Ein Kuss für die Ewigkeit
Es war nur ein einziger Kuss - unvergleichlich und nie wiederholt. Doch seitdem träumt Shelley Browning von der großen Liebe. Nur um bitter enttäuscht zu werden: Ihre Ehe mit einem ehrgeizigen jungen Arzt scheitert. Als eines Tages ausgerechnet Grant...
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Es war nur ein einziger Kuss - unvergleichlich und nie wiederholt. Doch seitdem träumt Shelley Browning von der großen Liebe. Nur um bitter enttäuscht zu werden: Ihre Ehe mit einem ehrgeizigen jungen Arzt scheitert. Als eines Tages ausgerechnet Grant Chapman, der Mann ihrer Träume, wieder in ihr Leben tritt, wagt ihr Herz erneut zu hoffen. Noch aber sagt Shelley ihr Verstand, dass sie nie wieder einem Menschen vertrauen darf. Bis Grant Opfer böser Anschuldigungen wird. Plötzlich erkennt Shelley die Wahrheit, doch da ist es beinahe schon zu spät. Kann Grant ihr je verzeihen?
''Meisterhaft!''
Publisher's Weekly
''Eine meisterhafte Erzählerin!''
Newport News Daily Press
''Einer der hellsten Sterne am Romance-Himmel!''
Dallas Morning News
Es war nur ein einziger Kuss - unvergleichlich und nie wiederholt. Doch seitdem träumt Shelley Browning von der großen Liebe. Nur um bitter enttäuscht zu werden: Ihre Ehe mit einem ehrgeizigen jungen Arzt scheitert. Als eines Tages ausgerechnet Grant Chapman, der Mann ihrer Träume, wieder in ihr Leben tritt, wagt ihr Herz erneut zu hoffen. Noch aber sagt Shelley ihr Verstand, dass sie nie wieder einem Menschen vertrauen darf. Bis Grant Opfer böser Anschuldigungen wird. Plötzlich erkennt Shelley die Wahrheit, doch da ist es beinahe schon zu spät. Kann Grant ihr je verzeihen?
Ein Kuss für die Ewigkeit von Sandra Brown
LESEPROBE
Sie hattesich ganz bewusst für einen Platz im hinteren Teil des Seminarraumsentschieden, denn sie wollte ihn möglichst unauffällig beobachten. Zu ihrerVerblüffung musste sie sich eingestehen, dass er sich in den vergangenen zehnJahren kaum verändert hatte. Stattdessen schien sich seine maskulineAusstrahlung seit ihrer letzten Begegnung noch verstärkt zu haben. Wie altmochte er jetzt sein? Sie schätzte ihn auf Mitte dreißig, und dummerweise wardie magnetisierende Anziehungskraft, die er seinerzeit auf sie ausgeübt hatte,ungebrochen.
Währendseiner Vorlesung schrieb Shelley eifrig mit. Obwohl das Wintersemester erst vorzwei Wochen begonnen hatte, ging er seinen Stoff zügig durch, um sie auf dieAbschlussprüfungen im Dezember vorzubereiten. Und er hatte die ungeteilteAufmerksamkeit seiner Studenten.
DieSeminare für politische Wissenschaften fanden in einem der ältesten Bauten aufdem Campus statt. Allerdings hätten die efeuberankten Mauern eher zu einer derEliteuniversitäten an der Ostküste gepasst als zu einem College im tiefstenOklahoma. Indes wirkte das ehrwürdige Gebäude mit seinen knarrenden Holzdielen undden hellen, stuckverzierten Fluren beschaulich- anheimelnd auf die Studenten.
DozentGrant Chapman stand vor seinen Studenten, die Armelocker auf ein Pult gestützt. Aus massiver Eiche gefertigt, waren die Zeichender Zeit scheinbar spurlos an dem Möbel vorübergegangen.
Genau wie andiesem Mann, sinnierte Shelley. Mr. Chapman wirktesportlich trainiert wie vor zehn Jahren. So manches Mädchenherz hatte damalshöher geschlagen, wenn er mit dem Schulteam der PoshmanValley Highschool gegen gegnerische Basketball-Mannschaften angetreten war. Nurmit Sportshorts und T-Shirt bekleidet, hatte Grant Chapmanden Schülerinnen glatt den Atem genommen. Auch Shelley Browning. Zehn Jahrespäter, und der athletische, junge Lehrer hatte sich in einen dynamischen,distinguierten Dozenten verwandelt.
