Für Eile fehlt mir die Zeit
Andere nennen es Alltag, Horst Evers nennt es Schikane. Das neue Buch des Bestsellerautors!
"Mir passieren auch schlimme Sachen. Zum Beispiel habe ich eine elektrische Saftpresse zum Geburtstag bekommen. Wenn man erst einmal so weit ist, dass die...
"Mir passieren auch schlimme Sachen. Zum Beispiel habe ich eine elektrische Saftpresse zum Geburtstag bekommen. Wenn man erst einmal so weit ist, dass die...
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Produktinformationen zu „Für Eile fehlt mir die Zeit “
Andere nennen es Alltag, Horst Evers nennt es Schikane. Das neue Buch des Bestsellerautors!
"Mir passieren auch schlimme Sachen. Zum Beispiel habe ich eine elektrische Saftpresse zum Geburtstag bekommen. Wenn man erst einmal so weit ist, dass die Menschen es einem nicht mehr zutrauen, das Obst roh, am Stück beißen zu können, sondern einem elektrische Saftpressen schenken, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Mit dem Obst fängt es an, aber bald schon wird dir diese Maschine vermutlich auch das Mittag- und Abendessen pürieren. Das ist der Lauf der Welt. Mit Brei beginnen wir, mit Brei enden wir. Die Klammer des Lebens, letztlich ist sie das Püree. Aber am Ende sind wir natürlich froh, dass wir das Püree haben. Die Welt ist sonst schon hart genug."
"Mir passieren auch schlimme Sachen. Zum Beispiel habe ich eine elektrische Saftpresse zum Geburtstag bekommen. Wenn man erst einmal so weit ist, dass die Menschen es einem nicht mehr zutrauen, das Obst roh, am Stück beißen zu können, sondern einem elektrische Saftpressen schenken, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Mit dem Obst fängt es an, aber bald schon wird dir diese Maschine vermutlich auch das Mittag- und Abendessen pürieren. Das ist der Lauf der Welt. Mit Brei beginnen wir, mit Brei enden wir. Die Klammer des Lebens, letztlich ist sie das Püree. Aber am Ende sind wir natürlich froh, dass wir das Püree haben. Die Welt ist sonst schon hart genug."
Klappentext zu „Für Eile fehlt mir die Zeit “
Andere nennen es Alltag. Horst Evers nennt es Schikane."Mir passieren auch schlimme Sachen. Zum Beispiel habe ich eine elektrische Saftpresse zum Geburtstag bekommen. Wenn man erst einmal so weit ist, dass die Menschen es einem nicht mehr zutrauen, das Obst roh, am Stück beißen zu können, sondern einem elektrische Saftpressen schenken, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Mit dem Obst fängt es an, aber bald schon wird dir diese Maschine vermutlich auch das Mittag- und Abendessen pürieren. Das ist der Lauf der Welt. Mit Brei beginnen wir, mit Brei enden wir. Die Klammer des Lebens, letztlich ist sie das Püree. Aber am Ende sind wir natürlich froh, dass wir das Püree haben. Die Welt ist sonst schon hart genug."
"Man amüsiert sich als Komiker ja ungern über das, was Kollegen fabrizieren, aber bei Horst Evers geht es beim besten Willen nicht anders. Fast jede Seite gehört in die Kategorie 'Wäre ich gern selbst draufgekommen'!" Frank Goosen
"Evers' Geschichten sind federleicht, voll fatalistischen Humors. Einfach klasse." Süddeutsche Zeitung
Endlich erscheint das neue Buch von Horst Evers, das eine erfreuliche Menge an Vorschlägen liefert, wie man diese Welt ohne übertriebenen Aufwand erheblich verbessern könnte. Einer der wahrscheinlich wirkungsvollsten: "Wir nehmen allen Berlinern ihre Hunde weg und geben ihnen dafür je vier Hühner. Dann lägen auf den Bürgersteigen Eier. Es wäre quasi das ganze Jahr über Ostern." Horst Evers denkt mit, berät und gibt Tipps. Zum Beispiel weiß er, wie man auf einen Schlag zwanzig Kilo abnehmen kann, nämlich indem man die Art des Wiegens verändert: "Ich wiege jetzt die Körperteile einzeln: Kopf, Fuß, Bein usw., zähle dann wieder zusammen und habe allein dadurch zwanzig Kilo abgenommen." Oder er rechnet einfach mal gegen und führt auf diese Weise ein paar gängige Alltagsweisheiten ad absurdum: "Wer jeden Tag eine Stunde laufen geht, verlängert zwar seine Lebenserwartung im Schnitt um ca. zwei Jahre, verbraucht aber insgesamt vier Jahre seines Lebens nur fürs Laufen." Vor allem aber erzählt Horst Evers Geschichten. Kleine, liebevolle, lustige Geschichten aus dem Hier und Jetzt. Geschichten, die weit davon entfernt sind, auch nur einen einzigen Ratschlag zu erteilen, aber trotzdem helfen.
