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Little Bee

Roman
 
 
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Der packende Bestseller über die Realität von Globalisierung und Flüchtlingselend: Die 16-jährige Little Bee kommt als Illegale nach England. Dort trifft sie Journalistin Sarah. Beide verbindet ein düsteres Ereignis...
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Kommentar zu "Little Bee"
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    Lena, 05.10.2021

    Little Bee konnte aus Nigeria nach England fliehen, erhielt dort jedoch keinen Asylstatus, sondern wurde in ein Abschiebegefängnis verbracht. Nach zwei Jahren kommt sie überraschend frei und ist auf sich alleingestellt. Vor ihrer Flucht nach England lernte sie am Strand in Nigeria Andrew und Sarah O'Rourke, ein Ehepaar aus England, kennen, die dort Urlaub machten. Seitdem verbindet die drei ein schreckliches Ereignis miteinander.
    Little Bee erinnert sich an die beiden, erhofft sich Hilfe und kontaktiert Andrew. Wenige Tage später steht sie vor Sarahs Tür, die gerade damit beschäftigt ist, Andrews Beerdigung zu organisieren. Nach Little Bees Anruf konnte er mit seinen Depressionen nicht mehr leben und hat sich erhängt.

    Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht der jugendlichen Flüchtigen Little Bee und der englischen Journalistin Sarah geschildert. Little Bee hat es geschafft, nach England zu gelangen, steht aber nun mittellos und ohne Papiere da. Sie ist eine Illegale und sucht Hilfe bei Sarah. Sarah hat gerade ihren Ehemann verloren und ist nun alleinerziehende Mutter eines kleinen Sohnes. Die Tat von Andrew erschüttert sie, aber die Trauer überwältigt sie nicht, denn die Ehe war schon lange am Ende. Sarah hat Andrew seit Jahren betrogen.

    Die Geschichte entwickelt sich zunächst spannend, denn als Leser drängt man darauf zu erfahren, was vor über zwei Jahren am Strand in Nigeria passiert ist und warum Andrew sich nach dem Anruf von Little Bee zum Suizid entschied. In Rückblenden erfährt man nach der Ankunft Little Bees bei Sarah aus beiden Sichten, was sich ereignet hat. Die Schilderungen sind brutal und erschütternd. Sie handeln vom Kampf um Öl, von der Zerstörung ganzer Dörfer in Nigeria, von der Vergewaltigung und Tötung von Frauen. Schonungslos werden die Fluchtgründe von Little Bee offengelegt und sodann wird auch klar, warum sie, seitdem sie in England ist, im Kopf diverse Pläne schmiedet, sich umzubringen, aus Angst Männer könnten sie wieder so rücksichtslos, ungehemmt und brutal angreifen.

    Nachdem die Vergangenheit offengelegt ist und auch die Gründe für Andrews Suizid offensichtlich sind, nimmt der Spannungsbogen etwas ab. Sarah, die sich für Little Bee verantwortlich fühlt, nimmt sie bei sich auf, auch wenn ihr als illegale Einwanderin jederzeit die Abschiebung droht. Eine Lösung für das Problem suchen sie lange nicht, verhalten sich zu naiv, aber geben sich gegenseitig Halt, um ihre jeweiligen Traumata zu überstehen.

    Die Figuren sind authentisch beschrieben und insbesondere Little Bee, in deren Gedanken, Träume und Ängste man unmittelbar eintauschen kann, wirkt lebendig und echt. Sie ist eine intelligente, starke junge Frau, die bereits in der Abschiebehaft eine Strategie entwickelt hat, wie sie in England überleben kann. Akribisch hat sie sich ein Oxford-Englisch angeeignet und sich Queen Elisabeth II als starke Frau zum Vorbild genommen.
    Sarah bleibt hingegen unnahbarer, zu ihr fällt es wesentlich schwerer eine Verbindung aufzubauen. Die Ereignisse in Nigeria zeigten jedoch, dass auch sie eine mutige Frau ist, die sich bedingungslos für andere einsetzt, weshalb auch sie eine interessante Persönlichkeit ist, die aber ihre Gefühle nicht so offen zeigen kann.

    Der Roman schildert ein Flüchtlingsdrama aus den Jahren 2005 bis 2007, ist jedoch auch heute noch aktuell, denn Little Bees Schicksal ist nur eins von vielen, das zeitlos ist. Überall auf der Welt sind Menschen auf der Flucht und hoffen auf eine Zuflucht in (West-)europa. Insbesondere die Situation für Frauen und Kinder ist in vielen Staaten unerträglich und eine humanitäre Katastrophe. Der Roman zeigt weiterhin auf, wie schändlich mit Asylsuchenden umgegangen wird und dass Flüchtlinge selbst in Europa keine sichere Zukunft erwartet.
    Die fiktive Geschichte bewegt, stimmt nachdenklich, macht auf ein wichtiges Thema kritisch aufmerksam und ist gleichzeitig ein Appell für mehr Menschlichkeit und deshalb lebenswert, auch wenn der Heldenmut der beiden Frauen am Ende etwas überzeichnet wird.

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