Jagd im Abendrot / Tagebuch eines Vampirs Bd.8
Band 8
Neuer, dramatischer und hochromantischer Band der Serie!
Elena, Stefano, Damon und ihre Freunde wollen endlich ein neues Leben beginnen - jetzt, da sie die Dunkle Dimension überstanden haben. Doch schon bald wird ihre Freundschaft...
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Taschenbuch
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Jagd im Abendrot / Tagebuch eines Vampirs Bd.8 “
Neuer, dramatischer und hochromantischer Band der Serie!
Elena, Stefano, Damon und ihre Freunde wollen endlich ein neues Leben beginnen - jetzt, da sie die Dunkle Dimension überstanden haben. Doch schon bald wird ihre Freundschaft erneut von Liebe, Hass und Leidenschaft überschattet. Und eines ist klar: Die finsteren Mächte des Bösen ruhen noch nicht.
Klappentext zu „Jagd im Abendrot / Tagebuch eines Vampirs Bd.8 “
Die Spiegel Besteller-Romanvorlage zur beliebten TV-Serie "The Vampire Diaries".Über 600 Jahre ist es her, dass die Brüder Stefano und Damon zu erbitterten Feinden wurden - und zu Vampiren. Der Kampf der Rivalen ist noch immer nicht entschieden. Denn das Grauen hat viele Gesichter ...
Elena, Stefano, Damon und ihre Freunde haben die Dunkle Dimension glücklich hinter sich gelassen und wollen im Hier und Jetzt endlich ein »normales« Leben beginnen. Da kommt ihnen der gemeinsame Start am College gerade recht: Neue Freundschaften bringen frischen Wind in die Clique. Aber vor allem auch - frisches Blut ... Schon bald überschlagen sich die Ereignisse und erneut geraten die Freunde in einen dunklen Sog aus Liebe, Hass und Leidenschaft - denn die finsteren Mächte des Bösen sind noch lange nicht besiegt!
Leidenschaftlich und blutdürstig, die Tagebücher eines Vampirs sind ein fesselnder Pageturner mit Suchtgefahr!
Lese-Probe zu „Jagd im Abendrot / Tagebuch eines Vampirs Bd.8 “
Jagd im Abendrot - Tagebuch eines Vampirs von Lisa J. SmithKAPITEL EINS
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Elena Gilbert trat auf den weichen Rasen; sie spürte, wie die biegsamen Halme unter ihren Fußsohlen nachgaben. In kleinen Beeten wuchsen scharlachrote Rosen und violetter Ritter sporn, und über ihr wölbte sich ein gewaltiger Baldachin, von dem unzählige hell leuchtende Laternen hingen. Auf der Terrasse vor ihr standen zwei runde, weiße Marmorspringbrunnen, die ihre Wasserfontänen hoch in die Luft spritzten. Alles war schön, elegant und irgendwie vertraut.
Das ist Blodwedds Ballsaal, sagte ihr eine innere Stimme. Aber als sie das letzte Mal hier gewesen war, hatte es auf dem Rasen von lachenden, tanzenden Partygästen nur so gewimmelt. Jetzt waren sie fort, doch die Spuren ihrer Anwesenheit waren nicht zu übersehen: Leere Gläser standen auf den Tischen am Ran de des Rasens; ein seidenes Umhangtuch war über einen Stuhl geworfen; ein einsamer, hochhackiger Schuh lag auf einem der Springbrunnenbassins.
Und noch et was war anders: Beim letzten Mal war die Szene von jenem höllischen, roten Licht erhellt gewesen, das alles in der Dunklen Dimension beleuchtete - das Blautöne purpur färbte, Weiß wie Rosa erscheinen ließ und Rosa die samtige Farbe von Blut verlieh. Jetzt dagegen leuchtete über allem ein klares Licht, und ein voller weißer Mond wanderte gelassen über den Himmel.
Ein Wispern hinter ihr, eine Bewegung, und Elena begriff mit leisem Schrecken, dass sie nicht allein war. Plötzlich war eine dunkle Gestalt da und kam auf sie zu.
Damon. Natürlich ist es Damon, dachte Elena mit einem Lächeln. Wenn irgendjemand hier unerwartet bei ihr auf tauchte, hier, an einem Ort, der sich an fühlte wie das Ende der Welt - oder zumindest wie die Stunde nach dem Ende einer guten Party -, dann musste es Damon sein. Gott, er war so schön, Schwarz auf Schwarz: weiches schwarzes Haar, Augen schwarz wie die Mitternacht, schwarze Jeans und eine glatte schwarze Lederjacke.
Als ihre Blicke sich trafen, war sie so froh, ihn zu sehen, dass sie kaum Luft bekam. Sie warf sich in sei ne Arme, um schlang seinen Hals und spürte die geschmeidigen har ten Muskeln seiner Arme und seiner Brust.
»Damon«, sagte sie, und aus irgendeinem Grund zitterte ihre Stimme. Nein, sie zitterte am ganzen Leib, und Damon strich ihr über Arme und Schultern, um sie zu beruhigen.
