Mission erfüllt
Navy Seals im Einsatz: Wie wir Osama bin Laden aufspürten und zur Strecke brachten
Sie hatten den Auftrag, den meistgesuchten Terroristen der Welt zur Strecke zu bringen: Osama bin Laden. Zum ersten Mal berichtet ein Insider der Navy-Seal-Mission, wie es wirklich war. Von der Planung und Vorbereitung des Angriffs auf Bin Ladens Versteck...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Mission erfüllt “
Sie hatten den Auftrag, den meistgesuchten Terroristen der Welt zur Strecke zu bringen: Osama bin Laden. Zum ersten Mal berichtet ein Insider der Navy-Seal-Mission, wie es wirklich war. Von der Planung und Vorbereitung des Angriffs auf Bin Ladens Versteck in Pakistan bis zum Sturm auf die Festung.
Klappentext zu „Mission erfüllt “
Ihr Auftrag: den meistgesuchten Terroristen der Welt zur Strecke bringen. Osama bin Laden, Kopf des Terrornetzwerks al-Qaida. Am festgesetzten Tag startet der streng geheime Einsatz. Während Präsident Obama, Außenministerin Hillary Clinton und ein Beraterstab die Operation am Monitor des Lagezentrums im Weißen Haus verfolgen, stürmen Navy Seals die Terrorfestung.Was dann folgte, darüber gab es bis jetzt allenfalls Berichte aus zweiter Hand. Einzig und allein die Männer, die die Operation ausführten, wissen, was bei diesem Spezialeinsatz wirklich geschah. Mark Owen ist einer von ihnen. Es ist, als wären wir live dabei, wenn der Teamführer von der Kommandoaktion der Navy Seals berichtet.
Lese-Probe zu „Mission erfüllt “
Mission erfüllt von Mark Owen und Kevin MaurerAus dem Englischen von Helmut Dierlamm, Karlheinz Dürr, Hans Freundl, Karin Miedler, Thomas Pfeiffer, Heike Schlatterer und Karin Schuler
PROLOG
Chalk One
... mehr
Eine Minute vor Erreichen des Ziels schob der Crew Chief des Black Hawk die Luke auf und hielt einen Finger in die Höhe. Ich konnte ihn kaum erkennen - die Nachtsichtbrille verdeckte seine Augen. Dann sah ich, wie meine SEAL-Teamkameraden das Zeichen durch den Hubschrauber weitergaben. Die Kabine war vom Dröhnen der Maschinen und dem Geräusch der Rotoren erfüllt, die über uns die Luft durchschnitten. Der Wind zerrte an mir, als ich mich hinauslehnte und in der Hoffnung, einen Blick auf die Stadt Abbottabad zu erhaschen, auf das dunkle Land unter uns hinunterschaute.
Eineinhalb Stunden zuvor hatten wir unsere zwei MH-60-Black Hawks bestiegen und waren in eine mondlose Nacht aufgestiegen. Der Flug von unserer Basis im afghanischen Dschalalabad bis zur pakistanischen Grenze war nur kurz, und von dort aus war es nochmals eine gute Stunde bis zu dem Ziel, das wir seit Wochen auf Satellitenaufnahmen studiert hatten.
Abgesehen von den Lichtern aus dem Cockpit herrschte in der Kabine völlige Dunkelheit. Ich hatte den Flug mit dem Rücken gegen die linke Tür gelehnt gesessen und konnte meine Beine nicht ausstrecken. Um Gewicht zu sparen, hatten wir die Sitze aus dem Hubschrauber ausgebaut, und so saßen wir entweder auf dem Boden oder auf kleinen Campingstühlen, die wir vor unserer Abreise in einem Sportgeschäft gekauft hatten. Jetzt nutzte ich die Gelegenheit, meine eingeschlafenen Beine durch die offene Tür auszustrecken, damit das Blut wieder zirkulieren konnte. Insgesamt drängten sich in unserer Kabine und der des zweiten Hubschraubers, mich mitgezählt, 24 Angehörige der Naval Special Warfare Development Group, kurz DEVGRU. Ich hatte mit diesen Männern schon Dutzende Operationen durchgeführt. Manche kannte ich seit zehn oder mehr Jahren. Ich vertraute allen vollkommen.
Fünf Minuten zuvor war die Kabine unvermittelt zum Leben erwacht. Wir hatten unsere Helme herausgeholt, die Funkgeräte geprüft und unsere Waffen einem letzten Check unterzogen. Meine Ausrüstung wog dreißig Kilogramm, bis auf das letzte Gramm sorgfältig für diese spezielle Operation ausgewählt, über ein Dutzend Jahre und Hunderte ähnlicher Einsätze hinweg verbessert und angepasst.
Das Team, zu dem ich gehörte, war handverlesen, zusammengestellt aus den erfahrensten Männern unseres Squadron. In den letzten achtundvierzig Stunden schien der Marschbefehl immer wieder unmittelbar bevorzustehen, doch er wurde ein ums andere Mal verschoben. Wir hatten unsere Ausrüstung gecheckt und gecheckt und nochmals gecheckt. Mit anderen Worten, wir waren mehr als bereit für diese Nacht.
