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Lebewohl, Martha

Die Geschichte der jüdischen Bewohner meines Hauses
 
 
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24 Verschwundene. Deportiert aus dem Haus, in dem Ingke Brodersen wohnt. Ein »Judenhaus«. Einige flüchten, andere verstecken sich. Von ihnen erzählt die Historikerin. Und von denen, die heute Zuflucht suchen.
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Kommentar zu "Lebewohl, Martha"
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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 06.07.2023

    Blicke ins Gestern und ins Heute


    Ingke Brodersen, eine deutsche Historikerin, blickt in diesem Buch auf die Geschichte ihres Hauses im Nationalsozialismus. Denn dieses Haus war ein sogenanntes „Judenhaus“, ein Haus, welches Juden gehörte und in der Zeit des Nationalsozialismus jüdische Bewohner aufnehmen musste, denn „Judenhäuser“ waren Sammelpunkte. Sammelpunkte, in denen die Bewohner warten mussten, Warten auf den eigenen Tod. Warten in einer Zeit der immer schlimmer werdenden judenfeindlichen Regelungen, Warten in einer Zeit, die die jüdischen Bewohner einen langsamen Tod sterben lässt. In der Recherche zu ihrem Wohnhaus und den ehemaligen Bewohnern dieses Hauses im Nationalsozialismus deckt Ingke Brodersen interessante Details zum Umgang mit den jüdischen Bewohnern Berlins, Deutschlands, Europas auf. Sie eröffnet dem Leser anschaulich und auch sehr ausführlich das Perfide und die Gier, die diesem deutschen Verhalten zugrunde lag.



    Aber nicht nur das Verhalten der Deutschen steht zentral, ebenso steht das Verhalten, die Scheinheiligkeit der restlichen Welt in ihrem Umgang mit den jüdischen Flüchtlingen zentral. Denn je weiter der Umgang mit den jüdischen Bewohnern in Deutschland klarer wird und auch die Flüchtlingsströme steigen, desto mehr wird die Einwanderung in ihre Zielstaaten den jüdischen Flüchtlingen mit monetären Hürden erschwert. Ein Preis fürs Leben muss also gezahlt werden. Ein Preis, der stetig steigt und damit wird eine gewisse Selektion betrieben. Ein Verhalten, auf das jetzt nicht so gern geschaut wird, denn der Fingerzeig auf das deutsche Verhalten, auf das Verhalten der deutschen Nationalsozialisten, ist auch deutlich einfacher.



    Einerseits ist dieses Vernichten von Menschen, von menschlichen Existenzen schwer ertragbar, aber wenn man von der Thematik im Klappentext liest, kann man dieses Schreckliche ja erahnen, andererseits wieder ist das geschilderte Verhalten mancher jüdischen Opfer des Nationalsozialismus bewunderungswürdig. Denn obwohl sie dem Tod ins Auge schauten, versuchten sie ihr Hab und Gut vor den Nazis zu retten, zu schützen. Versuchten diesen Unmenschen ihr Tun zu erschweren. Davor ziehe ich meinen imaginären Hut!



    Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist, dass die Autorin nicht nur auf das Verhalten in der Vergangenheit schaut. Nein, sie blickt auch ins Jetzt, auf die Fluchtbewegungen in unserer Zeit. Und dies finde ich sehr bemerkenswert, denn die meisten Autoren, die über den Nationalsozialismus berichten, schränken den Blick strikt auf diese Zeit ein, blicken also nicht über den Tellerrand hinaus. Dies kann man Ingke Brodersen nicht vorwerfen. Denn sie blickt in ihrem Buch nicht nur auf das jüdische Leiden, auf die jüdische Diaspora, sondern auch auf bosnisches und afghanisches Erleben und sie vergleicht. Und in diesen Vergleichen tun sich erschreckende Gleichnisse auf. Gleichnisse, die die Leserschaft fast ebenso erschauern lassen, aber ebenso einer Authentizität nicht entbehren. Geschehnisse, die die Leserschaft nachdenklich stimmen, nachdenklich stimmen sollten. Denn dieser Wolf in uns, der auf unsere Umgebung schaut, der nach Schwächen schnüffelt, ist in uns allen vorhanden und wartet auf Möglichkeiten zum Ausbruch. Immer! Leider!



    Ein sehr ausführliches und gut recherchiertes Buch ist dieses „Lebewohl, Martha“ von Ingke Brodersen, ein äußerst interessantes Buch, dem ich eine große Lesergemeinde wünsche!

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