Die Gewandnadel

 
 
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Nach ihrer erfolgreichen Autobiografie "Meine Reise durch das Trauerland" erscheint nun von Susanne Ospelkaus ihr erster Roman "Die Gewandnadel".Eine Gewandnadel erinnert Josefine an die Liebe ihres Lebens: Harun, der Berber, hatte sie ihr geschenkt. Damals...
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Kommentare zu "Die Gewandnadel"
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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseschnecke93, 07.11.2022

    Hoffnung durch die Erinnerung

    "Heilen Wunden, nur weil man sie in Ruhe lässt? Nein! In seiner Ausbildung hat Yakob gelernt, dass man Wunden säubern muss, Salben aufträgt und den Verband erneuert. Wieder und wieder, bis sie heil sind. Eine Wunde braucht Fürsorge. Man darf sie nicht mit Verachtung strafen. Offenbar kann der Mensch Wunden nicht ignorieren. Spätestens wenn man sich bewegt, wird Schmerz spürbar. Mit stöhnenden Körpern und humpelnden Seelen lebt es sich schwer." Buchauszug S.103

    Inhalt:

    Die ehemalige Rotkreuzschwester Josefine lebt zusammen mit ihren Mitschwestern in der Seniorenresidenz Herbstlust. Während einige Damen noch sehr rüstig und klar sind, machen sich bei Josefine deutliche Anzeichen von Demenz bemerkbar. Sie gilt nicht nur als verwirrt, sondern auch als aggressiv. Ein Teil des Pflegepersonals möchte sie am liebsten in eine andere Abteilung verlegen und dort fixieren lassen. Yakob, ein junger Pfleger mit libyschen Wurzeln, möchte das unbedingt verhindern. Er versucht mehr über Josefines früheres Leben heraus zu finden, um sie in ihrer Verwirrtheit besser verstehen zu können. Josefine scheint eine besondere Verbindung zu Yakob zu haben. Manchmal nennt sie ihn Harun und spricht Worte in einem alten arabischen Dialekt, der Yakob von seinen Eltern her bekannt vor kommt. Was hat Josefine wohl in ihrer Zeit als Rotkreuzschwester an der Afrikafront erlebt?

    Meine Eindrücke:

    Schon im Vorfeld freute ich mich wahnsinnig auf dieses Buch. Der Klappentext versprach einmal eine etwas andere Geschichte und genau das hatte mich so neugierig gemacht. Ganz besonders begeistern konnte mich sogleich Susanne Ospelkaus Schreibstil. Angenehm locker und zugleich unvergleichlich sprachschön erzählt die Autorin diese einmalige Geschichte. Die humorvollen Bemerkungen, ihre direkte Art, der geschichtliche Hintergrund sowie die besonderen Hauptprotagonisten ließen mich begeistert in die Handlung eintauchen. Die Geschichte wird in zwei Handlungsstränge gegliedert, zum einen die Gegenwart in der Seniorenresidenz Herbstlust, zum anderen Josefines Kindheit, ihre Ausbildung und ihr Einsatz an der Afrikafront. Die beiden Handlungsstränge wurden jeweils sehr passend durch Josefines Erinnerungen und Träumereien verbunden. So habe ich beide Stränge unglaublich gerne verfolgt, was mir nicht oft passiert. In der Gegenwart fand ich die Einblicke in den Pflegeberuf sehr spannend. Auch wie das Thema Zeitdruck in der Pflege angesprochen wurde, fand ich sehr authentisch. Yakob scheint ein echtes Juwel zu sein. Ich fand es sehr berührend, wie er mit den Bewohnerinnen umgeht, besonders mit ihrer Demenz. Auch Josefines Kindheitsjahre habe ich sehr gerne gelesen. Ihre kindliche Naivität fand ich sehr berührend. In Josefines Zeit in Afrika hat die Autorin eine erotische Szene eingebaut. Das hat mich ehrlich gesagt etwas gestört. Obwohl sie sich weiterhin geschmackvoll ausgedrückt hat, war es mir zu ausführlich. Der christliche Aspekt dieses Buches äußert sich vor allem in einem hoffnungsvollen Glauben an einen guten Gott, aber nicht durch eine persönliche Glaubensbeziehung der Protagonisten.

