Der 9. Ton
Gedanken eines Getriebenen
Der 9. Ton: Peter Maffays Appell für eine kinderfreundlichere Gesellschaft.
Peter Maffay ist Sänger und Aktivist. Seit nunmehr 12 Jahren engagiert er sich mit seiner Stiftung für Kinder und Jugendliche. Getreu dieses persönlichen...
Peter Maffay ist Sänger und Aktivist. Seit nunmehr 12 Jahren engagiert er sich mit seiner Stiftung für Kinder und Jugendliche. Getreu dieses persönlichen...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der 9. Ton “
Der 9. Ton: Peter Maffays Appell für eine kinderfreundlichere Gesellschaft.
Peter Maffay ist Sänger und Aktivist. Seit nunmehr 12 Jahren engagiert er sich mit seiner Stiftung für Kinder und Jugendliche. Getreu dieses persönlichen Anliegens ist sein erstes Buch ein Plädoyer für eine kinderfreundlichere Gesellschaft. "Die Tonleiter hat acht Töne. Wir brauchen aber einen 9. Ton. Den ,Guten Ton'. Dieser 9. Ton steht für respektvolles Zusammenspiel, dafür, dem anderen Raum zu geben, sich entfalten zu können, sich gegenseitig zu motivieren, Experimente zu wagen und gemeinsam zu siegen", so der Musiker.
Maffay selbst hat Ausgrenzung von Kindesbeinen an erlebt und kämpft umso energischer gegen Diskriminierung und Rassismus, macht sich umso entschlossener stark für benachteiligte Kinder. Überall auf der Welt organisiert er Begegnungen zur interkulturellen Verständigung, und hat mit seinem solidarischen Engagement unzählige namhafte Verbündete für seine Mission gewonnen.
Der Musiker zeichnet ein intimes Bild seiner Person und seiner Passionen und schildert prägende Begegnungen und Stationen. Der Initiator von Tabaluga, von Kinderschutzhäusern, Stiftungen und internationalen Projekten ist vor allen Dingen ein tatkräftiger Visionär. Auf dem Weg vom "Ich zum Wir" sucht er nach dem universalen Ton, der Menschen jenseits aller Unterschiede verbindet.
Peter Maffay ist Sänger und Aktivist. Seit nunmehr 12 Jahren engagiert er sich mit seiner Stiftung für Kinder und Jugendliche. Getreu dieses persönlichen Anliegens ist sein erstes Buch ein Plädoyer für eine kinderfreundlichere Gesellschaft. "Die Tonleiter hat acht Töne. Wir brauchen aber einen 9. Ton. Den ,Guten Ton'. Dieser 9. Ton steht für respektvolles Zusammenspiel, dafür, dem anderen Raum zu geben, sich entfalten zu können, sich gegenseitig zu motivieren, Experimente zu wagen und gemeinsam zu siegen", so der Musiker.
Maffay selbst hat Ausgrenzung von Kindesbeinen an erlebt und kämpft umso energischer gegen Diskriminierung und Rassismus, macht sich umso entschlossener stark für benachteiligte Kinder. Überall auf der Welt organisiert er Begegnungen zur interkulturellen Verständigung, und hat mit seinem solidarischen Engagement unzählige namhafte Verbündete für seine Mission gewonnen.
Der Musiker zeichnet ein intimes Bild seiner Person und seiner Passionen und schildert prägende Begegnungen und Stationen. Der Initiator von Tabaluga, von Kinderschutzhäusern, Stiftungen und internationalen Projekten ist vor allen Dingen ein tatkräftiger Visionär. Auf dem Weg vom "Ich zum Wir" sucht er nach dem universalen Ton, der Menschen jenseits aller Unterschiede verbindet.
Lese-Probe zu „Der 9. Ton “
Der 9. Ton von Peter MaffayUnter Mitarbeit von Sascha Hellen
FREIHEIT, DIE ICH MEINE
Über die Kindheit in Rumänien und mein Elternhaus
Mein erster Schutzraum war mein Elternhaus, genau genommen waren es meine Mutter und mein Vater. Der Großteil meiner Familienangehörigen war während des Zweiten Weltkriegs emigriert. Nur wenige sind in Rumänien geblieben. Die Familie war also in alle Winde zerstreut - in den USA, in Kanada, sogar in Australien. Die Zurückgebliebenen rückten näher zusammen und schützten sich gegenseitig. Dieses Zusammenrücken war sozusagen eine Verdichtung, die der Familie Halt gab, sie stabilisierte und unheimlich gut tat - überlebenswichtig war.
