Der Schwarm
Die Romanvorlage zur quotenstarken ZDF-Serie! Corine-Preisträger Schätzing inszeniert das Aufbegehren der Natur. Sein Erfolgsthriller ist mitreißend, meisterhaft und erschreckend brisant!
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Die Romanvorlage zur quotenstarken ZDF-Serie! Corine-Preisträger Schätzing inszeniert das Aufbegehren der Natur. Sein Erfolgsthriller ist mitreißend, meisterhaft und erschreckend brisant!
Ein Fischer verschwindet vor Peru. In der norwegischen See stoßen Ölbohrexperten auf merkwürdige Organismen. Auch die Wale vor British Columbia verhalten sich seltsam. Scheinbar besteht kein Zusammenhang. Doch der norwegische Biologe Sigur Johanson glaubt nicht an Zufälle. Ebensowenig der indianische Walforscher Leon Anawak. Eine Katastrophe bahnt sich an. Während die Welt an den Abgrund gerät, kommen die Wissenschaftler der ungeheuerlichen Wahrheit auf die Spur.
Frank Schätzing, geboren 1957, ist aus den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. 2002 erhielt er den Köln-Literaturpreis, 2004 den Corine-Preis sowie 2005 den deutschen Krimi-Preis, Kategorie National. Sein bisher größter Erfolg ist ''Der Schwarm''.
DerSchwarm von FrankSchätzing
LESEPROBE
Anawaks Gedanken rasten. Wahrscheinlich warder Rumpf bereits an einigen Stellen gerissen. Er musste etwas tun. Vielleichtkonnte er die Tiere irgendwie ablenken.
Seine Hand fuhr zum Gashebel.
Im selben Moment zerriss ein vielstimmiger Schrei die Luft. Aber er kam nichtvon dem weißen Dampfer, sondern erscholl gleichhinter ihm, und Anawak wirbelte herum.
Der Anblick hatte etwas Surreales. Direkt über dem Boot der Tierschützer standsenkrecht der Körper eines riesigen Buckelwals. Beinahe schwerelos wirkte er,ein Wesen von monumentaler Schönheit, das krustige Maul den Wolken zugereckt,und immer noch stieg er weiter empor, zehn, zwölf Meter über ihre Köpfe hinweg.Den Herzschlag einer Ewigkeit lang hing er einfach nur so am Himmel, sichlangsam drehend, und die meterlangen Flipper schienen ihnen zuzuwinken.
Anawaks Blick wanderte an dem springenden Kolossentlang. Nie hatte er etwas zugleich so Schreckliches und Großartiges gesehen,nie aus solcher Nähe. Alle, Jack Greywolf, dieMenschen in den Zodiacs, er selber, legten den Kopfin den Nacken und starrten auf das, was nun auf sie zukommen würde.
»Oh mein Gott«, flüsterte er.
Wie in Zeitlupe neigte sich der Leib des Wals. Sein Schatten legte sich auf dasrote Fischerboot der Umweltschützer, wuchs über den Bug der Blue Shark hinaus, wurde länger, als der Körper des Riesenkippte, schneller und immer schneller
Anawak drückte das Gas durch. Das Zodiacschoss mit einem Ruck davon. Auch Greywolfs Fahrerhatte einen Blitzstart zuwege gebracht, aber seine Richtung stimmte nicht. Dasklapprige Sportboot schlingerte auf Anawak zu. Sieprallten zusammen. Anawak wurde nach hinten gerissen,sah den Fahrer über Bord und Greywolf zu Boden gehen,dann raste das Boot in entgegengesetzter Richtungdavon, während seines mit voller Fahrt wieder auf die Blue Sharkzuhielt. Vor seinen Augen begruben die neun Tonnen Körpermasse des Buckelwalsdas Fischerboot unter sich, drückten es mitsamt seiner Besatzung unter Wasserund schlugen auf den Bug der Blue Shark.Gischt spritzte in gewaltigen Fontänen hoch. Das Heck des Zodiacsschoss steil nach oben, Menschen in roten Overalls wirbelten durch die Luft.Kurz balancierte die Blue Shark auf ihrer Spitze, pirouettierte um die eigene Achse und kippte seitwärts. Anawak duckte sich. Sein Boot schnellte unter demumstürzenden Zodiac hindurch, schlug gegen etwasMassives unterhalb der Wasseroberfläche und sprang darüber hinweg.Vorübergehend verlor er den Boden unter den Füßen, dann endlich hielt er dasSteuer wieder in Händen, riss es herum und bremste ab.