Das hier war der Einsatz, von dem ich geträumt hatte, seit ich in meiner Kasernenstube auf Okinawa die Angriff e vom 11. September 2001 im Fernsehen mitverfolgt hatte. Ich war gerade vom Training zurückgekehrt und noch rechtzeitig in die Unterkunft gekommen, um zu sehen, wie das zweite Flugzeug in das World Trade Center krachte. Ich konnte den Blick nicht abwenden, als der Feuerball auf der anderen Seite des Gebäudes herausschoss und dichter Rauch aus dem Turm in die Höhe quoll. Wie viele Millionen Amerikaner zu Hause stand ich da und starrte fassungslos und mit einem Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung auf die Bilder. Ich konnte mich den ganzen Tag nicht vom Bildschirm lösen, während mein Kopf unablässig versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, was da passiert war. Ein Flugzeug, das ins World Trade Center stürzte, konnte vielleicht noch ein Unfall sein. Aber die Nachrichten, die dann kamen, bestätigten, was mir in dem Moment klar geworden war, als das zweite Flugzeug auf dem Bildschirm auftauchte. Ein zweites Flugzeug war ein Angriff, da gab es keinen Zweifel. Ausgeschlossen, dass so etwas zufällig passieren konnte.
Am 11. September 2001 befand ich mich auf meinem ersten Einsatz als SEAL, und als der Name Osama bin Laden fiel, ging ich davon aus, dass meine Einheit am nächsten Tag den Befehl zum Aufbruch nach Afghanistan erhalten würde. Die vorangegangenen eineinhalb Jahre hatten wir für unseren ersten Einsatz trainiert. Wir hatten in Thailand trainiert, auf den Philippinen, auf Osttimor und, in den letzten paar Monaten, in Australien. Als ich nun die Bilder von den Anschlägen sah, wünschte ich mir nur noch eines: nicht mehr hier in Okinawa herumzuhocken.
Ich wollte in die Berge von Afghanistan aufbrechen, Jagd auf die al-Qaida-Kämpfer machen und es ihnen heimzahlen, so gut ich konnte.
Doch der Befehl kam nicht.
Ich war frustriert. Ich hatte nicht so lange und so hart trainiert, um ein SEAL zu werden und mir dann den Krieg im Fernsehen anzuschauen. Meiner Familie und meinen Freunden, die mir schrieben und wissen wollten, ob ich nach Afghanistan ginge, er zählte ich natürlich nichts über meine Enttäuschung. Ich war ein SEAL, und für sie war es nur logisch, dass man uns so schnell wie möglich nach Afghanistan schicken würde.
Ich erinnere mich noch, dass ich zu der Zeit eine E-Mail an meine Freundin schickte, in der ich meinen Frust mit einem Witz zu überspielen versuchte. Wir unterhielten uns über das Ende meines Einsatzes und waren dabei, Pläne für meinen Heimaturlaub vor meiner nächsten Entsendung zu schmieden.
»Ich habe noch ungefähr einen Monat«, schrieb ich. »Ich werde also bald zu Hause sein, es sei denn, ich muss zuerst noch Osama Bin Laden erledigen.« Ein Witz, den man damals oft hörte. Während die Black Hawks sich unserem Ziel näherten, ließ ich nochmals die letzten zehn Jahre Revue passieren. Seit dem Tag der Anschläge hatte jeder, der meine Uniform trug, davon geträumt, an einer Operation wie dieser teilzunehmen. Der Anführer von al-Qaida verkörperte alles, wogegen wir kämpften. Er hatte Männer mit dem Wunsch beseelt, Flugzeuge voller unschuldiger Zivilisten in Gebäude voller unschuldiger Zivilisten zu steuern. Ein derartiger Fanatismus ist erschreckend, und noch während ich die Türme in New York einstürzen sah und die ersten Berichte über den Angriff auf Washington D. C. und die abgestürzte Maschine in Pennsylvania hörte, wusste ich, dass wir uns im Krieg befanden, und zwar in einem Krieg, den wir uns nicht selbst ausgesucht hatten. Wie ich hatten viele tapfere Männer viele Jahre dem Ziel geopfert, in diesem Krieg zu kämpfen, ohne zu wissen, ob wir jemals die Gelegenheit bekommen würden, zu einer Mission wie in dieser Nacht berufen zu werden.