Ich stamme aus Transsilvanien. Die Kultur dort ist seit fast 800 Jahren von den Siebenbürger Sachsen geprägt.
Sie haben Erhebliches dazu beigetragen, dass diese Landschaft blüht und große Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Beispielsweise sind einige Gesetze, die hier entstanden sind, ausgesprochen fortschrittlich im Vergleich zu anderen Gesellschaftssystemen auf der Welt. Unter anderem ist dies dem Zusammenspiel zwischen der ungarischen und der rumänischen Gesellschaft und anderen Ethnien zu verdanken. Die siebenbürgischen Einflüsse insgesamt haben die dortige Landschaft, das spätere Rumänien, über lange Strecken extrem positiv beeinflusst. Es haben schon früher Verschmelzungen dieser Art stattgefunden, wenn auch nicht so stark wie heute in Zeiten der Globalisierung.
... mehr
Mein Elternhaus war geprägt durch klare Wertevorstellungen. Meine Mutter zum Beispiel hat meine Großmutter väterlicherseits noch gesiezt - ein Zeichen von Respekt. Auch wenn einem dies heute merkwürdig überholt oder gar lächerlich erscheint, in diesem Kulturkreis und zu dieser Zeit wurden solche Umgangsformen aufrechterhalten. Tradition kann auch ein Bollwerk sein, eine Möglichkeit, sich zu orientieren. Das alles ist Teil einer Art Wertekette. Reich war zu dem Zeitpunkt niemand, höchstens an Erfahrung. Als ich auf die Welt kam, gab es eigentlich nur Armut. Meine Mutter war Hausfrau. Später arbeitete sie Teilzeit in der Fabrik. Mein Vater hatte einen Jagdschein und einmal im Jahr brachte er einen Rehbock nach Hause. Von dem aß dann die ganze Straße. So dachte und handelte man damals dort, wo ich herkam. Wurde irgendwo ein Schwein geschlachtet, bekam jeder in der Straße ein Stück Fleisch. Die eigentliche Währung auf der Straße war der Tausch. Man konnte für Zucker, Öl und Brot andere Dinge tauschen. In den Geschäften gab es nur ein sehr eingeschränktes Produktsortiment: Man musste kaufen, was da war. Einen Tag gab es Marmelade, dann hat man Marmelade gekauft, am nächsten Tag gab es Seife, dann hat man eben Seife mitgenommen. Diese Form des Zusammenlebens - tauschen und damit überleben - schuf eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig beschützte. Man war voneinander abhängig und schätzte diese Abhängigkeit, weil das Überleben so unter den herrschenden Bedingungen erträglicher wurde.
Aber man passte auch aufeinander auf. Wenn ein Spitzel der Regierung auftauchte - und jedem war eigentlich klar, wer ein Spitzel war -, dann wusste man: Achtung, Klappe halten! Mein Vater war immer gefährdet. Wenn er einmal anfing über das politische System zu reden, dann ließ er sich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr bremsen.
Er hat immer seine Meinung gesagt, seine Rechte eingefordert und das hat natürlich dem totalitären Regime in Rumänien nicht gepasst. Dafür bekam er die Quittung. Quittung, das hieß in diesem Fall Arrest, auch Folter. Mein Vater ist mein großes Vorbild. Er ist in meinen Augen - und ich verwende diesen Begriff wirklich selten - ein Held; jemand, der sich gegen ein Regime gestellt und diesem die Stirn geboten hat. Mit dem Begriff »Stolz« kann ich in der Regel wenig anfangen, aber auf meinen Vater bin ich stolz und ich bin stolz auf mein Elternhaus. Vor allem aber bin ich stolz darauf, dass sie ihn nicht gebrochen haben, all die Schikanen durch den Staat haben ihn nicht einknicken lassen. Mein Vater hat nie über die Folter gesprochen, aber ich gehe mal davon aus, dass sie ihn nicht »gestreichelt« haben. Zum ersten Mal habe ich bewusst mitbekommen, dass er vom Geheimdienst abgeholt wurde, als ich elf oder zwölf Jahre alt war. Mutter sagte mir, dass er nun für eine gewisse Zeit weg sei und dann wiederkommen würde - wahrscheinlich wiederkommen würde. Niemand wusste, was in der Zwischenzeit geschah. Es gab keine ordentliche Justiz, die sich solcher Fälle angenommen hätte, über deren Vorgehen man informiert worden wäre. Das gesamte System, die gesamte Diktatur war auf Unterdrückung gegründet.