»Was ist los, Prinzessin? Sag mir nicht, dass du Angst hast.« Er grinste sie lässig an und seine Hände waren stark und ruhig.
»Ich habe Angst«, antwortete sie.
»Aber wovor hast du Angst?«
Diese Frage verwirrte sie für einen Moment. Dann legte sie langsam ihre Wange an seine und antwortete: »Ich habe Angst, dass das nur ein Traum ist.«
»Ich werde dir ein Geheimnis verraten, Prinzessin«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Du und ich, wir sind das einzig Reale hier. Alles andere ist der Traum.«
»Nur du und ich?«, wiederholte Elena, und ein unbehaglicher Gedanke nagte an ihr, als habe sie irgendetwas vergessen - oder irgendjemanden. Ein Ascheflöckchen landete auf ihrem Kleid, und sie wischte es geistesabwesend weg.
»Nur wir bei de, Elena«, sagte Damon scharf. »Du bist mein. Ich bin dein. Wir lieben einander seit Anbeginn der Zeit.«
Natürlich, das musste der Grund sein, warum sie zitterte - es war vor Glück. Er gehörte ihr. Sie gehörte ihm. Sie gehörten zusammen.
Sie flüsterte nur ein einziges Wort: »Ja.«
Dann küsste er sie.
Seine Lippen waren weich wie Sei de. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und sie legte den Kopf in den Nacken, entblößte ihre Kehle und erwartete das Gefühl jenes zweifachen Wespenstichs, den sie so viele Male von ihm empfangen hatte.
Als er nicht kam, öffnete sie fragend die Augen. Der Mond schien so hell wie eh und je, und der Geruch von Rosen hing schwer in der Luft. Aber Damons gemeißelte Züge waren bleich unter seinem dunklen Haar, und auf den Schultern seiner Jacke waren jetzt eben falls Ascheflöckchen gelandet. Ganz plötzlich fügten sich die kleinen Zweifel, die an ihr genagt hat ten, zu einem großen zusammen.
Oh nein. Oh nein.
»Damon.« Sie keuchte auf und sah ihn verzweifelt an, während ihr Tränen in die Augen traten. »Du kannst nicht hier sein, Damon. Du bist ... tot.«
»Seit mehr als sechshundert Jahren, Prinzessin.« Damon schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. Weitere Asche fiel herab, wie ein feiner, grauer Regen - die gleiche graue Asche, die Damons Leichnam unter sich begraben hatte, Welten und Dimensionen entfernt.
»Damon, du bist ... du bist tot. Nicht untot, sondern ... fort.«
»Nein, Elena ...« Er begann zu flackern und zu verblassen wie eine verglimmende Glühbirne.
»Doch. Oh doch! Ich habe dich in den Armen gehalten, als du gestorben bist ...« Elena schluchzte hilflos. Sie konnte Damons Arme jetzt gar nicht mehr spüren. Er verschwand in dem schimmern den Licht.
»Hör mir zu, Elena ...«
Sie hielt Mond licht in den Armen. Der Schmerz zerriss ihr das Herz.
»Du brauchst mich nur zu rufen«, er klang Damons Stimme. »Du brauchst mich ...«
Seine Stimme verlor sich im Rauschen des Windes, der durch die Bäume fuhr.
Elena riss die Au gen auf. Wie durch einen Nebel stellte sie fest, dass sie sich in einem sonnendurchfluteten Raum befand und eine riesige Krähe auf dem Sims eines offenen Fensters hockte. Der Vogel neigte den Kopf zur Seite, stieß ein Krächzen aus und beobachtete sie mit glänzenden Augen.
Ein kalter Schau der über lief Elena. »Damon?«, flüsterte sie.
Aber die Krähe breitete nur die Flügel aus und flog davon.
KAPITEL ZWEI
Liebes Tagebuch,
ICH BIN ZU HAUSE! Ich wage kaum, es zu glauben, aber ich bin tatsächlich hier.
Das Gefühl beim Aufwachen war über aus seltsam. Ich wusste nicht, wo ich war, und habe einfach hier gelegen und den sauberen Duft der frischen Laken gerochen und versucht herauszufinden, warum alles so vertraut wirkte.
Ich war nicht in Lady Ulmas Herren haus. Dort hatte ich auf glattestem Satin geschlafen, eingekuschelt in weichsten Samt, und die Luft hatte nach Weih rauch gerochen. Und ich war auch nicht in der Pension: Mrs Flowers wäscht ihr Bettzeug mit einer merkwürdig riechenden Kräutermixtur, von der Bonnie behauptet, sie schütze vor bösen Einflüssen und schenke gute Träume.
Und plötzlich wusste ich es. Ich war zu Hau se. Die Wächter hat ten es geschafft! Sie hat ten mich heim gebracht.
