Die Masken des Königs
Friedrich II. von Preußen als Schriftsteller
Inszenierungen eines Selbstdarstellers
Friedrich II. von Preußen galt seinen Zeitgenossen und der Nachwelt stets als Ausnahmeerscheinung. Zu diesem Bild trug - neben seinen militärischen Aktivitäten - seine Philosophenrolle bei, die er sich als Kronprinz...
Friedrich II. von Preußen galt seinen Zeitgenossen und der Nachwelt stets als Ausnahmeerscheinung. Zu diesem Bild trug - neben seinen militärischen Aktivitäten - seine Philosophenrolle bei, die er sich als Kronprinz...
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Produktinformationen zu „Die Masken des Königs “
Inszenierungen eines Selbstdarstellers
Friedrich II. von Preußen galt seinen Zeitgenossen und der Nachwelt stets als Ausnahmeerscheinung. Zu diesem Bild trug - neben seinen militärischen Aktivitäten - seine Philosophenrolle bei, die er sich als Kronprinz aneignete und auch als König immer hervorhob. In der Öffentlichkeit meldete er sich mit zahlreichen, in französischer Sprache verfassten Schriften zu Wort. Diese zieht man heute noch heran, um aus ihnen Aussagen über die politischen Ansichten und den Charakter des Königs abzuleiten. Dabei wird meist übersehen, dass es sich bei ihnen um Instrumente der politischen Kommunikation und Rhetorik handelte, nicht um persönliche Bekenntnisse.
Andreas Peèar deutet die Schriften erstmals konsequent als Selbstinszenierungen, die Friedrich II. in verschiedenen Kontexten an verschiedene Adressaten richtete, um so bestimmte politische Wirkungen zu erzielen. Das Buch leuchtet die Traktate genau aus und legt damit die politischen Zielsetzungen offen, die Friedrich in seiner langen Regierungszeit verfolgte.
Friedrich II. von Preußen galt seinen Zeitgenossen und der Nachwelt stets als Ausnahmeerscheinung. Zu diesem Bild trug - neben seinen militärischen Aktivitäten - seine Philosophenrolle bei, die er sich als Kronprinz aneignete und auch als König immer hervorhob. In der Öffentlichkeit meldete er sich mit zahlreichen, in französischer Sprache verfassten Schriften zu Wort. Diese zieht man heute noch heran, um aus ihnen Aussagen über die politischen Ansichten und den Charakter des Königs abzuleiten. Dabei wird meist übersehen, dass es sich bei ihnen um Instrumente der politischen Kommunikation und Rhetorik handelte, nicht um persönliche Bekenntnisse.
Andreas Peèar deutet die Schriften erstmals konsequent als Selbstinszenierungen, die Friedrich II. in verschiedenen Kontexten an verschiedene Adressaten richtete, um so bestimmte politische Wirkungen zu erzielen. Das Buch leuchtet die Traktate genau aus und legt damit die politischen Zielsetzungen offen, die Friedrich in seiner langen Regierungszeit verfolgte.
Klappentext zu „Die Masken des Königs “
Inszenierungen eines SelbstdarstellersFriedrich II. von Preußen galt seinen Zeitgenossen und der Nachwelt stets als Ausnahmeerscheinung. Zu diesem Bild trug - neben seinen militärischen Aktivitäten - seine Philosophenrolle bei, die er sich als Kronprinz aneignete und auch als König immer hervorhob. In der Öffentlichkeit meldete er sich mit zahlreichen, in französischer Sprache verfassten Schriften zu Wort. Diese zieht man heute noch heran, um aus ihnen Aussagen über die politischen Ansichten und den Charakter des Königs abzuleiten. Dabei wird meist übersehen, dass es sich bei ihnen um Instrumente der politischen Kommunikation und Rhetorik handelte, nicht um persönliche Bekenntnisse.
Andreas Peèar deutet die Schriften erstmals konsequent als Selbstinszenierungen, die Friedrich II. in verschiedenen Kontexten an verschiedene Adressaten richtete, um so bestimmte politische Wirkungen zu erzielen. Das Buch leuchtet die Traktate genau aus und legt damit die politischen Zielsetzungen offen, die Friedrich in seiner langen Regierungszeit verfolgte.
