Interview mit einem Mörder / Max Broll Krimi Bd.4
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Österreichs Erfolgsautor Bernhard Aichner lässt seinen Kult-Totengräber wieder ermitteln und zwar dieses Mal in einem ausgesprochen persönlichen Fall. Ein Mörder hat es nämlich auf Max Brolls besten Freund abgesehen, der bei der Eröffnung seines neuen Würstelstandes angeschossen wird.
Max meint den Täter gesehen zu haben, doch der entpuppt sich als einfacher Tourist, ganz offensichtlich ohne jegliches Motiv. Oder doch nicht? Ein waghalsiges Katz-und-Maus-Spiel beginnt und eine atemlos spannende Verfolgungsjagd führt Max sogar auf hohe See, wo es kein Entrinnen gibt.
Ungemein packend und fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite ist „Interview mit einem Mörder", ganz so, wie man es eben von Bernhard Aichner bereits gewohnt ist. Sein sympathischer Ex-Journalist und Neo-Totengräber Max Broll ist einfach zum ins Herz schließen und dabei geht aber nichts von der Spannung verloren, die sich durch den ganzen Krimi zieht und den Leser bestens unterhält und atemlos mitfiebern lässt.
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1
Obwohl Sommer ist. Max heizt den Ofen ein und legt sich
hin. Auch wenn sie ihn für verrückt halten, er liebt seine
Sauna. Egal, zu welcher Jahreszeit, hier ist sein Rückzugsort,
sein kleines Paradies. Finnische Polarfichte, auf
der er sich niederlässt, wann immer es geht, ein Ort der
absoluten Ruhe, an dem niemand ihn stört. Entspannung,
Schweiß, und wie seine Haut brennt. Kein anderer aus
der Saunarunde verirrt sich vor Oktober in den Friedhofsgarten,
nur er ist hier. Er und die Toten, die hinter der
Mauer liegen. Der hübsche kleine Dorffriedhof, für den er
verantwortlich ist, die Damen in Schwarz, die ihre Gräber
pflegen, während er Wasser auf den Ofen gießt. Kerzen,
die brennen, egal, ob die Sonne scheint.
Max Broll. Totengräber, Trinker, Träumer. Sein Leben
ist gut. Eine schöne Wohnung im ersten Stock des
Friedhofswärterhauses, eine liebevolle Stiefmutter im
Erdgeschoss, die für ihn kocht. Und sein bester Freund
im Nachbarhaus. Ungefähr zweimal im Monat schaufelt
Max ein Grab, er pflegt die Wege, er kümmert sich
um alles. Er macht die Arbeit, die keiner tun will, er lebt
dort, wo keiner hinwill. Max hat seinen Vater beerbt, hat
denselben Beruf ergriffen wie er, ist in seine Fußstapfen
getreten, als er gestorben ist. Max hat den einfachen Weg
genommen, er ist nicht zurück nach Wien, um fertig zu
studieren, er ist im Dorf geblieben und Totengräber geworden
statt Journalist. Max hat sich zufriedengegeben
damit. Mit diesem Leben am Ende der Welt, mit diesem
Dorf, das wenig zu bieten hat. Nur Beschaulichkeit und
Tratsch, Natur und Geschwätz, und ab und zu ein Unfall,
eine Katastrophe, mit der niemand gerechnet hat,
das Schicksal, das wild um sich schlägt. Doch all das
interessiert ihn gerade nicht, Max will seine Ruhe.
gepflegtes Bier auf seiner Dachterrasse. Oder auch zwei.
Und der Friedhofsblick, wenn es dunkel ist. Die vielen
Lichter, ein gutes Gespräch mit seinem Freund. Mehr
muss da gar nicht sein.
Weil kein anderes Leben besser sein kann. Alles, was früher
laut war, ist jetzt wieder still. Die Vergangenheit ruht.
Alte Wunden sind verheilt, die Narben tun nicht mehr
weh. Max denkt nicht mehr daran, was er verloren hat,
wie viel Angst er hatte. Was in diesem kleinen Nest alles
passiert ist in den letzten Jahren. Dass seine Freundin
einfach tot war, dass seine Stiefmutter beinahe gestorben
wäre. Verrückt alles, das Leben, das ihn gebeutelt hat. Ihn
und Baroni. Sein Gefährte, sein Trinkpartner, der Ritter,
der für ihn in jede Schlacht reiten würde. Und umgekehrt.
