Der Fluss ist eine Wunde voller Fische

Roman
 
 
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Ein außergewöhnliches Debüt von Kolumbiens literarischem Shooting-Star

Eine junge Mutter und ihr Sohn durchqueren in einem kleinen Boot den strömenden Fluss Atrato in Kolumbien. Sie ist weiß, er ist schwarz. Die beiden sind auf dem Weg...
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Kommentare zu "Der Fluss ist eine Wunde voller Fische"
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  • 4 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 03.07.2022

    Als Buch bewertet

    Mutter und Sohn fahren in einem motorisierten Kanu den Rio Atrato hinauf. Mit dem Schnellboot würde diese Reise keinen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Doch so eilig haben es die beiden nicht, denn sie sind unterwegs zur leiblichen Mutter des Jungen.

    Es begleiten sie Verlustangst, Fragen nach der Mutterschaft im Allgemeinen und die Erinnerungen an ihre gemeinsamen Jahre.

    So wie der Fluss in stetigem Strom dahinzieht, so plätschern auch die Erinnerungen an die eigenen Kindheit, die plötzliche Mutterschaft ohne die Mühen des Gebärens und die Kindheit des Jungen. Mal wird anderen Reisenden erzählt, mal sind es Gedanken die um diese Themen kreisen.

    Das Buch besticht weniger durch die Handlung, als durch die dichte und düstere Atmosphäre die die Reisenden durch alle Dörfer begleitet und schließlich im Zusammentreffen der beiden Mütter mündet.

    Lorena Salazar entwickelt durch ihre Schreibweise einen eigenwilligen Sog, der den Lesefluss antreibt. Trotz anspruchsvoller, äußerst lautmalerischer Sprache, wird man immer mehr in diese Erzählung hineingezogen, die einen nicht mehr loslässt. Genau wie die Strömung eines starken Flusses muss man einfach bis zur Mündung folgen und selbst dann verlässt einen die düstere Stimmung nicht sofort. Diese Wunde voller Fische hallt lange nach!

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 20.05.2022

    Als Buch bewertet

    Wieder ein Buch, welches in Südamerika handelt. Diesmal entführt Lorena Salazar die Leserschaft nach Kolumbien, an den Rio Atrato im Chocó Department. Und hier ist sie wieder die blumige und etwas verträumte und ebenso etwas mystische Sprache der Lateinamerikaner. Lorena Salazar hat mit ihrem Roman in Kolumbien viel Aufmerksamkeit erfahren und ich kann dies nachvollziehen nach der Lektüre dieses wunderbaren Buches. Denn da ist eine ganz eigene Kraft, ein ganz besonderer Lesesog.

    Eine Mutter besteigt mit ihrem Sohn als Ich-Erzählerin ein Kanu, sie wollen auf dem Rio Atrato reisen, zur leiblichen Mutter des Jungen. Diese hatte den Jungen als Baby der Ziehmutter überlassen, weil sie ihn nicht versorgen konnte, jetzt möchte sie ihn sehen. Das ruft natürlich Ängste bei der Ziehmutter hervor, sie fühlt sich als Mutter des Jungen und hat Angst ihn zu verlieren. Aber nicht nur die Mutterschaft ist ein Thema. Die Mutter ist weiß und der Sohn ist Afrokolumbianer, das erzeugt Blicke, eine zerstörerische Aufmerksamkeit. Die Ich-Erzählerin ist sich ihrer Nichtzugehörigkeit zur afrokolumbianischen und indianischen Bevölkerung Kolumbiens bewusst, sollte in der Schule, im schulischen Theater den Part des weißen Eroberers übernehmen, was sie nicht wollte. Sie wollte eher der Mehrheit angehören, nicht marginalisiert sein, nicht weiß sein, nicht zu den Bösen gehören. Und dieses Denken in der Schulzeit ist immer noch bei der Ich-Erzählerin zu finden, sie bemerkt immer noch bei sich einen Mangel, ein Manko. Als ich im Netz gelesen hatte, dass der Autorin vorgeworfen wurde rassistisch zu sein, weil sie die schwarze Hautfarbe erwähnt und sehr in den Vordergrund stellt, war ich verblüfft und fragte mich, ob die Ankläger das Buch gelesen und auch verstanden haben. Auch wurde ihr vorgeworfen über etwas zu schreiben was sie nicht kennt, weil sie nicht im Chocó Department geboren wurde, sondern in Medellín. Aber ihre Mutter stammt aus dem Chocó Gebiet, von daher kennt sie vielleicht doch einiges und mal ganz ehrlich. Schreibt eigentlich jeder Autor von Dingen, die er kennt und müssen Autoren dies tun? Wäre da die literarische Welt nicht ärmer? Nun gut, zurück zum Thema, ich konnte die Gedanken der Ich-Erzählerin verstehen. Dazu sollte man auch wissen, im Chocó Department lebt eine Bevölkerung, die aus 82 % Afrokolumbianern, 13 % Indianern und 5 % Weißen besteht.

