Mein Reckless Märchenbuch
Grimms Märchen, ausgesucht und zusammengestellt von Cornelia Funke
Grimms Märchen in der Welt hinter dem Spiegel. Es war einmal eine berühmte Autorin, die eine besondere Leidenschaft für Märchen hegte. Von Aschenputtel bis zum Teufel mit den drei goldenen Haaren vereint diese persönliche Anthologie...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Mein Reckless Märchenbuch “
Grimms Märchen in der Welt hinter dem Spiegel. Es war einmal eine berühmte Autorin, die eine besondere Leidenschaft für Märchen hegte. Von Aschenputtel bis zum Teufel mit den drei goldenen Haaren vereint diese persönliche Anthologie von Cornelia Funke, pünktlich zum 200-jährigen Grimm-Jubiläum, eine große und sehr persönliche Märchen-Auswahl. Ein Märchenbuch mit Mehrwert. Eine Mischung aus Werkstattbericht und Märchenschatz. Alle in Reckless 1 und 2 vorkommenden Märchen der Brüder Grimm sowie weitere Lieblingsmärchen von Cornelie Funke mit Vorwort und Kommentaren der Autorin. Ein persönlicher Einblick in ihre Schreibwerkstatt. www.funke-reckless.de
Klappentext zu „Mein Reckless Märchenbuch “
Grimms Märchen in der Welt hinter dem Spiegel. Es war einmal eine berühmte Autorin, die eine besondere Leidenschaft für Märchen hegte. Von Aschenputtel bis zum Teufel mit den drei goldenen Haaren vereint diese persönliche Anthologie von Cornelia Funke, pünktlich zum 200-jährigen Grimm-Jubiläum, eine große und sehr persönliche Märchen-Auswahl. Ein Märchenbuch mit Mehrwert. Eine Mischung aus Werkstattbericht und Märchenschatz. Alle in Reckless 1 und 2 vorkommenden Märchen der Brüder Grimm sowie weitere Lieblingsmärchen von Cornelie Funke mit Vorwort und Kommentaren der Autorin. Ein persönlicher Einblick in ihre Schreibwerkstatt. www.funke-reckless.de Auch als E-Book erhältlich
Lese-Probe zu „Mein Reckless Märchenbuch “
Mein Reckless Märchenbuch von Cornelia Funke (Hrsg.), Jacob Grimm , Wilhelm GrimmVorwort
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Märchen ... seit Jacob Reckless durch die Tür meines Schreibhauses getreten ist, füllen sie dort immer mehr Regale. Antiquarische Ausgaben, die Elinor sehr gefallen würden, Märchen aus Spanien, aus der Schweiz, aus Frankreich, Märchen aus Russland, aus Japan, illustrierte Märchen, Kunstmärchen, Volksmärchen ... sie stapeln sich wie die Bücher im Haus von Mo und Meggie, und die Stapel wachsen mit jedem neuen Tag. Jedes Land hat schließlich seine ganz eigenen Märchen. Mein Schreibhaus hallt wider von den verschiedensten Sprachen und Dialekten. Die Hexen in Galicien klingen so anders als die in Madrid ...
Es kommt mir so vor, als erkundete ich unsere Welt auf dem Rücken eines fliegenden Teppichs ... oder ist es ein fliegender Wolf aus einem russischen Märchen? Ich sammle erzählte Schätze, damit Jacob sie hinter dem Spiegel finden kann, und erforsche so beide Welten, unsere und die Spiegelwelt. Jacob, wie hast du das angestellt?
Eigentlich mochte ich doch keine Märchen! Auch wenn ich früher stundenlang einer knackenden Langspielplatte lauschte, die mir von Hänsel und Gretel, Aschenputtel und Schneewittchen erzählte. Es ist eben schwer, sich dem rätselhaften Zauber von Märchen zu entziehen. Als deutsches Kind wuchs ich mit den Märchen der Brüder Grimm auf. Die harmlosen Disney-Versionen sah ich erst sehr viel später. Ich lag im Bett und schauderte, wenn ihre Worte mich mitnahmen in dunkle Wälder, wo hungrige Wölfe lauerten, zu bösen Stiefmüttern und Vätern, die ihre Kinder allein im Wald zurückließen. Meine warme Bettdecke machte den Schrecken von tiefen Brunnen und Lebkuchenhäusern gerade noch erträglich. Aber Kinder wollen Geschichten über die Grausamkeit der Welt hören. Denn sie wissen ganz genau, dass es sie gibt.