Ein Jahrzehnt nach den Anschlägen und nach acht Jahren, in denen wir al-Qaida-Führer gejagt und getötet hatten, trennten mich nur noch ein paar Minuten von dem Moment, in dem ich mich in das Anwesen Bin Ladens abseilen würde. Als ich nach dem Seil griff, das an dem Galgen des Black Hawk fixiert war, fühlte ich, wie endlich Blut durch meine Zehen strömte. Der Scharfschütze neben mir nahm seinen Platz ein; ein Bein hing aus dem Hubschrauber, das andere war angewinkelt aufgestellt, sodass in der engen Luke mehr Platz blieb. Er schwenkte den Lauf seiner Waffe auf der Suche nach Zielen über dem Anwesen. Sein
Job war es, die Südseite des Anwesens zu decken, während die Mitglieder des Assault Teams sich in den Hof des Haupthauses abseilten und sich dort entsprechend den ihnen zugewiesenen Aufgaben aufteilten. Noch vor einem Tag hatte keiner von uns zu hoffen gewagt, dass Washington die Freigabe für die Mission erteilen würde. Aber jetzt waren wir, nach endlosen Wochen des Wartens, weniger als eine Minute von Bin Ladens Versteck entfernt. Alle geheimdienstlichen Informationen bestätigten, dass unsere Zielperson sich hier aufhielt, und ich selbst war auch davon überzeugt, aber vor Überraschungen war man nie gefeit. Wir hatten schon ein paar Mal geglaubt, ihm direkt auf den Fersen zu sein.
2007 hatte ich eine Woche damit verbracht, Gerüchte über Bin Ladens Aufenthaltsort zu verifi zieren. Wir hatten Berichte erhalten, denen zufolge er aus Pakistan nach Afghanistan zurückkehren wollte, um nochmals in die Kämpfe einzugreifen. Eine Quelle behauptete, in den Bergen einen Mann in »wehenden weißen Roben « gesehen haben. Doch nach einer Woche der Vorbereitungen entpuppte sich das Ganze als ein aussichtsloses Unterfangen. Dieses Mal hatte ich ein ganz anderes Gefühl. Vor unserem Aufbruch hatte die CIA-Analystin, deren Arbeit wir die Spur nach Abbottabad vor allem verdankten, gesagt, sie sei sich hundertprozentig sicher, dass Bin Laden dort sei. Ich hofft e, dass sie recht behielt, aber meine Erfahrung hatte mich gelehrt, kein Urteil zu fällen, bevor die Mission vorüber war. So oder so, jetzt war das nicht mehr wichtig. Wir befanden uns nur noch ein paar Sekunden von dem Haus entfernt, und wer immer dort auch lebte, hatte eine höchst unerfreuliche Nacht vor sich.
Wir hatten ähnliche Angriffe unzählige Male erfolgreich abgeschlossen. In den letzten zehn Jahren war ich im Irak, in Afghanistan und am Horn von Afrika im Einsatz gewesen. Wir hatten 2009 an der Mission zur Rettung von Richard Phillips teilgenommen, dem Kapitän des von somalischen Piraten entführten Containerschiff s Maersk Alabama, und wir hatten auch in Pakistan schon etliche Operationen durchgeführt. Taktisch gesehen unterschied sich der Einsatz heute Nacht nicht groß von anderen Operationen; was seine historische Bedeutung anging, hofft e ich, dass dies ganz anders sein würde. In dem Moment, in dem ich das Seil ergriff, breitete sich Ruhe in mir aus. Wir alle hier hatten die »Eine Minute bis zum Ziel«-Ansage schon unzählige Male zuvor gehört, und in diesem Moment war dies eine Operation wie jede andere. Von der Luke des Hubschraubers aus konnte ich erste Orientierungspunkte auf dem Boden ausmachen, die ich mir beim Studium der Satellitenaufnahmen des Geländes in den Wochen unserer Vorbereitung eingeprägt hatte. Weil ich nicht mit einer Sicherungsleine am Hubschrauber eingeklickt war, hatte mein Teamkamerad Walt eine Hand an der Nylonschlaufe, die am Rückenteil meiner Panzerweste befestigt war. Die anderen drängten sich direkt hinter mir an der Luke, bereit, mir auf dem Weg nach unten zu folgen. Rechts von mir hatten meine Teamkameraden einen guten Blick auf den Hubschrauber mit Chalk Two hinter uns, der seine Landezone ansteuerte. Sobald wir die südöstliche Mauer überflogen hatten, stellte der Pilot die Rotorblätter stark an, um über unserem festgelegten Einstiegspunkt in den Schwebeflug überzugehen. Aus zehn Metern Höhe konnte ich an einer Leine aufgehängte Wäsche flattern sehen. Der Abwind des Rotors wirbelte Staub auf und hüllte zum Trocknen aufgehängte Matten ein. Müll wirbelte durch den Hof, und in einem angrenzenden Pferch rannten vom Lärm aufgescheuchte Ziegen und Kühe umher.
