicht ein komisches Familienleben, du und deine Mutter hier in Brisbane und dein Vater und dein Bruder in Malaya?«, fragte Julie.
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Autoren-Porträt von Di Morrissey
Di Morrissey ist die erfolgreichste Autorin Australiens. Als Journalistin arbeitete sie für Frauenmagazine, Radio und Fernsehen, schrieb Drehbücher und Theaterstücke und wirkte an zahlreichen TV-Produktionen mit. Sie lebt heute auf einer Farm in Byron Bay, New South Wales. Robert A. Weiß, geboren 1960, übersetzt seit mehr als 25 Jahren zusammen mit Gerlinde Schermer-Rauwolf im Kollektiv Druck-Reif Belletristik, politische und kunsthistorische Sachbücher sowie Reiseliteratur. Er lebt in München. Gerlinde Schermer-Rauwolf, geboren 1959, übersetzt seit mehr als 25 Jahren zusammen mit Robert A. Weiß im Kollektiv Druck-Reif Belletristik, politische und kunsthistorische Sachbücher sowie Reiseliteratur. Sie lebt in München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Di Morrissey
- 2013, 528 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Sonja Schuhmacher, Robert A. Weiß, Gerlinde Schermer-Rauwolf
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426511673
- ISBN-13: 9783426511671
- Erscheinungsdatum: 30.08.2013
Rezension zu „Das Leuchten der Orchideen “
"Was sich am anderen Ende der Welt vor und nach dem II. Weltkrieg abspielte, ist hier in Europa weitgehend unbekannt und selten in so schöne Romane wie von der Australierin Di Morrissey verpackt worden." -- Buchlemmi.de, 04.11.2013
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