Lese-Probe zu „Die Masken des Königs “
VorwortDieses Buch hat eine längere Entstehungsgeschichte. Es war zuerst der schottische und später englische König Jakob VI./I., dessen Schriften als Instrumente politischen Handelns ich im Rahmen meiner Habilitation untersucht habe. Die Tagungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in der Reihe Friedrich300 im Vorfeld der Wiederkehr des 300. Geburtstages Friedrichs II. gaben mir Anlass, mich nun auch den Schriften des Preußenkönigs zu widmen und diese als politische Sprechakte zu analysieren. Seitdem sind einige Aufsätze zu diesem Thema entstanden, die auch in diesen Band Eingang gefunden haben: So geht das Kapitel über die Geschichtsschreibung seiner Dynastie (Kapitel 3) sowie über die militärischen Schriften (Kapitel 7) auf frühere Studien zurück. Dies trifft auch zu für meine Ausführungen zum Antimachiavell (Kapitel 2). Gleichwohl habe ich in diesem Buch erstmals versucht, Friedrichs Autorschaft in ihrer Vielfalt darzulegen und die ihr zugrunde liegenden politischen Strategien systematisch zu rekonstruieren. Damit ist das Ziel des vorliegenden Buches benannt.
Zahlreiche Personen haben mir bei der Fertigstellung dieser Studie geholfen. Zunächst und vor allem möchte ich Jürgen Luh danken, der mich ermunterte, mich Friedrichs Schriften zuzuwenden, und der mir in zahlreichen Gesprächen ein wertvoller Ideengeber war. Damien Tricoire danke ich für seine kritische Lektüre und zahllose Verbesserungsvorschläge. Grischa Nehls danke ich für die formale Einrichtung des Manuskripts. Und nicht zuletzt danke ich allen Gesprächspartnern und den Studenten der Universität Halle, die wertvolle Hinweise beisteuerten.
Halle (Saale), den 25. Oktober 2015
Andreas Pecar
1. Einleitung: Friedrich II. - ein Schauspieler?
Friedrich II. hat sich über Historiker nicht eben positiv geäußert. Er hielt sie für Aktenfresser und Pedanten, die nicht in der Lage seien, der Vergangenheit die wesentlichen Weisheiten zu entlocken und für die Gegenwart festzuhalten. Die
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Geringschätzung der Fähigkeiten der zeitgenössischen Geschichtsschreiber diente ihm als Argument, um selbst zur Feder zu greifen und sich als Historiker zu betätigen. Er tat dies, da er selbst das Bild bestimmen wollte, das sich die Nachwelt von ihm und von seiner Regierungszeit machen sollte. Und er tat dies mit großem und lang anhaltendem Erfolg. Das wichtigste Mittel, um sich vor seinen Zeitgenossen und gegenüber der Nachwelt in Szene zu setzen, war seine Autorschaft, waren seine Schriften. Um diese Schriften soll es in diesem Buch gehen.
Diese Studie ist also keine Biografie Friedrichs II. Es geht nicht darum, zum wiederholten Male die Lebensgeschichte dieses Königs nachzuerzählen. Es geht vielmehr um die Frage, welche Bilder von ihm im Umlauf sind, die ihn auch für die heutigen - vorwiegend deutschen - Zeitgenossen noch interessant machen, dem Anschein nach jedenfalls interessanter als die meisten anderen Fürsten und Könige des Ancien Régime. Insbesondere geht es darum, welche Bilder der König selbst von sich in die Öffentlichkeit trug, wie er sich in seinen Texten präsentierte, welches Image er pflegte und wie seine Selbstinszenierungen sein Bild in der Öffentlichkeit prägten - zu seinen Lebzeiten, aber auch nach seinem Tod und bis in die Gegenwart hinein.
