Musikwettbewerbe: Möglichkeiten und Grenzen musikalischer Begabungsfindung und -förderung am Beispiel von Jugend musiziert
Vor dem Hintergrund einer steigenden pädagogischen und bildungspolitischen Bedeutung der intensiven Förderung junger Musiker ist die vorliegende Arbeit mit dem Ziel entstanden, einen Überblick über den Beitrag zu geben, den Jugend musiziert zur...
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Produktinformationen zu „Musikwettbewerbe: Möglichkeiten und Grenzen musikalischer Begabungsfindung und -förderung am Beispiel von Jugend musiziert “
Klappentext zu „Musikwettbewerbe: Möglichkeiten und Grenzen musikalischer Begabungsfindung und -förderung am Beispiel von Jugend musiziert “
Vor dem Hintergrund einer steigenden pädagogischen und bildungspolitischen Bedeutung der intensiven Förderung junger Musiker ist die vorliegende Arbeit mit dem Ziel entstanden, einen Überblick über den Beitrag zu geben, den Jugend musiziert zur Begabtenfindung und -förderung bundesweit in Deutschland und darüber hinaus leistet. Angefangen vom Musikalitäts- und Begabungsbegriff, über Erklärungsmodelle hoher musikalischer Leistung, Determinanten der Entwicklung, Messbarkeit von Musikalität bis hin zu Persönlichkeitsmerkmalen wird der begriffliche Bezugsrahmen der Arbeit anhand einer Diskussion der wichtigsten Fachliteratur abgegrenzt. Daran anschließend wird Jugend musiziert als eine Möglichkeit der Begabtenfindung und -förderung im Bereich der Musik dargestellt. Es werden dazu unterschiedliche Förderungsmöglichkeiten und ihre Wirkungen beschrieben sowie Grenzen und aktuelle und ungelöste Probleme aufgezeigt, mit denen sich der Deutsche Musikrat als Träger des Wettbewerbs auseinandersetzen muss.
Lese-Probe zu „Musikwettbewerbe: Möglichkeiten und Grenzen musikalischer Begabungsfindung und -förderung am Beispiel von Jugend musiziert “
Textprobe:Kapitel I.4, Messbarkeit der Musikalität:
Die bereits erwähnte Abhandlung Ueber die Prüfung musikalischer Fähigkeiten von MICHAELIS (1805) ist vermutlich das frühste Beispiel für ein ursprünglich pädagogisch motiviertes Interesse, Art und Ausprägung musikalischer Fähigkeiten zu diagnostizieren, um darauf aufbauend musikalische Erziehung zu gestalten. Bei der praktischen Identifizierung musikbegabter Kinder stellt sich zunächst die Frage, welchen Zweck man damit verfolgen möchte: Förderung im Rahmen einer breit angelegten Musikfrüherziehung, schulische Musikbildung oder gezielte individuelle Förderung herausragender Musiktalente.
Im folgenden Teil wird zunächst ein allgemeiner Überblick über Definition, Ziele und Aufgaben von Musikalitätstests (I.4.1) gegeben, um daran anschließend die wichtigsten Tests (I.4.1.1 und I.4.1.2) sowie jüngste Testverfahren (I.4.1.3) kurz näher zu erläutern. Der letzte Abschnitt beinhaltet eine kritische Betrachtung der Verfahren und ihrer Anwendung (I.4.2).
I.4.1, Definition, Aufgaben und Ziele:
In der Psychologie umfasst der Begriff Test mehrere Bereiche, darunter beispielsweise statistische Signifikanztests, die Gesamtheit der Untersuchungsrequisiten (Testmaterial), den Vorgang des Untersuchens (Testen) und insbesondere die spezielle Art der Datenerhebung in der psychologischen Diagnostik. LIENERT/ RAATZ (1994) definieren einen Test als ( ) ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung.
Dies setzt eine Testtheorie voraus. Kernstück einer Testtheorie ist eine Modellrelation, welche einen bestimmten funktionalen Zusammenhang zwischen manifesten und latenten Variablen postuliert. Diese Modellrelation, die als erklärende psychologische Theorie fungiert bzw. fungieren sollte, schaffte die theoretischen Grundlagen für den Rückschluss auf
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ein Persönlichkeitskonstrukt.
Zu weiteren Merkmalen eines Tests zählen eine wissenschaftliche Begründbarkeit, eine routinemäßige Durchführbarkeit und die Möglichkeit einer relativen Positionsbestimmung eines Individuums innerhalb einer Gruppe von Individuen. Der Test dient der Prüfung bestimmter empirisch abgrenzbarer Merkmale oder Eigenschaften. Grundvoraussetzungen sind die exakte Messbarkeit und die mathematisch-statistische Auswertbarkeit der zu untersuchenden Eigenschaften.