Ein unbeschreibliches Bild bot sich ihm. Vom Boot der Umweltschützer waren nurnoch Trümmer zu sehen. Die Blue Shark trieb kielobenin den Wellen. Menschen hingen im Wasser, wild paddelnd und schreiend, anderereglos. Ihre Anzüge hatten sich selbständig aufgepumpt, sodass sie nichtversinken konnten, aber Anawak ahnte, dass einige vonihnen tot sein mussten, erschlagen vom Gewicht des Wals.
Ein Stück weiter sah er die Lady Wexham mitdeutlicher Schlagseite Fahrt aufnehmen, umkreist von Rücken und Fluken. Ein plötzlicher Stoß erschütterte das Schiff, undes legte sich noch mehr auf die Seite. Vorsichtig, um niemanden zu verletzen,steuerte Anawak das Zodiaczwischen die treibenden Körper, während er einen kurzen Funkspruch auf Frequenz98 losschickte und seine Position durchgab.
»Probleme«, sagte er atemlos. »Wahrscheinlich Tote.«
Alle Boote im Umkreis würden den Notruf hören. Mehr Zeit blieb ihm nicht. KeineZeit zu erklären, was geschehen war. Ein Dutzend Passagiere waren an Bord derBlue Shark gewesen, außerdem Stringer und ihrAssistent. Hinzu kamen die drei Umweltschützer. Siebzehn Menschen insgesamt,aber im Wasser zählte er deutlich weniger.
»Leon!«
Das war Stringer! Sie schwamm auf ihn zu. Anawakergriff ihre Hände und zog sie an Bord. Hustend und keuchend fiel sie insInnere. In einiger Entfernung sah er die Rückenschwerter mehrerer Orcas. Die schwarzen Köpfe und Rücken hoben sich heraus,während sie mit hoher Geschwindigkeit auf den Unglücksort zuhielten.
Sie legten eine Zielstrebigkeit an den Tag, die Anawaknicht gefiel. Dort trieb Alicia Delaware. Sie hielt den Kopf eines jungenMannes über Wasser, dessen Anzug nicht wie die anderen von Pressluft geblähtwar. Anawak lenkte das Boot näher an die Studentinheran. Neben ihm stemmte sich Stringer hoch. Vereint hievten sie zuerst denbewusstlosen Jungen und dann das Mädchen an Bord. Delaware schüttelte Anawaks Hände ab, hängte sich sofort wieder über denBootsrand und half Stringer, weitere Menschen ins Innere zu ziehen. Anderenäherten sich aus eigener Kraft, reckten die Arme, und sie halfen ihnen hinein.Das Boot füllte sich schnell. Es war viel kleiner als die Blue Shark und eigentlich schon zu voll. Hastig griffen sie zu,während Anawak weiter die Wasseroberfläche absuchte.
»Da schwimmt noch einer!«, rief Stringer.
Ein menschlicher Körper hing reglos im Wasser, das Gesicht nach unten, derStatur nach männlich, mit breiten Schultern und Rücken. Kein Overall. Einer derUmweltschützer.
»Schnell!«
Anawak beugte sich über die Reling. Stringer warneben ihm. Sie packten den Mann bei den Oberarmen und zogen ihn hoch.
Es ging einfach.
Zu einfach.
Der Kopf des Mannes fiel nach hinten, und sie sahen in blicklose Augen. Nochwährend Anawak den Toten anstarrte, wurde ihmbewusst, warum der Körper so leicht war. Er endete dort, wo die Taille gewesenwar. Beine und Becken fehlten. Aus dem Torso baumelten tropfend Fleischfetzen,Arterien und Gedärme.
Stringer keuchte und ließ los. Der Tote kippte weg, entglitt Anawaks Fingern und klatschte zurück ins Wasser.