Den Blick nach unten gerichtet, sah ich, dass wir uns immer noch über dem Gästehaus befanden. Der Hubschrauber schwankte, und mir wurde klar, dass der Pilot Probleme hatte, ihn in die richtige Position zu bringen. Die Maschine schwebte zwischen dem Dach des Gästehauses und dem Durcheinander auf dem Hof. Über die Schulter hinweg sah ich den Crew Chief, der, das Mikrofon seines Funksgeräts dicht an den Mund gepresst, Anweisungen an den Piloten durchgab. Der Hubschrauber taumelte, als der Pilot versuchte, ausreichend Auftrieb zu erzeugen, um einen stabilen Schwebeflug zu erreichen und die Position zu halten. Die Bewegungen waren nicht heftig, aber ich wusste, dass sie nicht geplant waren. Der Pilot an den Steuerhebeln tat sein Möglichstes, den Hubschrauber zu stabilisieren. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Unsere Piloten hatten solche Einsätze so oft geflogen, dass einen Hubschrauber über ein Ziel zu bringen für sie so einfach war, wie ein Auto einzuparken. Während meine Augen den Boden absuchten, erwog ich, das Seil einfach hinabzuwerfen, nur damit wir aus dem instabilen Vogel herauskamen. Mir war klar, dass das riskant war, aber wir mussten möglichst schnell auf den Boden kommen. Im Moment konnte ich nichts tun; was ich brauchte, war eine freie Stelle auf dem Boden. Erst dann konnte ich das Seil abwerfen.
Aber ich fand diese freie Stelle nicht.
»Wir gehen außen herum. Wir gehen außen herum«, hörte ich über das Funkgerät. Das bedeutete, dass der ursprüngliche Plan, per Schnellabseilung direkt in das Anwesen einzudringen, abgeblasen war. Nun mussten wir außen herum zur Südseite fliegen, landen und die Mauer von außen her überwinden. Das würde die Operation um kostbare Minuten verlängern und den Leuten hinter der Mauer mehr Zeit geben, zu ihren Waffen zu greifen. Ich bekam es mit der Angst zu tun.
Bis zu dem Moment, in dem ich den Befehl hörte, außen herum zu gehen, war alles nach Plan verlaufen, und wir hatten unseren Einsatzort unbemerkt vom pakistanischen Radar und der pakistanischen Flugabwehr erreicht. Jetzt aber lief die Sache aus dem Ruder, bevor wir auch nur auf dem Boden waren. Natürlich hatten wir für diese Eventualität geübt, aber es war eben nur Plan B. Wenn unser Ziel tatsächlich vor Ort war, war der Überraschungseffekt entscheidend, und den drohten wir jetzt gerade zu verlieren.
Als der Pilot versuchte, den Hubschrauber aus dem instabilen Schwebeflug hochzuziehen, schwang die Maschine ruckartig um neunzig Grad nach rechts. Ich konnte spüren, wie das Heck nach links gerissen wurde. Von der plötzlichen Bewegung überrascht, suchte ich nach Halt, um nicht aus der Luke zu rutschen.
Dann spürte ich, wie mein Hintern Bodenkontakt verlor, und eine Sekunde lang fühlte ich Panik in mir aufsteigen. Ich ließ das Seil los und wollte mich in die Kabine zurücklehnen, aber hinter mir drängten sich meine Teamkameraden in der Luke, und so blieb mir kaum Raum, weiter nach hinten zu rutschen. Dann fühlte ich, wie Walt die Nylonschlinge an meiner Panzerweste fester griff, während der Hubschrauber anfing, an Höhe zu verlieren. Mit der anderen Hand hielt Walt die Weste des Scharfschützen fest. Ich lehnte mich so weit zurück wie nur möglich. Walt musste sich praktisch auf mich legen, damit ich nicht hinausrutschte.
»Heilige Scheiße, wir sacken ab«, dachte ich.
Durch die geöffnete Luke des zur Seite ziehenden Hubschraubers sah ich die Mauer des Hofs direkt auf uns zukommen. Über uns jaulten die Motoren laut auf, als der Pilot versuchte, die Maschine in der Luft zu halten. Als der Hubschrauber auf die linke Seite kippte, hätte der Heckrotor um ein Haar das Gästehaus berührt. Vor dem Abflug hatten wir noch gescherzt, dass unser Hubschrauber am wenigsten Gefahr lief abzustürzen, weil so viele von uns schon einen Hubschrauberabsturz überlebt hatten. Wenn überhaupt, dann würde es den Hubschrauber mit Chalk Two an Bord erwischen. Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen Arbeitsstunden waren investiert worden, um uns hierher zu bringen, und nun drohte die Operation zu scheitern, bevor wir auch nur einen Fuß auf den Boden setzen konnten. Ich versuchte, die Beine hochzuziehen und mich tiefer in die Kabine hineinzudrängen. Sollte der Hubschrauber mit der Seite aufschlagen, könnte er umkippen und meine Beine unter dem Rumpf einklemmen. Ich lehnte mich so weit wie möglich zurück und zog die Beine gegen die Brust. Neben mir versuchte der Scharfschütze ebenfalls, sein Bein hochzuziehen, aber hinter ihm war einfach kein Platz. Wir konnten nur hoffen, dass der Hubschrauber nicht über die Seite abschmierte und das Bein des Scharfschützen, das über die Luke hinausragte, unter sich zerquetschte.