Als wir die Ausreise beantragten - ich war damals 14 Jahre alt -, wurde mein Vater auf einen Schlag arbeitslos. Ein Jahr lang lebten wir vom Verkauf der wenigen Dinge, die wir besaßen. Ein ganzes Jahr lang - recht viel länger hätten wir es auch nicht durchgestanden. Denn irgendwann war alles aufgebraucht, auch das Leintuch unterm Arsch weg ... und dann kam Gott sei Dank endlich diese verdammte Ausreisebewilligung. Wie lange hatten wir darauf gewartet, auf diesen Augenblick! Wir hatten knapp 48 Stunden Zeit, und nach dieser Zeit mussten wir außer Landes sein. Die Ausreisegenehmigung war gekoppelt an die Bedingung, die rumänische Staatsbürgerschaft abzulegen und mit Valuta abzuzahlen. Wir mussten uns regelrecht »freikaufen«. Meine Großeltern sind für den Betrag aufgekommen. Anders hätten wir niemals einen Reisepass erhalten. Menschenhandel at its best!
Und dann die Ausreise nach Deutschland ... Endlich weg. Bis zum letzten Augenblick wussten wir nicht, ob nicht doch noch die Schergen des Geheimdienstes in die Maschine kommen und meinen Vater oder uns alle wieder herausholen würden. Ich glaube, meine Eltern haben das erste Mal richtig durchgeatmet, als wir die rumänische Grenze überflogen. Für uns alle war das eine extrem schwierige Zeit, denn es war eine Reise ins Ungewisse. Mit drei kleinen Koffern mussten wir uns eine neue Existenz in einem fremden Land aufbauen. Ich hatte vorher schon Deutsch gesprochen, weil ich die deutsche Schule besucht habe. Nur mein »R« war ein bisschen ausgeprägter ...
Copyright © 2013 Kösel-Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Mein Elternhaus war geprägt durch klare Wertevorstellungen. Meine Mutter zum Beispiel hat meine Großmutter väterlicherseits noch gesiezt - ein Zeichen von Respekt. Auch wenn einem dies heute merkwürdig überholt oder gar lächerlich erscheint, in diesem Kulturkreis und zu dieser Zeit wurden solche Umgangsformen aufrechterhalten. Tradition kann auch ein Bollwerk sein, eine Möglichkeit, sich zu orientieren. Das alles ist Teil einer Art Wertekette. Reich war zu dem Zeitpunkt niemand, höchstens an Erfahrung. Als ich auf die Welt kam, gab es eigentlich nur Armut. Meine Mutter war Hausfrau. Später arbeitete sie Teilzeit in der Fabrik. Mein Vater hatte einen Jagdschein und einmal im Jahr brachte er einen Rehbock nach Hause. Von dem aß dann die ganze Straße. So dachte und handelte man damals dort, wo ich herkam. Wurde irgendwo ein Schwein geschlachtet, bekam jeder in der Straße ein Stück Fleisch. Die eigentliche Währung auf der Straße war der Tausch. Man konnte für Zucker, Öl und Brot andere Dinge tauschen. In den Geschäften gab es nur ein sehr eingeschränktes Produktsortiment: Man musste kaufen, was da war. Einen Tag gab es Marmelade, dann hat man Marmelade gekauft, am nächsten Tag gab es Seife, dann hat man eben Seife mitgenommen. Diese Form des Zusammenlebens - tauschen und damit überleben - schuf eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig beschützte. Man war voneinander abhängig und schätzte diese Abhängigkeit, weil das Überleben so unter den herrschenden Bedingungen erträglicher wurde.