SilberneFäden durchzogen das dunkle Haar, das er noch genauso leger frisiert trug wiedamals. Lange Haare waren an der Poshman Valley Highzwar verpönt gewesen, aber als junger, fortschrittlicher Pädagoge hatte er sichüber diese eherne Regel locker hinweggesetzt. Shelley konnte sich noch lebhaftdaran erinnern, als sie das erste Mal von Grant Chapmangehört hatte. »Shelley, Shelley, der neue Geschichtslehrer sieht einfachumwerfend aus!«, hatte ihre Freundin sie aufgeregt begrüßt.Das war einen Tag nach den Sommerferien gewesen. »Wir bekommen ihn im zweitenHalbjahr. Er sieht wirklich spitzenmäßig aus! Und er hat Ahnung! Endlich malein junger Typ, da geht der Geschichtsunterricht bestimmt voll ab!«, hatte das Mädchen geschwärmt. Dann war sie zu den anderengelaufen, um ihnen von diesem Glückstreffer zu berichten. »Oh, und er heißt Chapman, Grant Chapman«, hatte sieShelley noch über die Schulter hinweg zugerufen. Soeben ging er auf den Einwurfeiner Studentin ein. Shelley registrierte weder die Frage noch seine tief schürfendeAntwort. Sie konzentrierte sich ganz auf seine sonore, wohlklingende Stimme.Dicht über ihr Schreibpult gebeugt, schloss sie unwillkürlich die Augen underinnerte sich spontan wieder daran, wann sie den sanft akzentuierten Tonfall daserste Mal gehört hatte.
»Browning,Shelley? Sind Sie anwesend?« Ihr Herzschlag hatte fürSekundenbruchteile ausgesetzt. Keiner mochte es, wenn er gleich am ersten Schultagnach den Ferien aufgerufen wurde. Schlagartig waren zwanzig neugierigeAugenpaare auf sie geheftet. Mit leicht fahriger Hand hatte sie aufgezeigt.
»Ja, Sir.« »Miss Browning, Sie haben wohl versehentlich Ihre Gymnastikhoseliegen lassen. Sie wurde im Umkleideraum gefunden. Miss Virgil hat sie an sichgenommen.«
Die Klassewar in hämisches Johlen und Pfeifen ausgebrochen. Mit flammend roten Wangenhatte sie sich stammelnd bei dem neuen Lehrer bedankt. Daraufhin hielt er siebestimmt für eine dämliche Kuh. Komisch, aber seine Meinung war ihr wichtigergewesen als die ihrer Mitschülerinnen.
Als sie anjenem Tag aus der Klasse gespurtet war, hatte er sie an der Tür beiseitegenommen. »Das mit vorhin tut mir leid. Es warbestimmt nicht meine Absicht, Sie vor der Klasse bloßzustellen«, hatte er sich entschuldigt.Ihre Freundinnen standen neidisch dabei und bekamen große Augen.
»Das machtdoch nichts«, hatte Shelley nur matt geantwortet. »Oh doch. AlsWiedergutmachung bekommen Sie von mir fünf Bonuspunkte in der erstenKlassenarbeit, versprochen.«
Sie hattedie fünf Extrapunkte nie bekommen, weil sie bei Klausuren ohnehin fast immerdie volle Punktzahl erreichte. Und Geschichte war in jenem Halbjahr ihrabsolutes Lieblingsfach.
»Meinen Siedie Zeit vor dem Vietnamkrieg oder danach?«, hakte Mr.Chapman eben bei der Studentin nach, die sich nachder öffentlichen Einflussnahme auf die Entscheidungen der Regierung erkundigt hatte.