Was habe ich damals wohl gedacht, als ich zum ersten Mal der kinderfressenden Hexe begegnet bin oder den Tauben, die bösen Stiefschwestern die Augen aushacken? Bestimmt nicht, dass die Brüder Grimm eine fast vergessene Welt von früher in ihren Geschichten festhielten, die sich die Menschen an finsteren, fernsehlosen Abenden erzählten. Aber vielleicht hat es mich als Kind auch eher verzaubert, von einer Welt zu hören, in der die Natur noch so viel mehr Teil des Lebens war, der Tod allgegenwärtig und Tiere nicht nur Haustiere, sondern wild, weise und unberechenbar sein konnten. Märchen sind wunderbare Zeitmaschinen. Wir reisen zurück in eine Welt, in der die Nächte noch nicht von elektrischem Licht erhellt waren, in der kalte Winter den Hunger brachten, in der Könige über arme Bauern herrschten, und Frauen in endlosen Stunden am Spinnrad davon träumten, statt Garn Gold zu spinnen.
Aber Märchen finden auch unvergessliche Bilder für all das, was das menschliche Leben zu allen Zeiten ausgemacht hat, und sie beschreiben uns Menschen so, wie wir wirklich sind: neidisch, gierig, furchtsam, dumm, grausam, rachsüchtig, aber auch heldenhaft, unschuldig, selbstlos, liebend, aufopfernd, erfindungsreich ... All die Pracht und all die Finsternis des Lebens finden sich in Märchen, und in den letzten Jahren hat es mich endlos verzaubert, ihre Schätze neu zu entdecken und mit Jacobs Hilfe hinter dem Spiegel zu finden.
Der gläserne Schuh, Rapunzels Haar, ein Tischlein-Deck-Dich, Feen, Rumpelstilzchen, Blaubärte ... sie alle wollte ich Wirklichkeit werden lassen und so greifbar machen, wie sie mir als Kind vorgekommen sind. Ich wollte mich mit meinen Lesern in dunklen Wäldern verlieren, sie an Flüsse führen, die noch keine befestigten Ufer haben, in verwunschene Schlosstürme hinaufsteigen und mit ihnen dort oben eine verlorene Welt ganz neu entdecken.
Natürlich musste ich mit zwei Brüdern auf die Reise gehen. Schließlich verdanken wir es auch zwei sehr ungewöhnlichen Brüdern, dass uns so viele Geschichten erhalten geblieben sind. Jacob und Wilhelm Grimm ... unzertrennlich, ihr ganzes Leben lang. Die Brüder meiner Geschichte sind das ebenfalls, auch wenn sie sich nicht immer einig sind. Ich werde sie auf sehr unterschiedlichen Wegen durch die Märchenwelt schicken. Der eine wird Schätze suchen, der andere wird durch den Fluch einer Fee selbst Teil eines Märchens. Aber schließlich waren auch Jacob und Wilhelm Grimm sehr unterschiedliche Männer.
Die Märchen, die sie für uns aufgeschrieben haben, klingen hinter dem Spiegel natürlich etwas anders, schließlich sind sie dort nicht nur aus Worten gesponnen, sondern aus Gold und Silber, Fell, Fleisch und Blut. Manchmal sind sie gut versteckt (nicht jeder wird im Stilz das Rumpelstilzchen entdecken). Manchmal habe ich, wie bei Dornröschen, »was wäre, wenn ...« gespielt oder aus einem harmlosen Schneiderlein den Schrecken des Schwarzen Waldes gemacht. Ich hoffe, das Entdecken und Vergleichen wird Ihnen und Euch ebenso viel Spaß machen wie mir das Schreiben. Wir haben zusätzlich einige meiner grimmschen Lieblingsmärchen aufgenommen, deren Schätze und Figuren sicher auch noch irgendwo hinter dem Spiegel verborgen sind. Vielleicht ermuntern sie ja dazu, die Geschichten auch mal etwas anders zu erzählen und weiterzudichten. Ich bin sicher, den Brüdern Grimm wäre das sehr recht. Denn sie selbst haben die Märchen, die sie sammelten, oft nach eigenem Geschmack verändert. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte ... Was immer der werte Leser an Schätzen zwischen diesen Seiten findet, sie sind hoffentlich ebenso nützlich und bereichernd wie die, die Jacob hinter dem Spiegel findet.
