Nachhaltig gibt's nicht!

Nachhaltig gibt's nicht!
Wenn man anfängt Cornelia Diesenreiters Buch zu lesen, bekommt man recht schnell mit warum dem so ist.
Es beginnt mir ihrer Vorstellung und der persönlichen Motivation. Dann geht es in ihr Studium über und ihre Krise, die sie dadurch bekommen hat.
Sie wollte alles richtig machen und ist an den Hürden immer abgeprallt.

Wirklich gut strukturiert, greift sie den ganzen Kreislauf der Verschwendung auf und warum nachhaltig einfach nur ein glänzendes Wort ist, aber da irgendwie kaum was hinter ist. Selbst wenn man noch so überzeugt davon ist, etwas richtig zu machen, es ist doch nicht nachhaltig, eher so ein Zwischending.
Es gibt so viel zu beachten!
Mir schwirrte der Kopf beim Lesen der absoluten Wahrheit. Mir kamen die Tränen und ich wusste zum ersten Mal warum ich mich so fühle wie ich mich fühle! Hilflos einer riesen Sache, einem dicken Wort gegenüber, nicht wissend wie ich dem gerecht werden soll!

Cornelia Diesenreiter zeigt auf, was die Lebensmittelindustrie tut und die ganzen Missstände. Und sie zeigt auf dass ein einzelner Mensch mit der Nachhaltigkeitslüge schon einmal überfordert sein kann.
Jeder sagt einem wie man es richtig zu machen hat und doch weiß man den kompletten Kreislauf des Ganzen nicht.


Ich finde auch, echtes nachhaltig gibt es nicht! Man kann da nicht frei von sich behaupten so leben zu können, nicht in diesem unserem Land, das eine solche Industrie bedient. Man kann dann nur scheitern, wenn man hohe Ansprüche hat! Oft macht man sich was vor.

So hart das Buch auch ist, es entlarvt die Denkfallen und am Ende kann man für sich das raus nehmen was man möchte und was an Nachhaltigkeit für einen machbar ist. Man braucht danach andere Menschen nicht mehr belehren und versuchen zu moralisieren. Ich werde es in jedem Fall bei keinem tun (habe ich auch nie) denn mir sind die Augen geöffnet worden!

"Nachhaltig gibt's nicht!" von Cornelia Diesenreiter 

Nachdem Schweinchen Babe ihr den ersten Schritt in diese Richtung gab, ihre Mutter als Gartenrebellin agierte und sie selbst sich immer mehr für dieses Thema Interessierte, begann ein bis heute anhaltender Einsatz für dieses Thema.

Cornelia Diesenreiter behandelt in ihrem Buch zum Thema Nachhaltigkeit viele Unterthemen, die alle dynamisch interagieren. Was verbirgt sich hinter dem Begriff? Was wird damit umfasst? Psychologische Effekte, Verhaltensweisen, Marketing und Designs sowie die Frage, ob und ab wann man übertrieben handelt, werden hier erläutert.

Und was es nicht alles kritisch zu hinterfragen gibt: verpacktes Obst/Gemüse, CO2 Emissionen, Einweg, Mehrweg, PET, Glas, Gläser ohne Deckel, Compound, Siegel usw. Wer hat denn da noch den Überblick, geschweige denn eine Antwort? Die Autorin veröffentlicht hierzu Hintergrundwissen und Denkanstöße. Auch die Frage nach Verantwortlichkeiten sowie nach Informationskonsum wird in diesem Buch beleuchtet.

Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen. Cornelia Diesenreiter schafft es, ein so komplexes Thema mit einfachen Worten konkret und prägnant für den Leser aufzubereiten. Optisch sowie grafisch werden die Fakten und Überlegungen gut dargestellt. 

Ich vergebe hierfür die volle Punktzahl und kann es jedem empfehlen. 1A! Einfach lesen und eine Meinung bilden.

Ich muss sagen, dass Cornelia Diesenreiter mit ihrem Buch Nachhaltig gibt es nicht ein wahres Meisterwerk erschaffen hat. Wer schon immer einmal wissen wollte wie sich die Welt um die Lebensmittelindustrie dreht, der sollte sich dieses Buch zu Gemüte führen!
Durch ihr Studium in Umwelt- und Bioressourcenmangement hat die Autorin eine Menge Wissen zusammengetragen und es mit eigenen Augen und Händen überprüft.
Sie sieht die Ökonomie als Ganzes, während wir als Käufer der Waren nur das gesagt bekommen was man uns an Informationen hinwirft.

Sie klärt auf, dass selbst wenn man meint nachhaltig zu leben, dass die nicht ganz der Wahrheit entspricht. Auch kann man in unserem Land zu unseren Zeiten kaum 100 % vegan leben. Warum das so ist? Ich würde sagen, lest es nach!
Hier wird man umfangreich aufgeklärt. Die Zusammenhänge werden gefunden und richtig angeordnet.

Am Ende kommt heraus, dass man in kleinen Dingen wirklich etwas tun und erreichen kann. Man soll bloß die Illusion ablegen, dass man perfekt nachhaltig leben könne. Das ist einfach nicht machbar, und demnach sollte man auch niemanden neben sich moraliseren und eine Grundschuld unterstellen nicht genügend zu tun.
Auch gibt es hier viele Tipps, die wirklich etwas bringen und wo man mit gutem Gewissen dem Leitspruch nachgehen kann: Bette done than perfect!

5 Sterne für dieses fachlich sehr gute Buch!