Kurzentschlossen lenkte Shelley ihre Gedanken wieder auf die Gegenwart. Wetten, ererinnerte sich nicht mehr an »Browning, Shelley« und ihre verschlampte Gymnastikhose?Inzwischen hatte er vermutlich längst verdrängt, dass er knapp vier Monate langLehrer an der Poshman Valley Highschool gewesen war.Nach allem, was er durchgemacht hatte! Sentimentalität konnte man sich nämlichnicht leisten, wenn man die Karriereleiter zum Kongressmitglied undSenatsberater hinaufkletterte. Und einen öffentlichen Skandal lockerwegsteckte. Immerhin hatte man Grant Chapman ein paarunangenehme Dinge vorgeworfen, die vor Jahren in einer ländlichen Kleinstadt passiertsein sollen und die sein facettenreiches Leben überschatteten.
Dass ersich für sie kaum verändert hatte, hing vielleicht auch damit zusammen, dasssie ihn zigmal im Fernsehen erlebt hatte. Von Journalisten und Reporternbelagert, hatte er Stellung zu dem Skandal nehmen müssen, der ganz Washingtontief erschütterte. Sein Foto war ihr von den Titelseiten der Zeitungen förmlichins Auge gesprungen. Die Schnappschüsse waren wenig schmeichelhaft gewesen -trotzdem hatte sich sein Gesicht unauslöschlich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Shelleywar sich fast sicher, dass er sie nicht wiedererkannte.Mit sechzehn war sie nämlich eine dürre Bohnenstange gewesen. Inzwischen wirkteihre schlanke Silhouette femininer, weicher und weiblich proportioniert. IhreGesichtszüge hatten sich verändert. Statt kindlicher Pausbacken betonten hoheWangenknochen ihre rauchblauen Augen.
Die langenPonyfransen, die ihr als Schulmädchen kess in die Stirn wippten, waren längstpassé. Mittlerweile kämmte sie die Haare streng zurück, so dass sie ihre schöngeschwungenen Brauen und den herzförmigen Haaransatz betonten. Von Natur ausbrünett, umschmeichelte die dichte, dunkel schimmernde Mähne ihre Schultern wieflüssiges Kupfer.
Dasfröhliche Cheerleader-Girl war Schnee von gestern. Vorbei war die Zeit derUnschuld, des Idealismus. Die Frau, die dort in dem Seminarraum saß, war sich desUnrechts in der Welt und deren Unzulänglichkeiten vollkommen bewusst. Genau wieGrant Chapman. Sie hatten sich beide verändert, warenandere als vor zehn Jahren. Und Shelley fragte sich zum vielleicht hundertstenMal, warum sie sich ausgerechnet für sein Seminar eingeschrieben hatte.
»BerücksichtigenSie bitte die damalige Position Präsident Johnsons«, gab er gerade zu bedenken.Shelley warf einen verstohlenen Blick auf ihreArmbanduhr. Das Seminar dauerte nur noch eine Viertelstunde, und sie hatte sichgerade einmal zwei Zeilen notiert. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie mitBausch und Bogen durch die Prüfung rasseln und das Grundstudium nicht schaffen.Dabei hatte sie im ersten Semester in Staatsbürgerkunde mit Auszeichnungbestanden. Sie erinnerte sich an einen kalten, windigen Tag in jenem längstvergangenen Herbst.
»Hätten Sienicht Lust, mir an ein paar Nachmittagen pro Woche bei denUnterrichtsvorbereitungen zu assistieren?«, hatte ersie gefragt. Sie trug den Windblouson ihres damals aktuellen Boyfriends und hatte die Fäuste in den tiefen Jackentaschenvergraben. Mr. Chapman hatte sie auf dem Schulhofzwischen Sporthalle und Unterrichtsgebäude angesprochen. Seine für dieSchulordnung zu langen Haare umwehten wild seinen Kopf. Nur mit einem Trainingsanzugbekleidet, stemmte er sich gegen den beißenden Nordwind.