Der Gegenstand dieser Untersuchung sind insbesondere diejenigen Schriften Friedrichs II., die er bereits zu Lebzeiten veröffentlicht hatte bzw. die er nach seinem Tod veröffentlicht sehen wollte. Diese Texte müssen im Regelfall nicht neu entdeckt oder mühsam in Bibliotheken und Archiven geborgen werden. Vielmehr dienten die Schriften Friedrichs II. im Zuge eines fortschreitenden Kanonisierungsprozesses des Großen Königs als Maßstab für vorbildliches Handeln in Politik und Kriegsführung und als Richtschnur für die Nachwelt, wie sich an den mannigfach herausgegebenen Werkausgaben zeigt, die unmittelbar nach Friedrichs Tod ihren Anfang nehmen.1 In den zahlreichen Biografien,
Diese Studie ist also keine Biografie Friedrichs II. Es geht nicht darum, zum wiederholten Male die Lebensgeschichte dieses Königs nachzuerzählen. Es geht vielmehr um die Frage, welche Bilder von ihm im Umlauf sind, die ihn auch für die heutigen - vorwiegend deutschen - Zeitgenossen noch interessant machen, dem Anschein nach jedenfalls interessanter als die meisten anderen Fürsten und Könige des Ancien Régime. Insbesondere geht es darum, welche Bilder der König selbst von sich in die Öffentlichkeit trug, wie er sich in seinen Texten präsentierte, welches Image er pflegte und wie seine Selbstinszenierungen sein Bild in der Öffentlichkeit prägten - zu seinen Lebzeiten, aber auch nach seinem Tod und bis in die Gegenwart hinein.
Der Gegenstand dieser Untersuchung sind insbesondere diejenigen Schriften Friedrichs II., die er bereits zu Lebzeiten veröffentlicht hatte bzw. die er nach seinem Tod veröffentlicht sehen wollte. Diese Texte müssen im Regelfall nicht neu entdeckt oder mühsam in Bibliotheken und Archiven geborgen werden. Vielmehr dienten die Schriften Friedrichs II. im Zuge eines fortschreitenden Kanonisierungsprozesses des Großen Königs als Maßstab für vorbildliches Handeln in Politik und Kriegsführung und als Richtschnur für die Nachwelt, wie sich an den mannigfach herausgegebenen Werkausgaben zeigt, die unmittelbar nach Friedrichs Tod ihren Anfang nehmen.1 In den zahlreichen Biografien,
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Inhaltsverzeichnis zu „Die Masken des Königs “
InhaltVorwort 7
1. Einleitung: Friedrich II. - ein Schauspieler? 9
2. Ein neuer Philosoph in Europa? 19
3. Geschichtsschreibung I: Dynastiekritik 33
4. Geschichtsschreibung II: Herrscherlob 51
Der Österreichische Erbfolgekrieg 60
Der Siebenjährige Krieg 68
Geschichtsschreibung nach dem Siebenjährigen Krieg 77
5. Warum sind Friedrichs Gedichte politisch? 83
6. Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht:
Traktate und Satiren als Mittel der Außenpolitik 97
7. Militärische Schriften - Schriften für das Militär? 121
8. Der roi philosophe: ein Lehrer ohne Schüler? 145
9. Der König als Patriot 171
10. Schlussbetrachtung 183
Anmerkungen 193
Quellen- und Literaturverzeichnis 221
Autoren-Porträt von Andreas Pecar
Andreas Peèar ist Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprecher des Landesforschungsschwerpunkts »Aufklärung - Religion - Wissen« und Mitglied im Direktorium des Europäischen Aufklärungszentrums(IZEA).
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas Pecar
- 2016, 236 Seiten, Maße: 14,1 x 21,4 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593505320
- ISBN-13: 9783593505329
- Erscheinungsdatum: 08.03.2016
Pressezitat
"In its widely ranging and fascinating analysis of the political aims pursued by the Prussian monarch in his writings, 'Die Masken des Königs' has uncovered and reclaimed an understudied aspect of an otherwise well-researched figure. [...]Andreas Pecar is to be commended for bringing to light hitherto vague features of the output of a monarch who has been traditionally regarded as a major figure of the Enlightenment - whatever one may think of this controversial term.", Research Center Sanssouci, 11.04.2017
Kommentar zu "Die Masken des Königs"
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