Islamic Banking: Die zinslose Ökonomie
Islamic Banking - Eine Welt ganz ohne Zinsen
Islamic Banking: Das Konzept eines Bankwesens, dessen Geschäftsausrichtung im Einklang mit den religiösen Vorschriften der Scharia steht. Es bietet ein alternatives Bankenmodell in Abgrenzung zum konventionellen...
Islamic Banking: Das Konzept eines Bankwesens, dessen Geschäftsausrichtung im Einklang mit den religiösen Vorschriften der Scharia steht. Es bietet ein alternatives Bankenmodell in Abgrenzung zum konventionellen...
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Produktinformationen zu „Islamic Banking: Die zinslose Ökonomie “
Klappentext zu „Islamic Banking: Die zinslose Ökonomie “
Islamic Banking - Eine Welt ganz ohne ZinsenIslamic Banking: Das Konzept eines Bankwesens, dessen Geschäftsausrichtung im Einklang mit den religiösen Vorschriften der Scharia steht. Es bietet ein alternatives Bankenmodell in Abgrenzung zum konventionellen Bankensystem und Ansätze zur Novellierung und Reformierung westlicher Finanzstrukturen. Vor dem Hintergrund andauernder Wirtschafts- und Finanzkrisen sowie ökonomischer Schieflagen, die dem konventionellen Finanzwesen anhaften, scheint es notwendig nach Auswegen zu suchen, die ein Systemversagen dieser Art und Weise verhindern. Islamic Banking mit einem Bankverständnis, das ethischen und sozialen Gesichtspunkten gerecht wird, bietet eine effektive Alternative mit Zukunftspotenzial und erweist sich damit als mögliche Rettung aus dieser Misere. Unter dem Stichwort "Islamic Finance" wurden daher immer mehr Stimmen lauter, die ein ethisches, auf Moral und Sittlichkeit aufbauendes System fordern. Es stellt sich die Frage, ob religiöse Vorgaben und Richtlinien als Wegweiser fungieren können, geistliche Wertvorstellungen und weltliches Ökonomiedenken zu vereinen.
Lese-Probe zu „Islamic Banking: Die zinslose Ökonomie “
Textprobe:Kapitel J, Kritische Auseinandersetzung des Gefüges der Zinsproblematik:
Betrachtet man die Struktur von Islamic Banking im Vergleich zum konventionellen Bankwesen wird deutlich, dass eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale der Umgang mit der Zinsproblematik darstellt. Daher widmet sich dieses Kapitel der kritischen Würdigung der Zinsthematik. Um diesem Verständnis aus heutiger Sicht zu begegnen, ist es zum einen von Bedeutung die Definition von Zinsen zu kennen. Der Terminus Zins stammt vom lateinischen "census" ab, das übersetzt werden kann mit dem Begriff der Vermögenseinschätzung. Definitorisch spricht man beim Zins von einem Entgelt, das für die Bereitstellung eines Kredits vom Schuldner an den Gläubiger gezahlt wird. Seine rechtliche Grundlage findet er in Gesetzestexten oder Verträgen, die ebenfalls die Zinshöhe regulieren. Des Weiteren ist es wichtig den historischen Kontext zu kennen. Denn das Verbot von Zinsen ist keine Erfindung des Islam, vielmehr galt dieses Verbot religionsübergreifend. Im jüdischen Glauben existiert ebenfalls ein strenges Verbot des Zinsnehmens in der Thora, das sich allerdings mit den Jahren mehr und mehr auflöste und schließlich nur noch unter Juden selbst Anwendung findet. Das Zinsnehmen "Nichtgläubiger" wurde gestattet. Selbst im Christentum herrschte bis ins 15. Jahrhundert ein ausdrückliches Zinsverbot, das aus einigen Passagen im Alten Testament hervorgeht, u.a.:"Wenn du meinem Volke, einem Armen neben dir, Geld leihst, so sollst du ihm gegenüber nicht wie ein Wucherer (Gläubiger) handeln. Ihr dürft ihm keinen Zins auferlegen".
(2. Buch Moses (Exodus) 22,24 - Zins- und Pfandrecht).
Im Zuge zunehmender kapitalistischer Strukturen und der Ausbreitung der Geldwirtschaft wurde das Zinsverbot allmählich aufgehoben und schließlich auf eine gesetzliche Grenze festgesetzt. Die Loslösung von diesen Grundstrukturen brachte zwar Dynamik und Fortschritt in die Finanzwelt und machte es möglich, Finanzgeschäfte, die
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früher im kleinen Rahmen stattfanden, zu einem enormen Wirtschaftszweig heranwachsen zu lassen. Doch kam mit der Dynamisierung auch die Abkehr von der Realwirtschaft und erste Defizite und Krisen zeichneten sich ab. Der Verlust der Bindung zur Realökonomie sorgte dafür, dass virtuelles Kapital zum Perpetuum mobile der Geldmehrung wurde und diese Diskrepanz immer mehr Kritik auf sich zog, die bis heute anhält. Die Abschaffung des Zinsverbots stellt dabei eine der Hauptursachen dar, die zur Verselbständigung der Finanzmärkte führte, die mit einer immer währenden Entziehung von Werten aus der Realwirtschaft einhergeht. Dabei ist zunächst festzustellen, was unter dem Begriff Realwirtschaft zu verstehen ist. Betrachtet man die Wirtschaft im Gesamten, ist die Realwirtschaft aus volkswirtschaftlicher Sichtweise ein Teilbereich davon, der eine produzierende Position einnimmt, d.h. Güter erzeugt und vertreibt sowie durch Dienstleistungen einen volkswirtschaftlichen Nutzen schafft. Im Gegensatz dazu ist die Geld- bzw. Finanzwirtschaft als Bindeglied zur Realwirtschaft zu sehen, indem es mit der Bereitstellung von Kapital dient und aus den Transaktionen von Vermögenswerten Gewinne erzielt. Die Wechselwirkung und der Zusammenhang beider Wirtschaftsbereiche werden deutlich und dementsprechend stellt sich die Frage, wie die Geldwirtschaft vor dem Hintergrund der Abschaffung des Zinsverbots ihre Bindung zur Realökonomie verlieren konnte. Gründe für diese These lassen sich anschaulich an den Aussagen des griechischen Philosophen Aristoteles erläutern, der bereits weit vor der Zeit Christi die Form des Geldverleihs gegen Zinsen für widernatürlich hielt und dementsprechend in seinem Werk "Politik" festhielt:"Daher wird mit allergrößter Berechtigung eine dritte Form der Erwerbstätigkeit, der Geldverleih gegen Zinsen gehasst; denn dabei stammt der Gewinn aus dem Münzgeld selber, nicht aus der Verwendung, für die es geschaffen wurde. (...) Zins
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Bibliographische Angaben
- Autor: Michelle Kühn
- 2015, 124 Seiten, 35 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Igel Verlag RWS
- ISBN-10: 3954853167
- ISBN-13: 9783954853168
- Erscheinungsdatum: 27.08.2015
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