Autoren-Porträt von Horst Evers
Autorenporträt Horst Evers... mehr
Ach, der nette Herr Evers! Diesen Satz dürfte Horst Evers sicher schon oft gehört haben -
hat er doch lange als Eilzusteller bei der Post gearbeitet oder Briefkästen geleert. Davor
konnte man seine Bekanntschaft auch im Taxi machen, ihn als Nachhilfelehrer engagieren
oder sich von ihm als Meinungsforscher befragen lassen - das ganze schöne Programm der
Jobs, mit denen sich viele ihr Studium finanzieren. Evers, eigentlich Studienrat für Deutsch
und Sozialkunde, hat sich dann aber, wie schön, für das Schreiben, die „Sprach-Arbeit",
entschieden; seit 1993 ohne Netz und doppelten Boden als Briefträger ...
1990 gründete er mit Freunden die Vorlesebühne „Dr. Seltsams Frühschoppen", die heute
nur noch „Der Frühschoppen" heißt. Jeden Sonntag um 13 Uhr geht im Schlot (Chausseestr.
18, Berlin-Mitte) die Post ab. Bis 2008 war Evers auch als Vorleser, Sänger und
Lebensmitteldarsteller in einer weiteren Vorlesebühne aktiv, die sich das „Mittwochsfazit"
nannte. 2002 gab es dafür den „Deutschen Kabarettpreis", davor u. a. den „Salzburger Stier"
oder den „Prix Pantheon", danach den „Deutschen Kleinkunstpreis" (2008) oder den „Gaul
von Niedersachsen" (2010) und, nicht zu vergessen, den legendären Preis im „Theodor-
Adorno-Ähnlichkeitswettbewerb" (1996 gemeinsam mit Bov Bjerg).
Mehr als 20 Jahre ist der gebürtige Diepholzer, Jahrgang 1967, also nun schon auf der
Bühne unterwegs und erzählt, präsentiert, performt seine Geschichten; Geschichten aus
dem Leben, sehr komisch, sehr schräg und doch so normal wie eben der wahnsinnige Alltag
normal sein kann. Evers beobachtet genau und mit Herzenswärme - denn ohne die Liebe zu
den Menschen würde er nicht so gern und oft auf der Bühne stehen - und erfreut sich und
uns mit Onkels großem Bahnhof oder den Prognosen für das Jahr 2011. Da sollen in Berlin
richtige Happenings an S-Bahnhöfen abgegangen sein, weil ja bekanntlich die Berliner SBahn
ein echtes Zugproblem hat und die neue Hauptbeschäftigung in Berlin „Warten auf die
S-Bahn" ist. Grillpartys, DJs und Gäste aus ganz Deutschland wollen mitwarten mit den
Berlinern - andere Städte überlegen schon, auch ihre Züge kaputt zu machen, um etwas von
dem Wartehype abzukriegen ... Und irgendwo unter den Wartenden sitzt sicher Horst Evers,
der mit seiner Familie in Berlin lebt. Sitzt da und lauscht, beobachtet und notiert, lacht in sich
hinein oder laut heraus, bis er wieder viele neue schöne Geschichten daraus formt und
knetet und seinen Lesern/Zuhörern/Zusehern schenkt. Ach, der nette Herr Evers!
Ach, der nette Herr Evers! Diesen Satz dürfte Horst Evers sicher schon oft gehört haben -
hat er doch lange als Eilzusteller bei der Post gearbeitet oder Briefkästen geleert. Davor
konnte man seine Bekanntschaft auch im Taxi machen, ihn als Nachhilfelehrer engagieren
oder sich von ihm als Meinungsforscher befragen lassen - das ganze schöne Programm der
Jobs, mit denen sich viele ihr Studium finanzieren. Evers, eigentlich Studienrat für Deutsch
und Sozialkunde, hat sich dann aber, wie schön, für das Schreiben, die „Sprach-Arbeit",
entschieden; seit 1993 ohne Netz und doppelten Boden als Briefträger ...
