Der Dienstmädchenmörder

Historischer Kriminalroman
 
 
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Ein Pathologe deckt eine Verschwörung des Adels auf - und wird zum Pionier der Kriminologie.München, 1886. Der Pathologe und begeisterte Amateurdetektiv Hajo von Zündt obduziert mit Hilfe seiner emanzipatorischen Assistentin Charlotte Brauchitsch eine...
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Kommentare zu "Der Dienstmädchenmörder"
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  • 5 Sterne

    Gertie G., 26.03.2024

    Als eBook bewertet

    Autor Walter Christian Kärger verlässt mit diesem Krimi den Bodensee und die Gegenwart und entführt uns in das München von 1886. Es ist die Regierungszeit von Ludwig II., der seit einiger Zeit als nicht mehr regierungsfähig gilt.

    Hajo von Zündt ist Pathologe und begeisterter Amateurkriminologe. Gemeinsam mit seinem Freund und Adoptivbruder Adam Bittencourt sowie Charlotte Brauchitsch, die ihn bei seinen Sektionen als Assistentin unterstützt, gerät er diesmal in einen Strudel von Verbrechen, der seine Schatten bis in höchste Kreise wirft.

    Zunächst beginnt alles (fast) harmlos: Hajo und Charlotte obduzieren auf Wunsch von Kommissar Manteuffel eine Wasserleiche und entdecken, dass die Frau, Marianne, ertränkt worden ist. Schlimmer noch, sie war schwanger und ehedem im Elternhaus von Hajo als Dienstmädchen angestellt. Nachdem man ihren Verlobten ausgeforscht und verhaftet hat, begeht dieser Selbstmord, was als Schuldeingeständnis gewertet wird. Fall erledigt, Akte geschlossen. Punktum.

    »Manteuffel ist der Einzige im gesamten Polizeiapparat, der seinen Beruf ernst nimmt und einen Fall nicht für abgeschlossen erklärt, nur weil das Opfer aus einfachen Verhältnissen stammt und kein Hahn danach kräht. Da ich das respektiere und unterstütze, bin ich ihm in dieser Angelegenheit gerne behilflich.«

    Bei einem Treffen im Haus von Zündt bemerkt Manteuffel, dass das tote Dienstmädchen nicht die einzige Tote sei. Im Zeitraum von einem Jahr sind weiter zwei Mädchen tot aus der Isar gefischt worden und von drei anderen fehlt jede Spur. Allen gemeinsam ist, dass sie als Dienst- oder Schankmädchen gearbeitet haben, und so weit bekannt, ledig waren und keine Angehörigen hatten.

    Um Herauszufinden, warum sich Marianne gegen ihren Angreifer nicht zur Wehr gesetzt hat, stellt Hajo mit Charlotte in Anwesenheit von Adam und Manteuffel, den Mord an Marianne im Zündt’schen Badezimmer nach und kommt zu einer höchst gefährlichen Erkenntnis: Der Tod des Mädchens wurde als Suizid inszeniert, um vom Täter abzulenken. Nur, wer kann der Täter sein?

    Dann beginnt höchst bemerkenswerte Ermittlungen, die Hajo, Adam und Charlotte nicht nur in höchste adelige Kreise führen, sondern eine Verschwörung aufdecken lassen und sie mehrmals in akute Lebensgefahr bringen.

    Meine Meinung:

    Mit diesem Krimi ist Walter Christian Kärger ein fesselnder historischer Krimi gelungen, der nicht nur persönliche Abgründe degenerierter Adelige aufdeckt, sondern auch Einblick in die von Standesdünkel dominierte Welt gibt. Wir erfahren von Frauenvereinen, die sich für Frauenbildung, das Frauenwahlrecht und überhaupt für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen einsetzen. Dass das Leben von adeligen Frauen, die genau wie ihre bürgerlichen Zeitgenossinnen von den Launen ihrer Väter, Brüder, Vormunden und schließlich ihren Ehemännern abhängt, und mitunter auch nicht immer ein Zuckerschlecken ist, macht Annette von Valleys Schicksal deutlich.

