H wie Habicht

Ein faszinierendes Buch: Helen, die schon seit Kindheit an von Greifvögeln fasziniert ist, verarbeitet ihre Trauer über den plötzlichen Tod des geliebten Vaters, indem sie einen Habicht "abträgt", d.h. abrichtet. Helen McDonald schafft es mit leichter Hand gleichzeitig die Verarbeitung der Trauer, die Beschreibung der Annäherung und Abrichtung an den Habicht und die Geschichte der Falknerei und ihre historischen Bezüge zu verweben und somit einen sehr vielseitigen Roman zu schaffen. Dadurch, dass H. McDonald die Erfahrungen von Helen an der Lebensgeschichte eines Schriftstellers, Mr. White, spiegelt, der sich selber an der Falknerei versucht hatte, entsteht ein spannendes Wechselspiel.

Wenn man sich allerdings nicht für Greifvögel und auch England interessiert, ist das Buch weniger interessant, da sich die Geschichte eben recht langsam weiter entwickelt - so wie das eben beim "Abtragen" ist.

Zusammengefasst: Sprachlich hervorragend, eine gelungene Verknüpfung zwischen der Geschichte und historischen Bezügen; große Detailtiefe. Aber eben keine "actionreiche" Erzählung, eher mit moderatem Tempo.