Nachbarn, zwei Männer, die mit rauchenden Colts an der
Bar stehen und trinken. Der Totengräber und der Fußballstar,
der nach seiner Karriere ins Dorf zurückgekehrt ist
und sich eine Designervilla gebaut hat. Der große Sohn
des Dorfes, der den Neid aller auf sich gezogen hat, ein
Außenseiter, wie Max auch einer ist. Sie halten zusammen,
tun einander gut, brauchen einander. Beide sind ohne
Frauen, sie haben kein Händchen dafür. Hin und wieder
kommt die Sehnsucht nach Liebe in ihnen hoch, nach
Zärtlichkeit und Berührung, dann trinken sie darauf und
warten, bis es vergeht, dieses Gefühl, dieser Wunsch, sich
an einen vertrauten Körper zu schmiegen, nicht allein zu
sein in der Nacht. Dann, wenn sie sich voneinander verabschieden
nach einem langen Abend und jeder in seinem
leeren Bett verschwindet. Wir sind nicht für die Frauen
gemacht, sagen sie und umarmen sich. Wie oft sie sich
gegenseitig schon aus dem Dreck gezogen haben. Hilfe
ohne Zögern, einer ist für den anderen da. Winnetou und
Old Shatterhand. Blutsbrüder. Mindestens.
Max und Baroni. Und die Sauna. Zehn Minuten lang wird
er noch sitzen bleiben und das Brennen spüren. Die Au-
gen schließen, an nichts denken. Nur das Feuer, das im
Ofen brennt, und der Minzgeruch, den er liebt, das Aufgussöl,
das Tilda für ihn zubereitet. Die zweite Frau seines
verstorbenen Vaters, Kriminalbeamtin im Ruhestand, die
gute Seele des Hauses. Mehr als das. Tilda liebt Max. Und
Max liebt Tilda. Auch für sie würde er alles tun. Sie ist
seine Familie, sein Halt, wenn er abrutscht, ihre Rinds-
suppe richtet ihn wieder auf, wenn er am Boden liegt. Sie
ist immer da, geht nicht weg. Egal, was Max tut, sie steht
hinter ihm. Und sie extrahiert dieses herrliche Öl für ihn.
Minze aus dem Garten. Nichts sonst ist wichtig in diesem
Moment, die Welt ist draußen vor der Saunatür. Kurz
muss sie noch warten.
Ein paar Minuten noch Stille, dann geht die Tür auf. Max
räkelt und streckt sich, laut prustet er und verschwindet
im Tauchbecken. Eiskaltes Wasser aus der Quelle, ein
Geschenk, das er sich zum Geburtstag gemacht hat. Zum
ersten Mal hat er diesseits der Mauer gegraben, ein Becken
so groß wie acht Gräber. Die vertrauten Maße, Alltag.
Die Schalungen, das Graben mit der Schaufel, kein Bagger,
Max hat darauf bestanden, harte Arbeit. Aber mit Baronis
Hilfe hat er sich diesen Traum erfüllt. Kies, Vlies, Teichfolie,
ein kleiner Schwimmteich ist entstanden. Er ist die
Vervollkommnung des friedhöflichen Wellness-Bereichs.
Über eine Woche lang haben sie geschuftet, bevor sie das
erste Mal untertauchen konnten. Glücklich und zufrieden,
so wie jetzt. Mit angehaltener Luft seit sechsundvierzig
Sekunden. Das wunderbare Finale seines Saunagangs. Alles,
was Max will. Auftauchen, die Sonne auf sich spüren,
sich ins Gras legen, kurz noch liegen bleiben. Und dann
ein kaltes Bier. Kurz noch ohne Verpflichtung sein, nichts
tun müssen, sich einfach treiben lassen. Oder sich unterhalten
mit Akofa.
