Der Sommer, als ich schön wurde
Jedes Jahr genießt Belly den Sommer im Strandhaus von Susannah. Sommer, das bedeutet salzigen Wind in den Haaren, Spieleabende mit der Familie und Wettschwimmen mit Bellys Bruder und den Söhnen von Susannah: Jeremiah und Conrad. Schon lange ist Belly...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Sommer, als ich schön wurde “
Jedes Jahr genießt Belly den Sommer im Strandhaus von Susannah. Sommer, das bedeutet salzigen Wind in den Haaren, Spieleabende mit der Familie und Wettschwimmen mit Bellys Bruder und den Söhnen von Susannah: Jeremiah und Conrad. Schon lange ist Belly heimlich in Conrad verliebt. Und in diesem Sommer, so hofft die fast 16-Jährige, könnten sie sich endlich näherkommen. Jetzt fühlt sich Belly nicht mehr wie ein kleines Mädchen. Sie feiert mit dem Rest der Jugend wilde Strandpartys und erntet bewundernde Blicke anderer Jungen. Nur Conrad reagiert zurückhaltend. Ist er eifersüchtig, oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Ein einfühlsam erzähltes Jugendbuch über die erste Liebe.
Klappentext zu „Der Sommer, als ich schön wurde “
Jedes Jahr genießt Belly den Sommer im Strandhaus von Susannah. Sommer, das bedeutet salzigen Wind in den Haaren, Spieleabende mit der Familie und Wettschwimmen mit Bellys Bruder und den Söhnen von Susannah: Jeremiah und Conrad. Schon lange ist Belly heimlich in Conrad verliebt. Und in diesem Sommer, so hofft die fast 16-Jährige, könnten sie sich endlich näherkommen. Jetzt fühlt sich Belly nicht mehr wie ein kleines Mädchen. Sie feiert mit dem Rest der Jugend wilde Strandpartys und erntet bewundernde Blicke anderer Jungen. Nur Conrad reagiert zurückhaltend. Ist er eifersüchtig, oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Ein einfühlsam erzähltes Jugendbuch über die erste Liebe.
Lese-Probe zu „Der Sommer, als ich schön wurde “
Der Sommer, als ich schön wurde von Jenny Han Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
»Ich kann's nicht glauben, dass du wirklich hier bist«, sage ich.
Er klingt fast scheu, als er antwortet: »Ich auch nicht.« Dann zögert
er. »Kommst du trotzdem mit?«
Unfassbar, dass er noch fragt. Überall würde ich mit ihm hingehen.
»Ja«, antworte ich. Außerhalb dieses einen Wortes, dieses Moments
scheint nichts zu existieren. Es gibt nur uns. Alles, was in diesem Sommer
geschehen ist und in jedem Sommer davor, alles hat darauf hingeführt.
Auf diesen Moment. Jetzt.
1
Wir waren seit geschätzten siebentausend Jahren unterwegs. We-
nigstens fühlte es sich so an. Mein Bruder Steven fuhr noch lang-
samer als unsere Granny. Ich saß auf dem Beifahrersitz, die Füße
auf dem Armaturenbrett. Meine Mutter hielt auf der Rückbank
ein Nickerchen. Selbst wenn sie schlief, sah sie so konzentriert
aus, als könnte sie jeden Moment wach werden und den Verkehr
lenken.
»Jetzt schleich doch nicht so«, drängelte ich und bohrte Steven
den Finger in die Schulter. »Und überhol endlich den Jungen auf
dem Rad.«
Steven schüttelte mich ab. »Finger weg vom Fahrer!«, sagte er.
»Und nimm gefälligst deine dreckigen Füße von meinem Armatu-
renbrett.«
Ich wackelte mit den Zehen. Mir kamen sie ziemlich sauber
vor. »Was heißt hier dein Armaturenbrett? Das Auto ist demnächst
meins, und das weißt du.«
»Falls du je den Führerschein schaffst«, spottete er. »Leute wie
dich sollte man sowieso nicht ans Steuer lassen.«
... mehr
»He, guck mal«, sagte ich und zeigte aus dem Fenster. »Der Typ
da im Rollstuhl hat uns eben überholt!«
Aber Steven beachtete mich nicht, und so begann ich, am Ra-
dio rumzuspielen. Die örtlichen Radiosender gehörten für mich
zu dem, was die Fahrt ans Meer so schön machte. Sie waren mir
genauso vertraut wie die bei uns zu Hause, und erst wenn Q94 aus
dem Lautsprecher kam, wusste ich, dass ich wirklich wieder da
war, am Meer.
