Mohamed

Die hochinteressante Auseinandersetzung mit dem Islam und seinem Propheten!

Die Biographie Mohameds, der im siebten Jahrhundert gelebt und gewirkt hat, wurde 200 Jahre nach dessen Tod verschriftlicht - mit politischer Intention: Muslimische Fürsten wollten ihre Positionen sichern und dem christlichen Jesus eine eigene, die Herrschaft legitimierende Erlöserfigur entgegenzusetzen. Dennoch hat sich das ambivalente Bild eines sich radikal verändernden und unter psychischen Problemen leidenden Menschen erhalten. Hier der milde, dort der gewalttätige Mohamed. Hamed Abdel-Samad zeichnet in harten Fakten eine biographischen Skizze nach, in der eine brutale Realität dargestellt wird, die bis heute verhängnisvolle Folgen mit sich bringt und aus der zahlreiche Traditionen erwachsen sind - und weshalb radikale Islamisten mit demselben Recht den "Propheten" zitieren wie laizistische und integrierte Muslime.

Viele spannende und hochinteressante Ansätze über den Islam und seine Entstehung werden in „Mohamed" behandelt und Autor Hamed Abdel-Samad erklärt emotional, anschaulich und gut nachvollziehbar, wie eine so zwiespältige Persönlichkeit zum Propheten werden konnte und wie diese in Anbetracht der Gegenwart zu verstehen ist. Prädikat: sehr lehrreich und lesenswert!

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