1990 gründete er mit Freunden die Vorlesebühne „Dr. Seltsams Frühschoppen", die heute
nur noch „Der Frühschoppen" heißt. Jeden Sonntag um 13 Uhr geht im Schlot (Chausseestr.
18, Berlin-Mitte) die Post ab. Bis 2008 war Evers auch als Vorleser, Sänger und
Lebensmitteldarsteller in einer weiteren Vorlesebühne aktiv, die sich das „Mittwochsfazit"
nannte. 2002 gab es dafür den „Deutschen Kabarettpreis", davor u. a. den „Salzburger Stier"
oder den „Prix Pantheon", danach den „Deutschen Kleinkunstpreis" (2008) oder den „Gaul
von Niedersachsen" (2010) und, nicht zu vergessen, den legendären Preis im „Theodor-
Adorno-Ähnlichkeitswettbewerb" (1996 gemeinsam mit Bov Bjerg).
Mehr als 20 Jahre ist der gebürtige Diepholzer, Jahrgang 1967, also nun schon auf der
Bühne unterwegs und erzählt, präsentiert, performt seine Geschichten; Geschichten aus
dem Leben, sehr komisch, sehr schräg und doch so normal wie eben der wahnsinnige Alltag
normal sein kann. Evers beobachtet genau und mit Herzenswärme - denn ohne die Liebe zu
den Menschen würde er nicht so gern und oft auf der Bühne stehen - und erfreut sich und
uns mit Onkels großem Bahnhof oder den Prognosen für das Jahr 2011. Da sollen in Berlin
richtige Happenings an S-Bahnhöfen abgegangen sein, weil ja bekanntlich die Berliner SBahn
ein echtes Zugproblem hat und die neue Hauptbeschäftigung in Berlin „Warten auf die
S-Bahn" ist. Grillpartys, DJs und Gäste aus ganz Deutschland wollen mitwarten mit den
Berlinern - andere Städte überlegen schon, auch ihre Züge kaputt zu machen, um etwas von
dem Wartehype abzukriegen ... Und irgendwo unter den Wartenden sitzt sicher Horst Evers,
der mit seiner Familie in Berlin lebt. Sitzt da und lauscht, beobachtet und notiert, lacht in sich
hinein oder laut heraus, bis er wieder viele neue schöne Geschichten daraus formt und
knetet und seinen Lesern/Zuhörern/Zusehern schenkt. Ach, der nette Herr Evers!
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Autoren-Interview mit Horst Evers
Interview mit Horst EversIhre Podcasts werden mit der Untertreibung eingeleitet: Sie hören nun den lustigsten Mann der Welt. Muss doch ziemlich anstrengend sein als Superman - wie geht es Ihnen damit?
Horst Evers: Solche Dinge überfallen einen, so wie mich damals der Haarausfall überfallen hat. Man muss lernen, damit zu leben.
Oder mal kurz im Ernst: Ich mache, bzw. produziere die Podcasts nicht selbst. Ich stelle nur die Bänder mit den Texten zur Verfügung. Alles Weitere machen Freunde, auch die Einleitung. Seinerzeit habe ich ihnen dafür Pressestimmen und Kritiken gegeben, damit sie sich was raussuchen können. Das haben sie sich raus gesucht.
Rotes Hemd und schwarze Hose - anders sieht man sie nicht bei Auftritten. Warum nur? Und treibt das nicht Ihre Frau manchmal dazu, Ihnen eine neue Garderobe aufzuschwatzen?
Horst Evers: Vor fast 20 Jahren hat mir eine sehr schöne junge Frau nach einem Auftritt, bei dem ich zufällig ein rotes Hemd und eine schwarze Hose trug, gesagt, das stünde mir ganz ausnehmend gut. Ich war praktisch sofort verliebt und habe seither zu jedem Auftritt ein rotes Hemd und eine schwarze Hose angezogen. Die junge Frau habe ich nie wieder gesehen.
Meine Freundin schätzt besonders, dass ich mich eigenständig anziehen kann.
Wie schwer fiel es Ihnen damals, ihren Job bei der Post aufzugeben? (siehe Autorenporträt)
... mehr
Horst Evers: Sehr schwer. Denn ich hatte vorher sehr viele andere Gelegenheit- und Studentenjobs gehabt und wusste, einen derart guten und auch für die Gesellschaft nutzbringenden Job würde ich nie wieder finden. Dazu die permanente Existenzangst, wenn man versucht allein vom Schreiben zu leben. Gott sei Dank hatte ich aber immer meinen Taxischein in Hinterhand.