Alles und nichts hat sich verändert. Es ist das selbe Zimmer, in dem ich schon als Baby geschlafen habe: mit meiner Ankleidekommode und dem Schaukelstuhl aus poliertem Kirschholz; mit dem kleinen schwarz-weißen Stoffhund auf dem Regal, den Matt in unserem ersten Highschooljahr auf dem Winterjahrmarkt gewonnen hat; mit meinem Rollladen-Sekretär und seinen winzigen Fächern; mit dem verschnörkelten viktorianischen Spiegel über meiner Kommode und den Postern von Monet und Klimt aus dem Museum, in das Tante Judith mich in Washing ton, D. C., geschleppt hat. Selbst mein Kamm und meine Bürste liegen ordentlich Seite an Seite auf meiner Ankleidekommode. Es ist al les so, wie es immer war.
Ich bin auf gestanden und habe mit dem silbernen Brieföffner von meinem Sekretär das Geheimfach im Bo den des Kleiderschranks aufgestemmt - mein altes Versteck -, und ich habe dieses Tagebuch darin gefunden, genau dort, wo ich es vor so vielen Monaten versteckt hatte. Den letzten Eintrag hatte ich vor dem Gründungstag im November geschrieben, bevor ich ... gestorben war. Be vor ich mein Zuhause verließ und nie mehr zurückkehrte. Bis jetzt.
Dieser Eintrag erzählt alle Einzelheiten unseres Plans, mein anderes Tagebuch zurückzustehlen. Caroline hatte es mir geklaut und war wild entschlossen, auf der Fei er zum Gründungstag öffentlich daraus vorzulesen - ob wohl oder weil sie genau wusste, dass sie da mit mein Leben ruinieren würde. Aber am Tag darauf bin ich im Wickery Creek ertrunken und als Vampir wieder auferstanden. Und danach bin ich erneut gestorben und als Mensch zurückgekehrt, und ich bin in die Dunkle Dimension gereist und habe tausend Abenteuer erlebt. Und mein altes Tagebuch hat genau dagelegen, wo ich es versteckt hatte, und hat dort die ganze Zeit auf mich gewartet.
Die andere Elena, die die Wächter in die Erinnerungen der Menschen von Fell's Church eingepflanzt haben, war in all diesen Monaten hier, ist zur Schule gegangen und hat ein normales Leben geführt. Doch diese Elena hat nicht in das Tagebuch geschrieben. Ich bin erleichtert, wirklich. Wie unheimlich wäre es, Tagebucheinträge in meiner Handschrift zu sehen und mich nicht an das zu erinnern, wo von sie erzählen? Ob wohl das viel leicht sogar hilfreich wäre. Ich habe nämlich keine Ahnung, was für alle anderen in Fell's Church geschehen ist, in den vielen Monaten seit jenem Gründungtag.
Ganz Fell's Church hat einen Neuanfang bekommen. Die Kitsune hatten diese Stadt aus purer Bosheit vernichtet. Sie hatten Kinder gegen ihre Eltern aufgebracht und Menschen dazu verleitet, sich selbst und alle, die sie lieb ten, zu zerstören.
Aber jetzt ist all das gar nicht geschehen.
Wenn die Wächter wirklich Wort gehalten haben, sind all jene, die gestorben waren, wieder lebendig: Vickie Bennett und Sue Carson, die Ärmsten, von Nicolaus und Tyler Smallwood ermordet; der abscheuliche Mr Tanner; alle Unschuldigen, die die Kitsune getötet oder deren Tod sie verschuldet hatten. Ich. Alle wieder zurück. Alles wieder auf Anfang.
Und bis auf mich und meine engsten Freunde - Meredith, Bonnie, Matt, Stefano, mein Liebster, und Mrs Flowers - weiß niemand, dass das Leben seit dem Gründungstag nicht wie gewöhnlich weitergegangen ist.
Wir haben alle eine zweite Chance bekommen. Wir haben es geschafft. Wir haben alle gerettet.
Alle bis auf Damon. Am Ende hat er uns gerettet - aber wir konnten ihn nicht retten. Wie sehr wir es auch versucht haben oder wie verzweifelt wir gefleht haben, es gab keine Möglichkeit für die Wächter, ihn zurückzubringen. Vampire werden nicht wiedergeboren. Sie kommen nicht in den Himmel oder die Hölle oder in irgendeine Art von Jenseits. Sie ... verschwinden einfach.
Elena hörte für einen Moment auf zu schreiben und holte tief Luft. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber sie beugte sich trotzdem wieder über das Tagebuch. Sie musste die ganze Wahrheit aufschreiben - was für einen Sinn hatte es sonst, überhaupt ein Tagebuch zu führen?
Damon ist in meinen Armen gestorben. Es war qualvoll zu erleben, wie er mir entglitt.
Ich kann nicht glauben, dass er fort ist. Es gab niemanden, der so lebendig war wie Damon - niemanden, der das Leben mehr liebte als er. Jetzt wird er niemals wissen ...
