Dein Wille geschehe
Psychothriller
Eine grausame Selbstmordreihe stellt den Psychologen Joe O'Loughlin vor ein großes Rätsel. Es scheint, dass die Opfer per Handy in den Tod getrieben wurden. Für Joe wird bald klar, dass hier ein gefährlicher Psychopath am Werk ist -...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Dein Wille geschehe “
Eine grausame Selbstmordreihe stellt den Psychologen Joe O'Loughlin vor ein großes Rätsel. Es scheint, dass die Opfer per Handy in den Tod getrieben wurden. Für Joe wird bald klar, dass hier ein gefährlicher Psychopath am Werk ist - der auch Joe schon längst im Visier hat.
Klappentext zu „Dein Wille geschehe “
Der renommierte Psychotherapeut Joe O'Loughlin wird zu einem erschreckenden Vorfall gerufen: Im strömenden Regen steht eine Frau nackt auf der Clifton Bridge in Bristol, High Heels an den Füßen und ein Handy am Ohr. Auf Joes beschwichtigende Worte reagiert sie nicht, sondern springt direkt in den Tod - ferngesteuert und willenlos. Der erfahrene Psychologe Joe steht vor einem Rätsel. Wurde die Frau tatsächlich von ihrem Anrufer in den Selbstmord getrieben? Als wenige Tage später die Geschäftspartnerin der Toten erfroren aufgefunden wird, an einen Baum gekettet, unbekleidet und mit einem Handy zu ihren Füßen, hat Joe Gewissheit: Hier ist ein gefährlicher Psychopath am Werk, ein Experte für Menschenmanipulation, der die Seele seiner Opfer bricht. Weil der mysteriöse Unbekannte jedoch keine Spuren hinterlässt, bleibt Joe nur eines: Er muss seinen Freund und Vertrauten, den pensionierten Detective Vincent Ruiz um Hilfe bitten. Noch kann Joe nicht ahnen, dass er selbst ins Visier des Täters geraten ist.
'Wie schön, dass wir einen brillanten Autor entdecken dürfen, der Anlass zu den schönsten Erwartungen auf mehr von diesen perfekten Thrillern weckt.' -- Tagesspiegel
'Das ist Thrill pur!' -- Tobias Gohlis, Die Zeit
'Nach seinen psychologisch besonders wertvollen Schockern 'Adrenalin' und 'Amnesie' sorgt Ex-Journalist Robotham durch seine dramaturgische Finesse für durch bibberte Lektürenächte.' -- Die Welt
'Das ist Thrill pur!' -- Tobias Gohlis, Die Zeit
'Nach seinen psychologisch besonders wertvollen Schockern 'Adrenalin' und 'Amnesie' sorgt Ex-Journalist Robotham durch seine dramaturgische Finesse für durch bibberte Lektürenächte.' -- Die Welt
Lese-Probe zu „Dein Wille geschehe “
Dein Wille geschehe von Michael RobothamEs gibt einen Moment, in dem alle Hoffnung vergeht, aller Stolz schwindet, alle Erwartung, aller Glaube, alles Sehnen. Dieser Moment gehört mir. Dann höre ich den Klang einer zerbrechenden Seele.
Es ist kein lautes Knacken wie von splitternden Knochen, wenn ein Rückgrat bricht oder ein Schädel birst. Auch nicht weich und feucht wie ein gebrochenes Herz. Es ist ein Klang, bei dem man sich fragt, wie viel Schmerz ein Mensch ertragen kann; ein Laut, der das Gedächtnis zerschmettert und die Vergangenheit in die Gegenwart sickern lässt; ein Ton, so hoch, dass nur die Hunde der Hölle ihn hören können.
Hört ihr das? Jemand hat sich zu einer winzigen Kugel zusammengerollt und weint leise in eine endlose Nacht.
Universität Bath
Es ist elf Uhr morgens, Ende September, und es regnet so heftig, dass Kühe in den Flüssen treiben und Vögel auf den aufgeblähten Kadavern hocken.
