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Eine Familie am Abgrund

Das Gerstenberg-Haus 1914-1945
 
 
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"Was passiert, wenn wir uns wirklich im Krieg befinden?"
"Wir werden unsere Pflicht tun, wie im letzten Krieg auch."

Eine Familie und zwei Weltkriege
Die Veränderungen in der Hellwegstadt Geseke beginnen Anfang des 20. Jahrhunderts schleichend, aber...
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Kommentare zu "Eine Familie am Abgrund"
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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M.M., 06.11.2019

    Mit dem Buch "Eine Familie am Abgrund" von Charlotte Schroeter-Eiserich ist der Autorin etwas gelungen, was ich mir von einem guten Roman wünsche. Gut recherchierte reale Ereignisse, gepaart mit einer fiktionalen Erzählung. Vor dem Hintergrund des ersten und zweiten Weltkrieges erlebt der Leser eine Familie mit ihren großen und kleineren Blessuren, das Auf und Ab einer umstürzlerischen Zeit.
    Zu Beginn des Buches regiert noch der Kaiser und die Familie Kleinemeier huldigt ihm. Die Männer ziehen voller Hoffnung und Vertrauen auf einen Sieg in einen fürchterlichen Krieg von dem man anfangs tatsächlich glaubte, dieser sei in wenigen Monaten beendet. Ich denke jeder, der einmal in seiner Familie recherchiert findet das ein oder andere tragische Schicksal welches sich so oder so ähnlich abgespielt hat, wie bei diesen Familienmitgliedern. Das Gefühl von dem Staatsoberhaupt betrogen worden zu sein und am Ende erleben zu müssen, dass man im Vaterland dermaßen gedemütigt diesem Friedensvertrag zustimmen muss, hat in der damaligen Generation etwas zerbrochen, was wir heute kaum noch nachempfinden können. Nicht genug damit, dass in diesem Krieg Zukunftspläne von jungen Frauen zerbrachen, weil ihr Verlobter in einem sinnlosen Krieg sein Leben verlor - danach brach eine Grippewelle aus, die unter den Überlebenden wütete. Das ist leider keine Fiktion sondern war traurige Realität.
    Auch die Familie Kleinemeier war davon betroffen. Hatte man gerade wieder Mut für eine neue Zukunft gefasst, schon waren alle Hoffnungen erneut dahin. Manchmal fragt man sich beim Lesen dann schon, "wie können Menschen so viel Leid ertragen?"
    Dann macht die Autorin in dem Roman einen Zeitsprung. Wir lesen von den neuen Hoffnungen auf einen starken Mann aus Österreich, an der Spitze des Landes. Er und seine Anhänger werden es schon richten, dass es den Menschen wieder gutgeht. Viele in diesem Land dachten doch tatsächlich so - auch die Kleinemeiers. Die Demütigungen nach dem verlorenen ersten Weltkrieg sollen nicht länger schmerzen.
    Für das Kurzwaren-Geschäft der Kleinemeiers bedeutet es einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Heinrich hatte schon ganz früh den richtigen Riecher: Es werden jetzt viele Fahnen gebraucht, die in seinem Unternehmen, das schon am Abgrund stand, genäht und verkauft werden. Eine neue wirtschaftliche Blüte. Dass Heinrich keine Skrupel hatte, den größten Konkurrenten "aufzukaufen" - ein jüdisches Geschäft - und sich an dem Unglück dieser Familie zu bereichern, ist ja tatsächlich tausendfach geschehen. Juden - unser Unglück. So hört man es und als sich herausstellte, dass ein angeheiratetes Familienmitglied tatsächlich jüdische Vorfahren hat war man schnell mit der Rechtfertigung bei der Hand, dieser Mann sei anders als diejenigen, die Richtung Osten deportiert werden.
    Dies ist ein Buch über menschliche Stärken und deren Schwächen, über die Verführbarkeit wenn man den Leuten persönliche Vorteile verspricht, sowie Blindheit gegenüber der Realität des täglichen Lebens, weil man auf der vermeintlichen richtigen Seite zu stehen glaubt.
    Der Autorin ist es gelungen, den Charakter jedes einzelnen Familienmitglieds dem Leser nahe zu bringen. Da ist Heinrich mit seiner Enttäuschung und unverständlichen Abneigung gegenüber seiner eigenen Söhne. Einer davon ein Filou und Lebenskünstler, der andere ein gebrochener Mann durch die Erlebnisse des Krieges und des anschließenden Verlustes seiner großen Liebe. Die Tochter, deren Zukunftspläne durch den ersten Weltkrieg zerbrachen, die später von den Männern benützt und betrogen wurde und ein unerfülltes Dasein führte. Und da sind die Enkel im Haus, die ihr Glück suchen.
    Dies ist ein Roman der verdeutlicht, wie ein Bruch durch eine ganze Familie geht und trotzdem bleibt diese Familie zusammen, hält sich gegenseitig. Als Leser ist man nicht nur Zuschauer sondern sitzt mit den Menschen am Mittagstisch und hört deren Gespräche zu.
    Die Autorin hat die tatsächliche Ereignissen des Ortes Geseke, als auch die für die Handlung wichtigsten politischen Meilensteine der Weltbühne recherchiert und diese in den Roman eingebunden. Die Zeittafel am Ende des Buches gibt eine Übersicht.
    Obwohl es sprachlich keine hohe Literatur ist, hat mir dieser Roman sehr gefallen. Das Buch ist kein Unterhaltungsroman, dafür ist das Thema zu ernst. Die Autorin hat für den Normalbürger in einer verständlichen Sprache geschrieben. Es handelt sich nicht um ein Sachbuch, obwohl viele Sachthemen darin verarbeitet wurden. Das macht aber auch den Reiz dieser Lektüre aus.
    Deshalb auch von mir 5 Sternchen.

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