k.u.k. Anekdoten

Im Verlaufe einer Besichtigungsreise kam der Kaiser in einen kleinen Ort. Die Honoratioren hatten sich zum Empfang des Monarchen natürlich vollzählig eingefunden. Der Bürgermeister hielt eine kleine Ansprache. Anschließend erbat er sich die Gnade, dem allerhöchsten Herrn die Mitglieder der örtlichen Verwaltung vorstellen zu dürfen. Der Kaiser stimmte zu, und der Dorfälteste begann:
„Gemeinderat Fuxberger - Kaiser Franz Josef,
Gemeinderat Schlamadinger - Kaiser Franz Josef,
Gemeinderat Eimannsberger - Kaiser Franz Josef."
Als er noch weiter in dieser Art fortfahren wollte, meinte der Kaiser schmunzelnd:
„Ich glaube, Herr Bürgermeister, die Herren werden jetzt vielleicht schon wissen, wer ich bin."

Das vielgeliebte „alte Österreich" soll in diesem Anekdotenbuch wieder auferstehen, auferstehen in seinen repräsentativen, anekdotenumwobenen Gestalten, den Vertretern des habsburgerischen Kaiserhauses von Maria Theresia bis zu Franz Joseph und Sisi.

Ein Buch der Nostalgie also, wenn auch in ihr homorvollstes Gewand gekleidet? Nicht nur ... denn: „Vielleicht ist es an Hand dieser kleinen Geschichten leichter und heiterer", meint Nikolaus von Preradovich (der als österreichischer Staatbürger 1917 in einem kroatischen Dorf geboren wurde, das zum Machtbereich der ungarischen Stephanskrone gehörte), „in die große Geschichte einzudringen, als mit Hilfe von großen, wissenschaftlichen und trockenen Werken."