Rechts und links von ihnen durchschnitten die Schwerter der Orcasdas Wasser. Es waren mindestens zehn, vielleicht mehr. Ein Schlag erschüttertedas Zodiac. Anawak sprangzum Steuer, gab Gas und fuhr los. Vor ihnen wölbten sich drei mächtige Rückenaus den Wellen, und er ging in eine halsbrecherische Kurve. Die Tiere tauchtenab. Zwei weitere kamen von der anderen Seite und hielten auf das Boot zu.
Wieder fuhr Anawak eine Kurve. Er hörte Schreie undWeinen. Auch er selber hatte schreckliche Angst. Sie durchfloss ihn wieelektrischer Strom, verursachte ihm Übelkeit, doch ein anderer Teil von ihmsteuerte das Zodiac unbeirrt in einem aberwitzigenSlalom zwischen den schwarzweißen Körpern hindurch, die immer aufs Neueversuchten, ihnen den Weg abzuschneiden.
Ein Krachen ertönte von rechts. Anawak wandtereflexartig den Kopf und sah die Lady Wexham in einerWolke aus Gischt erbeben und kippen. Später erinnerte er sich, dass es dieserBlick war, dieser eine Moment der Unaufmerksamkeit, der ihr Schicksalbesiegelte. Er wusste, dass er nicht zu dem großen Schiff hätte hinüberschauendürfen. Möglicherweise wären sie entkommen. Bestimmt hätte er den graugesprenkelten Rücken gesehen und wie der Wal abtauchte, wie sich seine Fluke aus dem Wasser hob, direkt in Fahrtrichtung.
So sah er den herabsausenden Schwanz erst, als es zu spät war [...]
©Kiepenheuer & Witsch
Frank Schätzing, geboren 1957, veröffentlichte 1995 denerfolgreichen historischen Roman "Tod und Teufel". Nach zwei weiterenRomanen und einem Band mit Erzählungen erschien 2000 der Roman "Lautlos",ein politischer Thriller über den Weltwirtschaftsgipfel 1999, den die Presseals schillernde Momentaufnahme des ausgehenden Jahrtausends lobte. Frank Schätzing erhielt 2002 den KölnLiteraturpreis.2004 landete er mit "Der Schwarm" einen Riesenerfolg und stürmte alleBeststellerlisten. Er lebt und arbeitet in Köln.
Interview mit Frank Schätzing
Seit Monaten ist Ihr Buchauf den Bestseller-Listen. Es wird auch von Literaturkritikern hoch gelobt, dieThriller und Unterhaltungsromane sonst eher wenig beachten. Haben Sie selbst -immerhin sind Sie auch Fachmann für Werbung und Marketing - mit einem solchenErfolg gerechnet?
Nicht in diesem Ausmaß. Ichbin schon davon ausgegangen, dass es kein Misserfolg wird, aber ich habe nichterwartet, dass es innerhalb so kurzer Zeit in die Bestsellerlisten klettert,auf solche Spitzenplatzierungen. Auch dass wir gleichzeitig eine positiveBerichterstattung in den Feuilletons hatten, die so geballt auftrat - das hätteich nicht in dieser Konzentration erwartet.
Im Klappentext von "DerSchwarm" heißt es, Sie hätten die "Idee der Geschichte" Jahre zuvor geträumt.Können Sie uns das näher erläutern? Was genau haben Sie geträumt?
Das war eigentlich nur einBild. Es war das Bild einer gigantischen Menge von Fischen, Meeresbewohnern,die, als ich aufwachte, bei mir den Eindruck hinterließen, dass sie sich gegendie Menschheit verbündet hätten. Das war die Wurzel des Ganzen. Ich dachtedann, dass das ja eigentlich ein toller Stoff für einen Thriller wäre: Das Meerstellt sich gegen den Menschen, und dann die Frage, warum es das tun sollte. Ichhabe also angefangen, darüber nachzudenken, und so ist die Geschichteentstanden.
Ihr Buch enthält einebeeindruckende Menge an Fachwissen. Wie haben Sie recherchiert? Haben Sieeinige der Schauplätze, die in dem Buch eine Rolle spielen, selbst besucht?Etwa das Forschungszentrum Geomar in Kiel oder abereine Bohrinsel in der Nordsee?