In diesem Moment wechselte meine Wahrnehmung in eine Art Zeitlupenmodus. Ich verdrängte jeden Gedanken daran, gleich zerquetscht zu werden. Mit jeder Sekunde kam der Boden näher und näher. Ich fühlte, wie sich mein ganzer Körper in Erwartung des unausweichlichen Aufschlags verkrampfte.
Copyright © 2012 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Eine Minute vor Erreichen des Ziels schob der Crew Chief des Black Hawk die Luke auf und hielt einen Finger in die Höhe. Ich konnte ihn kaum erkennen - die Nachtsichtbrille verdeckte seine Augen. Dann sah ich, wie meine SEAL-Teamkameraden das Zeichen durch den Hubschrauber weitergaben. Die Kabine war vom Dröhnen der Maschinen und dem Geräusch der Rotoren erfüllt, die über uns die Luft durchschnitten. Der Wind zerrte an mir, als ich mich hinauslehnte und in der Hoffnung, einen Blick auf die Stadt Abbottabad zu erhaschen, auf das dunkle Land unter uns hinunterschaute.
Eineinhalb Stunden zuvor hatten wir unsere zwei MH-60-Black Hawks bestiegen und waren in eine mondlose Nacht aufgestiegen. Der Flug von unserer Basis im afghanischen Dschalalabad bis zur pakistanischen Grenze war nur kurz, und von dort aus war es nochmals eine gute Stunde bis zu dem Ziel, das wir seit Wochen auf Satellitenaufnahmen studiert hatten.
Abgesehen von den Lichtern aus dem Cockpit herrschte in der Kabine völlige Dunkelheit. Ich hatte den Flug mit dem Rücken gegen die linke Tür gelehnt gesessen und konnte meine Beine nicht ausstrecken. Um Gewicht zu sparen, hatten wir die Sitze aus dem Hubschrauber ausgebaut, und so saßen wir entweder auf dem Boden oder auf kleinen Campingstühlen, die wir vor unserer Abreise in einem Sportgeschäft gekauft hatten. Jetzt nutzte ich die Gelegenheit, meine eingeschlafenen Beine durch die offene Tür auszustrecken, damit das Blut wieder zirkulieren konnte. Insgesamt drängten sich in unserer Kabine und der des zweiten Hubschraubers, mich mitgezählt, 24 Angehörige der Naval Special Warfare Development Group, kurz DEVGRU. Ich hatte mit diesen Männern schon Dutzende Operationen durchgeführt. Manche kannte ich seit zehn oder mehr Jahren. Ich vertraute allen vollkommen.
Fünf Minuten zuvor war die Kabine unvermittelt zum Leben erwacht. Wir hatten unsere Helme herausgeholt, die Funkgeräte geprüft und unsere Waffen einem letzten Check unterzogen. Meine Ausrüstung wog dreißig Kilogramm, bis auf das letzte Gramm sorgfältig für diese spezielle Operation ausgewählt, über ein Dutzend Jahre und Hunderte ähnlicher Einsätze hinweg verbessert und angepasst.
Das Team, zu dem ich gehörte, war handverlesen, zusammengestellt aus den erfahrensten Männern unseres Squadron. In den letzten achtundvierzig Stunden schien der Marschbefehl immer wieder unmittelbar bevorzustehen, doch er wurde ein ums andere Mal verschoben. Wir hatten unsere Ausrüstung gecheckt und gecheckt und nochmals gecheckt. Mit anderen Worten, wir waren mehr als bereit für diese Nacht.
Das hier war der Einsatz, von dem ich geträumt hatte, seit ich in meiner Kasernenstube auf Okinawa die Angriff e vom 11. September 2001 im Fernsehen mitverfolgt hatte. Ich war gerade vom Training zurückgekehrt und noch rechtzeitig in die Unterkunft gekommen, um zu sehen, wie das zweite Flugzeug in das World Trade Center krachte. Ich konnte den Blick nicht abwenden, als der Feuerball auf der anderen Seite des Gebäudes herausschoss und dichter Rauch aus dem Turm in die Höhe quoll. Wie viele Millionen Amerikaner zu Hause stand ich da und starrte fassungslos und mit einem Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung auf die Bilder. Ich konnte mich den ganzen Tag nicht vom Bildschirm lösen, während mein Kopf unablässig versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, was da passiert war. Ein Flugzeug, das ins World Trade Center stürzte, konnte vielleicht noch ein Unfall sein. Aber die Nachrichten, die dann kamen, bestätigten, was mir in dem Moment klar geworden war, als das zweite Flugzeug auf dem Bildschirm auftauchte. Ein zweites Flugzeug war ein Angriff, da gab es keinen Zweifel. Ausgeschlossen, dass so etwas zufällig passieren konnte.
