Der Joker
In Eds Briefkasten liegt - eine Spielkarte. Ein Karoass. Darauf stehen drei Adressen. Die Neugier treibt ihn hin zu diesen Orten, doch was er dort sieht, bestürzt ihn zutiefst: drei...
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In Eds Briefkasten liegt - eine Spielkarte. Ein Karoass. Darauf stehen drei Adressen. Die Neugier treibt ihn hin zu diesen Orten, doch was er dort sieht, bestürzt ihn zutiefst: drei unerträglich schwere Schicksale, Menschen, die sich nicht selbst aus ihrem Elend befreien können. Etwas in Ed schreit: »Du musst handeln! Tu endlich was!« Dreimal fasst er sich ein Herz, dreimal verändert er Leben. Da flattert ihm die nächste Karte ins Haus. Wieder und wieder ergreift Ed die Initiative - doch wer ihn auf diese eigenartige Mission geschickt hat, ist ihm völlig schleierhaft.
. Voll Weisheit, Leidenschaft und Güte
. Ein Panorama menschlicher Schicksale, mitreißend und herzergreifend erzählt
. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2007
In Eds Briefkasten liegt eine Spielkarte. Ein Karoass. Darauf stehen drei Adressen. Die Neugier treibt ihn hin zu diesen Orten, doch was er dort sieht, bestürzt ihn zutiefst: drei unerträglich schwere Schicksale, Menschen, die sich nicht selbst aus ihrem Elend befreien können. Etwas in Ed schreit: Du musst handeln! Tu endlich was! Dreimal fasst er sich ein Herz, dreimal verändert er Leben. Da flattert ihm die nächste Karte ins Haus. Wieder und wieder ergreift Ed die Initiative doch wer ihn auf diese eigenartige Mission geschickt hat, ist ihm völlig schleierhaft.
In Eds Briefkasten liegt - eine Spielkarte. Ein Karoass. Darauf stehen drei Adressen. Die Neugier treibt ihn hin zu diesen Orten, doch was er dort sieht, bestürzt ihn zutiefst: drei unerträglich schwere Schicksale, Menschen, die sich nicht selbst aus ihrem Elend befreien können. Etwas in Ed schreit: 'Du musst handeln! Tu endlich was!' Dreimal fasst er sich ein Herz, dreimal verändert er Leben. Da flattert ihm die nächste Karte ins Haus. Wieder und wieder ergreift Ed die Initiative - doch wer ihn auf diese eigenartige Mission geschickt hat, ist ihm völlig schleierhaft.
- Voll Weisheit, Leidenschaft und Güte
- Ein Panorama menschlicher Schicksale, mitreißend und herzergreifend erzählt
"Neuer Star am Firmament!" - Tanja Ribbeck / buchreport
"Ed, der Loser, der sich nichts zutraut, wächst im spannenden Buch Der Joker von Markus Zusak immer mehr an seinen Aufgaben. Doch das war erst der Auftakt in diesem phantasiereichen Buch voller Rätsel und Mutproben." - Süddeutsche Zeitung / Fabian Müller
"Es ist eine Heldengeschichte, die in einer schäbigen Gegend irgendwo am Rande einer australischen Großstadt spielt. Irgendwie passt die Geschichte zu diesem Land, denn vermutlich gibt es in keinem Land der Welt mehr heruntergekommene Holzbaracken in Großstädten, in denen halb gescheiterte junge Männer herumhängen, Bier trinken und sich noch irgendwie gut dabei fühlen. (...) Zusak spricht den Leser direkt an, so als wäre man ein guter Kumpel, mit dem man nach Feierabend zusammensitzt. Dadurch wird die Geschichte leicht, dadurch folgt man ihren verrückten Wendungen, auch manchen absurden Ideen, weil man diesem Tonfall gern zuhört. Weil man ihm auch das Pathos so leichter verzeiht. Eigentlich ist es nämlich eine moralische Geschichte." - Süddeutsche Zeitung / Hubert Filser
DerJoker von Markus Zusak
LESEPROBE
DerÜberfall
DerBankräuber ist ein totaler Versager.
Ich weißes.
Er weiß es.
Die ganzeBank weiß es.
Selbst meinbester Freund Marvin weiß es und der ist ein noch größerer Versager als derBankräuber.