Ja, ich bin in einigenForschungszentren gewesen, unter anderem auch in Kiel. Ich war auch in Kanada,auf Vancouver Island zum "Whale Watching".Alle Schauplätze, die in meinem Buch vorkommen, konnte ich natürlich nichtselbst besuchen. Ich habe mich aber mit Fachleuten intensiv auseinandergesetztund versucht, so viel Authentizität wie möglich reinzubringen.
Ist das Katastrophen-Szenario, das Sie in "Der Schwarm"entwerfen, so tatsächlich vorstellbar? Mal von den explodierenden Krebsenabgesehen, könnten die in der Tiefsee gebundenen Methangasvorkommen eine soverheerende Wirkung haben, wenn sie freigesetzt würden?
Grundsätzlich ist es so,dass die Methanvorkommen in den Meeren sehr instabil sind. Es ist ein ganz kleinesStabilitätsfenster, das sich aus Druck und Temperatur zusammensetzt.Angenommen, die Temperatur erhöht sich um 1° bis 2° Celsius oder derMeeresspiegel sinkt um nur 10 cm, könnten bereits Probleme auftreten. Es gabsolche Phänomene. Vor 55 Millionen Jahren kam es beispielsweise zu einerMethanvergiftung, da durch die Erwärmung des Meeres gigantische Vorkommen anMethan freigesetzt wurden. Es entstanden damals unvorstellbar große Flutwellenund Erdrutsche. Es ist also denkbar. Dazu muss man allerdings auch sagen, dassim Buch ja eine intelligente Macht dahinter steht, die das Ganze steuert. Ichglaube, im Augenblick wäre eine Katastrophe mit derartigen Konsequenzen, wiesie im Buch dargestellt werden, wahrscheinlich nicht möglich. Auf der anderenSeite braucht man diese intelligente Tiefsee-Rasse ja gar nicht, es gibt jaimmerhin eine zweite auf unserem Planeten, die ja manchmal so intelligent nichtist und die zum Teil einfach viel zu wenig darüber weiß, was sie eigentlichtut. Natürlich ist eine Kettenreaktion denkbar.
In einem Gespräch, daseiner der Protagonisten, Leon Anawak, mit einemIndianer führt, fallen die Sätze: "Alles ist eins." "Was einem geschieht,geschieht allen." Was halten Sie persönlich von solchen Gedanken?
Ich vertrete dieseAuffassung zu hundert Prozent! Denn es ist eine naturwissenschaftlichzementierte Anschauung, die die Indianer oder allgemein die Naturvölker schonsehr früh vertraten oder, besser gesagt, schon seit Anbeginn der Menschheitkannten und die wir im technisierten Zeitalter ein bisschen vergessen haben. Esist einfach so: Dieser Planet ist ein Geflecht von Abhängigkeiten.Meeresströmungen sind ein großes Ganzes und gerade im Meer ist das ein Problem:Wenn man an einer Stelle etwas hineinwirft, dann wird es durch die Bewegung desWassers an einen anderen Ort transportiert. Das wiederum hat Auswirkungen aufdas Klima, das Klima hat wiederum Einfluss auf die Meere, usw. Man kann diesesGeflecht einfach nicht auseinanderreißen.
Der Regisseur RolandEmmerich sagte zu seinem Film "The Day After Tomorrow", dass die Mehrzahl der Menschen am besten mittelsguter Unterhaltung auf solch sensible Themen wie die Gefährdung der Ökologiehingewiesen werden kann. Glauben Sie, dass Sie mit "Der Schwarm" Bewusstseindafür wecken können? Und war das Ihre Absicht?
