Die Befreiung aus meiner dunklen Gedankenwelt

In "Die Befreiung aus meiner dunklen Gedankenwelt" beschreibt Samuel Samiris eindrucksvoll die quälenden und negativen Gedanken, die einen nicht mehr loslassen wollen. Diese Gedanken sind oft von Rache und Wut geprägt, und obwohl sie anfänglich eine gewisse Erleichterung und Genugtuung bieten, können sie uns in einen Strudel ziehen, aus dem es schwer ist, sich zu befreien. Wenn diese Gedanken Tag und Nacht präsent sind, besteht die Gefahr, dass sie in Handlungen umgesetzt werden. Dies führt zu einem gefährlichen Zustand, der nicht nur denjenigen betrifft, der darin gefangen ist.

Samiris beschreibt, wie wechselnde Träume einen nicht mehr loslassen und wie Emotionen bei jeder Kleinigkeit hochkochen. Dieser Zustand ist mehr als gefährlich und kann das Verhalten verändern, alte Gedanken manifestieren sich. Emotionen, die unter Druck stehen, können einen bei einem falsch ausgelösten Wort zu einem Handelnden werden. Samiris zeigt auf, wie man zum Mörder werden kann, und beleuchtet in seinen Werken einige dieser Menschen, die mit Hilfe möglicherweise nicht so weit gegangen wären.

Die Geschichten offenbaren menschliche Züge, aber auch das animalische Wesen, das in jedem von uns steckt und nur zivilisiert wurde. Vor tausenden von Jahren war manche Tötung für andere erklärbar und nicht strafbar. In seinen Beschreibungen erkennen wir uns wieder und können vieles in uns selbst identifizieren. Samiris verdeutlicht, wie schnell man durch Enttäuschung oder andere Einflüsse zu solchen Gedanken gelangen kann, bis man ihnen nicht mehr entfliehen kann und ihnen erliegt.

Der Autor warnt eindringlich vor Gedanken, die wir nicht loslassen wollen und die uns leichtfertig in Gefahr bringen können. Es beeindruckt, wie gut er solche Abgründe bei anderen erkennt, denn auch er selbst hat mit diesen Gedanken gerungen und hat bewusst umgedacht, um sich selbst und andere zu schützen. Jeder hat wohl schon einmal an dunkle Dinge gedacht, besonders in Momenten von Verlassenheit oder mutwilligem Unglück. Es ist also nur menschlich, so zu denken, doch Samiris mahnt, dass wir durch solche Gedanken das animalische in uns wecken, das nichts Gutes im Sinn hat.

Für mich stellt dieses Buch eine unschätzbare Ressource dar, die in allen psychischen Einrichtungen, aber auch in Haftanstalten präsent sein sollte. Es dient als Ratgeber für Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Wut, ihren Zorn, Hass, Trauer und die damit verbundene Einsamkeit zu bewältigen. Es ist nicht einfach nur ein Buch, sondern ein Wegweiser für jene, die kämpfen, um ihre inneren Konflikte zu verstehen und sich reflektiert zu verändern.

Besonders für Menschen, die sich in der Einsamkeit verlieren und keinen Ausweg finden, stellt dieses Buch eine Herausforderung dar. Die Gespräche mit einigen Mördern verdeutlichen, dass sie gedanklich nicht weit von uns entfernt sind. Diese Erkenntnis mag erschreckend sein, aber sie ist real. Samuels Fähigkeit, in solche Abgründe zu blicken und bis zu einem gewissen Grad mitzugehen, zeugt von seiner psychischen Stärke und seinem Verständnis für die Vielschichtigkeit der menschlichen Emotionalität, die uns überallhin begleitet.

Samuel Samiris gibt in seinem Buch nicht nur Einblicke in dunkle Gedankenwelten, sondern auch Hoffnung und Anleitung zur Veränderung. Dieses Werk könnte einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Gefühle zu verstehen, sich zu öffnen und letztendlich einen Weg aus ihrer emotionalen Isolation zu finden. Es ist ein außergewöhnliches Werk, das nicht nur informiert, sondern auch dazu anregt, sich selbst und andere besser zu verstehen.