In diesem Moment flog überraschend die Tür zu Elenas Zimmer auf. Elena er schrak, schlug mit einem Ruck das Tagebuch zu und blieb stock steif auf dem Bett liegen. Aber der eindringende Wirbelwind war nur ihre kleine Schwester Margaret. Sie trug einen rosafarbenen Schlafanzug mit Blumenmuster, und das seidige flachsblonde Haar stand ihr von der Mitte des Kopfes ab wie die Schwanzfedern einer aufgebrachten Drossel. Die Fünfjährige bremste erst ab, als sie fast bei Elena war - und stürzte sich dann mit einem Sprung auf sie.
Sie landete mitten auf ihrer älteren Schwester und raubte ihr fast den Atem. Margarets Wangen waren nass, ihre Augen glänzten und sie umklammerte Elena fest mit ihren kleinen Händen.
Elena hielt sie genau so fest. Sie spürte das Gewicht ihrer kleinen Schwester und atmete den süßen Duft von Babyshampoo und Play-Doh ein.
»Ich hab dich vermisst!«, rief Margaret, und ihre Stimme war fast ein Schluchzen. »Elena! Ich hab dich so sehr vermisst!«
»Was?« Trotz ihrer Bemühung um einen unbeschwerten Tonfall konnte Elena das Zittern in ihrer Stimme nicht unterdrücken. Schlagartig begriff sie, dass sie selbst Margaret seit fast zehn Monaten nicht gesehen hatte - zumindest nicht wirklich gesehen hatte. Aber das konnte Margaret ja nicht wissen! »Du hast mich seit dem Schlafen gehen so sehr vermisst, dass du gleich losgerannt bist, um mich zu suchen?«
Margaret rückte leicht von Elena ab und starrte sie an. Ihre klaren blauen Augen hatten einen so intensiven Ausdruck, einen so wissenden Aus druck, dass Elena ein Schauder überlief.
Aber Margaret sagte kein Wort. Sie hielt Elena einfach noch fester, schmiegte sich an sie und bettete den Kopf auf Elenas Schulter. »Ich hatte einen schlimmen Traum. Ich habe geträumt, du hättest mich verlassen. Du bist weggegangen.« Das letzte Wort war mehr ein Heulen.
»Oh, Margaret«, sagte Elena und umarmte das warme, weiche Bündel, »es war nur ein Traum. Ich gehe nirgendwohin.« Sie schloss die Augen und betete, dass ihre Schwester tatsächlich nur einen Albtraum gehabt hatte und nicht irgend wie durch die Maschen des Zaubers gerutscht war, den die Wächter gestrickt hatten.
»Okay meine Kleine, Zeit aufzustehen«, meinte Elena nach einigen Sekunden und kitzelte Margaret dabei sanft. »Wir wer den uns jetzt zusammen ein sagenhaftes Frühstück genehmigen. Was meinst du, soll ich dir Pfannkuchen backen?«
Jetzt richtete Margaret sich auf und sah Elena wieder mit großen blauen Augen an. »Onkel Robert macht Waffeln«, sagte sie. »Du weißt doch, er macht am Wochenende immer Waffeln.«
Onkel Robert. Richtig. Er und Tante Judith hatten nach Elenas Tod geheiratet. »Sicher, Schätzchen«, erwiderte sie leicht hin. »Ich habe nur für eine Sekunde vergessen, dass heute Sonntag ist.«
Jetzt, da Margaret es er wähnt hatte, konnte sie jemanden unten in der Küche hören. Und etwas Köstliches riechen, das dort gebrutzelt wurde. Sie schnupperte. »Ist das Schinken?«
Margaret nickte. »Wer zu erst in der Küche ist!«
Elena lachte und streckte sich. »Gib mir eine Minute, um richtig wach zu wer den. Ich treffe dich dann unten.«
Ich kann wieder mit Tante Judith reden, begriff sie mit einem plötzlichen Glücksgefühl.
Margaret sprang auf. An der Tür hielt sie inne und drehte sich noch einmal um. »Du kommst doch wirklich runter, oder?«, fragte sie zögernd.
»Ich komme wirklich«, bestätigte Elena, und Margaret lächelte und verschwand im Flur.
Während Elena ihr nach schaute, wurde ihr einmal mehr bewusst, was für eine erstaunliche zweite -nein, eigentlich dritte - Chance sie bekommen hatte. Für einen Moment sog Elena einfach die Essenz ihres geliebten Zuhauses ein: Der Ort, von dem sie nie gedacht hätte, dass sie jemals wie der dort leben würde. Sie konnte Margarets helle Stimme von unten hören, als sie glücklich drauflos plapperte, und das dunklere Dröhnen von Robert, der ihr antworte e. Nach allem, was geschehen war, hatte sie ein solches Glück, endlich wieder zu Hau se zu sein. Was konnte es Schöneres geben?
Ihre Au gen füll ten sich mit Tränen und sie kniff sie energisch zusammen. Was für ein dummer Gedanke! Was es Schöneres geben konnte? Wenn die Krähe auf ihrem Fenstersims Damon gewesen wäre, hätte sie gewusst, dass er irgendwo da draußen war, bereit, sein strahlend-lässiges Lächeln aufblitzen zu lassen - oder auch sie ganz bewusst zu ärgern. Also, das wäre noch schöner gewesen.