Anfangs war das nicht meineAbsicht. Ich wollte zu Beginn tatsächlich nur einen spannenden Thrillerschreiben. Wenn eine Absicht dahinter stand, dann eher die, dass man dieselbsternannte "Krone der Schöpfung" in die Schranken weist, indem man sagt, esgibt andere intelligente und "göttliche" Rassen, wir sind nicht die einzigen.Der ökologische Aspekt wurde dann automatisch durch die Recherche immerstärker, so dass am Schluss ein Buch entstanden ist, von dem man sagen könnte,es hat eine Botschaft. Mit dieser Botschaft bin ich jedoch nichtvorangeschritten, weil die Thrillerhandlung trotzdem im Vordergrund stand.Rückblickend würde ich sagen, dass, wenn "Der Schwarm" etwas bewegt, nachdemoder weil das Buch gut unterhalten hat, dann freut mich das natürlich. Insoferngebe ich Roland Emmerich absolut recht. Ich glaube sogar, dass sie Unterhaltungvielleicht die einzige Form ist, die überhaupt noch in der Lage ist, dieseAufklärung zu leisten. In den Nachrichten sehen sie jeden Tag so schrecklicheDinge, die kaum noch zu übertreffen sind - dagegen werden wir allmählich immun.Die hundertste Autobombe, die irgendwo in Bagdad explodiert, schockiert unsnicht mehr wirklich. Ich denke, dass die Unterhaltung, oder besser gesagt dieÜbertreibung in der Unterhaltung, noch am ehesten vermag, breite Massen zumobilisieren. Unterhaltung kann es letzten Endes schaffen, ein Thema so zuemotionalisieren, dass es berührt.
In "Der Schwarm" wird dieMenschheitskatastrophe durch eine unbekannte intelligente Lebensform ausgelöst.Glauben Sie an Außerirdische, in der Tiefsee oder im All?
Ich glaube fest an Millionenbelebter Planeten und auch an eine Unzahl intelligenter Lebensformen, die sichim Universum entwickelt haben. Es ist einfach zu groß, um nicht daran zuglauben. Ich kann mir ebenfalls vorstellen, dass es Wasserwelten gibt, in denensich intelligentes Leben einer solchen Art beispielsweise entwickelt habenkönnte. Ich habe auch mit Exobiologen gesprochen, diesich mit außerirdischen Lebensformen beschäftigen, um eine Rasse zu erdenken,die sich wirklich unter Tiefseebedingungen entwickelt haben könnte.
Ihr Buch ist aufgebautwie ein Thriller von Hitchcock. Es fängt ganz langsam an, führt mit aller Ruhedie verschiedenen Protagonisten und Schauplätze ein, und immer schwebtirgendetwas Unheilvolles über der Situation. Manchmal würde man als Leser amliebsten vorblättern, um zu wissen, wie es weitergeht. Haben Sie Vorbilder?Andere Autoren oder eben auch Filmregisseure?
Nicht wirklich. Es gibtAutoren, die ich gerne lese und bei denen ich die Feststellung gemacht habe,dass ich ähnlich ticke. Sicherlich wird man durch alles Mögliche, was manaufnimmt, was man sieht, beeinflusst. Da ich bevorzugt das lese, was mir vonder Stilistik und von der Dramaturgie her gefällt, sind das wiederum auchDinge, die mich prägen. Aber es ist eigentlich eher so, dass meine Art zuerzählen und meine Art zu denken - meist denke ich erst in Bildern undFilmsequenzen und schreibe es dann auf - leicht kompatibel ist mit einerinsgesamt recht erfolgreichen Art und Weise der Literatur, die auch sehrschnell ihren Weg ins Kino findet. Ich habe Michael Crichton gelesen, der eineähnliche Art und Weise zu schreiben hat wie ich. Auf der anderen Seite sind daauch Umberto Eco oder die fantastische Erzählkultur eines Jonathan Franzen.Sehr viele Aspekte kommen hier zusammen. Vielleicht ist es allenfalls so, dassman sich durch die anderen Autoren bestätigt fühlt. Auf jeden Fall sollte mannicht versuchen abzuschreiben, denn so kann man immer nur die zweite Wahlbleiben. Man sollte immer versuchen, man selbst zu sein.
Die Fragen stellte RolandGroße Holtforth, literaturtest.de.
(Redaktion: Eva Hepper, literaturtest.de)
- Autor: Frank Schätzing
- 2018, 992 Seiten, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596164532
- ISBN-13: 9783596164530
- Erscheinungsdatum: 01.11.2005