    Zum Schluss schaffte es Frau Ospelkaus der Geschichte ein durchaus versöhnliches und berührendes Ende zu verschaffen, wenn man auch nicht von einem Happy End in klassischem Sinne sprechen kann.

    Diese besondere Geschichte und vor allem Susannes grossartiger Schreibstil haben mir ein paar äußerst fesselnde Lesestunden verschafft. Sehr gerne vergebe ich diesem Buch ausgezeichnet 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 01.11.2022

    Yakob heißt eigentlich Yasser, aber sein Name erinnert an seine libyschen Wurzeln und darüber sprechen seine Eltern nicht. Vor langer Zeit nach Deutschland geflohen, bemühen sie sich nach Kräften „deutsch“ zu sein.

    Als Yakob bei seiner Arbeit in einem Pflegeheim merkwürdige Laute einer alten Dame hört, klingt etwas in ihm an. Kennt er diese Sprache? Mit der Zeit erfährt er mehr, und er versteht, warum diese Frau die Sprache seiner Eltern spricht.

    Josefine ist schon 94. Jetzt im Alter wandern ihre Gedanken oft zurück an ihre Zeit in Libyen. Ihre Eltern schicken sie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs nach München in eine Schwesternschule, und nach ihrer Ausbildung ist das der Ort, an dem sie dienen soll. Die Umstellung fällt ihr schwer, und sie vermisst ihre Eltern und Freundin. Die Arbeit in diesem heißen Wüstenland ist mühsam. Eine nette Abwechslung sind die kurzen Gespräche mit dem Berber Harun. Doch auf einmal wird er wegen Diebstahl eingesperrt. Josefine und eine befreundete Schwester wollen ihm helfen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse, und Josefine bleibt viel länger als erwartet in ihrer neuen afrikanischen Heimat.

    Diese Geschichte ist sehr spannend und erzählt von einem Aspekt der Geschichte Deutschlands, der selten Beachtung findet. Die ruhige Liebesgeschichte bleibt eher im Hintergrund. Wichtige Themen in diesem Roman sind Vergangenheitsbewältigung, Identität und die Versorgung von alten Menschen. Yakob ist in dieser Geschichte ein vorbildhafter Held. Er sieht sich nicht nur als Pfleger, er setzt sich als Begleiter der ihm anvertrauten Menschen für sie ein. Er möchte ihre Vergangenheit verstehen, um ihnen zu helfen besser mit der Gegenwart zurechtzukommen. Dabei bleibt wenig Zeit für ein Privatleben.

    Die Geschichte Josefines führt zu einer neuen Verbindung zwischen Yakob und seinen Eltern. Da er sich danach sehnt mehr über die Wurzeln seiner Familie zu erfahren, hilft nicht nur er der alten Dame Josefine, sondern sie hilft auch ihm.

    Etwas überraschend bei diesem Buch, das in einem bekannten christlichen Verlag erscheint, ist, dass wenig Bezug auf den Glauben genommen wird. Die wenigen Hinweise auf Gott wirken ach eher fragend oder zweifelnd und scheinen davon auszugehen, dass es nicht nur einen Gott gibt. Vielleicht würde dieses Buch besser zu einem anderen Verlag passen, denn die Geschichte ist sehr gut und wertvoll, doch wer eine christliche Botschaft erwartet, könnte von diesem Buch enttäuscht werden.

    Fazit: Eine spannende Geschichte über den Einsatz einer Rotkreuz-Krankenschwester im Dritten Reich, die guten Einblicke in das damalige Geschehen bietet, aber auch Themen wie Demenz und Identität aufgreift. Empfehlenswert!

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