Die Geschichte der Fußleiste und ihre Bedeutung für das Abendland

Ich hielt bisher nicht allzu viel von Wigald Boning. Aber der Titel reizte mich, weil er bedeutungsschwer daherkommt und sich implizit über die deutsche Wissenschaftlichkeit lustig macht. Ich habe dann das Buch in einem Zug durchgelesen und war überrascht, zu welcher sprachlichen Eleganz Wigald Boning sich hier fähig zeigte. Das ist keine platte Comedy, sondern ein intellektueller Leckerbissen fürs Gemüt, das eine Universität hinter sich bringen durfte. In jedem Satz macht sich Boning über das intellektuelle Gehabe von so genannten Wissenschaftlern lustig, die nicht fähig sind über den Tellerrand ihres eigenen Themas hinwegzublicken und nicht zwischen Wichtig und Unwichtig für die Entwicklung der Zivilisation unterscheiden können. Das Buch ist also gut. Aber es sollte von den richtigen Leuten gelesen werden. Ohne Uni-Erfahrung wird ein Leser kaum einen Zugang zu dem witzigen Werk finden.

Ich habe bereits "Das Leben einer Nachtsportlers" sowie "In Rio steht ein Hofbräuhaus" gelesen. Zwei wirklich zu empfehlenswerte Bücher. Das neue Buch "Die Geschichte der Fußleiste und ihre Bedeutung für das Abendland" ist aber absolut nicht weiter zu empfehlen. Legen Sie ihr Geld bei einer Bad Bank an, und sehen Sie zu wie das Geld immer weniger wird. Das macht "mehr Spaß" als dieses neue Buch zu lesen. Zweitweise habe ich mir sogar überlegt, die Seiten herauszureissen und sie als Klopapierersatz zu benutzen. Sinnfrei, sinnlos, langweilig, alles an den Finger herbeigezogen....

Kauft euch die ersten beiden Bücher von Wigald, das neue lasst Ihr am besten stehen.