Disputation, Deklamation, Dialog
Medien und Gattungen europäischer Wissensverhandlungen zwischen Scholastik und Humanismus. Habilitationsschrift
Die epistemologische Wende der Renaissance gründet unweigerlich auf Institutionen und Organisationsformen von Wissen, die sich als stabil gerieren. Sie modifizieren ihre Mechanismen nur in langsamen Umwälzungsprozessen, die einer anderen Zeitlichkeit...
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Produktinformationen zu „Disputation, Deklamation, Dialog “
Klappentext zu „Disputation, Deklamation, Dialog “
Die epistemologische Wende der Renaissance gründet unweigerlich auf Institutionen und Organisationsformen von Wissen, die sich als stabil gerieren. Sie modifizieren ihre Mechanismen nur in langsamen Umwälzungsprozessen, die einer anderen Zeitlichkeit folgen als die Programm- und Kontroversschriften. So bleibt die in der Scholastik ausgeprägte Disputation weiter ubiquitäre und zugleich ephemere Verhandlungsform von Wissen, die Dialektik weiterhin neben der neu aufstrebenden Rhetorik verbindliche Argumentationslehre.
Anita Traninger geht der Frage nach, in welcher Weise die Disputation die Herausbildung der von Humanisten präferierten Gattungen des theoretischen Diskurses prägte, allen voran der Deklamation und des Dialogs. Sie leistet damit einen dezidiert literaturwissenschaftlichen, komparatistisch angelegten Beitrag zur Wissensgeschichte der Vormoderne.
Autoren-Porträt von Anita Traninger
Anita Traninger, geb. 1969, ist Einstein Junior Fellow am Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin.Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der Rhetorik und Dialektik; Wissensgeschichte und europäische Literatur von der Frühen Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert; Graubereiche zwischen Fakt und Fiktion; Gattungstheorie und -geschichte; Streit- und Kontroverskultur.
Bibliographische Angaben
- Autor: Anita Traninger
- 2012, 332 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 17,3 x 24,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Franz Steiner Verlag
- ISBN-10: 3515102507
- ISBN-13: 9783515102506
Rezension zu „Disputation, Deklamation, Dialog “
"Das knappe Résumé vermag nicht wiederzugeben, auf welch breiter Basis Traninger argumentiert, welch reiches Material - Bilder, Verweise, Geschichte der Disputation, Paradoxenliteratur etc. - sie heranzieht. Für die Bildungsgeschichte ist ihre Studie nicht nur wegen des Themas von großem Interesse, sondern auch aufgrund ihrer Methode. Traningers Untersuchung belegt nämlich eindrücklich, was ein kulturwissenschaftliches close reading zu leisten vermag und wie entscheidend es ist, Wissensvermittlung nicht losgelöst von Praktiken und Medien zu untersuchen. [...] Geschult sowohl an der scharfen scholastischen Dialektik wie an der eleganten Renaissance-Philosophie ist Traningers Abhandlung eine ebenso gelehrte wie vergnügliche Lektüre." Patrick Bühler H-Soz-u-Kult, 29.04.2013
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