DasSchlimmste an der ganzen Sache ist, dass Marvs Autodraußen auf einem Parkplatz steht, wo man nur eine Viertelstunde parken darf.Wir liegen mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden und von der Viertelstundesind nur noch ein paar mickrige Minuten übrig.
»Der Kerlsollte sich besser etwas beeilen«, sage ich.
»Wem sagstdu das«, flüstert Marv zurück. »Das ist eine bodenloseFrechheit.« Seine Stimme steigt vom Boden in die Höhe.»Ich kriege einen Strafzettel, nur wegen diesemBlödmann! Ich kann mir nicht noch einen Strafzettel leisten, Ed.«
»So vielist der Wagen ja nicht mal wert.«
»Was?«
Marvschaut mich von der Seite her an. Ich merke, dass er sauer ist. Beleidigt. Wennes etwas gibt, was Marv unter keinen Umständentoleriert, dann ist es eine abfällige Bemerkung über sein Auto. Er wiederholtseine Frage.
»Was hastdu gesagt, Ed?«
»Ichsagte«, flüstere ich, »dass der Wagen nicht mal so viel wert ist wie einStrafzettel.«
»Hör mal«,sagt Marvin, »ich kann ja eine Menge schlucken, aber «
Ich schaltemeine Ohren auf Durchzug, denn ehrlich gesagt kommt aus Marvins Mund nur nochgequirlte Kacke, wenn er erst mal anfängt, über sein Auto zu reden. Er quatschtund quatscht, wie ein kleines Kind, und dabei ist er gerade zwanzig geworden,Himmel noch mal.
Er labertetwa eine Minute lang, bis ich mich nicht mehr beherrschen kann und ihnunterbreche.
»Marv«, sage ich, »der Wagen ist einfach nur peinlich, klar?Er hat ja noch nicht mal eine Handbremse. Er steht da draußen mit zweiBacksteinen vor den Hinterrädern.« Ich versuche, soleise wie möglich zu sprechen. »Du machst dir doch meistens noch nicht mal dieMühe, ihn abzuschließen. Wahrscheinlich hoffst du sogar, dass ihn dir jemand klaut,damit du die Versicherung abkassieren kannst.«
»Er istnicht versichert.«
»Aha.«
»DieVersicherung sagt, das ist er nicht wert.«
»Verständlich.«
In diesemMoment dreht sich der Bankräuber um und schreit: »Wer quatscht dahinten?«
Marv istdas ganz egal. Er kommt jetzt erst richtig in Fahrt.
»Du hastaber ganz offensichtlich nichts dagegen, dass ich dich in diesem Wagen zurArbeit kutschiere, Ed, du mieser Emporkömmling.«
»Emporkömmling?Was zum Teufel ist das?«
»Ich habgesagt, Ruhe dahinten!«, schreit der Bankräuber.
»DANN BEEILDICH GEFÄLLIGST!«, brüllt Marvzurück.
Seine guteLaune ist verflogen. Und zwar gänzlich.
Er liegtmit dem Gesicht nach unten auf dem Boden der Bank.
Die Bankwird gerade ausgeraubt.
DerFrühling ist in diesem Jahr abartig heiß.
DieKlimaanlage ist kaputt.
Sein Wagenwurde soeben beleidigt.
Dem guten Marv ist der Geduldsfaden gerissen und seineArgumentationskette ebenfalls. Und in Mörderstimmung ist er sowieso.
Wir liegenimmer noch flach auf dem ausgetretenen, staubigen blauen Teppich in derSchalterhalle. Marv und ich mustern uns mit kampflustigenBlicken. Unser Kumpel Ritchie liegt drüben in derKinderspielecke, halb unter dem Tisch und unter Legosteinen begraben. Dort hater sich hineingeworfen, als der Bankräuber hereingestürzt kam und brüllte undmit der Waffe herumfuchtelte. Audrey ist direkt hinter mir. Ihr Fuß liegt übermeinem Bein und das wird langsam ganz taub.
DerBankräuber hat sein Gewehr auf die Nase eines beklagenswerten Mädchens hinterdem Schalter gerichtet. Auf ihrem Namensschild steht »Misha«. Arme Misha. Siezittert fast genauso stark wie der Bankräuber, während sie darauf wartet, dassein pickeliger Typ Ende zwanzig mit Schlips und Schweißflecken unter denAchseln die Banknoten in eine Tasche schiebt.
