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Das Lied des Waldes

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Die Weisheit eines besonderen Ortes durch alle Zeiten

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück, um dessen Verkauf abzuwickeln. Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe liegt...
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Kommentare zu "Das Lied des Waldes"
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  • 4 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher in meiner Hand, 24.03.2022

    Auf zwei Zeitebenen erzählt Autorin Klara Jahn (ein Pseudonym von Julia Kröhn) in "Das Lied des Waldes" von zwei Frauen, die über 600 Jahre trennen, die aber beide die Kraft des Waldes spüren und von einer Eiche, die die beiden verbindet. Die eine will für immer im Wald leben und darf nicht, bzw. nur zeitweise, die andere lebt im Wald und will das nicht mehr.

    Veronika hat fast keine guten Erinnerungen an ihre Kindheit im Forsthaus. Ihre Mutter kämpfte gegen das wilde Wuchern des Waldes, der selbst ihren kleinen Garten überwuchern wollte. Auch ihr Vater, der Förster, kämpft gegen den Wald. Keine Liebe zur Natur, nur Verdruss ist Zuhause zu spüren. Kein Wunder ging Vroni so schnell wie möglich weg. Jetzt, Jahre später, kehrt sie zurück ihn ihr leerstehendes Elternhaus.

    Das Mädchen Anna Stromer, deren Mutter früh starb, spricht nicht. Sie lernt die Kraft und die Wichtigkeit des Waldes, das Geben und Nehmen der Natur sehr gut kennen. Ihr Vater lässt sie lesen und schreiben lernen, in der Hoffnung, dass Anna sich auf diese Weise ausdrücken kann oder zu sprechen beginnt, mit Hilfe von Sebald Vorchtel. Er träumt von der weiten Welt, vom Meer und vom Himmel. Sie von den Bäumen und Tieren, der Erde. Zwei, die sich finden, sich verstehen.

    Man spürt Annas inneres Bedürfnis den Wald zu schützen. Sprachlich war ihr Erzählstrang absolut top, wunderschön, man könnte sich in die Sprache reinlegen. Annas Geschichte hab ich geliebt. Die Autorin flechtet in ihre Erzählung viele Informationen von damaligen Gebrauch- und Nutzrechten sowie Besitzverhältnisse von Wald und Forst mit ein. Man begegnet auch verschiedenen Wald-Berufen: etwa Zeidler, die das Honigrecht haben oder Rindenschäler, die sich auch an Regelungen halten mussten. Von Lumpensammlern habe ich bereits gehört, mir war aber nie wirklich klar, weshalb sie Lumpen gesammelt haben. Jetzt weiss ich es.

    Anna hatte tolle Ideen für ihre Zeit. Zum Beispiel nicht nur nehmen, sondern auch geben. Bäume nicht nur fällen, sondern auch ansäen und aufforsten. Anstatt Bäume in Massen fällen für ein Kriegsgeschäft, wäre es besser Papier herzustellen, dafür brauchte man Lumpen, keine Bäume. Was Anna damals noch nicht ahnte, wir Leser aber um die Tragik hinter ihrer Idee wissen, dass Papier bald schon aus Holz hergestellt wurde. Dennoch gab sie nicht auf, versuchte den Wald zu schützen, so gut wie möglich, recherchierte auf ihre Weise und trug ihre Ideen überlegt und durchdacht vor.

    Veronika ist ganz anders. Sie eine Getriebene, kommt nie zur Ruhe, läuft immer weiter, holt kein Atem und schliesst nichts ab. Von einem Projekt zum nächsten. Auch als sie im Forsthaus Ruhe und Zeit hätte, ist sie gehetzt und gibt sich selbst keine Chance mal durchzuatmen. Eine ihrer Handlungen fand ich sehr übertrieben. Ich hätte sie an dieser Stelle ruhiger werden lassen, aber die Autorin wählte einen anderen Weg. Dies war dann leider der Punkt, an dem mich Vroni begann zu nerven und der dem Roman am Ende den fünften Punkt bzw. Stern in meiner Bewertung kostete.

    Bei Veronikas Teil geht es unter anderem auch um Bio-Akustik, Soundscape-Ökologie und Wald-Monitoring - Bäume geben zum Beispiel messbare Geräusche von sich, wenn sie zu wenig Wasser haben. Heute wird gemessen, was Anna damals instinktiv fühlte. Hier schliesst sich der Kreis, in beiden Zeitebenen geht es neben den persönlichen Geschichten von Anna und Veronika um die Stimme des Waldes, wie man ihm eine Stimme geben und schützen kann.

    Klara Jahn hat dem Wald eine Stimme gegeben, indem sie diese eindrückliche Geschichte erzählt. Das Cover passt hervorragend zum Inhalt, der mir sehr gut gefallen hat.

    Mir fehlte das Nachwort im Roman, doch auf Julia Kröhns Homepage gibt es das Making-Off zum Roman mit vielen Hintergrundinformationen und Fotos.

    Fazit: Ich bin vor allem begeistert von Annas Geschichte, die sprachlich wunderschön wiedergegeben wird.
    4 Punkte.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katjuschka, 05.04.2022

    Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück um dessen Verkauf abzuwickeln.
    Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe liegt in Scherben, sie hat ihrem Job verloren und sich selbst entfremdet.
    Die Kindheitserinnerungen in dem alten Forsthaus überwältigen Veronika und sie entdeckt ihre alten Aufzeichnungen über Anna Stromer wieder, die sich im 14. Jahrhundert mit Pioniergeist für den Schutz des Waldes eingesetzt hat.

    Veronika hat sich, nachdem sie ihr Elternhaus Richtung Frankfurt verlassen hat, nie mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt.
    Das frühere Leben im Forsthaus war ihr zu eng, die dortige Welt zu klein. Selbst ihre große Liebe hat sie ohne Abschied zurückgelassen. Ziellos ist sie durch ihr Leben getaumelt, die vermeintliche Karriere war eher eine Flucht vor sich selbst. Für die Verwirklichung ihrer einstigen Träume fehlte ihr der Mut.
    Jetzt aber wird Veronika auf sich selbst zurückgeworfen und sie muss sich fragen, was ihr im Leben wichtig ist.
    Anna ist das genaue Gegenteil. Ihre gesamte Welt ist der Wald vor ihrer Tür. Sie lebt aber nicht mit oder in ihm, sondern erst durch ihn. Wie niemand sonst versteht Anna den Wald als einen eigenen Kosmos, einen ewigen Kreislauf des Lebens.
    Als junges Mädchen hat ihre Stimme, in der durch die reichen und einflussreichen Patrizier geprägten Gesellschaft, keinerlei Gewicht oder Bedeutung. Aber durch ihre stille und kluge Art macht sie an der richtigen Stelle auf sich aufmerksam und bringt tatsächlich bahnbrechende Veränderungen voran.

    In diesem faszinierenden Buch gibt es neben Veronika und Anna eine dritte Haupt"person": Den Nürnberger Reichswald.
    Klara Jahn vermittelt durch die Stimme von Anna ein unglaublich spannendes und interessantes Wissen über den Wald und das Leben darin. Jedes Lebewesen, ob Pflanze oder Tier, hat seinen Platz in dieser in sich geschlossenen Welt, in der es keinen endgültigen Tod gibt. Es existiert nur entstehen, wachsen und vergehen. Und selbst durch letzteres entsteht neues Leben.

    Anna Stromer ist eine historische verbürgte Figur. Welcher Teil von ihrer Geschichte hier tatsächlich überliefert, oder der Phantasie der Autorin entsprungen ist, weiß ich leider nicht.

    Für Natur-Liebhaber ist dieses Buch eine wunderschöne Liebeserklärung an die Wälder, die man nach der Lektüre nochmal mit ganz anderen Augen sehen, riechen, hören und fühlen wird.

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