Elena öffnete die Augen und blinzelte einige Male heftig, um die Tränen zu vertreiben. Sie durfte nicht zusammenbrechen. Nicht jetzt. Nicht kurz bevor sie ihre Familie wiedersah. Jetzt würde sie lächeln und lachen und alle umarmen. Später konnte sie dann immer noch zusammenbrechen und sich dem scharfen Schmerz in ihr ergeben und sich erlauben zu schluchzen. Schließlich hatte sie alle Zeit der Welt, um Damon zu betrau ern. Denn sein Verlust würde nie, niemals auf hören wehzutun.
Übersetzung: Michaela Link
© 2012 der deutschsprachigen Ausgabe bei cbt Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Elena Gilbert trat auf den weichen Rasen; sie spürte, wie die biegsamen Halme unter ihren Fußsohlen nachgaben. In kleinen Beeten wuchsen scharlachrote Rosen und violetter Ritter sporn, und über ihr wölbte sich ein gewaltiger Baldachin, von dem unzählige hell leuchtende Laternen hingen. Auf der Terrasse vor ihr standen zwei runde, weiße Marmorspringbrunnen, die ihre Wasserfontänen hoch in die Luft spritzten. Alles war schön, elegant und irgendwie vertraut.
Das ist Blodwedds Ballsaal, sagte ihr eine innere Stimme. Aber als sie das letzte Mal hier gewesen war, hatte es auf dem Rasen von lachenden, tanzenden Partygästen nur so gewimmelt. Jetzt waren sie fort, doch die Spuren ihrer Anwesenheit waren nicht zu übersehen: Leere Gläser standen auf den Tischen am Ran de des Rasens; ein seidenes Umhangtuch war über einen Stuhl geworfen; ein einsamer, hochhackiger Schuh lag auf einem der Springbrunnenbassins.
Und noch et was war anders: Beim letzten Mal war die Szene von jenem höllischen, roten Licht erhellt gewesen, das alles in der Dunklen Dimension beleuchtete - das Blautöne purpur färbte, Weiß wie Rosa erscheinen ließ und Rosa die samtige Farbe von Blut verlieh. Jetzt dagegen leuchtete über allem ein klares Licht, und ein voller weißer Mond wanderte gelassen über den Himmel.
Ein Wispern hinter ihr, eine Bewegung, und Elena begriff mit leisem Schrecken, dass sie nicht allein war. Plötzlich war eine dunkle Gestalt da und kam auf sie zu.
Damon. Natürlich ist es Damon, dachte Elena mit einem Lächeln. Wenn irgendjemand hier unerwartet bei ihr auf tauchte, hier, an einem Ort, der sich an fühlte wie das Ende der Welt - oder zumindest wie die Stunde nach dem Ende einer guten Party -, dann musste es Damon sein. Gott, er war so schön, Schwarz auf Schwarz: weiches schwarzes Haar, Augen schwarz wie die Mitternacht, schwarze Jeans und eine glatte schwarze Lederjacke.
Als ihre Blicke sich trafen, war sie so froh, ihn zu sehen, dass sie kaum Luft bekam. Sie warf sich in sei ne Arme, um schlang seinen Hals und spürte die geschmeidigen har ten Muskeln seiner Arme und seiner Brust.
»Damon«, sagte sie, und aus irgendeinem Grund zitterte ihre Stimme. Nein, sie zitterte am ganzen Leib, und Damon strich ihr über Arme und Schultern, um sie zu beruhigen.
»Was ist los, Prinzessin? Sag mir nicht, dass du Angst hast.« Er grinste sie lässig an und seine Hände waren stark und ruhig.
»Ich habe Angst«, antwortete sie.
»Aber wovor hast du Angst?«
Diese Frage verwirrte sie für einen Moment. Dann legte sie langsam ihre Wange an seine und antwortete: »Ich habe Angst, dass das nur ein Traum ist.«
»Ich werde dir ein Geheimnis verraten, Prinzessin«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Du und ich, wir sind das einzig Reale hier. Alles andere ist der Traum.«
»Nur du und ich?«, wiederholte Elena, und ein unbehaglicher Gedanke nagte an ihr, als habe sie irgendetwas vergessen - oder irgendjemanden. Ein Ascheflöckchen landete auf ihrem Kleid, und sie wischte es geistesabwesend weg.
»Nur wir bei de, Elena«, sagte Damon scharf. »Du bist mein. Ich bin dein. Wir lieben einander seit Anbeginn der Zeit.«
Natürlich, das musste der Grund sein, warum sie zitterte - es war vor Glück. Er gehörte ihr. Sie gehörte ihm. Sie gehörten zusammen.
Sie flüsterte nur ein einziges Wort: »Ja.«
Dann küsste er sie.
Seine Lippen waren weich wie Sei de. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und sie legte den Kopf in den Nacken, entblößte ihre Kehle und erwartete das Gefühl jenes zweifachen Wespenstichs, den sie so viele Male von ihm empfangen hatte.
