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Gestern war noch Krieg

Die Zeit um 1945 in Erzählungen und Sachtexten
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Anlässlich des 75. Jahrestages des Ende des Zweiten Weltkriegs ist ein einzigartiges Buch gegen das Vergessen entstanden. Für Kinder ab 10 Jahren.

Wie haben die Menschen, vor allem die Kinder jener Zeit, das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt: die...
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Kommentar zu "Gestern war noch Krieg"
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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 24.01.2020

    Ein wertvoller Beitrag gegen das Vergessen

    Dass der Satz „GESTERN WAR NOCH KRIEG“ galt, jährt sich heuer zum 75. Mal. Anlässlich dieses Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs haben die beiden Herausgeber in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung dieses Buch entstehen lassen, und es kann mit Sicherheit einen tollen Beitrag dazu leisten, uns allen für alle Zeit bewusst zu halten, dass das was damals geschah, sich nie mehr wieder holen darf.

    Die literarischen Texte, die durch Wissens-Facts ergänzt wurden, sind chronologisch und thematisch in fünf Kapitel geordnet. Ein jedes beginnt mit einem Abschnitt, der die wichtigsten Fakten und Informationen zu diesem Thema liefert und anschließend bekommt man als Leser zwei bis drei Ausschnitte aus Jugendbüchern geboten, die dazu passen.

    Es geht los mit dem Kriegsalltag. Was ist ein Bombenkrieg eigentlich, wie viele Menschen kamen dadurch ums Leben, wie erlebten sie den Alltag mit Fliegeralarm und Zerstörung, sind Fragen die vorab kurz und auf leicht verständliche Weise geklärt werden. Anschließend lässt ein Buchausschnitt von Gudrun Pausewang eindrücklich miterleben, was ein ständiges in einen Luftschutzkeller Flüchten für nervliche Anspannung bedeutet. Die Familie zusammenhalten, die wichtigsten Dinge retten wollen und auch mal vor wegen Überfüllung geschlossenen Türen stehen. Dem Schrecken, wenn nach einem schweren Angriff alles in Trümmern vor einem liegt, widmet sich ein Buchausschnitt aus „Der erste Frühling“. Im zweiten Kapitel erfährt man einiges über den Widerstand. Welche Formen gab es, waren auch Kinder dabei, welche Konsequenzen drohten oder auch warum blieb er weitgehend erfolglos, wird hier angesprochen, bevor man mit Bastian in einem Romanausschnitt aus „Wir tanzen nicht nach Führers Pfeifer“ von Elisabeth Zöller, einem auf Tatsachen beruhenden Roman über die Edelweißpiraten, am Kölner Bahnhof Flugblätter verteilen darf und anschließend mit einem Mädchen erleben muss, was es für die übrige Familie bedeutet, wenn der Vater als Widerstandskämpfer hingerichtet wurde. Das dritte Kapitel widmet sich dem Volkssturm. Die kleine Einleitung umfasst hier Fragen wie was ist das überhaupt, wen traf es und konnte man sich dem entziehen? Anschließend begleitet man einen Trupp Jungs in „Die Brücke“ bei deren Verteidigung vor den gegnerischen Truppen, bevor man bei Gudrun Pausewang so richtige Kriegsbegeisterung erlebt, die dann der Opa so jäh ausbremst. Darauf folgt der vierte Abschnitt, der Flucht und Vertreibung zum Thema hat. Wie sieht die Flucht aus, wie geht es mit den Flüchtenden weiter? Hier darf man bei einem Ausschnitt aus „Die verlorenen Schuhe“ zwei Mädchen begleiten, die sich ohne Familie westwärts durchschlagen müssen, bevor man von den Sorgen der unterschiedlichsten Leute in „Salz für die See“ erfährt und schließlich noch mit dem fahnenflüchtigen Thomas und seinem Kumpel „Krücke“ unterwegs ist. Das Abschlusskapitel widmet sich dem Kriegsende, warum konnte sich die Siegermächte nicht einigen, wie lebte es sich in den Besatzungszonen. Hier stellt einem Uri Orlev seinen Jurek vor, der zu Kriegszeiten auf der Flucht aus dem Warschauer Ghetto war und jetzt mit der Roten Armee seine nächsten Verfolger hat, bevor man durch Christine Nöstlinger mit einem Ausschnitt aus „Maikäfer, flieg“ ebenfalls die Besatzung durch die Rote Armee erleben darf. Ein Zeichen, dass es aufwärts geht, setzt dann noch Anke Bär mit ihren „Kirschendiebe“n.