Ich stellte meinen Lieblingssender ein, den, der von Pop über
Oldies bis hin zu Hip-Hop alles spielte. Genau das war auch sein
Motto: »Wir spielen alles.« Tom Petty sang gerade Free Fallin', und
ich sang sofort mit. She's a good girl, crazy 'bout Elvis. Loves horses
and her boyfriend too.
Steven wollte den Sender wechseln, aber ich klopfte ihm auf
die Finger. »Belly, wenn du singst, kriegt man glatt Lust, den Wagen
ins Meer zu steuern.« Dabei tat er so, als schlingerten wir nach
rechts.
Ich sang noch lauter, meine Mutter wachte auf und sang gleich
mit. Wir hatten beide schreckliche Stimmen, und Steven schüttelte
auf seine typische angewiderte Art den Kopf. Er hasste es, in
der Minderheit zu sein. Das störte ihn auch an der Scheidung meiner
Eltern am meisten, dass er jetzt der einzige Mann im Haus
war, ohne Dad, der sich auf seine Seite schlug.
Wir fuhren langsam durch die Stadt, und obwohl ich Steven
eben noch wegen seines Schleichtempos aufgezogen hatte, hatte
ich im Grunde nichts dagegen. Ich liebte die Strecke, diesen Moment,
wenn ich die Stadt wiedersah, Jimmys Krabbenbar, die
Minigolf-Anlage, die vielen Surferläden. Es war wie nach Hause
zu kommen, nachdem man ganz, ganz lange weg gewesen war.
Der Sommer lag vor uns, mit seinen zahllosen Versprechen und
Möglichkeiten.
Als wir dem Haus immer näher kamen, spürte ich dieses vertraute
Flattern in meiner Brust.Wir waren fast da.
Ich ließ das Fenster runter, um alles in mich aufzunehmen. Die
Luft schmeckte wie immer, roch wie immer. Der Wind, dieser sal-
zige Seewind, von dem die Haare so klebrig wurden, alles fühlte
sich genau richtig an. So als hätte alles nur auf mich gewartet.
Steven stieß mich mit dem Ellbogen an. »Na, denkst du an Conrad?«,
fragte er spöttisch.
Ausnahmsweise war die Antwort mal Nein. »Nein!«, blaffte ich
ihn an.
Meine Mutter streckte den Kopf zwischen den beiden Vorder-
sitzen hindurch. »Hast du noch immer eine Schwäche für Conrad,
Belly? Letzten Sommer sah es fast so aus, als würde zwischen dir
und Jeremiah was laufen.«
»WAS? Du und Jeremiah?« Steven verzog das Gesicht. »Was
war mit dir und Jeremiah?«
© Carl Hanser Verlag, München
»He, guck mal«, sagte ich und zeigte aus dem Fenster. »Der Typ
da im Rollstuhl hat uns eben überholt!«
Aber Steven beachtete mich nicht, und so begann ich, am Ra-
dio rumzuspielen. Die örtlichen Radiosender gehörten für mich
zu dem, was die Fahrt ans Meer so schön machte. Sie waren mir
genauso vertraut wie die bei uns zu Hause, und erst wenn Q94 aus
dem Lautsprecher kam, wusste ich, dass ich wirklich wieder da
war, am Meer.
Ich stellte meinen Lieblingssender ein, den, der von Pop über
Oldies bis hin zu Hip-Hop alles spielte. Genau das war auch sein
Motto: »Wir spielen alles.« Tom Petty sang gerade Free Fallin', und
ich sang sofort mit. She's a good girl, crazy 'bout Elvis. Loves horses
and her boyfriend too.
Steven wollte den Sender wechseln, aber ich klopfte ihm auf
die Finger. »Belly, wenn du singst, kriegt man glatt Lust, den Wagen
ins Meer zu steuern.« Dabei tat er so, als schlingerten wir nach
rechts.