    Sehr geschickt erklärt der Autor die neuen Methoden der Kriminalistik, die Hajo aus Büchern erlesen und ausprobiert hat. Fingerprints, also die Daktyloskopie wird erst ab 1903 in Deutschland eingeführt. Federführend war hier Dresden. Hier darf Hajo von Zündt ein wenig experimentieren.

    Die Charaktere sind ausgezeichnet gelungen. Die Handlung ist komplex konzipiert. Ich habe recht bald einen Verdacht gehabt, wer hinter den ganzen Morden steht. Allerdings hat mich der werte Herr Autor eine Zeit lang ein wenig auf den Holzweg geführt.

    Wir dürfen auf eine Fortsetzung hoffen, denn mitten in die Feierlichkeiten zur gelungenen Aufklärung der Morde an den Dienstmädchen und des geplanten Regierungsumsturzes platzt die Nachricht, der entmündigte König, Ludwig II. und sein Arzt Bernhard von Gudden, der ja in diesem Krimi auch eine Rolle gespielt hat, am Starnberger See ertrunken sind. Prinzregent Luitpold erteilt Hajo von Zündt höchstpersönlich den Auftrag, die Umstände der tragischen Ereignisse zu ermitteln.

    Fazit:

    Ein gelungener Auftakt einer historischen Krimi-Reihe aus dem München des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Gerne gebe ich diesem fesselnden, komplexen Krimi 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Redrose, 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ein historischer Kriminalroman mit erfrischenden Hobbyermittlern

    Hajo von Zündt, Pathologe, ist erstaunlich aufgeklärt für die damalige Zeit und bringt mich bereits auf den ersten Seiten dieses Buches zum Lachen. Ich liebe seinen trockenen Humor und wie er mit Ironie und wortgewandt seine Gegner alt aussehen lässt.

    Sein bester Freund und Adoptivbruder Adam ist Dozent an der Uni in München und wird auch öfter als Hajos Diener betrachtet. Einen Irrtum, den er nicht aufklärt, sondern dazu nutzt, „gewisse Herrschaften, die ihren Status und ihre eingebildete Wichtigkeit vor sich hertrugen, an der Nase herumzuführen.“

    Die Dritte im Bunde ist Charlotte Brauchitsch, Hajos Assistentin, welche gerne selbst studiert hätte, was ihr als Frau 1886 allerdings leider verwehrt bleibt. Aber auch so sorgt es bereits für Aufsehen, dass Charlotte die einzige weibliche Hilfskraft ist und dann auch noch beim „Ausweiden von Leichen“ anwesend.

    Ich mag alle drei sehr, ihre modernen Einstellungen, ihren freien Geist und dass sie den Tod eines Dienstmädchens nicht ungesühnt lassen wollen.

    Ein wahrer Teufel in Menschengestalt treibt sein Unwesen und wehrlose Dienstmädchen sind seine Opfer. Ich rege mich auf über die Doppelmoral der damaligen Zeit, die Überheblichkeit vieler Männer und die Gedankenlosigkeit des Adels.

    Der Dienstmädchen-Mörder ist ein treffendes Abbild der damaligen Zeit, die Menage a trois eine sympathische Ausnahme und die Sprachgewandtheit des bayerischen Sherlock Holmes trägt sehr zu meinem Amüsement bei. Mit welch bescheidenen Mitteln die Polizei damals Kriminalfälle lösen sollte und welch wissenschaftlicher und technischer Fortschritt heutzutage zur Verfügung steht ist ungeheuerlich.

    Ich bin tief in diese Geschichte eingetaucht, habe mitgelitten und gebangt und wollte das Buch nicht mehr aus den Händen legen, bis ich nicht gemeinsam mit unserem Trio den Dienstmädchen-Mörder geschnappt hatte. Was für ein gelungener Start in eine neue Reihe, die hoffentlich noch mit vielen weiteren Fällen aufwarten wird.

    Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne für diesen spannenden Krimi aus der Kaiserzeit und bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht in München 😍

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