Als er nicht kam, öffnete sie fragend die Augen. Der Mond schien so hell wie eh und je, und der Geruch von Rosen hing schwer in der Luft. Aber Damons gemeißelte Züge waren bleich unter seinem dunklen Haar, und auf den Schultern seiner Jacke waren jetzt eben falls Ascheflöckchen gelandet. Ganz plötzlich fügten sich die kleinen Zweifel, die an ihr genagt hat ten, zu einem großen zusammen.
Oh nein. Oh nein.
»Damon.« Sie keuchte auf und sah ihn verzweifelt an, während ihr Tränen in die Augen traten. »Du kannst nicht hier sein, Damon. Du bist ... tot.«
»Seit mehr als sechshundert Jahren, Prinzessin.« Damon schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. Weitere Asche fiel herab, wie ein feiner, grauer Regen - die gleiche graue Asche, die Damons Leichnam unter sich begraben hatte, Welten und Dimensionen entfernt.
»Damon, du bist ... du bist tot. Nicht untot, sondern ... fort.«
»Nein, Elena ...« Er begann zu flackern und zu verblassen wie eine verglimmende Glühbirne.
»Doch. Oh doch! Ich habe dich in den Armen gehalten, als du gestorben bist ...« Elena schluchzte hilflos. Sie konnte Damons Arme jetzt gar nicht mehr spüren. Er verschwand in dem schimmern den Licht.
»Hör mir zu, Elena ...«
Sie hielt Mond licht in den Armen. Der Schmerz zerriss ihr das Herz.
»Du brauchst mich nur zu rufen«, er klang Damons Stimme. »Du brauchst mich ...«
Seine Stimme verlor sich im Rauschen des Windes, der durch die Bäume fuhr.
Elena riss die Au gen auf. Wie durch einen Nebel stellte sie fest, dass sie sich in einem sonnendurchfluteten Raum befand und eine riesige Krähe auf dem Sims eines offenen Fensters hockte. Der Vogel neigte den Kopf zur Seite, stieß ein Krächzen aus und beobachtete sie mit glänzenden Augen.
Ein kalter Schau der über lief Elena. »Damon?«, flüsterte sie.
Aber die Krähe breitete nur die Flügel aus und flog davon.
KAPITEL ZWEI
Liebes Tagebuch,
ICH BIN ZU HAUSE! Ich wage kaum, es zu glauben, aber ich bin tatsächlich hier.
Das Gefühl beim Aufwachen war über aus seltsam. Ich wusste nicht, wo ich war, und habe einfach hier gelegen und den sauberen Duft der frischen Laken gerochen und versucht herauszufinden, warum alles so vertraut wirkte.
Ich war nicht in Lady Ulmas Herren haus. Dort hatte ich auf glattestem Satin geschlafen, eingekuschelt in weichsten Samt, und die Luft hatte nach Weih rauch gerochen. Und ich war auch nicht in der Pension: Mrs Flowers wäscht ihr Bettzeug mit einer merkwürdig riechenden Kräutermixtur, von der Bonnie behauptet, sie schütze vor bösen Einflüssen und schenke gute Träume.
Und plötzlich wusste ich es. Ich war zu Hau se. Die Wächter hat ten es geschafft! Sie hat ten mich heim gebracht.
Alles und nichts hat sich verändert. Es ist das selbe Zimmer, in dem ich schon als Baby geschlafen habe: mit meiner Ankleidekommode und dem Schaukelstuhl aus poliertem Kirschholz; mit dem kleinen schwarz-weißen Stoffhund auf dem Regal, den Matt in unserem ersten Highschooljahr auf dem Winterjahrmarkt gewonnen hat; mit meinem Rollladen-Sekretär und seinen winzigen Fächern; mit dem verschnörkelten viktorianischen Spiegel über meiner Kommode und den Postern von Monet und Klimt aus dem Museum, in das Tante Judith mich in Washing ton, D. C., geschleppt hat. Selbst mein Kamm und meine Bürste liegen ordentlich Seite an Seite auf meiner Ankleidekommode. Es ist al les so, wie es immer war.
Ich bin auf gestanden und habe mit dem silbernen Brieföffner von meinem Sekretär das Geheimfach im Bo den des Kleiderschranks aufgestemmt - mein altes Versteck -, und ich habe dieses Tagebuch darin gefunden, genau dort, wo ich es vor so vielen Monaten versteckt hatte. Den letzten Eintrag hatte ich vor dem Gründungstag im November geschrieben, bevor ich ... gestorben war. Be vor ich mein Zuhause verließ und nie mehr zurückkehrte. Bis jetzt.
Dieser Eintrag erzählt alle Einzelheiten unseres Plans, mein anderes Tagebuch zurückzustehlen. Caroline hatte es mir geklaut und war wild entschlossen, auf der Fei er zum Gründungstag öffentlich daraus vorzulesen - ob wohl oder weil sie genau wusste, dass sie da mit mein Leben ruinieren würde. Aber am Tag darauf bin ich im Wickery Creek ertrunken und als Vampir wieder auferstanden. Und danach bin ich erneut gestorben und als Mensch zurückgekehrt, und ich bin in die Dunkle Dimension gereist und habe tausend Abenteuer erlebt. Und mein altes Tagebuch hat genau dagelegen, wo ich es versteckt hatte, und hat dort die ganze Zeit auf mich gewartet.