    Ich interessiere mich sehr für die Geschichte der Zeit und denke auch, dass man die Erinnerungen daran gar nicht lebendig genug halten kann. Die Absicht die hinter dem Buch steckt finde ich toll. Aus der Perspektive als Erwachsene gefällt mir dieses Buch wirklich sehr und ich denke, es handelt sich bei allen ausgewählten Textausschnitten vollumfänglich um wirklich tolle literarische Werke.

    Allerdings bereitet mir die Altersempfehlung hier erhebliche Bauchschmerzen. Klar, es gibt einiges, wie die einleitenden Infotexte, die leicht verständlich sind, auch einige der literarischen Ausschnitte, die sicher für dieses Lesealter schon passen, aber ganz so glücklich bin ich mit der Auswahl und auch der Anordnung für Kinder und Jugendliche nicht. Im vierten Abschnitt hätte ich so z.B. eine andere Reihenfolge der Geschichten als sinnvoll angesehen. So erlebt man zuerst die Vorbehalte einer Inge vor der polnischen Magd mit, bevor man dann in einem folgenden Ausschnitt erst erfährt, dass die breite Masse der Deutschen von den Polen nur äußerst wenig hielt. Ich als Erwachsene weiß das, ganz klar, aber wissen das unsere Zehnjährigen bzw. auch Jugendliche, für die der Krieg schon so lange Geschichte ist, auch? Solche, die sich bisher kaum mit dem Thema beschäftigt haben, sicher nicht. Klar man soll Kinder nicht unterschätzen und ich halte grundsätzlich auch sehr viel vom Autor Gregor Dorfmeister. Sein Buchausschnitt hatte daher auch auf mich enorm eindrückliche Wirkung, aber im Hinblick auf die Zielgruppe weiß ich nicht, ob er die beste Wahl war. Kinder, die alleine lesen müssen, können das Potential der Geschichte sicher nicht ausschöpfen, werden vielleicht auch weniger damit anfangen können. Ich habe das Buch auf einem kindle Paperwhite gelesen, deshalb konnte ich auch mit Klaus Kordons, „Der erste Frühling“, einem Comic, nichts anfangen. Allerdings könnte das daran liegen, dass in der digitalen Version einfach die Bilder gefehlt haben, diese im gedruckten Buch aber durchaus vorhanden sind, und dann auch eine tolle Abwechslung bieten.

    Sehr gut hat mir wieder das Glossar gefallen. Es wird schon im Vorfeld auf die Begriffserklärungen am Ende hingewiesen und alle Wörter, die sich dort finden lassen, sind im Text fettgedruckt. Das erleichtert das Lesen für die Zielgruppe sehr. Lobend erwähnen möchte ich auch die Zeittafel, die die wichtigsten Ereignisse zwischen 1933 und 1949 umfasst. Es ist nie schlecht, wenn man die Ereignisse auch chronologisch einordnen kann. Was mir allerdings gefehlt hat, ist eine Karte. Gerade im Bereich Vertreibung wird von einigen Ländern und Gebieten gesprochen, die es teilweise heute so gar nicht mehr gibt, und ich bin mir sicher, dass nicht viele Kinder eine Vorstellung davon haben, wo diese liegen. Klar, kann man sich auch mit Google behelfen.

    Aufgrund meiner kleinen Kritikpunkte genügt es bei mir leider nicht mehr ganz für fünf Sterne, auch wenn ich als Erwachsene das Buch wirklich toll finde.

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