Aber man passte auch aufeinander auf. Wenn ein Spitzel der Regierung auftauchte - und jedem war eigentlich klar, wer ein Spitzel war -, dann wusste man: Achtung, Klappe halten! Mein Vater war immer gefährdet. Wenn er einmal anfing über das politische System zu reden, dann ließ er sich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr bremsen.
Er hat immer seine Meinung gesagt, seine Rechte eingefordert und das hat natürlich dem totalitären Regime in Rumänien nicht gepasst. Dafür bekam er die Quittung. Quittung, das hieß in diesem Fall Arrest, auch Folter. Mein Vater ist mein großes Vorbild. Er ist in meinen Augen - und ich verwende diesen Begriff wirklich selten - ein Held; jemand, der sich gegen ein Regime gestellt und diesem die Stirn geboten hat. Mit dem Begriff »Stolz« kann ich in der Regel wenig anfangen, aber auf meinen Vater bin ich stolz und ich bin stolz auf mein Elternhaus. Vor allem aber bin ich stolz darauf, dass sie ihn nicht gebrochen haben, all die Schikanen durch den Staat haben ihn nicht einknicken lassen. Mein Vater hat nie über die Folter gesprochen, aber ich gehe mal davon aus, dass sie ihn nicht »gestreichelt« haben. Zum ersten Mal habe ich bewusst mitbekommen, dass er vom Geheimdienst abgeholt wurde, als ich elf oder zwölf Jahre alt war. Mutter sagte mir, dass er nun für eine gewisse Zeit weg sei und dann wiederkommen würde - wahrscheinlich wiederkommen würde. Niemand wusste, was in der Zwischenzeit geschah. Es gab keine ordentliche Justiz, die sich solcher Fälle angenommen hätte, über deren Vorgehen man informiert worden wäre. Das gesamte System, die gesamte Diktatur war auf Unterdrückung gegründet.
Als wir die Ausreise beantragten - ich war damals 14 Jahre alt -, wurde mein Vater auf einen Schlag arbeitslos. Ein Jahr lang lebten wir vom Verkauf der wenigen Dinge, die wir besaßen. Ein ganzes Jahr lang - recht viel länger hätten wir es auch nicht durchgestanden. Denn irgendwann war alles aufgebraucht, auch das Leintuch unterm Arsch weg ... und dann kam Gott sei Dank endlich diese verdammte Ausreisebewilligung. Wie lange hatten wir darauf gewartet, auf diesen Augenblick! Wir hatten knapp 48 Stunden Zeit, und nach dieser Zeit mussten wir außer Landes sein. Die Ausreisegenehmigung war gekoppelt an die Bedingung, die rumänische Staatsbürgerschaft abzulegen und mit Valuta abzuzahlen. Wir mussten uns regelrecht »freikaufen«. Meine Großeltern sind für den Betrag aufgekommen. Anders hätten wir niemals einen Reisepass erhalten. Menschenhandel at its best!
Und dann die Ausreise nach Deutschland ... Endlich weg. Bis zum letzten Augenblick wussten wir nicht, ob nicht doch noch die Schergen des Geheimdienstes in die Maschine kommen und meinen Vater oder uns alle wieder herausholen würden. Ich glaube, meine Eltern haben das erste Mal richtig durchgeatmet, als wir die rumänische Grenze überflogen. Für uns alle war das eine extrem schwierige Zeit, denn es war eine Reise ins Ungewisse. Mit drei kleinen Koffern mussten wir uns eine neue Existenz in einem fremden Land aufbauen. Ich hatte vorher schon Deutsch gesprochen, weil ich die deutsche Schule besucht habe. Nur mein »R« war ein bisschen ausgeprägter ...