Der neue Dorfpfarrer aus Afrika. Seit gut einem Jahr ist
er im Amt, er ist ein Segen für das Dorf. Für Max. Wenn
er sich daran erinnert, wie viele Kämpfe er mit dem alten
Pfarrer Stein ausgetragen hat, wie vergiftet die Stimmung
am Friedhof war. Ein alter, böser Mann, der einfach
weggegangen ist, seine Schafe im Stich gelassen hat.
Akofa, ein lebensfroher Kerl, der dem Dorf die Angst vor
dem Fremden genommen hat. Ein Neger, ein waschechter
Bimbo, haben sie gesagt. Er wird Unglück über das Dorf
bringen, haben sie prophezeit. Heute lieben sie ihn. Seine
unkonventionelle Art, seine großen weißen Zähne, wenn
er lacht. Der schwarze Mann, vor dem sie sich gefürchtet
haben, er bringt sie jetzt jeden Sonntag mit seiner Predigt
zum Lachen. Akofa. Die Bedeutung seines Namens ist
Programm. Mein Herz ist zufrieden. Der schwarze Mann,
der seinem Totengräber ein Bier entgegenstreckt und lächelt.
Es ist ihm egal, dass Max völlig nackt vor ihm liegt.
Sich nicht rührt, einfach liegen bleibt.
-
Servus, Max. Schaut gemütlich aus.
-
Ja.
-
Trink ein Bier. Tut dir gut.
-
Danke, Herr Pfarrer.
-
Es gibt etwas zu feiern, Max.
-
Ja, unser guter Baroni eröffnet seinen Würstelstand,
das wird ein Fest.
-
Nicht nur Baroni, es gibt noch etwas anderes zu feiern.
-
Was denn?
-
Erntedank.
-
Es ist Sommer, Akofa. Erntedank ist in diesem Land
erst im Oktober.
-
Nein, nein, Max. Heute habe ich geerntet, heute. Eine
gute Ernte, ich bin sehr zufrieden, Max.
-
Was hast du geerntet?
-
Rauch.
-
Wie meinst du das?
-
Du weißt schon.
-
Nein, ich weiß nicht. Keine Ahnung, wovon du
sprichst.
-
Gras.
-
Wie bitte?
-
So ein guter Boden hier. Ich habe noch nie eine so gute
Ernte gehabt. Das sind einige Kilo, mein Freund, der
Heilige Vater meint es gut mit mir.
-
Du willst mir sagen, dass du Gras angebaut hast?
-
Das wird das beste Gras sein, das ich jemals geraucht
habe.
-
Du rauchst?
-
Nur Gras.
-
Wow. Unser Pfarrer ist ein Ki*er.
-
Das musst du dir ansehen, Max.
-
Wo, um Gottes willen, hast du das angepflanzt?
-
Im Kräutergärtchen. Die viele Sonne dort tut den
Pflanzen gut.
-
Und die Köchin?
-
Sie hat mir geholfen mit dem Dünger. Brennnesselwasser,
sie schwört darauf. Und sie hatte Recht, ich
habe noch nie solche Pflanzen gesehen.
-
Was soll ich sagen?
-
Du sollst mit mir feiern, Max. Erntedank, verstehst du.
Wir rauchen einen. Du und ich.
-
Lieber nicht. Du weißt ja, Tilda war bei der Polizei,
die findet das bestimmt nicht gut, wenn sie das rausbekommt.
Du solltest das ganze Zeug so schnell wie
möglich verschwinden lassen.
-
Tilda ist lieb, die sagt nichts. Also komm schon, Max.
Oben auf deiner Terrasse, ich bringe noch mehr Bier
mit. Wir leben nur einmal, oder?
-
Ich hab das letzte Mal vor fünfzehn Jahren geki*t.
-
Dann ist es höchste Zeit, Max.
- Du bist Priester, Akofa.
- Eben. Und deshalb komm mit mir, mein Sohn.
Max steht auf und trinkt das Bier aus. Es ist noch genügend
Zeit, bis Baroni seinen Stand erö*net und die große
Party losgeht, er kann sich noch in Ruhe mit dem Pfarrer
auf die Terrasse setzen. Der Tag hat wunderbar begonnen,
und er wird auch wunderbar enden. Max ist sich sicher.