Die sogenannten Hauptgütekriterien geben dabei Aufschluss über die Brauchbarkeit und Qualität eines Tests. Die wichtigsten davon sind Objektivität (Grad der Unabhängigkeit der Durchführung, Auswertung und Interpretation der Testergebnisse durch den Testleiter), Reliabilität oder Zuverlässigkeit (Grad der Meßgenauigkeit, unabhängig davon, was der Test zu messen vorgibt) und Validität oder Gültigkeit (Grad der Genauigkeit, mit dem ein Test dasjenige Merkmal misst, was er zu messen vorgibt).
Neben den Hauptgütekriterien gibt es zusätzliche, sogenannte Nebengütekriterien. Die Normierung eines Tests ermöglicht dabei durch Orientierung an möglichst großen und repräsentativen Normstichproben die Einordnung des individuellen Testergebnisses in ein Bezugssystem. Weitere Nebengütekriterien sind die Ökonomie eines Tests (Durchführung und Auswertung dürfen nur wenig Zeit in Anspruch nehmen, der Test sollte deshalb möglichst als Gruppentest durchführbar sein und geringe Kosten verursachen), seine Nützlichkeit, die dann am größten ist, wenn ein hohes praktisches Bedürfnis zur Untersuchung des Verhaltens oder Merkmals besteht, und die Testfairness, welche die Vermeidung jeder systematischen Diskriminierung und Benachteiligung bestimmter Testpersonen auf Grund ihrer ethnischen, soziokulturellen oder geschlechtsspezifischen Zugehörigkeit betrifft.
Nach LIENERT/ RAATZ (1994) hat ein Test verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Zum einen dien
Zu weiteren Merkmalen eines Tests zählen eine wissenschaftliche Begründbarkeit, eine routinemäßige Durchführbarkeit und die Möglichkeit einer relativen Positionsbestimmung eines Individuums innerhalb einer Gruppe von Individuen. Der Test dient der Prüfung bestimmter empirisch abgrenzbarer Merkmale oder Eigenschaften. Grundvoraussetzungen sind die exakte Messbarkeit und die mathematisch-statistische Auswertbarkeit der zu untersuchenden Eigenschaften.
Die sogenannten Hauptgütekriterien geben dabei Aufschluss über die Brauchbarkeit und Qualität eines Tests. Die wichtigsten davon sind Objektivität (Grad der Unabhängigkeit der Durchführung, Auswertung und Interpretation der Testergebnisse durch den Testleiter), Reliabilität oder Zuverlässigkeit (Grad der Meßgenauigkeit, unabhängig davon, was der Test zu messen vorgibt) und Validität oder Gültigkeit (Grad der Genauigkeit, mit dem ein Test dasjenige Merkmal misst, was er zu messen vorgibt).
Neben den Hauptgütekriterien gibt es zusätzliche, sogenannte Nebengütekriterien. Die Normierung eines Tests ermöglicht dabei durch Orientierung an möglichst großen und repräsentativen Normstichproben die Einordnung des individuellen Testergebnisses in ein Bezugssystem. Weitere Nebengütekriterien sind die Ökonomie eines Tests (Durchführung und Auswertung dürfen nur wenig Zeit in Anspruch nehmen, der Test sollte deshalb möglichst als Gruppentest durchführbar sein und geringe Kosten verursachen), seine Nützlichkeit, die dann am größten ist, wenn ein hohes praktisches Bedürfnis zur Untersuchung des Verhaltens oder Merkmals besteht, und die Testfairness, welche die Vermeidung jeder systematischen Diskriminierung und Benachteiligung bestimmter Testpersonen auf Grund ihrer ethnischen, soziokulturellen oder geschlechtsspezifischen Zugehörigkeit betrifft.
Nach LIENERT/ RAATZ (1994) hat ein Test verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Zum einen dien
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Autoren-Porträt von Claudia Irion
Claudia Irion schloss ihr Magisterstudium der Musikwissenschaften und BWL an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt / WFI School of Management im Jahr 2009 ab und wurde im Jahr 2014 an der Ludwig-Maximilians Universität München in Musikwissenschaften promoviert. Die Autorin ist heute als Projektreferentin beim Deutschen Musikrat gGmbH tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Claudia Irion
- 2014, Erstauflage, 140 Seiten, 12 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3954258684
- ISBN-13: 9783954258680
- Erscheinungsdatum: 05.12.2014
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