Dem Tod auf der Spur
Zwölf spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin
Ein verkohltes Skelett auf der Rückbank eines ausgebrannten Wagens. Eine Wasserleiche, gekleidet im Stil des 19. Jahrhunderts. Ein halbnackter Mann, der bei eisiger Kälte tot aufgefunden wird. Michael Tsokos, Deutschlands bekanntester...
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Produktinformationen zu „Dem Tod auf der Spur “
Ein verkohltes Skelett auf der Rückbank eines ausgebrannten Wagens. Eine Wasserleiche, gekleidet im Stil des 19. Jahrhunderts. Ein halbnackter Mann, der bei eisiger Kälte tot aufgefunden wird. Michael Tsokos, Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner, erzählt von zwölf mysteriösen Todesfällen, die er allesamt selbst untersucht hat. Zugleich liefert er eine verständliche Einführung in die Arbeitsweise der Forensik: Welche Untersuchungsmethoden gibt es? Was ist ein Polytrauma? Und wie erkennt man, ob jemand Suizid begangen hat oder ermordet wurde? Hochinformativ und spannend wie ein Krimi.
Klappentext zu „Dem Tod auf der Spur “
Ein verkohltes Skelett auf der Rückbank eines ausgebrannten Wagens. Eine Wasserleiche, gekleidet im Stil des 19. Jahrhunderts. Ein halbnackter Mann, der bei eisiger Kälte tot aufgefunden wird. Michael Tsokos, Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner, erzählt von zwölf mysteriösen Todesfällen, die er allesamt selbst untersucht hat. Zugleich liefert er eine verständliche Einführung in die Arbeitsweise der Forensik: Welche Untersuchungsmethoden gibt es? Was ist ein Polytrauma? Und wie erkennt man, ob jemand Suizid begangen hat oder ermordet wurde? Hochinformativ und spannend wie ein Krimi.
Lese-Probe zu „Dem Tod auf der Spur “
Dem Tod auf der Spur von Michael TsokosDie (un)bekannte Wahrheit –
ein erster Blick hinter die Kulissen
Jeder, der hin und wieder einen Krimi liest oder sich im
Fernsehen einen »Tatort« oder auch im Kino einen amerikanischen
Thriller ansieht, weiß längst, wie es in einem
Obduktionssaal zugeht:
Der Rechtsmediziner arbeitet grundsätzlich allein in
seinem im Keller gelegenen weiß gekachelten Raum.
Jede weitere Person wäre nur Ablenkung, außerdem
kann man den Angehörigen bei der Identifizierung des
Toten nicht mehrere Zuschauer zumuten. Das Licht
dort unten ist absichtlich etwas diffus, um den Schock
zu mindern, den der Tod auch für den zuständigen
Rechtsmediziner bedeutet.
Der Stahltisch mit der zu begutachtenden Leiche
steht meist in der Mitte des karg eingerichteten Saals.
Dort bleibt die oder der Tote so lange liegen, bis für die
Mordkommission, wenn es sich denn um Mord handelt,
der Fall abgeschlossen ist. Der Grund ist einleuchtend:
Durch den Verlauf der Ermittlungen können
sich immer wieder neue Fragen ergeben, die sich
dann gleich an der Leiche beantworten lassen. Es gibt
aber auch noch einen zweiten Grund: Auch von dem
hartgesottensten Profi kann man nicht erwarten, die
komplette Obduktion an einem Stück vorzunehmen,
deshalb wird sie zumeist auf drei oder mehr Tage verteilt.
Zuletzt darf auch nicht verschwiegen werden, dass
Rechtsmediziner fast immer einen Spleen pflegen.
Das hilft ihnen, mit ihrem grausamen Berufsalltag
fertig zu werden. Die einen sind chronisch schlecht
gelaunt, grundsätzlich wortkarg und gehen davon aus,
dass die Ermittler der Kriminalpolizei ihnen nur das
Leben schwermachen wollen. Ihr Markenzeichen: Sie
nuscheln immer vor sich hin. Die anderen hören beim
Obduzieren Opern, um sich auch in der Begegnung
mit dem Tod dem Schönen und Erhabenen zuzuwenden,
und wollen für
... mehr
ihre sorgfältige Arbeit dauernd
gelobt werden.