2
Seine Stimme ist weit weg. Zwischen den Sonnenstrahlen
sind Baronis Lippen, Max sieht, wie sein Mund auf- und
zugeht. Wie er mit seinen Händen herumfuchtelt und auf-
und niederhüpft. Seid ihr wahnsinnig geworden, schreit er.
Wo seid ihr? In zehn Minuten geht es los. Baroni ist außer
sich. Er versucht, Max hochzuziehen, doch Max will
sitzen bleiben, weiter hinunter auf den Friedhof starren.
Nichts tun will er, sich nicht bewegen. Und auch Akofa
rührt sich nicht, auch er ist weit weg, reitet irgendwo auf
einem Kamel durch die Wüste.
Doch Baroni lässt nicht locker, wütend verschwindet er
in Max' Wohnung und kommt mit einem Kübel kaltem
Wasser zurück. Ohne zu zögern, leert er ihn über den
beiden aus. Er versucht sie zurückzuholen, redet auf sie
ein. So lange, bis Akofa ihm auf die Schulter klopft. Ich
hole nur schnell das Weihwasser und mein Messgewand,
sagt er. Wir sehen uns gleich unten.
Dann verschwindet
er. Baroni schaut streng. Immer noch sitzt Max in seinem
Sessel. Immer noch ist alles wie im Nebel. Das Leben ist
schön.
-
Der macht das schon. Akofa ist ein Profi, einen Segen
bekommt der in jedem Zustand hin.
-
Ihr seid ja völlig besoffen.
-
Eingeraucht, Baroni, eingeraucht.
-
Du kiffst doch nicht.
-
Unser Bimbo hat mich verführt. War gar nicht
schlecht.
-
Du musst dich jetzt anziehen, Max.
-
Ich glaube, ich kann nicht, Baroni. In meinem Kopf
dreht sich alles.
-
Die Musikkapelle steht schon unten, alles ist bereit.
Wir warten nur noch auf euch.
-
Ich seh dich doppelt, Baroni.
-
Wenn du jetzt nicht sofort aufstehst, gehe ich hinunter
in den Garten und zünde die Sauna an.
-
Ist ja schon gut, Baroni, ich komm schon.
-
Jetzt bringen wir die o1zielle Eröffnung hinter uns,
dann lassen wir uns volllaufen.
-
Wessen Idee war das überhaupt? Diese ganzen Reden,
göttlicher Segen, das ist dir doch eigentlich zuwider,
oder?
-
Der Bürgermeister hat sich das gewünscht. Und nachdem
er so einiges möglich gemacht hat, muss ich ihm
den Gefallen tun. Und deshalb kommst du jetzt mit,
mein Lieber. Wir bringen das gemeinsam hinter uns.
-
Tut mir leid, dass ich spät dran bin, Baroni.
-
Ist schon gut, Max.
-
Hanni wäre stolz auf dich.
Der Würstelstand. Eine Institution im Dorf, ein weiterer
Lieblingsplatz in Max' Leben. Seit er sich erinnern kann,
stand die kleine Hütte am Dorfplatz, unzählige Biere haben
Max und Baroni dort schon getrunken. Spaß nach getaner
Arbeit, ausgelassene Abende. Früher auch mit Hanni.
Die langjährige Besitzerin des Standes, bevor Baroni den
Laden übernommen hat. Ein knappes Jahr nach ihrem
Tod. Hanni Polzer. Die Frau, die Max heiraten wollte, seine
Liebe. Ihr kalter Körper, der neben ihm lag, ein Albtraum,
der manchmal immer noch hochkommt. Erinnerungen,
die wehtun. Hanni im Würstelstand. Hinter dem
Tresen ihr Lachen. Und wie sie in dem Loch am Friedhof
verschwunden ist. Max kann das Grab von seiner Terrasse
aus sehen, Hanni. Kerzen, die für sie brennen. Und Baroni,
der jetzt weiterführt, was sie zurückgelassen hat.