Am 11. September 2001 befand ich mich auf meinem ersten Einsatz als SEAL, und als der Name Osama bin Laden fiel, ging ich davon aus, dass meine Einheit am nächsten Tag den Befehl zum Aufbruch nach Afghanistan erhalten würde. Die vorangegangenen eineinhalb Jahre hatten wir für unseren ersten Einsatz trainiert. Wir hatten in Thailand trainiert, auf den Philippinen, auf Osttimor und, in den letzten paar Monaten, in Australien. Als ich nun die Bilder von den Anschlägen sah, wünschte ich mir nur noch eines: nicht mehr hier in Okinawa herumzuhocken.
Ich wollte in die Berge von Afghanistan aufbrechen, Jagd auf die al-Qaida-Kämpfer machen und es ihnen heimzahlen, so gut ich konnte.
Doch der Befehl kam nicht.
Ich war frustriert. Ich hatte nicht so lange und so hart trainiert, um ein SEAL zu werden und mir dann den Krieg im Fernsehen anzuschauen. Meiner Familie und meinen Freunden, die mir schrieben und wissen wollten, ob ich nach Afghanistan ginge, er zählte ich natürlich nichts über meine Enttäuschung. Ich war ein SEAL, und für sie war es nur logisch, dass man uns so schnell wie möglich nach Afghanistan schicken würde.
Ich erinnere mich noch, dass ich zu der Zeit eine E-Mail an meine Freundin schickte, in der ich meinen Frust mit einem Witz zu überspielen versuchte. Wir unterhielten uns über das Ende meines Einsatzes und waren dabei, Pläne für meinen Heimaturlaub vor meiner nächsten Entsendung zu schmieden.
»Ich habe noch ungefähr einen Monat«, schrieb ich. »Ich werde also bald zu Hause sein, es sei denn, ich muss zuerst noch Osama Bin Laden erledigen.« Ein Witz, den man damals oft hörte. Während die Black Hawks sich unserem Ziel näherten, ließ ich nochmals die letzten zehn Jahre Revue passieren. Seit dem Tag der Anschläge hatte jeder, der meine Uniform trug, davon geträumt, an einer Operation wie dieser teilzunehmen. Der Anführer von al-Qaida verkörperte alles, wogegen wir kämpften. Er hatte Männer mit dem Wunsch beseelt, Flugzeuge voller unschuldiger Zivilisten in Gebäude voller unschuldiger Zivilisten zu steuern. Ein derartiger Fanatismus ist erschreckend, und noch während ich die Türme in New York einstürzen sah und die ersten Berichte über den Angriff auf Washington D. C. und die abgestürzte Maschine in Pennsylvania hörte, wusste ich, dass wir uns im Krieg befanden, und zwar in einem Krieg, den wir uns nicht selbst ausgesucht hatten. Wie ich hatten viele tapfere Männer viele Jahre dem Ziel geopfert, in diesem Krieg zu kämpfen, ohne zu wissen, ob wir jemals die Gelegenheit bekommen würden, zu einer Mission wie in dieser Nacht berufen zu werden.
Ein Jahrzehnt nach den Anschlägen und nach acht Jahren, in denen wir al-Qaida-Führer gejagt und getötet hatten, trennten mich nur noch ein paar Minuten von dem Moment, in dem ich mich in das Anwesen Bin Ladens abseilen würde. Als ich nach dem Seil griff, das an dem Galgen des Black Hawk fixiert war, fühlte ich, wie endlich Blut durch meine Zehen strömte. Der Scharfschütze neben mir nahm seinen Platz ein; ein Bein hing aus dem Hubschrauber, das andere war angewinkelt aufgestellt, sodass in der engen Luke mehr Platz blieb. Er schwenkte den Lauf seiner Waffe auf der Suche nach Zielen über dem Anwesen. Sein
Job war es, die Südseite des Anwesens zu decken, während die Mitglieder des Assault Teams sich in den Hof des Haupthauses abseilten und sich dort entsprechend den ihnen zugewiesenen Aufgaben aufteilten. Noch vor einem Tag hatte keiner von uns zu hoffen gewagt, dass Washington die Freigabe für die Mission erteilen würde. Aber jetzt waren wir, nach endlosen Wochen des Wartens, weniger als eine Minute von Bin Ladens Versteck entfernt. Alle geheimdienstlichen Informationen bestätigten, dass unsere Zielperson sich hier aufhielt, und ich selbst war auch davon überzeugt, aber vor Überraschungen war man nie gefeit. Wir hatten schon ein paar Mal geglaubt, ihm direkt auf den Fersen zu sein.
2007 hatte ich eine Woche damit verbracht, Gerüchte über Bin Ladens Aufenthaltsort zu verifi zieren. Wir hatten Berichte erhalten, denen zufolge er aus Pakistan nach Afghanistan zurückkehren wollte, um nochmals in die Kämpfe einzugreifen. Eine Quelle behauptete, in den Bergen einen Mann in »wehenden weißen Roben « gesehen haben. Doch nach einer Woche der Vorbereitungen entpuppte sich das Ganze als ein aussichtsloses Unterfangen. Dieses Mal hatte ich ein ganz anderes Gefühl. Vor unserem Aufbruch hatte die CIA-Analystin, deren Arbeit wir die Spur nach Abbottabad vor allem verdankten, gesagt, sie sei sich hundertprozentig sicher, dass Bin Laden dort sei. Ich hofft e, dass sie recht behielt, aber meine Erfahrung hatte mich gelehrt, kein Urteil zu fällen, bevor die Mission vorüber war. So oder so, jetzt war das nicht mehr wichtig. Wir befanden uns nur noch ein paar Sekunden von dem Haus entfernt, und wer immer dort auch lebte, hatte eine höchst unerfreuliche Nacht vor sich.