Copyright © 2013 Kösel-Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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Autoren-Porträt von Peter Maffay
Peter Maffay, 1949 in Rumänien geboren, begann in den 60er Jahren Musik zu machen. 1970 landete er mit 'Du' einen Millionenerfolg. Es folgten 'Steppenwolf', 'Revanche' und das 'Tabaluga'-Projekt. Parallel engagiert sich Maffay für traumatisierte Kinder. Er gilt als einer der erfolgreichsten Musiker der letzten 40 Jahre.Sascha Hellen, 1977 in Bochum geboren, arbeitet als freier Journalist und Medienberater. Zudem ist er Geschäftsführer der Hellen Medien Projekte GmbH. Diese hat sich auf vier Bereiche spezialisiert: Die Koordination und Organisation von Veranstaltungen im Auftrag von Kunden, Beratung im Bereich Networking und mediale Präsenz sowie die Vermittlung von Referenten und Durchführung von eigenen Veranstaltungsformaten wie z. B. das Projekt HERAUSFORDERUNG ZUKUNFT oder Der Steiger Award.
Autoren-Interview mit Peter Maffay
Weshalb haben Sie das Buch geschrieben?Peter Maffay: Seit nunmehr zwölf Jahren versuchen wir mit unserer Stiftung einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände von Kindern zu schaffen. Wer heutzutage stiften geht, hat immer auch den Anspruch, etwas zu bewegen. Ich freue mich daher, dass ich mit diesem Buch meine Gedanken zum Thema Kinderrechte und Engagement vertiefen konnte. Es klingt simpel, aber wer Maffay verstehen will, muss wissen, wo ich herkomme. Es ist schön, dass ich dem Leser einen Einblick in meine Jugend in Rumänien geben kann. Hier ist auch unser jüngstes Projekt entstanden: eine alte Kirchenburg, die einen Schutzraum für Kinder bildet. „Der neunte Ton" ist für mich ein Plädoyer für einen kinderfreundlicheren Umgang in der Gesellschaft.
Was ist mit „Der neunte Ton" gemeint?
Peter Maffay: Die Tonleiter hat acht Töne, der neunte Ton ist aus meiner Sicht der gute Ton - der, der viel zu oft in unserer Gesellschaft fehlt. Die Zeiten haben sich geändert, unsere Gesellschaft ist schnelllebiger und anonymer geworden und damit auch gleichgültiger. Für mich ist es wichtig, dass bei allem Denken immer auch das Zwischenmenschliche eine Rolle spielt. Der Mensch muss immer noch an erster Stelle stehen.
Wenn das Buch Musik wäre, welchen Rhythmus hätte es?
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Peter Maffay: Das Buch hat unterschiedliche Kapitel, und jedes Kapitel gibt einen eigenen Rhythmus vor. Von Kammermusik und ruhigen Tönen (und damit meine ich die Jahre in Rumänien, die eher nachdenklich sind) bis hin zu Rock'n'Roll, wenn ich über die zahlreichen Begegnungen schreiben darf, die im Laufe der letzten Jahre mein Team und mich begeistert haben. Es ist ein bunter Reigen, und wir haben festgestellt, dass Begegnungen immer auch Bewegung erzeugen. Ich habe das große Privileg, dass ich im Laufe meines privaten und künstlerischen Lebens vielen Menschen begegnet bin. Von diesen Begegnungen möchte ich auch berichten - von Menschen, die mich beeindruckt haben, Persönlichkeiten wie Willy Brandt oder Desmond Tutu aber auch von einem kleinen autistischen Jungen vor der Küste Mallorcas.
Was wünschen Sie dem Buch?
Peter Maffay: Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch Menschen findet, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, sich einzubringen. Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die Rückgrat haben und ein klares Bekenntnis abgeben - ob für den Umweltschutz, für Kinder oder für die Fülle von sonstigen wichtigen sozialen Anliegen. Unsere Gesellschaft braucht ehrenamtliches Engagement.
Welches ist der wichtigste Satz?