Der Hörsaal ist voll. Zwischen den Treppen zu beiden Seiten des Raums erstrecken sich ansteigende Sitzreihen, so hoch, bis sie sich in der Dunkelheit verlieren. Mein Auditorium sieht blass aus, ernst, jung und verkatert. Die Orientierungswoche mit ihren zahlreichen Erstsemesterpartys ist in vollem Gange, und viele der Anwesenden haben offenbar heftig mit sich gerungen, ob sie heute zu den Vorlesungen kommen oder wieder ins Bett gehen sollten. Vor einem Jahr haben sie noch Teenie-Filme geschaut und mit Popcorn gekrümelt. Jetzt leben sie weit weg von zu Hause, betrinken sich mit subventioniertem Alkohol und sind gespannt darauf, etwas zu lernen.
Ich betrete das Podium und klammere mich mit beiden Händen am Rednerpult fest, als hätte ich Angst umzufallen.
"Mein Name ist Joseph O'Loughlin. Ich bin klinischer Psychologe und werde Sie durch diesen Einführungskurs in die Verhaltenspsychologie
... mehr
begleiten."
Ich mache eine Pause und blinzele in die Lichter. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich nervös machen würde, wieder zu lehren, aber plötzlich zweifle ich daran, irgendetwas Wissenswertes vermitteln zu können. Ich habe noch Bruno Kaufmans Rat im Ohr. (Bruno ist der Chef des psychologischen Instituts der Universität und mit einem perfekten teutonischen Namen für diese Position ausgestattet.) "Nichts von dem, was wir ihnen beibringen, nützt ihnen in der wirklichen Welt irgendwas,
alter Junge", hat er gesagt. "Unsere Aufgabe besteht lediglich darin, ihnen ein Bluffometer an die Hand zu geben." "Ein was?"
"Wenn sie fleißig sind und ein bisschen was kapieren, lernen sie zu erkennen, ob ihnen jemand kompletten Schwachsinn erzählt."
Bruno hatte gelacht, und ich hatte unwillkürlich eingestimmt.
"Geh es locker an", fügte er hinzu. "Noch sind sie sauber, munter und wohlgenährt. In einem Jahr reden sie dich mit Vornamen an und denken, sie wüssten alles."
Wie soll ich es locker angehen?, will ich ihn jetzt fragen. Ich bin doch selbst ein Novize. Ich atme tief ein und beginne.
"Warum steuert ein eloquenter Hochschulabsolvent, der Stadtplanung studiert hat, ein Passagierflugzeug in einen Wolkenkratzer und tötet Tausende von Menschen? Warum schießt ein Junge im Teenageralter auf einem Schulhof wahllos um sich, oder warum bringt ein minderjähriges Mädchen in einer Toilette ein Baby zur Welt und lässt es im Mülleimer liegen?"
Schweigen.
"Wie hat sich ein unbehaarter Primat zu einer Spezies entwickelt, die Atomwaffen konstruiert, sich Big Brother anschaut und fragt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, und wie wir hier hergekommen sind? Warum weinen wir? Warum sind manche Witze komisch? Warum neigen wir dazu, an Gott zu glauben oder auch nicht? Warum erregt es uns, wenn jemand an unseren Zehen nuckelt? Warum haben wir Probleme, uns an manche Dinge zu erinnern, während wir einen nervtötenden Britney-Spears-Song nicht mehr aus dem Kopf bekommen? Was bewegt uns, zu lieben oder zu hassen? Und nicht zuletzt: Warum sind wir alle so verschieden?"
Ich blicke in die Gesichter in den vorderen Reihen. Ich habe ihre Aufmerksamkeit gewonnen, zumindest für einen Moment.
"Wir Menschen beschäftigen uns nun schon seit Tausenden von Jahren mit uns selbst, entwickeln zahllose Theorien und Philosophien, erschaffen erstaunliche Meisterwerke der Kunst, der Technik und originelle Gedankengebäude; aber in all der Zeit haben wir ungefähr so viel gelernt." Mit Daumen und Zeigefinger deute ich einen Zentimeter an.
"Sie sind hier, um Psychologie zu studieren - die Wissenschaft von der menschlichen Seele; die Wissenschaft, die sich mit Erkenntnis, Glauben, Gefühl und Begehren befasst, die unverstandenste Wissenschaft von allen."
Mein herabhängender linker Arm zittert.
"Haben Sie das gesehen?", frage ich und hebe den anstößigen Arm. "Das macht er gelegentlich. Manchmal denke ich, er habe einen eigenen Willen, aber das ist natürlich unmöglich. Unser Wille wohnt nicht in einem Arm oder Bein.
Hier ist meine erste Frage: Eine Frau kommt in eine Klinik. Sie ist mittleren Alters, gebildet, redegewandt und gut gekleidet. Plötzlich schnellt ihr linker Arm hoch, und ihre Finger krallen sich um ihren Hals. Ihr Gesicht läuft rot an. Ihre Augen treten hervor. Sie wird gewürgt. Und dann kommt ihre rechte Hand zu ihrer Rettung. Sie schält die Finger der linken von ihrem Hals und drückt die Hand wieder an die Seite. Was sollte ich tun?"
Schweigen.
Ein Mädchen in der ersten Reihe hebt nervös den Arm. Sie hat kurze rotblonde Haare, die sich federngleich um ihren glatten Nacken schmiegen. "Eine detaillierte Krankengeschichte aufnehmen?"
"Das ist bereits geschehen. Sie hat keine Vorgeschichte psychischer Erkrankungen."
Eine weitere Hand geht hoch. "Es ist ein Fall von selbstverletzendem Verhalten."
"Offensichtlich, aber sie erwürgt sich nicht freiwillig. Es geschieht ungewollt. Ist beunruhigend. Sie sucht Hilfe."
Ein Mädchen mit dick getuschten Wimpern streicht mit einer Hand ihre Haare hinters Ohr. "Vielleicht hat sie Suizidneigungen.""Ihre linke Hand ja. Ihre rechte Hand ist aber offensichtlich anderer Ansicht. Es ist wie in einem Monty-Python-Sketch.
Ich mache eine Pause und blinzele in die Lichter. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich nervös machen würde, wieder zu lehren, aber plötzlich zweifle ich daran, irgendetwas Wissenswertes vermitteln zu können. Ich habe noch Bruno Kaufmans Rat im Ohr. (Bruno ist der Chef des psychologischen Instituts der Universität und mit einem perfekten teutonischen Namen für diese Position ausgestattet.) "Nichts von dem, was wir ihnen beibringen, nützt ihnen in der wirklichen Welt irgendwas,
alter Junge", hat er gesagt. "Unsere Aufgabe besteht lediglich darin, ihnen ein Bluffometer an die Hand zu geben." "Ein was?"
"Wenn sie fleißig sind und ein bisschen was kapieren, lernen sie zu erkennen, ob ihnen jemand kompletten Schwachsinn erzählt."
Bruno hatte gelacht, und ich hatte unwillkürlich eingestimmt.
"Geh es locker an", fügte er hinzu. "Noch sind sie sauber, munter und wohlgenährt. In einem Jahr reden sie dich mit Vornamen an und denken, sie wüssten alles."
Wie soll ich es locker angehen?, will ich ihn jetzt fragen. Ich bin doch selbst ein Novize. Ich atme tief ein und beginne.
"Warum steuert ein eloquenter Hochschulabsolvent, der Stadtplanung studiert hat, ein Passagierflugzeug in einen Wolkenkratzer und tötet Tausende von Menschen? Warum schießt ein Junge im Teenageralter auf einem Schulhof wahllos um sich, oder warum bringt ein minderjähriges Mädchen in einer Toilette ein Baby zur Welt und lässt es im Mülleimer liegen?"
Schweigen.