Wir hatten ähnliche Angriffe unzählige Male erfolgreich abgeschlossen. In den letzten zehn Jahren war ich im Irak, in Afghanistan und am Horn von Afrika im Einsatz gewesen. Wir hatten 2009 an der Mission zur Rettung von Richard Phillips teilgenommen, dem Kapitän des von somalischen Piraten entführten Containerschiff s Maersk Alabama, und wir hatten auch in Pakistan schon etliche Operationen durchgeführt. Taktisch gesehen unterschied sich der Einsatz heute Nacht nicht groß von anderen Operationen; was seine historische Bedeutung anging, hofft e ich, dass dies ganz anders sein würde. In dem Moment, in dem ich das Seil ergriff, breitete sich Ruhe in mir aus. Wir alle hier hatten die »Eine Minute bis zum Ziel«-Ansage schon unzählige Male zuvor gehört, und in diesem Moment war dies eine Operation wie jede andere. Von der Luke des Hubschraubers aus konnte ich erste Orientierungspunkte auf dem Boden ausmachen, die ich mir beim Studium der Satellitenaufnahmen des Geländes in den Wochen unserer Vorbereitung eingeprägt hatte. Weil ich nicht mit einer Sicherungsleine am Hubschrauber eingeklickt war, hatte mein Teamkamerad Walt eine Hand an der Nylonschlaufe, die am Rückenteil meiner Panzerweste befestigt war. Die anderen drängten sich direkt hinter mir an der Luke, bereit, mir auf dem Weg nach unten zu folgen. Rechts von mir hatten meine Teamkameraden einen guten Blick auf den Hubschrauber mit Chalk Two hinter uns, der seine Landezone ansteuerte. Sobald wir die südöstliche Mauer überflogen hatten, stellte der Pilot die Rotorblätter stark an, um über unserem festgelegten Einstiegspunkt in den Schwebeflug überzugehen. Aus zehn Metern Höhe konnte ich an einer Leine aufgehängte Wäsche flattern sehen. Der Abwind des Rotors wirbelte Staub auf und hüllte zum Trocknen aufgehängte Matten ein. Müll wirbelte durch den Hof, und in einem angrenzenden Pferch rannten vom Lärm aufgescheuchte Ziegen und Kühe umher.
Den Blick nach unten gerichtet, sah ich, dass wir uns immer noch über dem Gästehaus befanden. Der Hubschrauber schwankte, und mir wurde klar, dass der Pilot Probleme hatte, ihn in die richtige Position zu bringen. Die Maschine schwebte zwischen dem Dach des Gästehauses und dem Durcheinander auf dem Hof. Über die Schulter hinweg sah ich den Crew Chief, der, das Mikrofon seines Funksgeräts dicht an den Mund gepresst, Anweisungen an den Piloten durchgab. Der Hubschrauber taumelte, als der Pilot versuchte, ausreichend Auftrieb zu erzeugen, um einen stabilen Schwebeflug zu erreichen und die Position zu halten. Die Bewegungen waren nicht heftig, aber ich wusste, dass sie nicht geplant waren. Der Pilot an den Steuerhebeln tat sein Möglichstes, den Hubschrauber zu stabilisieren. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Unsere Piloten hatten solche Einsätze so oft geflogen, dass einen Hubschrauber über ein Ziel zu bringen für sie so einfach war, wie ein Auto einzuparken. Während meine Augen den Boden absuchten, erwog ich, das Seil einfach hinabzuwerfen, nur damit wir aus dem instabilen Vogel herauskamen. Mir war klar, dass das riskant war, aber wir mussten möglichst schnell auf den Boden kommen. Im Moment konnte ich nichts tun; was ich brauchte, war eine freie Stelle auf dem Boden. Erst dann konnte ich das Seil abwerfen.
Aber ich fand diese freie Stelle nicht.
»Wir gehen außen herum. Wir gehen außen herum«, hörte ich über das Funkgerät. Das bedeutete, dass der ursprüngliche Plan, per Schnellabseilung direkt in das Anwesen einzudringen, abgeblasen war. Nun mussten wir außen herum zur Südseite fliegen, landen und die Mauer von außen her überwinden. Das würde die Operation um kostbare Minuten verlängern und den Leuten hinter der Mauer mehr Zeit geben, zu ihren Waffen zu greifen. Ich bekam es mit der Angst zu tun.