© Dressler Verlag
Märchen ... seit Jacob Reckless durch die Tür meines Schreibhauses getreten ist, füllen sie dort immer mehr Regale. Antiquarische Ausgaben, die Elinor sehr gefallen würden, Märchen aus Spanien, aus der Schweiz, aus Frankreich, Märchen aus Russland, aus Japan, illustrierte Märchen, Kunstmärchen, Volksmärchen ... sie stapeln sich wie die Bücher im Haus von Mo und Meggie, und die Stapel wachsen mit jedem neuen Tag. Jedes Land hat schließlich seine ganz eigenen Märchen. Mein Schreibhaus hallt wider von den verschiedensten Sprachen und Dialekten. Die Hexen in Galicien klingen so anders als die in Madrid ...
Es kommt mir so vor, als erkundete ich unsere Welt auf dem Rücken eines fliegenden Teppichs ... oder ist es ein fliegender Wolf aus einem russischen Märchen? Ich sammle erzählte Schätze, damit Jacob sie hinter dem Spiegel finden kann, und erforsche so beide Welten, unsere und die Spiegelwelt. Jacob, wie hast du das angestellt?
Eigentlich mochte ich doch keine Märchen! Auch wenn ich früher stundenlang einer knackenden Langspielplatte lauschte, die mir von Hänsel und Gretel, Aschenputtel und Schneewittchen erzählte. Es ist eben schwer, sich dem rätselhaften Zauber von Märchen zu entziehen. Als deutsches Kind wuchs ich mit den Märchen der Brüder Grimm auf. Die harmlosen Disney-Versionen sah ich erst sehr viel später. Ich lag im Bett und schauderte, wenn ihre Worte mich mitnahmen in dunkle Wälder, wo hungrige Wölfe lauerten, zu bösen Stiefmüttern und Vätern, die ihre Kinder allein im Wald zurückließen. Meine warme Bettdecke machte den Schrecken von tiefen Brunnen und Lebkuchenhäusern gerade noch erträglich. Aber Kinder wollen Geschichten über die Grausamkeit der Welt hören. Denn sie wissen ganz genau, dass es sie gibt.
Was habe ich damals wohl gedacht, als ich zum ersten Mal der kinderfressenden Hexe begegnet bin oder den Tauben, die bösen Stiefschwestern die Augen aushacken? Bestimmt nicht, dass die Brüder Grimm eine fast vergessene Welt von früher in ihren Geschichten festhielten, die sich die Menschen an finsteren, fernsehlosen Abenden erzählten. Aber vielleicht hat es mich als Kind auch eher verzaubert, von einer Welt zu hören, in der die Natur noch so viel mehr Teil des Lebens war, der Tod allgegenwärtig und Tiere nicht nur Haustiere, sondern wild, weise und unberechenbar sein konnten. Märchen sind wunderbare Zeitmaschinen. Wir reisen zurück in eine Welt, in der die Nächte noch nicht von elektrischem Licht erhellt waren, in der kalte Winter den Hunger brachten, in der Könige über arme Bauern herrschten, und Frauen in endlosen Stunden am Spinnrad davon träumten, statt Garn Gold zu spinnen.
Aber Märchen finden auch unvergessliche Bilder für all das, was das menschliche Leben zu allen Zeiten ausgemacht hat, und sie beschreiben uns Menschen so, wie wir wirklich sind: neidisch, gierig, furchtsam, dumm, grausam, rachsüchtig, aber auch heldenhaft, unschuldig, selbstlos, liebend, aufopfernd, erfindungsreich ... All die Pracht und all die Finsternis des Lebens finden sich in Märchen, und in den letzten Jahren hat es mich endlos verzaubert, ihre Schätze neu zu entdecken und mit Jacobs Hilfe hinter dem Spiegel zu finden.
Der gläserne Schuh, Rapunzels Haar, ein Tischlein-Deck-Dich, Feen, Rumpelstilzchen, Blaubärte ... sie alle wollte ich Wirklichkeit werden lassen und so greifbar machen, wie sie mir als Kind vorgekommen sind. Ich wollte mich mit meinen Lesern in dunklen Wäldern verlieren, sie an Flüsse führen, die noch keine befestigten Ufer haben, in verwunschene Schlosstürme hinaufsteigen und mit ihnen dort oben eine verlorene Welt ganz neu entdecken.