»Natürlich,wenn Sie nicht wollen, sagen Sie es mir ruhig«
»Nein,nein«, stammelte sie hastig und befeuchtete sich die spröden Lippen. »Dasheißt, ja. Also, ich würde das gern machen. Wenn Sie meinen, dass ich das packe.«
»Sie sindmeine beste Schülerin. Ihre Klausur über das Rechtssystem war herausragend.« »Danke.« Sie errötete. Mist, undwieso hatte sie aus heiterem Himmel rasendes Herzklopfen? Er war doch nur einLehrer. Sicher, aber nicht irgendein Lehrer. »Wenn Sie die allgemeinenFragenkomplexe in den Tests durchgehen, lese ich die Ausarbeitungen. Das spartmir abends eine Menge Zeit.« Schlagartig hatte sichihr die Frage aufgedrängt, was er abends denn wohl machte. Traf er sich miteiner Frau, hatte er eine feste Freundin? Darüber hatten die Mädchen schon aufetlichen Schlafpartys spekuliert. Allerdings hatte Shelley ihn in der Stadtnoch nie mit jemandem zusammen gesehen.
Einmalabends, als sie mit ihrer Familie im Wagonwheel Steakhouse zum Essen gewesen war, hatte er dort gesessen.Allein. Er hatte ihr höflich zugenickt, und sie wäre am liebsten gestorben. Wasblieb ihr anderes übrig, als ihm mit hochrotem Kopf ihre Eltern vorzustellen?Daraufhin war er aufgestanden, um ihrem Vater freundlich die Hand zu schütteln.Nachdem sie einen Tisch zugewiesen bekommen hatten, musste ihr kleiner Bruderzu allem Überfluss auch noch sein Glas Milch umschütten. Dafür hätte sie ihnumbringen können! Als sie einen verstohlenen Blick zuMr. Chapman riskierte, war sein Platz leer.
»Okay. Anwelchen Tagen?« Er blinzelte in das trotz der Kälte helle Sonnenlicht. Siewusste nicht so recht, ob seine Augen nun grau oder grün oder eine Mischung vonbeidem waren. Auf jeden Fall gefielen ihr die auffallend dichten, langen Wimpern,wenn er die Augen zusammenkniff. »Das entscheiden Sie.«Er lachte.
»Also, amDonnerstag muss ich zu den Cheerleadern, weil wir am Freitag eine Veranstaltunghaben.« So ein Schwachsinn! Er weiß doch genau,wann die Aufwärmspiele sind. »Und dienstags habe ich Klavier- unterricht.« Das interessiert ihn nicht die Bohne, Shelley! »Schätze,Montag und Mittwoch wären am besten.« »Prima«, lachteer. »Puh, ist das kalt hier draußen. Kommen Sie, gehen wir rein.«
Um ein Haarwäre sie über ihre eigenen Füße gestolpert, da er sie unvermittelt am Ellbogenfasste und zur Eingangstür bugsierte. Sobald die schwere Eisenkonstruktion schepperndhinter ihnen ins Schloss fiel, war sie einer Ohnmacht nahe. Ihr Arm brannte vonseiner Berührung. Allerdings hatte sie ihren Freundinnen nie davon erzählt,sondern den Zwischenfall wie ein kostbares Geheimnis gehütet. ()
© Blanvalet Verlag
Übersetzung:Beate Darius
Nein, faul ist Sandra Brown nun wahrlich nicht, und auch über mangelnden Erfolg kann sie nicht klagen: Gut 70 Romane hat sie verfasst, und seit 1990 schafften alle ihre Bücher den Sprung in die Bestsellerlisten. Insgesamt über 70 Millionen Exemplare ihrer Bücher fanden bisher den Weg zu ihren Lesern, darunter Übersetzungen in insgesamt 33 Sprachen.
Sandra Brown ist bekennende Texanerin: Sie wurde in Waco geboren, wuchs in Fort Worth auf und studierte Anglistik an der Texas Christian University. Bevor sie 1981 mit dem Schreiben begann, hatte sie als Model und beim Fernsehen gearbeitet, wo sie Wettervorhersagen ebenso charmant zu präsentieren wusste wie die Sendung „PM Magazine“. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann Michael Brown in Arlington im Bundesstaat – genau – Texas.
Ob Liebesgeschichte oder Thriller: Man darf auf weitere Bücher der Star-Autorin gespannt sein – vorausgesetzt, sie widersteht auch weiterhin tapfer allen Lockungen des Müßiggangs. Doch wer wollte daran zweifeln?
- Autor: Sandra Brown
- 2007, Deutsche Erstausgabe, 223 Seiten, Maße: 11,4 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Beate Darius
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442366208
- ISBN-13: 9783442366200
4.5 von 5 Sternen
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