GRATIS¹ Geschenk für Sie!
Gleich Code kopieren:

Der Horror der frühen Medizin

Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner
 
 
Merken
Merken
 
 
Grausig sind die Anfänge der Medizin: Leichenraub, blutige Operationen wie Kirmesspektakel, Arsen, Quecksilber, Heroin als verschriebene Heilmittel. Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Unwissen der Ärzte sagenhaft, wie sie praktizieren, ein einziger...
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 92280457

Buch (Kartoniert)
In den Warenkorb
  • Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
  • Kostenlose Rücksendung
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
Kommentare zu "Der Horror der frühen Medizin"
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    12 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 08.10.2018

    Lehrreich, gruselig und dennoch unterhaltsam

    Mitte des 19. Jahrhunderts war alleine die Durchführung von Operationen ohne jegliche Betäubung aus heutiger Sicht haarsträubend. Wen wundert es da, dass ein guter Chirurg hauptsächlich daran gemessen wurde, wie schnell er eine OP durchführen konnte. Damalige Chirurgen konnte man guten Gewissens als Knochenklempner bezeichnen. Eine Amputation unter einer Minute war erstrebenswert in Anbetracht der fürchterlichen Qualen, die die Patienten dabei erleiden mussten. Mit der Entdeckung des Chloroforms hatten diese Zustände zum Glück ein Ende.
    Allerdings brachte dies den Nachteil, dass nun umso häufiger zu Messer und Säge gegriffen wurde, da die Eingriffe selbst nicht mehr so furchterregend waren. Meist jedoch kam es einem Todesurteil gleich, wenn man in ein Krankenhaus musste, um sich einer Operation zu unterziehen. Die Kranken lagen eng gedrängt in total überfüllten Sälen, wo sich Keime problemlos und blitzschnell verbreiten konnten. Aus diesem Grund bezeichnete man Krankenhäuser umgangssprachlich auch als Todeshäuser. Wer es sich leisten konnte, bestellte den Operateur nachhause und hatte deutlich bessere Überlebenschancen.
    Sind heutzutage die multiresistenten Erreger als sog. Krankenhauskeime überall im Gespräch, so sind sie wirklich ein Klacks im Vergleich zur damaligen Zeit, wo noch nicht einmal bekannt war, was die fürchterlichen Entzündungen nach Gewebeverletzungen auslöste. Nicht selten starb sogar der Operateur nach dem OP, weil er sich dabei eine kleine Verletzung zuzog. Es gab praktisch keinerlei Hygiene - weder im OP noch im Krankenhaus allgemein. Mehrere OPs nacheinander wurden mit dem gleichen Besteck durchgeführt, ohne es auch nur abzuspülen zwischen den Eingriffen. Auch die Reinigung der Hände vor dem OP war nicht gebräuchlich. Als unvermeidbare Nebenerscheinung wurden die zahlreichen Todesfälle von allen Beteiligten hingenommen.
    Der junge englische Chirurg Joseph Lister jedoch gibt sich nicht damit zufrieden. Er ist bekennender Anhänger der Mikroskopie und macht sich beständig und hartnäckig auf die Suche nach den Auslösern der unseligen Entzündungen und Blutvergiftungen, die meist zum Tode führten. Er leidet sehr darunter, dass er seine Patienten nicht retten kann, obwohl der OP an sich sehr gut verlaufen ist und große Hoffnungen machte.

    Lindsey Fitzharris präsentiert in ihrem Buch nicht nur einen ausgesprochen interessanten und informativen Blick auf die medizinischen Verhältnisse jener zum Glück vergangenen Epoche. Es ist vielmehr eine Biografie des Chirurgen Joseph Lister, den der Leser auf den zahlreichen Wegen seiner beruflichen Laufbahn und der Suche nach den Krankenhauserregern begleiten kann, dem immer klarer wird, dass die hygienischen Verhältnisse Schuld tragen an den hohen Opferzahlen. Während seiner verschiedenen Anstellungen werden ihm auch oft genug Steine in den Weg gelegt, die er jedoch hartnäckig umgeht.
    Trotz dieses eigentlich trockenen Stoffes liest sich dieses Buch wie ein spannender Roman. Der Schreibstil ist angenehm locker und auch nicht voyeuristisch, sondern ausgesprochen sachlich. Eine ausgesprochen angenehme Art, sich auch einmal mit etwas Lehrreichem zu unterhalten.

    Fazit: Schön, dass die gute alte Zeit längst vorbei ist!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christoph W., 06.08.2018 bei bewertet

    „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.“ Wer im 19. Jahrhundert zur Behandlung ins Krankenhaus ging, begab sich unweigerlich in Gefahr. In Lebensgefahr, denn die Gewissheit, auf der Suche nach Hilfe ebenda umzukommen, war sehr groß. Wir können uns glücklich schätzen, in einer Zeit zu leben, in der die medizinischen (Er-)Kenntnisse und Errungenschaften ein hohes Niveau erreicht haben. Auf dem Weg dorthin haben unsere Vorfahren geradezu Unmenschliches erleiden müssen. Amputationen ohne Narkose, Operationen, die der Chirurg mit schmutzigen Händen und Skalpell erledigte, während seine Kleidung von den Resten und Sekreten der vorherigen OP nur so strotzte. Keimfreiheit – ein absolutes Fremdwort. Dass Keime nach erfolgreicher Operation in die Wunde eindringen könnten, um dort ihr todbringendes Unwesen zu treiben, wollten allzu viele Ärzte nicht wahrhaben oder wussten es einfach nicht besser. Über weite Passagen hinweg benötigt man für Lindsey Fitzharris’ Schilderungen starke Nerven, (als „Vorgeschmack“ empfohlen : https://www.youtube.com/watch?v=KYNfG8iXtVI).
    Für heutige Verhältnisse übersteigen die Zustände in den britischen Krankenhäusern (und sicher nicht nur dort) des 19.Jahrhunderts unser Vorstellungsvermögen.
    Gegen alle Widerstände seiner Standeskollegen macht sich der junge Joseph Lister auf, den „Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber und Knochenklempner“ aufzunehmen. Letztlich mit Erfolg, aber der Weg dorthin ist für den sensiblen zurückhaltenden Chirurgen mühsam, steinig und von Rückschlägen und heftigsten Anfeindungen geprägt. Seinem Durchhaltevermögen, seinem unbändigen Willen, die enorm hohe Sterberate in den Hospitälern drastisch zu reduzieren, verdanken wir unseren heutigen medizinischen Standard. Die Autorin erzählt die Wechselfälle dieses Pionierlebens abwechslungsreich und spannend, und mit jeder Seite mehr empfindet man als Leser Dankbarkeit für die Leistungen Joseph Listers.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •