Mitteilungsheft: Leider hat Lukas ...
Niki Glattauer hat mit dem Buch „Mitteilungsheft: Leider hat Lukas..." ein amüsantes Buch über das österreichische Schulwesen...
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Niki Glattauer hat mit dem Buch „Mitteilungsheft: Leider hat Lukas..." ein amüsantes Buch über das österreichische Schulwesen von heute verfasst.
Der 13-jährige Lukas ist mitten in der Pubertät und für Eltern wie Lehrer nur schwer zu ertragen - also eigentlich alles ganz normal. In Niki Glattauer's „Mitteilungsheft: Leider hat Lukas..." begleitet der Leser Vater Gruber durch den mühsamen Schulalltag seines halbwüchsigen Sprosses, an dem regelmäßig Schlachten zwischen Lukas, Lehrern und seinen Eltern ausgetragen werden. Austragungsort eben jener ist das Mitteilungsheft. Lukas' Mutter und die Lehrer bieten sich zum Schreien komische und dabei absolut geistreiche, verbale Schlachten vom Allerfeinsten.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Lukas' Vater, der sich von der gesamten Situation restlos überfordert fühlt. So schildert er humorvoll und auf den Punkt die Reaktion von Lukas, als dieser feststellt, dass sein Vater nicht den geringsten Schimmer hat, dass „BS" dasselbe Unterrichtsfach wie „Turnen" ist - und das schon seit Jahren - und dass folglich nur eine einzige Lehrerin ein Problem mit Lukas' Piercing hat und nicht zwei...
Das Buch ist eine absolut gelungene, satirische und wahnsinnig lustige Erzählung über den heutigen schulischen Alltag in Österreich und wie diese schwierige schulische Situation auch den Alltag aller anderen Familienmitglieder beeinflussen kann. Jeder der eigene Kinder hat, wird sich in diesem Buch bis zu einem gewissen Grade selbst wieder finden. Einfach rein lesen und von der wunderbaren und geistreichen Erzählweise von Niki Glattauer in "Mitteilungsheft: Leider hat Lukas..." zum Lachen gebracht werden.
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Prolog
Mitteilungsheft
Reingard Söllner
Donnerstag, 30. September
Sehr geehrte Frau Gruber!
Leider hat Lukas nach einem Monat (!) Schule noch immer kein Schreibzeug. Außerdem fehlen ihm diverse Hefte und Hefteinbände (siehe auch Eintragung vom 22.9.). Könnten Sie bitte über das Wochenende dafür sorgen, dass seine Schulsachen vollständig sind.
Außerdem braucht er für GZ dringend Tuschstifte und einen weißen Radiergummi. Ein rot-blauer Radiergummi ist für GZ leider ungeeignet! Wenn Sie meine diesbezüglichen Angaben in der GZ-Mappe bitte genauer lesen würden. Frau Professor Sibera lässt Ihnen noch ausrichten, dass das Nasenpiercing Ihres Sohnes beim Turnen stört. Sie wird sich melden.
Mag. Reingard Söllner
U:
PS: Das Mitteilungsheft Ihres Sohnes ist seit zwei Wochen nicht unterschrieben. Bitte nachholen.
Lukas
Am Montag entfällt die letzte Stunde. Frau Prof. Sibera krank! Unterricht endet um 12 Uhr.
U:
Reingard Söllner
Montag, 4. Oktober
Sehr geehrte Frau Gruber!
Leider haben Sie auf die letzten Eintragungen ins Mitteilungsheft wieder nicht reagiert. Lukas behauptet, er hätte Ihnen das Mitteilungsheft gezeigt, allerdings fehlen Ihre Unterschriften, leider auch die auf die letzte Eintragung, sodass Ihr Sohn heute bis 13 Uhr in einer anderen Klasse bleiben musste. Er wird dabei Gelegenheit gehabt haben, die Hausordnung zu lernen.
Der Verbleib eines Schülers an unserer Schule hängt entscheidend von seiner Einstellung zur Schule ab, damit sind seine Arbeitshaltung und ein entsprechendes Sozialverhalten gemeint. Wenn Sie Ihrem Sohn bitte den Ernst der Lage klarmachen würden …
Mag. Reingard Söllner
U:
Frau Professor Moss ist ab nächster Woche in Babykarenz. Prof. J. Rowling ist interimistisch die neue Englischlehrerin der 3A. Ich brauche für E:
A4-Ringmappe. Einlagen: liniert mit Korrekturrand. 5 Zwischenblätter: SEX (SÜ), HEX I (HÜ ungerade) HEX II (Hü gerade). A5 Vokabelheft mit 3 Spalten!
Sabine Gruber
Liebe Frau Söllner,
Doch, ich habe Ihre Mitteilungen gelesen und zur Kenntnis genommen. Wie Sie vom letzten Schuljahr her wissen, ist es meine Schwäche, dann manchmal auf das Unterschreiben zu vergessen. Was Lukas’ Einstellung zur Schule betrifft: Wir arbeiten daran.
Ich nehme an, dass mit „Tuschstifte“ Pigment-Liner gemeint sind, „Tuschstifte“ gibt es unter dieser Bezeichnung nicht mehr. Pigment-Liner befänden sich jetzt in der Schultasche. Zusammen mit neuen Hauspatschen.
Vielleicht könnten Sie mir jetzt noch erklären, was die Hieroglyphen bedeuten, die mein Sohn ad Englisch ins Heft geschrieben hat. Er kann es nämlich nicht. Mit Ausnahme des Wortes SEX. Aber da ist, denke ich, auch etwas anderes gemeint. mfG, Mag.tra Sabine Gruber
PS: Wenn Lukas’ Nasenpiercing im Turnunterricht stört (Tratscht es? Turnt es nicht mit? Blendet es die Turnlehrerin?), lassen Sie es doch die Hausordnung lernen, vielleicht turnt es dann besser mit.
Lukas
Frau Professor Rowling hat mir erklärt, dass SEX „School Exercise“ heißt! Auf Deutsch Schulübungen.
U:
Leider ist mein Schreibzeug noch immer nicht ganz vollständig. Mir fehlen noch Füllfeder, Faserschreiber, Buntstifte, Bleistifte, Radierer, Spitzer, kleines Geodreieck, großes Geodreieck, Füllfedernpatronen und Federpienal.
U:
Frau Prof. Gutierrez auf Auslandssemminar. Vorläufig noch kein Spanisch. Unterrichtsschluss am nächsten Montag um 11.50 Uhr.
U:
Reingard Söllner
Dienstag, 5. Oktober
Sehr geehrte Frau Gruber!
Leider stört Ihr Sohn Lukas fast jeden Vormittag den Unterricht. Er tratscht und verweigert jede Form der Mitarbeit (Aufzeigen!). In den Pausen nervt er seine Lehrer mit provozierenden Äußerungen oder schreibt Hausübungen ab. Reden Sie bitte mit ihm!
Mag. Reingard Söllner, Klassenvorstand
U:
Sabine Gruber
Sehr geehrte Frau Söllner,
Leider verdirbt uns Ihr Schüler Lukas fast jeden Abend die Stimmung. Er schweigt und verweigert jede Form der Mitarbeit (Tisch decken!). Beim Abendessen nervt er seine Familie mit seinem Smart-Trottel oder er streitet mit seiner Schwester. Reden Sie bitte mit ihm!
Mag.tra Sabine Gruber, Mutter
U:
Reingard Söllner
Mittwoch, 6. Oktober
Sehr geehrte Frau Gruber!
Ich habe mir erlaubt, Ihre letzte Eintragung ins Mitteilungsheft unserem Herrn Direktor, Hofrat DDr. Weiser, zu zeigen. Da ich Sie telefonisch nicht erreichen kann, bitte ich Sie, am Freitag in der Zeit zwischen neun und zehn Uhr in der Schule zu einem persönlichen Gespräch in der Direktion zu erscheinen.
Mag. Reingard Söllner
U:
Sabine Gruber
Liebe Frau Söllner,
Ich pflege grundsätzlich nicht zu erscheinen, dafür bin ich nicht ausreichend erleuchtet. Sie wollen mich freundlich zu einem Gespräch bitten? Ab ca. 20 Uhr stehe ich gern zur Verfügung, sieben Tage die Woche. Gegen 19.30 Uhr kann ich nämlich meinen Arbeitsplatz verlassen, nachdem ich in der Regel ca. zehn Stunden dort verbracht habe (anders als manche Lehrer, die man ab 14 Uhr bei der Gartenarbeit beobachten kann). Ein Vormittagstermin ist in der nächsten Zeit für mich jedenfalls leider nicht möglich. Das können Sie gern auch Ihrem Herrn Direktor Hofrat Doktordoktor ausrichten.
Mag. tra Sabine Gruber
Reingard Söllner
Freitag, 8. Oktober
Sehr geehrte Frau Gruber!
Da Sie zu unserem Termin heute, Freitag, leider nicht gekommen sind und auch keinen ernst gemeinten Ersatztermin angeboten haben, halte ich hiermit fest: Sollte Lukas weiterhin ohne das erforderliche Lernmaterial zur Schule kommen – das gilt zum Beispiel für Bücher, Hefte, Schreibzeug, Lineale, Zirkel, Geodreieck, etc. –, wird er die an ihn gestellten Anforderungen vermutlich nicht erfüllen können. Wie Sie bestimmt wissen, ist in Österreich ein Gymnasium keine Pflichtschule. Vielleicht wäre es angemessen, zu Semesterende den Wechsel in eine Hauptschule in Betracht zu ziehen. Verstehen Sie das bitte nicht als Drohung, sondern als Ratschlag.
Mag. Reingard Söllner
Walter Gruber: U: mit freundlichem Gruß gesehen, Walter Gruber
Walter Gruber per Computerausdruck
Sehr geehrte Frau Professor Söllner,
Meine Frau hat mich gebeten, Sie zu kontaktieren. Sie hat im Sommer die Leitung eines großen Architektenbüros übernommen und weiß momentan nicht, wo ihr der Kopf steht. Wenn es Ihnen recht ist, werde ich am Mittwoch bei Ihnen erscheinen. Grundsätzlich kommt natürlich auch jeder andere Termin für mich in Frage.
Bei der Gelegenheit möchte ich Sie bitten, ab jetzt mich als Ansprech- bzw. Anschreibperson zu betrachten.
Ich weiß von meiner Frau, dass Sie am ersten Elternabend ausdrücklich darum gebeten haben, nicht per Mail kontaktiert zu werden, was ich selbstverständlich gern respektiere. Da ich aber meine Handschrift nicht einmal mehr selber lesen kann, bin ich so frei, Ihnen hiermit per Computerausruck zu antworten, den ich formlos in ein geschlossenes Kuvert stecke. 100er-Packung Briefumschläge bereits gekauft! r Höflich bitte ich Sie nur, den Erhalt meiner Schreiben zu bestätigen, sofern Sie im Heft nicht direkt darauf antworten.
Lukas’ Schulsachen sind inzwischen komplett. Wir haben den Samstag dafür genutzt, das Schreibzeug (samt Penal!), die fehlenden Hefte und anderes Lernmaterial zu besorgen.
Walter Gruber, am Freitag, den 8. Oktober
PS: In welche Klasse geht Lukas eigentlich?
PPS: War ein Scherz!
- Autor: Nikolaus (Niki) Glattauer
- 2013, 1. Aufl., 192 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 18,4 x 22,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Verlag Kremayr & Scheriau
- ISBN-10: 3218008816
- ISBN-13: 9783218008815
- Erscheinungsdatum: 26.08.2013
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