Mords-Goschn

Minnies 3. Fall - Alex in Gefahr

Bei „Mords-Goschn“ von Monika Nebl handelt es sich um den dritten Band einer Serie, alle mit buntem, sehr ansprechendem Cover. Ohne Vorkenntnis der Vorgängerbände ist es für Quereinsteiger wie mich bei den ersten Kapiteln, wo man ereignisbedingt mit einer Vielzahl von Personen aus dem Umkreis der Protagonistin konfrontiert wird, etwas schwierig durchzublicken, wer zu wem gehört und wie sie mit der Hauptpersonen in Verbindung stehen. Ich würde daher raten, die Bücher der Reihe nach zu lesen.

Das (ohne Glossar und übrigen Anhang) 190 Seiten umfassende Buch ist übersichtlich in neun nicht allzu lange Kapitel unterteilt, allerdings ohne Datums- bzw. Zeitangaben, wodurch man chronologisch letztlich nicht mehr exakt nachvollziehen kann, über wie viele Tage sich die Story hinzieht. Der Schreibstil ist flüssig, liest sich locker, der bayrische Dialekt, gut dosiert eingestreut, unterstreicht die Regionalität; die Beschreibungen – im Anhang gibt es zudem eine Karte von Wasserburg - sind anschaulich, nicht zu ausufernd und machen Lust, das Städtchen einmal zu besuchen.

Dadurch, dass natürlich so manche Information über die Protagonistin und ihr Umfeld bereits in den beiden anderen Bänden verpackt ist, fehlten mir nicht nur gewisse Zusammenhänge, sondern ich empfand auch die Charaktere, vor allem den Freundeskreis von Minnie, generell als zu wenig beschrieben; bei mir sprang das Kopfkino einfach nicht an – ich konnte sie mir weder äußerlich vorstellen, noch kristallisierten sich etwaige Wesenszüge heraus. Minnie, mit ihrer sozialen Einstellung, mit dem Herzen am rechten Fleck, vif und engagiert, war mir auf Anhieb sympathisch – die Autorin hat mit dieser kreativen jungen Frau mit ihrer unkonventionellen Lebensweise eine liebenswerte „Ermittlerin“ geschaffen.

Die Krimihandlung nimmt zwar eher langsam Fahrt auf, jedoch ab etwa der Hälfte des Buches bis zum Ende ist es dann sehr spannend und actionreich, inklusive gefahrvoller Situationen für die Protagonistin und ihren Liebsten. Ab diesem Zeitpunkt hat mich das Buch schließlich doch in seinen Bann gezogen.

„Mords-Goschn“ ist ein typischer Cosy-Regionalkrimi, unblutig, mit vorwiegend sympathischen Protagonisten, einer Wohlfühlatmosphäre, idyllisch und mit reichlich Lokalkolorit. Mir hat das Buch im Großen und Ganzen recht gut gefallen und mein Interesse sowohl an der Vorgeschichte als auch an weiteren Fällen geweckt.