Monet

Claude Monet (1840-1926) gilt heute als Inbegriff des Impressionismus. Dass er anfangs mit seinen Bildern auf Ablehnung stieß und es lange Zeit dauerte, bis er das Publikum von seinen Werken überzeugen konnte, scheint heute nur schwer vorstellbar.
Doch die vielen kleinen Pinselstriche, die ein Motiv erst aus der Distanz erkennen lassen, verwirrte die Leute zu Beginn, die dominante Bilder und glatte Farbaufträge gewöhnt waren.
Während die Farben zuvor eher dunkel waren, verwendete Monet häufig helle und kräftige Farben.
Seine Motive fand er häufig in der Natur (das Meer, die Seine, Gärten, Jahreszeiten, Seerosenteich, usw.) und versuchte dabei sowohl Stimmungen als auch natürliche Licht-, Farb-, und Schattenspiele einzufangen und seinen „Empfindungen“ freien Lauf zu lassen. Er wollte „seine unmittelbaren Wahrnehmungen und seine Subjektivität“ vermitteln, die stets „die Grundlage der impressionistischen Ästhetik“ bildeten.
Anfangs bildet er Landschaften getreu ab. Bei seinen Serien von Seerosen-Bildern lösen die Farb- und Lichtveränderungen teilweise ihre Formen auf und verwischen, womit Monet auch Vorläufer der Abstraktion wird.

Auch wenn ich keine Kunstexpertin bin, liebe ich es, Kunst zu betrachten.
Dabei interessieren mich die Hintergründe zu Bildern zugegebenermaßen nicht immer im Detail. Zumindest möchte ich meistens keine ellenlangen, trocknen Texte wälzen. Da mag ich es kurz und prägnant auf den Punkt gebracht. Für mich sollte der Fokus immer auf den Bildern liegen.

Genau das ist dem Prestelverlag nun in einer ganz besonderen Ausführung von Claude Monets Werken gelungen!
Bei meinem neuesten Schätzchen handelt es sich um eine Leporello-Ausgabe, welche komplett ausgeklappt auf 16 Metern, einseitig bedruckt, 50 Gemälde von Monet abbildet, die zum Betrachten einladen und die Entwicklung seines Schaffens darstellen.
Ein vorsichtiger Umgang beim Blättern ist dabei unbedingt notwendig, da die Seiten aus Papier nicht allzu dick sind.
Das Leporello ist in Leinen gefasst, bedruckt mit einem von Monets Seerosen-Bildern – wunderschön und macht einen sehr hochwertigen Eindruck.
Ebenso der recht stabile Schmuckschuber, in dem das Leporello aufbewahrt wird.
Auch als Dekoration machen sich Schuber und Leporello wunderbar im Regal und werden zum absoluten Hingucker.
Ergänzt wird diese besondere Ausgabe im Schuber mit einem Begleitheft, geschrieben von Anne Sefrioui. In schwarz-weiß gedruckt, werden nach einem Vorwort die Hintergründe der jeweils abgebildeten Gemälde in wenigen Sätzen beschrieben und die Eckdaten der Bilder aufgeführt.
Ich persönlich bin begeistert!

FAZIT: Ich liebe es, immer wieder in dieser besonderen Leporello-Ausgabe zu blättern und Monets Werke zu bestaunen. Für Monet interessiere ich mich nun schon länger, weshalb ich mich umso mehr über diese schöne, hochwertige Ausgabe freue. Falls ihr euch oder einem anderen lieben Kunstliebhaber eine Freude machen wollt – damit schafft ihr das garantiert! 5/5 Sterne und eine klare Empfehlung!

Zum Inhalt:
Der Prestel Verlag hat der Reihe der Leporelloausgaben einen neuen Band hinzugefügt. Diesmal werden Claude Monets 50 Meisterwerke in dieser Ausgabe präsentiert. Der Leporello-Druck ist in Leinen gebunden und mit einem informativem Booklet und einem gestalterisch entsprechendem Schmuckschuber ausgestattet. Um die schöpferische Entwicklung des impressionistischen Malers besser erfassen zu können, wurden für diese Ausgabe sowohl seine anfänglichen als auch späteren Werke ausgewählt. Zudem werden verschiedene Themen von Monets Werken erörtert und Hintergrundwissen zu den von ihm verwendeten Techniken erteilt.

Meine Leseerfahrung:
Diese Leporello-Ausgabe ist nun inzwischen der zweite Band in dieser Reihe und hat mich deswegen stark interessiert, weil diesmal einer meiner Lieblingskünstler samt seiner wundervollen Werke im Fokus steht. Die hochwertig verarbeitete Ausgabe hat eine sich sehr angenehm anfühlende Leinenbindung. Da die Seiten als Leporello angeordnet sind, sollte man beim Blättern vorsichtig sein. Der Druck ist tadellos und gibt die einzelnen Meisterwerke hervorragend wieder.

Wunderschön anzusehen ist jedes einzelne Bild, wobei man tatsächlich wunderbar Gemälde für Gemälde die Veränderungen bzw. Entwicklungen des Künstlers durch die Jahre erkennen kann. Was mich am Meisten an Monet fasziniert hat, war die Tatsache, dass er zwar mit zunehmendem Alter sich immer mehr der Abstraktion annahm, seine Werke jedoch in keiner Weise an Lebendigkeit und Authentizität verloren. Seine späteren Werke sind mir insofern am Liebsten, insbesondere die Garten- und Seerosenbilder haben mich bei ihrem Anblick schon immer innerlich berührt.

Sehr informativ ist zudem das mitgelieferte Booklet. Hier wird zuerst einmal auf wenigen Seiten kompakt, aber mit wichtigen Einzelheiten das Leben Monets erörtert und die Veränderungen in seinen Schaffensperioden durchleuchtet. Auf den weiteren Seiten sind die erlesenen 50 Gemälde übersichtlich und durchnummeriert aufgelistet, wobei zusätzlich kleine Abbildungen der Werke dargestellt sind. Zu jedem Gemälde gibt es dann nochmal kurze Infos, die kaum eine Frage offen lassen.

Insgesamt ist diese Leporelloausgabe ein gelungenes Kunstbuch, das sicherlich nicht nur Monet-Fans begeistern dürfte. Ich persönlich bin gespannt auf die Fortsetzung in dieser Leporello-Reihe des Verlages.

Fazit:
Anne Sefriouis "Monet" in der kunstvollen Aufmachung und dem ebenso schönen Schmuckschuber ist ein einzigartiges Glanzstück im Bücherregal und dürfte nicht nur Kunst- bzw. Monet-Liebhaber erfreuen.