Ich sang noch lauter, meine Mutter wachte auf und sang gleich
mit. Wir hatten beide schreckliche Stimmen, und Steven schüttelte
auf seine typische angewiderte Art den Kopf. Er hasste es, in
der Minderheit zu sein. Das störte ihn auch an der Scheidung meiner
Eltern am meisten, dass er jetzt der einzige Mann im Haus
war, ohne Dad, der sich auf seine Seite schlug.
Wir fuhren langsam durch die Stadt, und obwohl ich Steven
eben noch wegen seines Schleichtempos aufgezogen hatte, hatte
ich im Grunde nichts dagegen. Ich liebte die Strecke, diesen Moment,
wenn ich die Stadt wiedersah, Jimmys Krabbenbar, die
Minigolf-Anlage, die vielen Surferläden. Es war wie nach Hause
zu kommen, nachdem man ganz, ganz lange weg gewesen war.
Der Sommer lag vor uns, mit seinen zahllosen Versprechen und
Möglichkeiten.
Als wir dem Haus immer näher kamen, spürte ich dieses vertraute
Flattern in meiner Brust.Wir waren fast da.
Ich ließ das Fenster runter, um alles in mich aufzunehmen. Die
Luft schmeckte wie immer, roch wie immer. Der Wind, dieser sal-
zige Seewind, von dem die Haare so klebrig wurden, alles fühlte
sich genau richtig an. So als hätte alles nur auf mich gewartet.
Steven stieß mich mit dem Ellbogen an. »Na, denkst du an Conrad?«,
fragte er spöttisch.
Ausnahmsweise war die Antwort mal Nein. »Nein!«, blaffte ich
ihn an.
Meine Mutter streckte den Kopf zwischen den beiden Vorder-
sitzen hindurch. »Hast du noch immer eine Schwäche für Conrad,
Belly? Letzten Sommer sah es fast so aus, als würde zwischen dir
und Jeremiah was laufen.«
»WAS? Du und Jeremiah?« Steven verzog das Gesicht. »Was
war mit dir und Jeremiah?«
© Carl Hanser Verlag, München
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Autoren-Porträt von Jenny Han
Jenny Han, 1980 in Virginia/USA geboren, studierte in North Carolina und machte ihren Master of Fine Arts in New York. Heute lebt sie in Brooklyn.Birgitt Kollmann, geboren 1953 in Duisburg, studierte in Heidelberg Englisch, Spanisch und Schwedisch. Sie arbeitete als Übersetzerin im Bereich Entwicklungshilfe. Nach sechs Jahren Aufenthalt in Südamerika ist sie heute als freie Übersetzerin tätig und lebt mit ihrer Familie bei Darmstadt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jenny Han
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2011, 252 Seiten, Maße: 36 x 44 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Kollmann, Birgitt
- Übersetzer: Birgitt Kollmann
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446236600
- ISBN-13: 9783446236608
Rezension zu „Der Sommer, als ich schön wurde “
"Ein feinfühliger und bewegender Jugendroman. Ohne schwülstig zu wirken, beschreibt Han die aufwühlende Teenagerzeit, in einer klaren bilderreichen Sprache, mit einer ausgewogenen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Bellys Gefühle reißen die Leser mit, erzeugen eine natürliche Spannung, die bis zum Schluss erhalten bleibt." Anja Knabenhans, Neue Zürcher Zeitung, 06.04.11 "Jenny Han hat ein ruhiges, stilles Buch geschrieben über ein Mädchen, das einen Sommer erlebt, der sich von den früheren unterscheidet. Eine leichte Melancholie durchzieht diesen Entwicklungsroman, der gleichzeitig eine Liebesgeschichte und eine Familiensaga ist. Ein gefühlvoller Jugendroman, den auch Erwachsene mit Gewinn lesen können, weil die Gefühle eben nicht ausgestellt werden, sondern ganz normal bleiben." Georg Patzer, Stuttgarter Zeitung, 16.02.11 "Ein Roman wie ein Remix alter Sommerhits." Daniela A. Frickel, 1000 und 1 Buch, 05/11
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