Die andere Elena, die die Wächter in die Erinnerungen der Menschen von Fell's Church eingepflanzt haben, war in all diesen Monaten hier, ist zur Schule gegangen und hat ein normales Leben geführt. Doch diese Elena hat nicht in das Tagebuch geschrieben. Ich bin erleichtert, wirklich. Wie unheimlich wäre es, Tagebucheinträge in meiner Handschrift zu sehen und mich nicht an das zu erinnern, wo von sie erzählen? Ob wohl das viel leicht sogar hilfreich wäre. Ich habe nämlich keine Ahnung, was für alle anderen in Fell's Church geschehen ist, in den vielen Monaten seit jenem Gründungtag.
Ganz Fell's Church hat einen Neuanfang bekommen. Die Kitsune hatten diese Stadt aus purer Bosheit vernichtet. Sie hatten Kinder gegen ihre Eltern aufgebracht und Menschen dazu verleitet, sich selbst und alle, die sie lieb ten, zu zerstören.
Aber jetzt ist all das gar nicht geschehen.
Wenn die Wächter wirklich Wort gehalten haben, sind all jene, die gestorben waren, wieder lebendig: Vickie Bennett und Sue Carson, die Ärmsten, von Nicolaus und Tyler Smallwood ermordet; der abscheuliche Mr Tanner; alle Unschuldigen, die die Kitsune getötet oder deren Tod sie verschuldet hatten. Ich. Alle wieder zurück. Alles wieder auf Anfang.
Und bis auf mich und meine engsten Freunde - Meredith, Bonnie, Matt, Stefano, mein Liebster, und Mrs Flowers - weiß niemand, dass das Leben seit dem Gründungstag nicht wie gewöhnlich weitergegangen ist.
Wir haben alle eine zweite Chance bekommen. Wir haben es geschafft. Wir haben alle gerettet.
Alle bis auf Damon. Am Ende hat er uns gerettet - aber wir konnten ihn nicht retten. Wie sehr wir es auch versucht haben oder wie verzweifelt wir gefleht haben, es gab keine Möglichkeit für die Wächter, ihn zurückzubringen. Vampire werden nicht wiedergeboren. Sie kommen nicht in den Himmel oder die Hölle oder in irgendeine Art von Jenseits. Sie ... verschwinden einfach.
Elena hörte für einen Moment auf zu schreiben und holte tief Luft. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber sie beugte sich trotzdem wieder über das Tagebuch. Sie musste die ganze Wahrheit aufschreiben - was für einen Sinn hatte es sonst, überhaupt ein Tagebuch zu führen?
Damon ist in meinen Armen gestorben. Es war qualvoll zu erleben, wie er mir entglitt.
Ich kann nicht glauben, dass er fort ist. Es gab niemanden, der so lebendig war wie Damon - niemanden, der das Leben mehr liebte als er. Jetzt wird er niemals wissen ...
In diesem Moment flog überraschend die Tür zu Elenas Zimmer auf. Elena er schrak, schlug mit einem Ruck das Tagebuch zu und blieb stock steif auf dem Bett liegen. Aber der eindringende Wirbelwind war nur ihre kleine Schwester Margaret. Sie trug einen rosafarbenen Schlafanzug mit Blumenmuster, und das seidige flachsblonde Haar stand ihr von der Mitte des Kopfes ab wie die Schwanzfedern einer aufgebrachten Drossel. Die Fünfjährige bremste erst ab, als sie fast bei Elena war - und stürzte sich dann mit einem Sprung auf sie.
Sie landete mitten auf ihrer älteren Schwester und raubte ihr fast den Atem. Margarets Wangen waren nass, ihre Augen glänzten und sie umklammerte Elena fest mit ihren kleinen Händen.
Elena hielt sie genau so fest. Sie spürte das Gewicht ihrer kleinen Schwester und atmete den süßen Duft von Babyshampoo und Play-Doh ein.
»Ich hab dich vermisst!«, rief Margaret, und ihre Stimme war fast ein Schluchzen. »Elena! Ich hab dich so sehr vermisst!«
»Was?« Trotz ihrer Bemühung um einen unbeschwerten Tonfall konnte Elena das Zittern in ihrer Stimme nicht unterdrücken. Schlagartig begriff sie, dass sie selbst Margaret seit fast zehn Monaten nicht gesehen hatte - zumindest nicht wirklich gesehen hatte. Aber das konnte Margaret ja nicht wissen! »Du hast mich seit dem Schlafen gehen so sehr vermisst, dass du gleich losgerannt bist, um mich zu suchen?«
Margaret rückte leicht von Elena ab und starrte sie an. Ihre klaren blauen Augen hatten einen so intensiven Ausdruck, einen so wissenden Aus druck, dass Elena ein Schauder überlief.