Natürlich musste ich mit zwei Brüdern auf die Reise gehen. Schließlich verdanken wir es auch zwei sehr ungewöhnlichen Brüdern, dass uns so viele Geschichten erhalten geblieben sind. Jacob und Wilhelm Grimm ... unzertrennlich, ihr ganzes Leben lang. Die Brüder meiner Geschichte sind das ebenfalls, auch wenn sie sich nicht immer einig sind. Ich werde sie auf sehr unterschiedlichen Wegen durch die Märchenwelt schicken. Der eine wird Schätze suchen, der andere wird durch den Fluch einer Fee selbst Teil eines Märchens. Aber schließlich waren auch Jacob und Wilhelm Grimm sehr unterschiedliche Männer.
Die Märchen, die sie für uns aufgeschrieben haben, klingen hinter dem Spiegel natürlich etwas anders, schließlich sind sie dort nicht nur aus Worten gesponnen, sondern aus Gold und Silber, Fell, Fleisch und Blut. Manchmal sind sie gut versteckt (nicht jeder wird im Stilz das Rumpelstilzchen entdecken). Manchmal habe ich, wie bei Dornröschen, »was wäre, wenn ...« gespielt oder aus einem harmlosen Schneiderlein den Schrecken des Schwarzen Waldes gemacht. Ich hoffe, das Entdecken und Vergleichen wird Ihnen und Euch ebenso viel Spaß machen wie mir das Schreiben. Wir haben zusätzlich einige meiner grimmschen Lieblingsmärchen aufgenommen, deren Schätze und Figuren sicher auch noch irgendwo hinter dem Spiegel verborgen sind. Vielleicht ermuntern sie ja dazu, die Geschichten auch mal etwas anders zu erzählen und weiterzudichten. Ich bin sicher, den Brüdern Grimm wäre das sehr recht. Denn sie selbst haben die Märchen, die sie sammelten, oft nach eigenem Geschmack verändert. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte ... Was immer der werte Leser an Schätzen zwischen diesen Seiten findet, sie sind hoffentlich ebenso nützlich und bereichernd wie die, die Jacob hinter dem Spiegel findet.
© Dressler Verlag
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Autoren-Porträt von Jacob Grimm, Cornelia Funke, Wilhelm Grimm
Jacob Grimm wurde 1785 in Hanau geboren. Er wuchs zusammen mit seinem Bruder Wilhelm in einer kinderreichen Juristenfamilie auf und ging später mit ihm einen gemeinsamen Lebensweg: Beide studierten Rechtswissenschaften, arbeiteten zeitweilig als Bibliothekar und folgten später einem Ruf an die Universität Göttingen. Im Zeitraum von 1812 bis 1822 veröffentlichten sie die dreibändige Sammlung der Kinder- und Hausmärchen, die in die Weltliteratur einging. Jacob Grimm starb 1863 in Berlin.Grimm, WilhelmWilhelm Grimm wurde 1786 in Hanau geboren. Er wuchs zusammen mit seinem Bruder Jacob in einer kinderreichen Juristenfamilie auf und ging später mit ihm einen gemeinsamen Lebensweg: Beide studierten Rechtswissenschaften, arbeiteten zeitweilig als Bibliothekar und folgten später einem Ruf an die Universität Göttingen. Im Zeitraum von 1812 bis 1822 veröffentlichten sie die dreibändige Sammlung der Kinder- und Hausmärchen, die in die Weltliteratur einging. Wilhelm Grimm starb 1859 in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Jacob Grimm , Cornelia Funke , Wilhelm Grimm
- Altersempfehlung: 5 - 16 Jahre
- 2012, 224 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 13 x 19,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Ausgesucht und zusammengestellt von Cornelia Funke. Text von Jacob und Wilhelm Grimm. Mit Illustrationen von Svend Otto S. Für alle Altersstufen.
- Mitarbeit:Büro Süd GmbH;Illustration:S., Svend Otto
- Herausgegeben: Cornelia Funke
- Verlag: Dressler Verlag GmbH
- ISBN-10: 3791504916
- ISBN-13: 9783791504919
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