Die Gabe der Zeichnerin

Ein Roman, der versucht die Entstehung des Aachener Doms unter Karl dem Großen darzustellen, der gekonnt Fiktion und Fakten miteinander vermischt, der die Frage stellt: "Was wäre wenn?"
Was wäre wenn, eine Frau noch dazu eine muslimischen Glaubens, für den Kuppelbau verantwortlich wäre? Ja, was wäre wenn...lesen und herausfinden.
Hervorzuheben die Recherchearbeit der Autorin, die der Leser durch das informative Nachwort, das umfangreiche Glossar, sowie eine Zeittafel und den Nachweis der genutzten Literatur nachvollziehen kann. Gleichwohl niemals ist der Schreibstil belehrend,wird mit historischem Wissen geprahlt oder werden seitenweise trockene Abhandlungen verfasst. Vielmehr ist all das Hintergrundwissen in den Textverlauf eingebaut,lässt die Handlung anschaulich und nachvollziehbar werden. Hierzu trägt die angenehme und passende Wortwahl bei, die die Seiten nur so dahin fliegen lässt.

Mit nur einem Buch hat es Martina Kempff geschafft mich zum Fan ihrer historischen Romane zu machen.
Spannend geschrieben und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Ihre Protagonisten und Schauplätze beschreibt sie so plastisch und farbenfroh, man glaubt mit dabei zu sein beim Bau der Kathedrale zu Aachen. Spannend auch die wechselnden Handlungsstränge und wie diese zusammen geführt wurden. Die Sprache mitunter etwas blumig, aber es ist genau das warum mir dieses Buch so gut gefallen hat. Die Spannung steigt langsam aber unaufhörlich an, und bleibt bis zum Ende auf einem recht hohen Niveau.
Für mich war dies nicht das letzte Buch der Autorin und ich freue mich schon heute auf die Lektüre weiterer Bücher von Ihr.
Klare und verdiente 5 von 5 Sternen.