Aber Margaret sagte kein Wort. Sie hielt Elena einfach noch fester, schmiegte sich an sie und bettete den Kopf auf Elenas Schulter. »Ich hatte einen schlimmen Traum. Ich habe geträumt, du hättest mich verlassen. Du bist weggegangen.« Das letzte Wort war mehr ein Heulen.
»Oh, Margaret«, sagte Elena und umarmte das warme, weiche Bündel, »es war nur ein Traum. Ich gehe nirgendwohin.« Sie schloss die Augen und betete, dass ihre Schwester tatsächlich nur einen Albtraum gehabt hatte und nicht irgend wie durch die Maschen des Zaubers gerutscht war, den die Wächter gestrickt hatten.
»Okay meine Kleine, Zeit aufzustehen«, meinte Elena nach einigen Sekunden und kitzelte Margaret dabei sanft. »Wir wer den uns jetzt zusammen ein sagenhaftes Frühstück genehmigen. Was meinst du, soll ich dir Pfannkuchen backen?«
Jetzt richtete Margaret sich auf und sah Elena wieder mit großen blauen Augen an. »Onkel Robert macht Waffeln«, sagte sie. »Du weißt doch, er macht am Wochenende immer Waffeln.«
Onkel Robert. Richtig. Er und Tante Judith hatten nach Elenas Tod geheiratet. »Sicher, Schätzchen«, erwiderte sie leicht hin. »Ich habe nur für eine Sekunde vergessen, dass heute Sonntag ist.«
Jetzt, da Margaret es er wähnt hatte, konnte sie jemanden unten in der Küche hören. Und etwas Köstliches riechen, das dort gebrutzelt wurde. Sie schnupperte. »Ist das Schinken?«
Margaret nickte. »Wer zu erst in der Küche ist!«
Elena lachte und streckte sich. »Gib mir eine Minute, um richtig wach zu wer den. Ich treffe dich dann unten.«
Ich kann wieder mit Tante Judith reden, begriff sie mit einem plötzlichen Glücksgefühl.
Margaret sprang auf. An der Tür hielt sie inne und drehte sich noch einmal um. »Du kommst doch wirklich runter, oder?«, fragte sie zögernd.
»Ich komme wirklich«, bestätigte Elena, und Margaret lächelte und verschwand im Flur.
Während Elena ihr nach schaute, wurde ihr einmal mehr bewusst, was für eine erstaunliche zweite -nein, eigentlich dritte - Chance sie bekommen hatte. Für einen Moment sog Elena einfach die Essenz ihres geliebten Zuhauses ein: Der Ort, von dem sie nie gedacht hätte, dass sie jemals wie der dort leben würde. Sie konnte Margarets helle Stimme von unten hören, als sie glücklich drauflos plapperte, und das dunklere Dröhnen von Robert, der ihr antworte e. Nach allem, was geschehen war, hatte sie ein solches Glück, endlich wieder zu Hau se zu sein. Was konnte es Schöneres geben?
Ihre Au gen füll ten sich mit Tränen und sie kniff sie energisch zusammen. Was für ein dummer Gedanke! Was es Schöneres geben konnte? Wenn die Krähe auf ihrem Fenstersims Damon gewesen wäre, hätte sie gewusst, dass er irgendwo da draußen war, bereit, sein strahlend-lässiges Lächeln aufblitzen zu lassen - oder auch sie ganz bewusst zu ärgern. Also, das wäre noch schöner gewesen.
Elena öffnete die Augen und blinzelte einige Male heftig, um die Tränen zu vertreiben. Sie durfte nicht zusammenbrechen. Nicht jetzt. Nicht kurz bevor sie ihre Familie wiedersah. Jetzt würde sie lächeln und lachen und alle umarmen. Später konnte sie dann immer noch zusammenbrechen und sich dem scharfen Schmerz in ihr ergeben und sich erlauben zu schluchzen. Schließlich hatte sie alle Zeit der Welt, um Damon zu betrau ern. Denn sein Verlust würde nie, niemals auf hören wehzutun.
Übersetzung: Michaela Link
© 2012 der deutschsprachigen Ausgabe bei cbt Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
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Autoren-Porträt von Lisa J. Smith
Lisa J. Smith hat schon früh mit dem Schreiben begonnen. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie bereits während ihres Studiums. Sie lebt mit einem Hund, einer Katze und ungefähr 10.000 Büchern im Norden Kaliforniens. Michaela Link lebt mit ihrem Mann und engstem Mitarbeiter auf einem aufgelassenen Bauernhof in Norddeutschland. Sie hat zahlreiche Romane aller Art aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und auch selbst einige phantastische und historische Romane geschrieben.
Bibliographische Angaben
- Autor: Lisa J. Smith
- Altersempfehlung: Ab 13 Jahre
- 2012, Deutsche Erstausgabe, 473 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Michaela Link
- Verlag: cbt
- ISBN-10: 3570380165
- ISBN-13: 9783570380161
- Erscheinungsdatum: 08.02.2012
Kommentar zu "Jagd im Abendrot / Tagebuch eines Vampirs Bd.8"