Sicher erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Versuch, eine Geschichte zu schreiben (eine Ihrer Geschichten). Wie ging der aus und was war das Thema?
Horst Evers: Es war für die Schülerzeitung, eine fiktive Lehrerkonferenz. Ein sehr lustiger Text, der praktisch nur aus Lehrerparodien bestand. Diesen Text konnte man auch gut öffentlich vorlesen. Tatsächlich habe ich ihn auch mehrfach öffentlich vorgelesen. Hat allerdings auch ziemlichen Ärger gegeben.
Einsames Schreiben kontra Tournee-Rampensau: was hat welche Vorzüge/Nachteile, was mögen Sie lieber und warum genau? Ändert sich das manchmal?
Horst Evers: Ich schreibe im Wesentlichen auf den Reisen. Die Auftritte, das Vorlesen macht eigentlich immer Spaß. Das Schreiben kann allerdings durchaus häufig die Hölle sein. Für mich eigentlich immer ein zäher, leidvoller, anstrengender Prozess, bei dem Zufriedenheit praktisch nie zu erreichen ist. Ich glaube, das ändert sich nie.
Schon mal einen Blackout auf der Bühne gehabt? Wenn ja, wie haben Sie reagiert - wenn nein, warum eigentlich nicht?
Horst Evers: Immer weiterreden. Wenns gar nicht anders geht, den Blackout thematisieren. Man kann auch die Leute fragen, ob sie nicht vielleicht eine Idee haben, was man eventuell gemeint haben könnte. Das kann sehr unterhaltsam sein.
Erwarten Bekannte eigentlich einen Spaß nach dem anderen von Ihnen oder können Sie Kneipenabende ganz entspannt angehen?
Horst Evers: Meine Freunde oder Bekannten kennen mich zumeist schon sehr lange. Die erwarten gar nichts mehr.
Wie können wir uns also vorstellen, wie eine Geschichte entsteht? Von der Idee bis zum fertigen Text?
Horst Evers: Ich erlebe etwas, trage das mit mir rum, bearbeite es praktisch schon unbewusst durch meine Art des Erinnerns. Irgendwann beschließe ich es für eine Geschichte zu nutzen, entweder als eigenständige Geschichte oder als Teil einer anderen. Dann lege ich Stil und Rhythmus der Geschichte fest. Das ist zumeist der wichtigste Teil des Schreibens. Als nächstes entwerfe ich eine Dramaturgie, dann fange ich an zu schreiben, werfe sehr bald alle bisherigen Planungen über den Haufen und mache es doch wieder ganz anders, nämlich so, wie es sich für die Geschichte richtig anfühlt. Ich sehe mich immer im Dienste der Geschichte.
Wie merken Sie sich Situationen, Begebenheiten, Sprüche, die Sie später verwenden wollen? Notizblock oder doch das gute alte Gehirn?
Horst Evers: Ich vertraue ganz auf mein Gedächtnis
Und zum Schluss ein Ausblick - woran arbeiten Sie momentan?
Horst Evers: Ich beantworte einen Fragebogen. (hihi, kleiner Scherz)
Ich schreibe weiter Geschichten. Ich bin allerdings ganz sicher keiner von den Autoren, die nur weil sich auf einmal ein Buch sehr gut verkauft, auch plötzlich viel mehr Ideen haben und dadurch dann alle halbe Jahr ein neues Buch rausbringen können. Bis zu meinem nächsten Geschichtenband werde ich sicher wieder die üblichen zwei bis zweieinhalb Jahre benötigen.
Ich werde mich aber vermutlich mit einem anderen, deutlich umfangreicheren Projekt, welches ich schon lange mit mir rumtrage, endlich an die Öffentlichkeit wagen. Aber Eile hat das auch nicht.
Interview: Literaturtest, Ulrike Bauer
Horst Evers: Sehr schwer. Denn ich hatte vorher sehr viele andere Gelegenheit- und Studentenjobs gehabt und wusste, einen derart guten und auch für die Gesellschaft nutzbringenden Job würde ich nie wieder finden. Dazu die permanente Existenzangst, wenn man versucht allein vom Schreiben zu leben. Gott sei Dank hatte ich aber immer meinen Taxischein in Hinterhand.