    Das Ende ist dann einerseits interessant, wenn man das Miteinander von Mutter, Ziehmutter und Sohn betrachtet und andererseits wieder absolut schockierend, aber im Titel des Buches ist das Wort Wunde enthalten, dass ich immer als Wunder lesen wollte und gelesen habe und diese Wunde offenbart sich am Ende. Und damit ist in diesem Buch auch noch eine weitere Gesellschaftskritik enthalten.

    Und das ganze Buch hat diesen wunderschönen lyrisch-poetischen Klang, der die der Autorin zuteil gewordene Aufmerksamkeit in meinen Augen vollkommen rechtfertigt.

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  • 3 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 17.03.2022

    Als eBook bewertet

    Klappentext:

    „Eine junge Mutter und ihr Sohn durchqueren in einem kleinen Boot den strömenden Fluss Atrato in Kolumbien. Sie ist weiß, er ist schwarz. Die beiden sind auf dem Weg zur leiblichen Mutter und im Laufe der Fahrt erfahren wir ihre gemeinsame Geschichte. Dabei fließt die Erzählung wie der Fluss, der sie trägt. Er ist die Ader der Landschaft, eines Urwalds voller Früchte, Tiere und Düfte, aber auch die Ader des menschlichen Lebens. Als der Junge entscheidet, bei wem er leben möchte, nimmt der Roman eine unerwartete Wendung ... Eine literarische Reise von großer Sinnlichkeit über die Zartheit des Mutterseins, die Kraft der Freundschaft und über die Abgründe, die unsere Herkunft mit sich bringen kann.“



    Allein der Titel ist so herrlich klangvoll und genau so sprachlich außergewöhnlich geht es auch in der Geschichte selbst weiter. Autorin Lorena Salazar begibt sich mit ihrem Debüt auf ein sehr hohes Sprachniveau und begeistert damit ihre Leserschaft. Ganz zurecht, denn so etwas liest man nicht alle Tage. Sie geht ein wenig lyrisch, ein wenig philosophisch und eben bildhaft in der Sprache an den Leser heran. Alles ist hier sehr gut eingewoben. Die Erzählung ihrer Geschichte bekommt dadurch einen Rahmen für sich. Ihre Protagonisten sind ihre Akteure, denn sie erleben hier nichts vorhersehbares und Salazar gibt ihnen einen außergewöhnlichen Takt vor. Die weiße Mutter mit dem schwarzen Kind zeigen es bildhaft eigentlich schon auf: der Mensch denkt genau so und nicht bunt und vielfältig. Die beiden erleben darauf hin verschiedene Situationen auf ihrer Reise die immens zum nachdenken anregen. Fest steht aber, die Reise hat als Ziel die leibliche Mutter. Was zwar hier und da engstirnig gedacht ist, wird durch die bunten Begebenheiten am Flussufer und durch die Natur und Tierwelt wett gemacht. Salazar gibt mit ihrer wunderbaren Sprache aber eben auch viele Bilder vor und viele davon sind so herrlich zweideutig, das es nur so ein Fest ist. Aber und nun kommt das große ABER: der Schluss der Geschichte wird schon als große Wendung beschrieben und ja, genau die tritt auch ein, aber sie kommt einfach so verworren, so schnell und so übereilt daher, dass es für meine Begriffe die komplette Geschichte verrissen hat.

    Viele Themen spricht Salazar hier an und mit ihrer Sprachkunst bleibt sie definitiv im Gedächtnis der Leser, mit ihrer aktuellen Geschichte aber leider weniger. Ich vergebe gute 3 von 5 Sterne.

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