Der Kommissar und der Tod auf Cotentin

Wenn der Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
Der Kommissar und der Tod auf Cotentin von Maria Dries
Den Leser erwartet ein packender, spannender und fesselnder Kriminalroman. Dies ist der 14. Teil einer Roman- Serie. Jeder Teil ist in sich abgeschlossen. Da ich bereits ein paar Romane kenne ist es für mich ein Wiedersehen mit alten Bekannten.
Als Leser folgen wir Kommissar Philippe Lagarde und begleiten ihn bei seinen Ermittlungen. Er ist ein ehemaliger Elitepolizist und wohnt außerhalb von Barfleur. Trotz Ruhestand unterrichtet er an der Polizeiakademie und ist Berater bei Ermittlungen. In diesem Fall ermittelt er gemeinsam mit dem Kommissar Ludovic Cleroc, denn auf diesen wurde ein Anschlag verübt. Es gilt herauszufinden, warum es jemand auf ihn abgesehen hat. Als auch noch eine tote Richterin entdeckt wird, beginnt der Wettlauf gegen die Zeit... Wo ist die Verbindung?
Dabei bewegen wir uns auf der normannischen Halbinsel Cotentin, die mit ihrer schroffen Steilküste berühmt ist.
Geschickt hat es die Autorin geschafft, die Spannung ständig aufzubauen. Sie bringt uns durch den Roman die normannische Küste und viele Sehenswürdigkeiten näher und sie gibt uns wundervolle Einblicke in die kulinarische Welt.

Die Vierunddreissig jährige Charline Lebreton sass in der Haftanstalt Cherbourg ein. An einem Tag im April fand man sie erhängt in ihrer Zelle. Auf den Kommissar Ludovic Cleroc wird ein halbes Jahr später ein Anschlag verübt. Jetzt bittet er den Ex-Elitepolizisten Philippe Lagarde um seine Hilfe. Kurz darauf wird die Halbinsel Cotentin von einer Serie von Morden heimgesucht. Ermordet werden eine Richterin und ein Anwalt. Für Philippe Lagarde ist klar, dass es eine Verbindung geben muss. Die Schilderung der Krimigeschichte kann man schnell durchschauen. Die Beschreibung der Menschen und der Landschaft der Halbinsel fand ich wunderbar. Alles kann man sich sehr bildlich vorstellen. Manchmal hatte ich Mühe mit dem Verhalten der Protagonisten. Manche der Figuren sind sehr stur, obwohl sie die Gefahr kennen sollten. Ich bin überzeugt, dass die Liebhaber dieser Krimireihe, auch diese Ausgabe lieben werden. Für mich ein unterhaltsamer Regionalkrimi. Empfehlenswert.

An den Ermittlungen Philippe Lagarde's teilzunehmen ist jedesmal ein Vergnügen. Und wenn man, wie ich, die Normandie schon mehrmals bereist hat, ist es schon fast wie virtuelle Ferien. Bitte mehr von Commissaire Lagarde! Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band.

Eher ein Reiseführer

Zum Inhalt:
Eine Frau, die immer ihre Unschuld am Mord an ihrem Ehemann beteuert hat, bringt sich in der Haft um. Kurz danach beginnt eine Serie von Morden und versuchten Morden an den Verantwortlichen für ihre Verurteilung.

Mein Eindruck:
Maria Dries ist dann am stärksten, wenn Sie Umgebungen beschreibt. Man sieht wunderbar die französische Landschaft vor sich, das Essen, die Menschen. Der Krimi ist dafür schnell durchschaubar und teilweise ist das Verhalten ihrer Figuren nicht immer nachvollziehbar - insbesondere die potenziellen Opfer sind oft stur, obwohl sie sich doch der Gefahr bewusst sein sollten. Und auch ein Nebenkriegsschauplatz ist unglaubhaft - warum sich hier der Täter ein Opfer mit diesem Hintergrund wählt und sich dieses nicht wehrt (trotz seines Hintergrunds) lässt mit einem Kopfschütteln zurück.
Der Krimi ist Teil einer Reihe und insbesondere die Liebhaber dieser Reihe werden ihn aber schon allein deshalb mögen, weil er die privaten Verwicklungen wunderbar weiterspinnt, ohne dass sie störend auf den Krimifluss einwirken - ganz im Gegenteil!

Mein Fazit:
Ein guter Regionalkrimi mit viel Blick auf die Landschaft