Sicher erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Versuch, eine Geschichte zu schreiben (eine Ihrer Geschichten). Wie ging der aus und was war das Thema?
Horst Evers: Es war für die Schülerzeitung, eine fiktive Lehrerkonferenz. Ein sehr lustiger Text, der praktisch nur aus Lehrerparodien bestand. Diesen Text konnte man auch gut öffentlich vorlesen. Tatsächlich habe ich ihn auch mehrfach öffentlich vorgelesen. Hat allerdings auch ziemlichen Ärger gegeben.
Einsames Schreiben kontra Tournee-Rampensau: was hat welche Vorzüge/Nachteile, was mögen Sie lieber und warum genau? Ändert sich das manchmal?
Horst Evers: Ich schreibe im Wesentlichen auf den Reisen. Die Auftritte, das Vorlesen macht eigentlich immer Spaß. Das Schreiben kann allerdings durchaus häufig die Hölle sein. Für mich eigentlich immer ein zäher, leidvoller, anstrengender Prozess, bei dem Zufriedenheit praktisch nie zu erreichen ist. Ich glaube, das ändert sich nie.
Schon mal einen Blackout auf der Bühne gehabt? Wenn ja, wie haben Sie reagiert - wenn nein, warum eigentlich nicht?
Horst Evers: Immer weiterreden. Wenns gar nicht anders geht, den Blackout thematisieren. Man kann auch die Leute fragen, ob sie nicht vielleicht eine Idee haben, was man eventuell gemeint haben könnte. Das kann sehr unterhaltsam sein.
Erwarten Bekannte eigentlich einen Spaß nach dem anderen von Ihnen oder können Sie Kneipenabende ganz entspannt angehen?
Horst Evers: Meine Freunde oder Bekannten kennen mich zumeist schon sehr lange. Die erwarten gar nichts mehr.
Wie können wir uns also vorstellen, wie eine Geschichte entsteht? Von der Idee bis zum fertigen Text?
Horst Evers: Ich erlebe etwas, trage das mit mir rum, bearbeite es praktisch schon unbewusst durch meine Art des Erinnerns. Irgendwann beschließe ich es für eine Geschichte zu nutzen, entweder als eigenständige Geschichte oder als Teil einer anderen. Dann lege ich Stil und Rhythmus der Geschichte fest. Das ist zumeist der wichtigste Teil des Schreibens. Als nächstes entwerfe ich eine Dramaturgie, dann fange ich an zu schreiben, werfe sehr bald alle bisherigen Planungen über den Haufen und mache es doch wieder ganz anders, nämlich so, wie es sich für die Geschichte richtig anfühlt. Ich sehe mich immer im Dienste der Geschichte.
Wie merken Sie sich Situationen, Begebenheiten, Sprüche, die Sie später verwenden wollen? Notizblock oder doch das gute alte Gehirn?
Horst Evers: Ich vertraue ganz auf mein Gedächtnis
Und zum Schluss ein Ausblick - woran arbeiten Sie momentan?
Horst Evers: Ich beantworte einen Fragebogen. (hihi, kleiner Scherz)
Ich schreibe weiter Geschichten. Ich bin allerdings ganz sicher keiner von den Autoren, die nur weil sich auf einmal ein Buch sehr gut verkauft, auch plötzlich viel mehr Ideen haben und dadurch dann alle halbe Jahr ein neues Buch rausbringen können. Bis zu meinem nächsten Geschichtenband werde ich sicher wieder die üblichen zwei bis zweieinhalb Jahre benötigen.
Ich werde mich aber vermutlich mit einem anderen, deutlich umfangreicheren Projekt, welches ich schon lange mit mir rumtrage, endlich an die Öffentlichkeit wagen. Aber Eile hat das auch nicht.
Interview: Literaturtest, Ulrike Bauer
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Horst Evers
- 2011, 15. Aufl., 224 Seiten, Maße: 13,3 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Rowohlt, Berlin
- ISBN-10: 3871346829
- ISBN-13: 9783871346828
Rezension zu „Für Eile fehlt mir die Zeit “
"Man amüsiert sich als Komiker ja ungern über das, was Kollegen fabrizieren, aber bei Horst Evers geht es beim besten Willen nicht anders. Fast jede Seite gehört in die Kategorie 'Wäre ich gern selbst draufgekommen'!" (Frank Goosen)"Evers Geschichten sind federleicht, voll fatalistischen Humors. Einfach klasse." (Süddeutsche Zeitung)
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