Womit man immer rechnen muss, ist, dass der
Rechtsmediziner eine Glatze hat und sein Brötchen
neben der Leiche isst. Und Frauen sind hier gar nicht
erlaubt …
Zugegeben, nicht alle Krimi- und Drehbuchautoren
schreiben so gezielt an der Wahrheit vorbei, trotzdem
haben nur sehr wenige Menschen außerhalb der Rechtsmedizin
eine Vorstellung davon, wie es im Obduktionssaal
wirklich zugeht.
Vor allem reißerische TV-Serien, in denen das Unmögliche
möglich gemacht wird und die rechtsmedizinischen
Helden mit Hightech und an hellseherische
Fähigkeiten grenzendem Spürsinn den Tathergang rekonstruieren
und den Täter überführen, verschleiern
und verzerren die Arbeit des Rechtsmediziners eher, als
dass sie sie erhellen. Da werden in wenigen Stunden
ganz neue wissenschaftliche Methoden entwickelt, und
es werden Thesen vertreten, bei denen sich dem professionellen
Rechtsmediziner die Haare sträuben.
All das kennen Sie möglicherweise schon sehr gut,
sonst hätten Sie vielleicht dieses Buch gar nicht gekauft.
Die Welt hingegen, in die ich Sie entführen
werde, ist nicht die Welt der Fernsehserien. Rechtsmediziner
sind keine durchgestylten Schnösel in Designeranzügen,
die mehr Zeit beim Essen mit attraktiven
Staatsanwältinnen verbringen als bei ihrer Arbeit. Und
eine Schusswaffe tragen wir auch nicht mit uns herum.
Wir sind auch keine kauzig zurückgezogenen, graugesichtigen
Eigenbrötler, die selbst schon wie Leichen
aussehen. Im Gegenteil: Auch wenn wir mit Toten zu
tun haben, sind wir äußerst lebendig und haben Spaß
am Leben, gerade weil wir tagtäglich mit der Allgegenwart
des Todes konfrontiert werden und daher nur allzu
gut wissen, wie schnell das Leben plötzlich vorbei
sein kann.
Deshalb halte ich es für sinnvoll, hier zunächst einmal
die grundlegenden Dinge unserer Arbeit und unseres
Arbeitsalltags vorzustellen, bevor ich zu den einzelnen
Todesfällen komme.
Als Erstes und Wichtigstes: Ich bin kein Pathologe! Tatsächlich
werden wir Rechtsmediziner in den meisten
Fernsehkrimis als »Pathologen« tituliert. Dabei haben
Rechtsmediziner und Pathologen zwei vollkommen unterschiedliche
Facharztausbildungen mit ebenso unterschiedlichen
Aufgabengebieten.
Pathologen überprüfen klinische Diagnosen und benötigen
für die Durchführung einer Obduktion das
Einverständnis der Angehörigen des Verstorbenen. Sie
beschäftigen sich mit Todesfällen, die Folge innerer
Erkrankungen sind, wie z.B. Diabetes oder ein fortgeschrittenes
Krebsleiden. Der Rechtsmediziner beschäftigt
sich hingegen überwiegend mit nicht-natürlichen,
eben nicht krankheitsbedingten Todesfällen. Und wir
benötigen auch kein Einverständnis der Angehörigen –
was sicher einleuchtend ist, denn bei sehr vielen Verbrechen
stammt der Täter aus dem direkten, häufig
familiären Umfeld des Getöteten. In unserem Fall wird
die Obduktion von einem Richter oder Staatsanwalt
angeordnet, und der Verstorbene wird erst an die Angehörigen
bzw. das von ihnen beauftragte Bestattungsunternehmen
übergeben, wenn seitens der Rechtsmedizin
keine Bedenken mehr bestehen.