Wegen seiner Geldprobleme. Baroni hat gespielt, hat fast
alles verloren. Seine Wohnungen in Wien, sein Vermögen,
das Haus im Dorf konnte er gerade noch halten. Die Me-
dien haben ihn damals vernichtet. Fußballstar in Nöten,
haben sie geschrieben. Der Zockerkönig am Boden. Johann
Baroni am Ende. Aber er hat sich nicht unterkriegen lassen,
er hat ganz unten wieder angefangen, hat den Würstelstand
übernommen, hat sich hinter den Tresen gestellt
und den Bauern im Dorf Würste verkauft. Baroni hat sich
demütigen lassen und Kleingeld gezählt. Und dann kam
die Idee, aus der Not ein Geschäft zu machen. Eine Kette
von Würstelständen. Der Stürmerstar und seine Baronis.
Kleine, scharfe Bratwürste. Würstelstände in ganz Österreich,
ein neues Logo, eine groß angelegte Werbeoffensive.
Baroni hat laut geträumt und in Angriff genommen, wofür
sie ihm den Vogel gezeigt hatten.
Baronis
Würstchen.
Mit einem Augenzwinkern hat er der
Welt erklärt, dass er wieder da ist, dass er wieder obenauf
schwimmt. Baroni, dieser verrückte Kerl. Max liebt ihn
dafür, dass er seine Ideen laut hinausschreit, dass er mutig
ist und nicht aufgibt. Dass er aus Hannis Stand eine Perle
gemacht hat, ein Schmuckstück. Baroni hat ganze Arbeit geleistet,
alles steht bereit, gleich startet er seine zweite Karriere,
gleich wird der erste Stand von Baronis Würstchen-
Kette feierlich eröffnet. Sobald Max sich angezogen hat.
Jeans und Hemd. Max plagt sich. Baroni drängt und lacht.
-
Tilda hat gedroht, dass sie dir eine Abreibung verpasst,
wenn du nicht auf der Stelle unten erscheinst.
-
Zwei Minuten.
-
Ach, Max. Wenn ich dich nicht so gernhätte.
-
Du liebst mich, Baroni. Und deshalb mache ich mich
jetzt richtig hübsch für dich.
-
Du sollst dich einfach nur beeilen, bitte.
-
Du kannst ja vorausgehen, die warten bestimmt schon
auf dich. Du solltest nicht zu spät zu deiner eigenen
Eröffnung kommen.
-
Halt die Klappe, Max, und mach weiter.
-
Ich hab Hunger, Baroni. Ich muss etwas essen, sonst
schaff ich das nicht.
-
Wir bringen das jetzt hinter uns, dann bekommst du
alles, was du willst. Aber jetzt zieh dir bitte endlich
dieses verdammte Hemd an.
-
Das ist nicht so leicht.
-
Soll ich dir helfen?
-
Du sollst mich nicht unter Druck setzen, Baroni. Ich
gebe mein Bestes.
-
Gott sei Dank musst du keine Rede halten.
-
Logisch werde ich eine Ansprache halten, Baroni.
-
Wirst du nicht.
-
Du hast Recht. Werde ich nicht.
-
Bitte, komm jetzt, Max.
-
Bin so weit. Abmarsch, mein Lieber.
Durch die Tür. Zwei Freunde die Stiegen hinunter. Lachend
über den Dorfplatz. Umarmt gehen sie auf die
Meute zu. Wie dankbar Baroni ihm ist. Ohne Max würde
dieser Tag anders aussehen, sein ganzes Leben würde anders
sein. Max ist ihm beigestanden, als er ganz unten war,
er hat ihn motiviert, ihm in den Arsch getreten, ihm seine
Überheblichkeit genommen, ihm gezeigt, was Demut
ist. Deshalb gehen sie nebeneinander, deshalb will Baroni,
dass er dabei ist. Weil Max es war, der ihm damals die
Schlüssel für den Stand in die Hand gedrückt hat. Dir
wird
wohl nichts anderes übrig bleiben, hat Max gesagt. Und es
war gut so.
©Haymon Verlag
- Autor: Bernhard Aichner
- 2016, 3. Aufl., 288 Seiten, Maße: 13,2 x 21,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Haymon Verlag
- ISBN-10: 3709971330
- ISBN-13: 9783709971338
- Erscheinungsdatum: 13.07.2016
4.5 von 5 Sternen
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