"Wie hat sich ein unbehaarter Primat zu einer Spezies entwickelt, die Atomwaffen konstruiert, sich Big Brother anschaut und fragt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, und wie wir hier hergekommen sind? Warum weinen wir? Warum sind manche Witze komisch? Warum neigen wir dazu, an Gott zu glauben oder auch nicht? Warum erregt es uns, wenn jemand an unseren Zehen nuckelt? Warum haben wir Probleme, uns an manche Dinge zu erinnern, während wir einen nervtötenden Britney-Spears-Song nicht mehr aus dem Kopf bekommen? Was bewegt uns, zu lieben oder zu hassen? Und nicht zuletzt: Warum sind wir alle so verschieden?"
Ich blicke in die Gesichter in den vorderen Reihen. Ich habe ihre Aufmerksamkeit gewonnen, zumindest für einen Moment.
"Wir Menschen beschäftigen uns nun schon seit Tausenden von Jahren mit uns selbst, entwickeln zahllose Theorien und Philosophien, erschaffen erstaunliche Meisterwerke der Kunst, der Technik und originelle Gedankengebäude; aber in all der Zeit haben wir ungefähr so viel gelernt." Mit Daumen und Zeigefinger deute ich einen Zentimeter an.
"Sie sind hier, um Psychologie zu studieren - die Wissenschaft von der menschlichen Seele; die Wissenschaft, die sich mit Erkenntnis, Glauben, Gefühl und Begehren befasst, die unverstandenste Wissenschaft von allen."
Mein herabhängender linker Arm zittert.
"Haben Sie das gesehen?", frage ich und hebe den anstößigen Arm. "Das macht er gelegentlich. Manchmal denke ich, er habe einen eigenen Willen, aber das ist natürlich unmöglich. Unser Wille wohnt nicht in einem Arm oder Bein.
Hier ist meine erste Frage: Eine Frau kommt in eine Klinik. Sie ist mittleren Alters, gebildet, redegewandt und gut gekleidet. Plötzlich schnellt ihr linker Arm hoch, und ihre Finger krallen sich um ihren Hals. Ihr Gesicht läuft rot an. Ihre Augen treten hervor. Sie wird gewürgt. Und dann kommt ihre rechte Hand zu ihrer Rettung. Sie schält die Finger der linken von ihrem Hals und drückt die Hand wieder an die Seite. Was sollte ich tun?"
Schweigen.
Ein Mädchen in der ersten Reihe hebt nervös den Arm. Sie hat kurze rotblonde Haare, die sich federngleich um ihren glatten Nacken schmiegen. "Eine detaillierte Krankengeschichte aufnehmen?"
"Das ist bereits geschehen. Sie hat keine Vorgeschichte psychischer Erkrankungen."
Eine weitere Hand geht hoch. "Es ist ein Fall von selbstverletzendem Verhalten."
"Offensichtlich, aber sie erwürgt sich nicht freiwillig. Es geschieht ungewollt. Ist beunruhigend. Sie sucht Hilfe."
Ein Mädchen mit dick getuschten Wimpern streicht mit einer Hand ihre Haare hinters Ohr. "Vielleicht hat sie Suizidneigungen.""Ihre linke Hand ja. Ihre rechte Hand ist aber offensichtlich anderer Ansicht. Es ist wie in einem Monty-Python-Sketch.
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Autoren-Porträt von Michael Robotham
Before writing full-time Michael Robotham was an investigative journalist in Britain, Australia and the US. He is the pseudonymous author of 10 best-selling non-fiction titles, involving prominent figures in the military, the arts, sport and science. He lives in Sydney with his wife and 3 daughters.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Robotham
- 2009, 567 Seiten, Maße: 14,2 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Kristian Lutze
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442311780
- ISBN-13: 9783442311781
- Erscheinungsdatum: 20.04.2009
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"Nach seinen psychologisch besonders wertvollen Schockern ,Adrenalin' und ,Amnesie' sorgt Ex-Journalist Robotham durch seine dramaturgische Finesse für durch bibberte Lektürenächte."
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