»DieserKerl sollte sich ein bisschen beeilen«, meint Marv.
»Das habich doch eben gerade gesagt«, erkläre ich.
»Ja und?Kann ich nicht mal mehr meine Meinung sagen?«
»Nimmdeinen Fuß von meinem Bein«, sage ich zu Audrey.
»Was?«, fragt sie.
»Ich habgesagt, nimm deinen Fuß da weg. Mein Bein ist eingeschlafen.«
Sie ziehtihren Fuß weg. Zögernd.
»Danke.«
DerBankräuber dreht sich um und brüllt erneut seine Frage - zum letzten Mal, wiees scheint: »Welches Arschloch dahinten kann sein Maul nicht halten?«
Eine Sacheist in Bezug auf Marv wirklich erwähnenswert. Man kannihn bestenfalls als schwierig bezeichnen. Streitsüchtig. Alles andere alsliebenswert. Er ist der Typ Freund, mit dem man sich ständig in den Haarenliegt, besonders wenn es um seine Scheißkarre geht. Und er kann ein absolutunreifer Mistkerl sein, wenn er in Stimmung ist. Mit scherzhafter Stimme rufter aus: »Das war Ed Kennedy, Sir. Ed hat geschwätzt.«
»VielenDank auch!«, sage ich.
(Meinvoller Name lautet Ed Kennedy. Ich bin neunzehn Jahre alt. Eigentlich zu jung,um als Taxifahrer zu arbeiten. Ich bin ein typisches Beispiel für viele derjungen Männer, denen man in diesem provinziellen Außenposten der Großstadtbegegnet - man hat hier einfach kaum Perspektiven oder Möglichkeiten. Davonabgesehen lese ich mehr Bücher, als ich sollte, und ich bin zugegebenermaßenein ziemlicher Schlappschwanz in Sachen Sex und auch in Bezug auf die Steuererklärung.- Schön, dich kennen zu lernen.)
»Schnauze,Ed!«, schreit der Bankräuber. »Oder ich komm rüber undschieß dir den Arsch weg!«
Marv grinsthämisch. Es ist fast so wie früher in der Schule, wenn einen der sadistischeMathelehrer von der Tafel aus anbrüllt, obwohl er sich einen feuchten Dreck um dieganze Sache schert und nur darauf wartet, dass der Unterricht zu Ende ist under nach Hause gehen, Bier trinken und sich vor den Fernseher fläzen kann.
Ich schaue Marv an. Ich könnte ihn umbringen. »Du bist gerade zwanziggeworden, verdammt noch mal. Willst du, dass er uns kaltmacht?«
»Halt s Maul, Ed!« Diesmal ist die Stimme des Bankräubers nochlauter.
MeinFlüstern wird leiser. »Wenn ich erschossen werde, bist du schuld. Das ist dirdoch wohl klar, oder?«
»Ich sagte:HALT S MAUL, ED!«
»Für dichist das alles nur ein großer Witz, oder, Marv?«
»Okay, daswar s.« Der Bankräuber hat plötzlich das Interesse ander Frau hinter dem Schalter verloren und marschiert auf uns zu. Er hat dieNase gestrichen voll. Als er vor uns steht, schauen wir alle zu ihm hoch.
Marv.
Audrey.
Ich.
Und all dieanderen hoffnungslosen Gestalten, die gemeinsam mit uns auf dem Boden liegen,alle viere von sich gestreckt.
DerGewehrlauf berührt meinen Nasenrücken. Meine Nase fängt an zu jucken. Ichbeschließe, nicht zu kratzen. Der Bankräuber schaut abwechselnd erst Marv und dann mich an. Durch den Strumpf über seinemGesicht kann ich seine rotbraunen Koteletten und die Aknenarben sehen.
Seine Augensind klein und er hat große Ohren. Wahrscheinlich raubt er die Bank aus Racheaus, weil er drei Jahre in Folge zum hässlichsten Kerl der Stadt gewählt wordenist. ( )
© cbj Verlag
Übersetzung:Alexandra Ernst
- Autor: Markus Zusak
- Altersempfehlung: 14 - 17 Jahre
- 2006, 1, 443 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Alexandra Ernst
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570131076
- ISBN-13: 9783570131077
5 von 5 Sternen
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