Bis zu dem Moment, in dem ich den Befehl hörte, außen herum zu gehen, war alles nach Plan verlaufen, und wir hatten unseren Einsatzort unbemerkt vom pakistanischen Radar und der pakistanischen Flugabwehr erreicht. Jetzt aber lief die Sache aus dem Ruder, bevor wir auch nur auf dem Boden waren. Natürlich hatten wir für diese Eventualität geübt, aber es war eben nur Plan B. Wenn unser Ziel tatsächlich vor Ort war, war der Überraschungseffekt entscheidend, und den drohten wir jetzt gerade zu verlieren.
Als der Pilot versuchte, den Hubschrauber aus dem instabilen Schwebeflug hochzuziehen, schwang die Maschine ruckartig um neunzig Grad nach rechts. Ich konnte spüren, wie das Heck nach links gerissen wurde. Von der plötzlichen Bewegung überrascht, suchte ich nach Halt, um nicht aus der Luke zu rutschen.
Dann spürte ich, wie mein Hintern Bodenkontakt verlor, und eine Sekunde lang fühlte ich Panik in mir aufsteigen. Ich ließ das Seil los und wollte mich in die Kabine zurücklehnen, aber hinter mir drängten sich meine Teamkameraden in der Luke, und so blieb mir kaum Raum, weiter nach hinten zu rutschen. Dann fühlte ich, wie Walt die Nylonschlinge an meiner Panzerweste fester griff, während der Hubschrauber anfing, an Höhe zu verlieren. Mit der anderen Hand hielt Walt die Weste des Scharfschützen fest. Ich lehnte mich so weit zurück wie nur möglich. Walt musste sich praktisch auf mich legen, damit ich nicht hinausrutschte.
»Heilige Scheiße, wir sacken ab«, dachte ich.
Durch die geöffnete Luke des zur Seite ziehenden Hubschraubers sah ich die Mauer des Hofs direkt auf uns zukommen. Über uns jaulten die Motoren laut auf, als der Pilot versuchte, die Maschine in der Luft zu halten. Als der Hubschrauber auf die linke Seite kippte, hätte der Heckrotor um ein Haar das Gästehaus berührt. Vor dem Abflug hatten wir noch gescherzt, dass unser Hubschrauber am wenigsten Gefahr lief abzustürzen, weil so viele von uns schon einen Hubschrauberabsturz überlebt hatten. Wenn überhaupt, dann würde es den Hubschrauber mit Chalk Two an Bord erwischen. Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen Arbeitsstunden waren investiert worden, um uns hierher zu bringen, und nun drohte die Operation zu scheitern, bevor wir auch nur einen Fuß auf den Boden setzen konnten. Ich versuchte, die Beine hochzuziehen und mich tiefer in die Kabine hineinzudrängen. Sollte der Hubschrauber mit der Seite aufschlagen, könnte er umkippen und meine Beine unter dem Rumpf einklemmen. Ich lehnte mich so weit wie möglich zurück und zog die Beine gegen die Brust. Neben mir versuchte der Scharfschütze ebenfalls, sein Bein hochzuziehen, aber hinter ihm war einfach kein Platz. Wir konnten nur hoffen, dass der Hubschrauber nicht über die Seite abschmierte und das Bein des Scharfschützen, das über die Luke hinausragte, unter sich zerquetschte.
In diesem Moment wechselte meine Wahrnehmung in eine Art Zeitlupenmodus. Ich verdrängte jeden Gedanken daran, gleich zerquetscht zu werden. Mit jeder Sekunde kam der Boden näher und näher. Ich fühlte, wie sich mein ganzer Körper in Erwartung des unausweichlichen Aufschlags verkrampfte.
Copyright © 2012 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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Autoren-Porträt von Mark Owen
Owen, MarkMark Owen war bis April 2012 Mitglied der US Naval Special Warfare Development Group, des sogenannten Seal Team 6, und hat an hunderten Einsätzen rund um den Globus teilgenommen. Bei der Operation Neptune Spear am 1. Mai 2011 in Abottabad, Pakistan, war er einer der Teamführer. In bin Ladens Versteck wurde Owen Zeuge, wie der Anführer des Terrornetzwerks al-Qaida starb. »Mark Owen« ist ein Pseudonym.Maurer, Kevin
Kevin Maurer hat neun Jahre lang über Einsätze von Spezialkräften berichtet, u.a. aus Afghanistan, Ostafrika, Irak und Haiti. Er ist Autor von vier Büchern, mehrere davon über Sondereinsätze.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mark Owen
- 2012, 304 Seiten, 16 farbige Abbildungen, mit Schwarz-Weiß-Abbildungen, 16 Abbildungen, Maße: 13,5 x 20,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Mitarbeit: Maurer, Kevin
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453200381
- ISBN-13: 9783453200388
- Erscheinungsdatum: 19.11.2012
Rezension zu „Mission erfüllt “
"Mark Owens präzise Darstellung des Einsatzes 'Neptune Spear' ist brillant." Hörzu
Kommentar zu "Mission erfüllt"
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