Der Obduktionssaal ist auch mitnichten ein schummeriges
Kellergewölbe, in dem nur wenige Lampen
brennen und in dessen Mitte, wie ein Altar, der Sektionstisch
mit der Leiche steht, genauso wenig wie wir
Rechtsmediziner blasse Gestalten mit großen Hornbrillen
sind, die tagelang in gekachelten Räumen an der
gleichen Leiche herumdoktern.
In unserem Sektionssaal in Berlin-Moabit stehen fünf
Sektionstische nebeneinander, an denen auch fast immer
parallel gearbeitet wird. Das Licht ist genauso hell
wie im Operationssaal eines Krankenhauses – sonst
würde man nämlich nicht genug sehen! –, und es arbeitet
nicht nur ein Mediziner an einer Leiche, sondern
immer ein ganzes Team: neben dem zuständigen Rechts-
mediziner ein weiterer Arzt, ein oder zwei Sektionsassistenten,
mehrere Medizinstudenten, die ihr Praktikum
in der Rechtsmedizin machen, und meist auch ein
oder zwei Gastärzte aus anderen Ländern, die die Berliner
Rechtsmedizin besuchen, um von uns zu lernen.
Bei mutmaßlichen Mordfällen stehen auch die diensthabende
Staatsanwältin oder der Staatsanwalt dabei
und auch die Kollegen von der Kripo: Ermittler, Polizeifotografen
sowie Techniker von der Spurensicherung
bzw. Kriminaltechnik.
gelobt werden.
Womit man immer rechnen muss, ist, dass der
Rechtsmediziner eine Glatze hat und sein Brötchen
neben der Leiche isst. Und Frauen sind hier gar nicht
erlaubt …
Zugegeben, nicht alle Krimi- und Drehbuchautoren
schreiben so gezielt an der Wahrheit vorbei, trotzdem
haben nur sehr wenige Menschen außerhalb der Rechtsmedizin
eine Vorstellung davon, wie es im Obduktionssaal
wirklich zugeht.
Vor allem reißerische TV-Serien, in denen das Unmögliche
möglich gemacht wird und die rechtsmedizinischen
Helden mit Hightech und an hellseherische
Fähigkeiten grenzendem Spürsinn den Tathergang rekonstruieren
und den Täter überführen, verschleiern
und verzerren die Arbeit des Rechtsmediziners eher, als
dass sie sie erhellen. Da werden in wenigen Stunden
ganz neue wissenschaftliche Methoden entwickelt, und
es werden Thesen vertreten, bei denen sich dem professionellen
Rechtsmediziner die Haare sträuben.
All das kennen Sie möglicherweise schon sehr gut,
sonst hätten Sie vielleicht dieses Buch gar nicht gekauft.
Die Welt hingegen, in die ich Sie entführen
werde, ist nicht die Welt der Fernsehserien. Rechtsmediziner
sind keine durchgestylten Schnösel in Designeranzügen,
die mehr Zeit beim Essen mit attraktiven
Staatsanwältinnen verbringen als bei ihrer Arbeit. Und
eine Schusswaffe tragen wir auch nicht mit uns herum.
Wir sind auch keine kauzig zurückgezogenen, graugesichtigen
Eigenbrötler, die selbst schon wie Leichen
aussehen. Im Gegenteil: Auch wenn wir mit Toten zu
tun haben, sind wir äußerst lebendig und haben Spaß
am Leben, gerade weil wir tagtäglich mit der Allgegenwart
des Todes konfrontiert werden und daher nur allzu
gut wissen, wie schnell das Leben plötzlich vorbei
sein kann.
Deshalb halte ich es für sinnvoll, hier zunächst einmal
die grundlegenden Dinge unserer Arbeit und unseres
Arbeitsalltags vorzustellen, bevor ich zu den einzelnen
Todesfällen komme.
Als Erstes und Wichtigstes: Ich bin kein Pathologe! Tatsächlich
werden wir Rechtsmediziner in den meisten
Fernsehkrimis als »Pathologen« tituliert. Dabei haben
Rechtsmediziner und Pathologen zwei vollkommen unterschiedliche
Facharztausbildungen mit ebenso unterschiedlichen
Aufgabengebieten.