Peter Maffay: Es ist für mich als Autor schwierig, diese Entscheidung zu treffen, welches der wichtigste Satz ist. Vielleicht ist es: „Kinder haben es nicht in der Hand, in welche Lebensumstände sie hineingeboren werden". Diesen Satz nehme ich gerne, um darauf aufmerksam zu machen, dass Kinder keinen Einfluss auf ihr Schicksal haben. Ein Kind kann nicht bestimmen, auf welcher Seite des Äquators es geboren wird. Ein Kind ist schutzlos und braucht daher unsere besondere Aufmerksamkeit. Wir müssen die Schutzräume schaffen, und wenn ich von „wir" spreche, dann meine ich eine breite Allianz von Verbündeten. Unsere Stiftung bietet u.a. therapeutische Ferien an, Maßnahmen, in denen Kinder 10 - 14 Tage eine Auszeit von ihrem Schicksal nehmen können. Oftmals werde ich gefragt, ob es Sinn macht, die Kinder für diese Zeit nach Mallorca einzuladen, es sei doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. In der Tat ist dies nur ein Tropfen, aber wenn ein Kind nur für eine Minute das vergisst, was es erlebt hat, hat sich dies schon gelohnt. Ich habe im Laufe der letzten Jahre dreizehnjährige Mädchen kennen gelernt, die eine erschreckende Biografie mit sich bringen... Vergewaltigung, Gewalt im Elternhaus, Drogen etc. Hier muss es unsere Aufgabe sein, den Kindern die Hand zu reichen.
Peter Maffay: Das Buch hat unterschiedliche Kapitel, und jedes Kapitel gibt einen eigenen Rhythmus vor. Von Kammermusik und ruhigen Tönen (und damit meine ich die Jahre in Rumänien, die eher nachdenklich sind) bis hin zu Rock'n'Roll, wenn ich über die zahlreichen Begegnungen schreiben darf, die im Laufe der letzten Jahre mein Team und mich begeistert haben. Es ist ein bunter Reigen, und wir haben festgestellt, dass Begegnungen immer auch Bewegung erzeugen. Ich habe das große Privileg, dass ich im Laufe meines privaten und künstlerischen Lebens vielen Menschen begegnet bin. Von diesen Begegnungen möchte ich auch berichten - von Menschen, die mich beeindruckt haben, Persönlichkeiten wie Willy Brandt oder Desmond Tutu aber auch von einem kleinen autistischen Jungen vor der Küste Mallorcas.
Was wünschen Sie dem Buch?
Peter Maffay: Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch Menschen findet, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, sich einzubringen. Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die Rückgrat haben und ein klares Bekenntnis abgeben - ob für den Umweltschutz, für Kinder oder für die Fülle von sonstigen wichtigen sozialen Anliegen. Unsere Gesellschaft braucht ehrenamtliches Engagement.
Welches ist der wichtigste Satz?
Peter Maffay: Es ist für mich als Autor schwierig, diese Entscheidung zu treffen, welches der wichtigste Satz ist. Vielleicht ist es: „Kinder haben es nicht in der Hand, in welche Lebensumstände sie hineingeboren werden". Diesen Satz nehme ich gerne, um darauf aufmerksam zu machen, dass Kinder keinen Einfluss auf ihr Schicksal haben. Ein Kind kann nicht bestimmen, auf welcher Seite des Äquators es geboren wird. Ein Kind ist schutzlos und braucht daher unsere besondere Aufmerksamkeit. Wir müssen die Schutzräume schaffen, und wenn ich von „wir" spreche, dann meine ich eine breite Allianz von Verbündeten. Unsere Stiftung bietet u.a. therapeutische Ferien an, Maßnahmen, in denen Kinder 10 - 14 Tage eine Auszeit von ihrem Schicksal nehmen können. Oftmals werde ich gefragt, ob es Sinn macht, die Kinder für diese Zeit nach Mallorca einzuladen, es sei doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. In der Tat ist dies nur ein Tropfen, aber wenn ein Kind nur für eine Minute das vergisst, was es erlebt hat, hat sich dies schon gelohnt. Ich habe im Laufe der letzten Jahre dreizehnjährige Mädchen kennen gelernt, die eine erschreckende Biografie mit sich bringen... Vergewaltigung, Gewalt im Elternhaus, Drogen etc. Hier muss es unsere Aufgabe sein, den Kindern die Hand zu reichen.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Maffay
- 2013, 3. Aufl., 128 Seiten, Maße: 13 x 19,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Mitarbeit: Hellen, Sascha
- Verlag: Kösel
- ISBN-10: 3466370590
- ISBN-13: 9783466370597
- Erscheinungsdatum: 06.05.2013
Rezension zu „Der 9. Ton “
"Er zeichnet ein intimes Bild seiner Person und seiner Passionen und schildert prägende Begegnungen und Stationen. Ein Buch mit Mutmachfaktor." Marcus C. Leitschuh in das magazin
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