Pathologen überprüfen klinische Diagnosen und benötigen
für die Durchführung einer Obduktion das
Einverständnis der Angehörigen des Verstorbenen. Sie
beschäftigen sich mit Todesfällen, die Folge innerer
Erkrankungen sind, wie z.B. Diabetes oder ein fortgeschrittenes
Krebsleiden. Der Rechtsmediziner beschäftigt
sich hingegen überwiegend mit nicht-natürlichen,
eben nicht krankheitsbedingten Todesfällen. Und wir
benötigen auch kein Einverständnis der Angehörigen –
was sicher einleuchtend ist, denn bei sehr vielen Verbrechen
stammt der Täter aus dem direkten, häufig
familiären Umfeld des Getöteten. In unserem Fall wird
die Obduktion von einem Richter oder Staatsanwalt
angeordnet, und der Verstorbene wird erst an die Angehörigen
bzw. das von ihnen beauftragte Bestattungsunternehmen
übergeben, wenn seitens der Rechtsmedizin
keine Bedenken mehr bestehen.
Der Obduktionssaal ist auch mitnichten ein schummeriges
Kellergewölbe, in dem nur wenige Lampen
brennen und in dessen Mitte, wie ein Altar, der Sektionstisch
mit der Leiche steht, genauso wenig wie wir
Rechtsmediziner blasse Gestalten mit großen Hornbrillen
sind, die tagelang in gekachelten Räumen an der
gleichen Leiche herumdoktern.
In unserem Sektionssaal in Berlin-Moabit stehen fünf
Sektionstische nebeneinander, an denen auch fast immer
parallel gearbeitet wird. Das Licht ist genauso hell
wie im Operationssaal eines Krankenhauses – sonst
würde man nämlich nicht genug sehen! –, und es arbeitet
nicht nur ein Mediziner an einer Leiche, sondern
immer ein ganzes Team: neben dem zuständigen Rechts-
mediziner ein weiterer Arzt, ein oder zwei Sektionsassistenten,
mehrere Medizinstudenten, die ihr Praktikum
in der Rechtsmedizin machen, und meist auch ein
oder zwei Gastärzte aus anderen Ländern, die die Berliner
Rechtsmedizin besuchen, um von uns zu lernen.
Bei mutmaßlichen Mordfällen stehen auch die diensthabende
Staatsanwältin oder der Staatsanwalt dabei
und auch die Kollegen von der Kripo: Ermittler, Polizeifotografen
sowie Techniker von der Spurensicherung
bzw. Kriminaltechnik.
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Autoren-Porträt von Michael Tsokos
Der studierte Literatur- und Medienwissenschaftler Dr. Veit Etzold ist ein bekannter Bestseller-Autor. Nach einer Tätigkeit als Manager bei Allianz und Dresdner Bank war er Berater bei der Boston Consulting Group im Bereich Financial Services und Mitglied des globalen Strategieinstituts. Ebenso arbeitete er als Dozent für Führungskräfteentwicklung an der IESE Business School und der ESMT in Berlin. Heute berät er Unternehmen in Fragen der strategischen Positionierung. Er ist Verfasser zahlreicher Essays zu strategischen Themen und zur Zukunft des Banking. Veit Etzold promovierte in Medienwissenschaft und hält einen MBA der IESE Business School. Prof. Dr. Michael Tsokos, geboren 1967 in Kiel, leitet das Institut für Rechtsmedizin der Charité und das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Er ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für die UN zur Identifizierung ziviler Opfer in Kriegsgebieten. 2005 wurde ihm der Medienpreis "Bambi" für seinen Einsatz bei der Identifizierungs-Mission deutscher Tsunami-Opfer in Thailand verliehen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Tsokos
- 2009, 2. Aufl., 238 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548372627
- ISBN-13: 9783548372624
- Erscheinungsdatum: 23.03.2009
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